Druckhalte Übungen

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    • Druckhalte Übungen

      Da ich immer noch leichte Probleme habe Druck stabil zu halten, sei es auf dem Marktsack oder auf der GHB, wollte ich fragen:
      Wie übt ihr das Druck halten? Hört ihr dabei nur auf die Bordune, ob der lauter bzw. leiser wird, oder bei zwei Bordunen, ob sich eine Schwebung bemerkbar macht, die schlimmer wird? So mache ich es zumindestens jetzt. Also es ist schon besser geworden als am Anfang, aber mittlerweile merke ich keine Verbesserungen mehr.
      Gibt es noch andere Übung für das Druckhalten? Oder spezielle Tipps und Tricks, die ich ausprobieren könnte?
      Ich wäre über jede Hilfe dankbar.

      Falls ein ähnlicher Thread schon existiert, entschuldige ich mich, aber ich hatte keinen über die Suchfunktion gefunden. :D
    • Das Wichtigste ist imho, beim Druck halten Üben nicht "nebenher" noch zu versuchen, zu spielen!
      Das klingt trivial, aber auch ich mache das immer wieder mal, wenn ich z.B. mal länger nicht zum Üben gekommen bin und merke, dass ich deswegen anfange mit dem Druck zu pfuschen...

      Also sprich:
      Erstmal einen Ton halten, ob Bordun oder Spielpfeife ist relativ egal. Man hört auch ohne Bordun oder sonstigen Referenzton, obs schwankt.
      Wenn das klappt, kann man einen, später auch zwei oder mehr Bordune dazu nehmen. Wichtig nur auch dann: Nicht spielen, nur den Ton halten!

      Wenn auch das soweit klappt, kann man das Ganze noch mit einer zum Stimmen hilfreichen Übung verbinden und jeweils lang gehalten zwischen tiefen A, e und hohem a "springen". Dabei peinlich darauf achten, dass es zu keinen Schwankungen beim Greifen kommt...

      Das Ganze sollte man nicht übertreiben, hin und wieder mal 10 min sind meist ausreichend. Danach kann man sich dann mit einem gut sitzenden Stück belohnen und den Erfolg auch gleich kontrollieren.
      Natürlich braucht das etwas Zeit und wie gesagt schleichen sich Unsauberkeiten immer wieder mal ein, ganz egal, wie lange man schon spielt... Man darf und sollte solche Übungen also immer wieder mal machen.

      Was natürlich auch eine gewisse Rolle spielt, ist die Qualität bzw. der Zustand vom Instrument.
      Eine gewisse "Grundstabilität" ist Voraussetzung.
      Auf einem Instrument, welches schon bei sagen wir 0,5 mbar Druckschwankung hörbar "reagiert", wird auch der beste Spieler nur mit Mühe sauber spielen können und darauf zu lernen wäre imho so gut wie unmöglich...
    • Dem kann ich mich anschließen:

      Druck halten kann man nur üben, in dem man den Druck hält. Es ist langweilig, aber nötig.

      Ergänzend kann man gleich noch das saubere Anfangen und Absetzen üben, wenn man grundsätzlich schon mal weiß, was man da so tut. Also: Einen Ton Sauber starten, eine ganze Weile mit mehreren Malen Zwischenpustens halten, halten und halten - und dann anständig wieder aufhören, also ohne Nachröhren, Quietschen oder sonstwas.

      Das kann man mit oder ohne Bordun machen. Bei gut eingestellten Instrumente sollte der Bordun vor der Spielpfeife starten. Dann kommt also noch dazu, erst die Bordune anständig zu starten, dann die Spfeife, dann halten, halten halten, dann entweder alles stoppen oder erst mal nur die Spielpfeife und dann die Bordune.

      Wenn man das durchexerziert, ist man ganz gut beschäftigt und lernt gleich noch was für alle weiteren Schritte und Stücke.
      Gruß,
      Kristof

      folk.jankristofschliep.com
      jankristofschliep.com

      ____________________________

      Wird man einem Dudelsack vorgestellt,
      so redet man ihn selbstverständlich so
      lange mit "Siedelsack" an, bis einem
      offiziell das "Du" angeboten wird!


      :rofl:
    • Andreas schrieb:

      Kristof schrieb:

      Bei gut eingestellten Instrumente sollte der Bordun vor der Spielpfeife starten.
      ...OT: Bei deinem Hümmelchen auch..?
      Nein, bei dem leider nicht. Hätte ich aber gern ...
      Gruß,
      Kristof

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      :rofl:
    • Kristof schrieb:

      Bei gut eingestellten Instrumente sollte der Bordun vor der Spielpfeife starten.

      Moin, dem kann ich mich nur bedingt anschließen, ich mag das gerne etwas präzisieren. M.E. kommt der Wunsch "Bordun vor Spielpfeife" oft aus der Idee, man müsse auch Bordune allein spielen können, bevor man auch die Spielpfeife dazu nimmt - also einem Arrangement- oder Ensemblegedanken: es soll Solo-Bordunklang als Stilmittel geben.

      Praktisch kenne ich aber aus meiner Spielpraxis nur eine Hand voll Instrumente sehr weniger Hersteller, die das auch stimmend hinbekommen. Erforderlich ist dafür nämlich eine große Druckstabilität des Borduns, der über einen weiten Druckbereich keinen Stimmschwankungen unterliegen darf - so weit, dass dazwischen die Spielpfeife dazukommen und das Spielpfeifenrohrblatt seinen optimalen Druckbereich erreichen kann, und der Bordun dann immer noch genauso gut stimmt wie beim Anspringen. Das habe ich ohne Möglichkeit zum Abstellen der Spielpfeife via. Stopkey o.ä. noch selten gesehen und gehört (so im Bereich von fünf bis acht Instrumenten über dann jetzt doch 14 Jahre). Dafür habe ich aber aber viele allein gespielte Bordune gehört, die entweder allein verstimmt waren (nicht schön, aber vorzugswürdig, weil meist kürzer eingesetzt, allerdings oft der Ersteindruck...) oder in Kombi mit der Spielpfeife (gar nicht gut)...

      Nachteil ist bei einem Auseinanderfallen der Druckbereiche nämlich, dass spontanes Stoppen und Pausieren bzw. Wiedereinsetzen - sicher eher eine Fortgeschrittenentechnik - schwerer wird, wenn der Bordun "nachklappert". Dann ist ein wesentlich größerer Druckbereich mit einem Rutsch zu nehmen - das klappt praktisch m.E. bei Instrumenten mit schneller ansprechendem Bordun nicht immer, und versaut den Effekt.

      Praktisch empfehlenswert scheint mir daher eher, dass Bordun und Spielpfeife in einem ähnlichen Druckbereich funktionieren - sicherlich sollte der Bordun einen kleinen Tacken vor der Spielpfeife angehen (sonst bestünde ja auch stets die Gefahr, dass er ausgeht, wenn der Spieldruck mal leicht sinkt), aber bitte keinen großen. Und für alle, die Solo-Bordune mögen, empfehlen sich Abstellmöglichkeiten für die Spielpfeife auch bei gleichbleibendem Spieldruck.

      In meiner Welt kommt für Anfänger nur "Instrument insgesamt starten" ohne nachklappernde Pfeifen vor - nur Bordune und dann erst Spielpfeife wäre was für später, wenn es das Instrument hergibt, gewöhnlich eher nein.

      Liebe Grüße,

      Alex
    • Kristof schrieb:

      Bei gut eingestellten Instrumente sollte der Bordun vor der Spielpfeife starten.
      Ja, so kennt man das von den Schottenbands...
      Bei Highland Pipes sind die Druckunterschiede zwischen dem Anspringen der Bordune und dem Einsetzen des Chanters immens.
      Aber: was tatsächlich passiert, ist nicht ein klarer, definierter Bordunton, der dem Chantereinsatz vorausgeht, sondern vielmehr
      - zuerst ein Knarzen (erwünscht) - in dem Moment, in dem der Fülldruck im Sack erreicht ist
      - danach häufig ein Röhren (unerwünscht, aber toleriert), manchmal ein Heulen (definitiv unerwünscht) - im Moment des ersten Ansprechens der Blätter, wenn der Sack seinen Klaps bekommt und in Spielposition unter den Arm gebracht wird
      - dann ein zu tiefer Bordunton - wenn ein zwar stabiler Druck erreicht ist, der den Chanter jedoch noch nicht ansprechen lässt
      - der "echte" Bordunton kommt erst bei dem Druckniveau zustande, bei dem der Chanter einsetzt
      Es ist praktisch nicht möglich, einen sauber intonierten Bordunton ohne Chanter zu halten (es ist nicht völlig unmöglich, aber es erfordert ein entsprechend eingestelltes Instrument und einiges an Konzentration) - ich habe nie gehört, dass eine Folkband Melodieinstrumente zum Bordun der Pipes gespielt hätte.
      Bei weniger lauten Dudelsäcken ist der allgemeine Spieldruck deutlich geringer, das betrifft aber auch den Druckunterschied zwischen Bordunen und Spielpfeife - auch bei Schäferpfeife/Franzose sprechen zwar die Bordune geringfügig vor der Spielpfeife an, der Unterschied ist aber meist so gering, dass auch hier der Druckunterschied nicht wirklich nutzbar ist - die Stimmung der Bordune ohne Spielpfeife liegt zwar deutlich näher am Soll als beim Schotten, aber eine minimale Druckinstabilität des Arms genügt, um entweder die Bordune aus- oder die Spielpfeife einsetzen zu lassen.
      Außerdem kommt hinzu, dass sich dieser Druckunterschied zwischen Bordun und Spielpfeife nur ergibt, wenn die Bordune mit Aufschlagzungen und die Spielpfeife mit Doppelrohrblatt laufen - bei Instrumenten, die dieselbe Art Tonerzeuger für Bordun und Spielpfeife benutzen, geht es ohnehin nicht (also die meisten Hümmelchen, Zampogna sowie sämtliche osteuropäischen Dudelsäcke).
      Auch ich halte es prinzipiell für sinnvoller und im praktischen Einsatz effektiver, wenn man das komplette Instrument sauber ein- und aussetzen lassen kann, als einen Bordun zu liefern und später mit der Spielpfeife nachzulegen.
    • Ok, vergesst das mit dem Bordun vor der Spielpfeife! Anscheinend hatte ich Glück - oder einen sehr sensiblen linken Arm.

      Der wesentliche Punkt meiner Aussage war, das man beim Druckhalten gleich auch das ordentliche Starten und Stoppen üben soll! Und ich Zukunft schreibe ich alles, was ich so denke, noch detailierter und von allen Seiten besser beleuchtet sowie mit Quellenangaben belegt.

      Aber beschwert euch nicht, wenn die Texte dann noch länger werden.

      :P
      Gruß,
      Kristof

      folk.jankristofschliep.com
      jankristofschliep.com

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      Wird man einem Dudelsack vorgestellt,
      so redet man ihn selbstverständlich so
      lange mit "Siedelsack" an, bis einem
      offiziell das "Du" angeboten wird!


      :rofl: