Welche Schäferpfeife auch für Marktmugge?

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    • Welche Schäferpfeife auch für Marktmugge?

      Hallo,


      der Klang der Schäferpfeife gefällt mir sehr. Nun gibt es ja die weitverbreitete Schäferpfeife in G/C. Nun hab ich auch welche in A/D gefunden, leider ohne Tonbeispiel.


      Welche Schäferpfeife und deren Tonart wäre besser wenn man sowohl französische Stücke als auch marktmugge wie zB. Merseburger Zauberspruch, Herr Mannelig oder Madre Deus spielen möchte?


      Eignet sich da überhaupt eine Schäferpfeife?

      Grund meiner Nachfrage: Ich hab mal auf einem Mittelaltermarkt 3 Jungs spielen sehen die, meineserachtens war es eine Schäferpfeife, auf der Schäferpfeife Marktmugge gespielt haben. Also, vom Klang her sehr Schäferpfeifenähnlich.


      Danke schonmal
    • Bei der Wahl zwischen Mattis Branschke und Thomas Rezanka? Ohne zu überlegen Mattis Branschke. Mattis ist nicht nur ein exzellenter Schäferpfeifenspieler (siehe HIER), sondern derzeit auch einer der besten Schäferpfeifen- und Säckpiporbauer überhaupt, was unter anderem von seinem Können als Spieler herrührt.

      Wenn du sowohl Marktsackstücke als auch Folk Tunes (zusammen mit anderen) spielen willst, würde ich zu einer Spielpfeife in G/C raten, da nur die wenigsten Schäferpfeifenspieler/innen eine Instrument in A/D haben und die ganzen Folkstücke in G oder C stehen. Auf der G/C-Spielpfeife kannst du sowohl des gesamte Repertoire der Folkszene als auch die Marktsackstücke spielen. Letztere beginnen dann halt nicht mit dem Ringfinger der Unterhand sondern mit dem Mittelfinger und man muss, um das hohe A zu bekommen, einen Ton überblasen. Das man das üben muss, erklärt sich von selbst.

      Und zum Spielpfeifenrohrblatt: kommt drauf an. Ich hab für meinen G/C-Chanter von Mattis sowohl Kunststoff- als auch Schilfrohrblätter und beide sind fantastisch in Klang und Funktion. Bei anderen Herstellern kann es durchaus sein, dass eines von beiden besser ist bzw. funktioniert als das andere. Es kann aber auch genauso gut sein, dass beide hinter der/dem erwarteten Funktion/Klang zurückbleiben.
      • "Kaum macht man's richtig, schon funktioniert's."
      • "Wenn's ned grooved, isses für'n Arsch." - Mattis Branschke

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Abraxas ()

    • Ich sag's mal so: du wirst in Deutschland/Österreich/Schweiz wenig Spieler/innen, egal welcher Sackpfeifenart, finden, die besser sind wie Mattis. Und jo, Mattis ist recht fix, was Kontaktaufnahme angeht. Er lebt ja vom Instrumentenbau, da kann er es sich schlecht erlauben, nicht oder mit viel Verspätung zu antworten... :D
      • "Kaum macht man's richtig, schon funktioniert's."
      • "Wenn's ned grooved, isses für'n Arsch." - Mattis Branschke
    • Hallo,


      also ich suchte eine Spielpfeife für ein Selbstbauprojekt. Bordune kann ich selbst bauen. Nur die Spielpfeife ist für mich zu schwierig.


      Leider musste ich matthias absagen. Da hab ich was übersehen. Wenn er für seine Instrumente eine Schäferpfeife baut, dann kostet die 250 EUR, für Fremdfabrikate kommen nochmal 150 EUR dazu. Die 250 EUR waren schon hart an der Grenze für mich. Hab nicht mehr Geld zur Verfügung, da Frührentner.

      Somit leg ich das Projekt erstmal auf Eis.


      Trotzdem danke für eure Ratschläge


      PS: Bitte nicht falsch verstehen, ich finde die Preise wirklich gerechtfertigt.
    • Thomar schrieb:

      ist es denn ratsam als Anfänger erst ein schulmodell zu bestellen (M. Branschke) oder gleich ne richtige Ausführung der Schäferpfeife? Ich würde es gerne lernen aber zwei mal so viel Kohle habe ich nicht über.


      Die sog. Schulmodelle sind auch schon vollwertige Instrumente mit einem Bordun. Die Extras (Klappen, Stop Key …) gehen aber nur an den Nicht-Schulmodelle. Auf das Komplettmodell wartet man im Moment etwa 2 Jahre. Mattis hat mir gerade "Mitte 2015" als Liefertermin genannt. Die Schulmodelle kann er nach seiner Aussage eher mal "zwischendurch" machen. Wie lange das dann dauert weiß ich aber nicht.

      Zum lernen ist es meines Erachtens egal. Da du ja schon mal einen Dudelsack in der Hand hattest, ist ja vor allem die Griffweise anders, der Rest tendentiell bekannt. Man kann ein Branschke-Instrument immer weiterverkaufen (schon allein wegen der Wartezeit - natürlich auch wegen der Qualität), würde also auch ein Schulinstrument wieder los, wenn man doch eine "große" Schäferpfeife haben möchte.

      Ich habe gerade eine "richtige" Schäferpfeife bestellt und hoffe, demnächst mal ein Schulinstrument zum Leihen zu bekommen, um endlich anfangen zu können!
      Gruß,
      Kristof

      folk.jankristofschliep.com
      jankristofschliep.com

      ____________________________

      Wird man einem Dudelsack vorgestellt,
      so redet man ihn selbstverständlich so
      lange mit "Siedelsack" an, bis einem
      offiziell das "Du" angeboten wird!


      :rofl:
    • Da gäbe vielleicht noch eine dritte Option...
      Es gibt Marktsäcke mit einem Stöpsel am Bordun, welcher, wenn drin, den Bordun einen ganzen Ton tiefer setzt, sprich vom A aufs G. Bei meinem Marktsack lässt sich z.B. durch entsprechendes Abkleben von h', e'' und g'' eine saubere G-Dur Tonreihe erzeugen. Verglichen mit einer Schäferpfeife in G (entsprechend der Cornemuse du Centre) fehlen bei mir somit f', ais', ais'' und die hohen überblasbaren h'' und c'''. Was aber nicht so tragisch ist denn es existieren französische Stücke welche sich komplett innerhalb der G-Oktave bewegen und kein B erfordern. Beispiel wäre Rondeau des Canèses von Jean-Luc Matte. Wenn es um galizische traditionelle Stücke geht dann sieht es noch besser aus, viele davon sind in C und haben nicht mehr als eine Oktave Umfang ohne fiese Halbtöne drin. Man müsste nur transponieren.

      Die ursprüngliche mit Stimmwachs intonierte A-Tonreihe wird quasi mit Klebeband überklebt, und wenn man genug hat von französischen und galizischen Stücken, reißt man die ganzen Tapes runter, zieht den Bordunstöpsel und welcome back, A-Dorisch! :love:
      Slow equals smooth and smooth equals fast