Blakk "Hjelp"..! welch diabolische Stimmung ist das ?

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    • Blakk "Hjelp"..! welch diabolische Stimmung ist das ?

      soundcloud.com/blakkblakk/hjelp

      soweit ich raushören kann ist es ein Schotte, aber was mich verwundert, wenn ich nicht wirklich total schief liege ist da f# c# und d# dabei.. wie kriegt man denn sowas hin? Klebeband des Todes?

      addendum: der Sack kommt natürlich am Ende des Stückes.. *add*

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    • Halbtöne sind auf einer GHB nichts exotisch. Nur weil sie fast niemand benutzt, heißt das noch lange nicht, dass sie nicht gehen. Mit einem gut eingespielten und/oder manipulierten Rohrblatt in Verbindung mit nicht-"offiziellen" Gabelgriffen sollte dies ohne Probleme möglich sein.

      EDITH #1: Ich frag mich nur gerade, was an C# und F# auf ner GHB exotisch sein soll. Man sagt im GHB-Sprech zwar "C" und "F", meint aber C# und F#. Das klingende C bzw. F bezeichnet man als "C natural" resp. "F natural". Das heißt, ne GHB kann C# und F# und über Gabelgriffe (oder Klappen) C und F.
      • "Kaum macht man's richtig, schon funktioniert's."
      • "Wenn's ned grooved, isses für'n Arsch." - Mattis Branschke

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Abraxas ()

    • Das frug ich mich auch gerade...

      Die Bretonen haben übrigens Sätzeweise diese lustigen, und sogar bunten Plastikstöpsel, mit denen die Tonlöcher nach Bedarf "nen halben" runtergetuned werden können...

      Die Aufnahme im beispiel ist übrigens so schlecht, dass ich mich nicht traue, sagen zu können, ob es nicht vielleicht sogar ein elektronisches instrument oder gar einfach nur ein entsprechendes Keyboard ist. Letzteres glaube ich zwar nicht, weil am Schluss klingt es technisch schon eher nach Pipes, was ansonsten im allgemeinen verlustbehafteteten Format und Geräuschradau völlig unter geht, aber ob die wirklich akustisch sind... :kopfkratz:
    • @Arno:
      Darüber will ich jetzt auch nichts sagen, aber sie klingt nicht wirklich gut gespielt, nicht wie man's von nem Schotten erwarten würde. Ich würde sogar soweit gehen und sagen, dass sie schlecht gespielt ist. Man merkt, gerade gegen Schluss hin, dass da kurze "Zögerer" oder "Hänger" drin sind, die das ganze (verzierungslose) GHB-Spiel etwas in's Stocken geraten lassen.
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    • ist ein "echter" Dudler..

      das F# und c# geht ja noch.. (mein Stecker hat das c# Loch) aber beim d# war ich etwas ratos wie ich das hinbekommen sollte.. Gabeln klingt ganz und gar nicht nach d#

      Hintergrund: man frug ob ich das spielen kann.. und theoretisch sagte ich: "ja, ABER"... nach ein paar Versuchen auf der Rausche hab ich's dann eingesehen das ich das nicht mit der MA Spielflöte hinkriege..
      und da man ja nie weiss dachte ich ich frag ma.. es klingt ja nach einem schotten und wer weiss was die so alles machen.. und wie das klingt mit den hochgetunten Pfeifen.. =)
    • Der Gabelgriff für das D# ist bei Stecker-Spielpfeifen, sofern das Rohrblatt dies mitmacht, folgender: x|xxo xooo oder x|xxo xxoo.
      C# geht bei Stecker-Spielpfeifen auch über nen Gabelgriff: x|xxx xoxx. Eigentlich der Griff für's F bei nem echt barock-gegriffenen Hümmelchen.

      Najo, das Instrument im Stück klingt eindeutig nach schottischem A-Dur, was aber näher an Bb-Dur ist - danke, höherer Kammerton.
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    • Wie ich schonmal per PN geschrieben habe und Franz hier auch schon sinngemäß sagte: Das Cis als DURterz bzw. selbige ist bei trad. Instrumenten Standard, beim Marktsack NICHT! Das Dis geht bei manchen, aber nicht immer - Schau, was für Instrumente Du hast und wo `s geht bzw. wo nicht...

      Imho, wenn ich das richtig verstehe, ist nicht die Frage "wie `s klingt" sondern vielmehr "Ob `s geht" bzw. "Ob `s stimmt". Dein Beispiel als Referenz taugt da eher wenig. Erstens, :imhoschild: Isses nicht wirklich schön und zweitens daher auf eigentlich jedem Instrument, was ne stimmende Durterz liefert, etwas Können vorausgesetzt, sicher nicht nur "überhaupt", sondern auch "schöner" spielbar...
    • Hallo Leute!

      Die Aufnahme hier ist tatsächlich ziemlich mies. Ziemlich starke Druckschwankungen, unsauber und hudelig gespielt.
      Ich hab mich grad mal mit Stimmgerät hingesetzt und festgestellt dass diese Pipe weder in A (MA - Sack), noch in Bb (Highland Pipe)
      sondern in h (b) Dur erklingt.

      Entweder ist die Pipe also tatsächlich in der Tonart gestimmt (was ich allerdings noch nie vorher gesehen, geschweige denn gehört hab).

      Oder die Band hat das Lied aufgenommen, sich angehört und festgestellt dass da jetzt dringend noch ein Dudelsackpart reinmuss.
      Dann haben sie sich den nächstbesten Dudelsackspieler rangeholt, der hat seine Pipespur in nem schlecht und keinesfalls temperiert gestimmten Bb eingespielt.

      Später hat man festgestellt dass ne kl. Sekunde (Bb - h) doch nicht der allerschönste Intervall ist und hat das komplette Pipesignal einfach per Melodyne o.Ä. um 1 Halbton hochgepitcht,
      dabei aber leider kein automatisches Tonkorrekturprogramm drüberlaufen lassen.

      Soweit meine Theorie. Das Lied in der Tonart auf dem MA - Sack nachzuspielen ist ziemliches Gefrickel und wahrscheinlich nicht anständig umzusetzen.

      Viele Grüße

      Robert
    • Ich frage mich schon lange, warum c natural und f natural als so exotisch gelten. Auch historische GHB können mit dem richtigen Rohrblatt diese Töne spielen. Trotzdem gibt es keinen Hinweis darauf, dass diese Töne traditionell verwendet wurden. ?( Warum nur?
      Hier gibt es ein schönes c natural ab Minute 1:05 zu hören:

      Die Sackpfeifenschule in Hamburg

      Tha mo bhàta-foluaimein loma-làn easgannan !
    • Äh, die Aufnahmen wurden, soweit ich weiss, live im Studio eingespielt.. real Live haben die, wenn sie den mal dabei haben, nur einen Pfeifer.. auf dem Stück hier kann man soweit ich mitbekommen habe später 2 hören.. (wird wohl der gleiche sein.. =) .. Und "Blakk" (norwg. für "Pleite".) sind nicht wirklich bieder ernst.. da kann es auch mal sein das der Piper schon 2.8 im Turm hatte... =) (was der Begeisterung des Publikums keinerlei Abbruch tat. )
    • Timo schrieb:

      Ich frage mich schon lange, warum c natural und f natural als so exotisch gelten. Auch historische GHB können mit dem richtigen Rohrblatt diese Töne spielen. Trotzdem gibt es keinen Hinweis darauf, dass diese Töne traditionell verwendet wurden. ?( Warum nur?
      Ganz einfach: weil diese Töne nicht Bestandteil der traditionellen schottischen Pipe-Skala sind und daher in keinem traditionellen Pipe-Tune auftauchen.
      Viele, aber keineswegs alle historischen/alten Chanter machen diese Töne mit - die meisten alten Hardie und Lawrie geben diese Töne, viele War-Mac geben ein Cnat, aber kein brauchbares Fnat; dagegen geben die meisten Sinclair, MacPherson, Tweedie und auch Grainger diese Töne mit keinem Reed in verwendbarer Form von sich. Diese Liste ließe sich natürlich fortsetzen.
      Da traditionelle schottische Pipe-Music der mixolydischen A-Tonreihe folgt bzw. in den entsprechenden Modi auf anderen Tönen dieser Reihe innehalb des Umfangs aufgebaut wird, und die Töne Cnt/Fnat gewissermaßen nicht traditionell sind, hat auch die Fähigkeit eines Chanters, diese Töne produzieren zu können, niemals ein Kriterium für die Qualität eines Chanters dargestellt - zumindest bis vor knapp 30 Jahren...

      Timo schrieb:

      Hier gibt es ein schönes c natural ab Minute 1:05 zu hören:
      ... als Gordon Duncan ebendieses Stück komponiert hat, welches mittlerweile zum Klassiker geworden ist - dafür wurde er aber seinerzeit auch heftig angefeindet. Bei der ersten Aufführung hat Seumas MacNeill wutentbrannt den Saal verlassen, weil er es als Angriff auf die gesamte Tradition und auf alles, woran er sein Leben lang geglaubt hatte, verstanden hat - und das alles "nur" wegen eines C natural!
    • Ganz abgesehen davon, dass es einfach ist, Töne, die quasi ihr eigenes Loch auf dem Chanter haben, abzukleben, während Gabelgriffe immer so eine Sache sind. Natürlich KANN man Chanter daraufhin entwickeln, allerdings wurde bei den Schotten eben auf die größtmögliche Stabilität der einzelnen Töne geachtet, um eben auch mit 100 Leuten zusammen spielen zu können. Wenn ich mich da dann noch bei jedem mit den Gabelgriffen auseinandersetzen muss, dauert das Stimmen nur noch länger ;)
      Für Solostücke ist das was anderes und inzwischen auch immer mehr angesehen und gewollt, allerdings eben eher weniger im Bereich der 'klassischen' Marchingband und wie Arno angemerkt hat, haben die Bretonen für ihre GHBs ja eben auch gerne Stöpsel, damit sie die Töne wirklich gut spielen können.
      Auf meinem Marktsack stimmen die Gabelgriffe auch im Allgemeinen gut, aber ich finde eine getrennte Dur- und Mollterz wie bei den Franzosen zum Stimmen doch einfach angenehmer.

      Achja, und Andy Renwick's Ferret ist einfach ein großartiges Stück.. Allgemein war Gordon schon echt ein ordentlicher Piper... Wobei er ja auch im traditionellen Bereich sehr gut war und doch die ein- oder andere Competition gewonnen hat.
      "Wenn's ned qualmt, isses keine Zigarette." - Mattis Branschke, 2016
    • mick schrieb:

      ... als Gordon Duncan ebendieses Stück komponiert hat, welches mittlerweile zum Klassiker geworden ist - dafür wurde er aber seinerzeit auch heftig angefeindet. Bei der ersten Aufführung hat Seumas MacNeill wutentbrannt den Saal verlassen, weil er es als Angriff auf die gesamte Tradition und auf alles, woran er sein Leben lang geglaubt hatte, verstanden hat - und das alles "nur" wegen eines C natural!

      Danke mick für die ausführliche Antwort. Da kommen wir dann zur schwierigen Frage, was eigentlich Tradition ist. Tradition hat immer etwas mit Identitätsstiftung zu tun und ist kaum objektiv zu fassen. Da geht es schnell um persönliche Befindlichkeiten. Man darf auch nicht vergessen, dass in jeder "Tradition" nur die Stücke tradiert wurden, die den Leuten überlieferungswert erscheinen. Was da nicht ins Konzept passt, landet schnell im Giftschrank oder in der Tonne.
      Anfeindungen dieser Art waren schon früher die "Ear Piper" in South Uist ausgesetzt, die noch "traditionell" nach Gehör Pipen lernten und nicht unbedingt die üblichen Griffe benutzt haben. Die durften sich dann irgendwann von Wettbewerbs- und Army-Pipern anhören, dass das was sie vielleicht seit Generationen spielen, alles unsauberer Murks sei. Das Ergebnis war dann das vollkommene wegbügeln regionaler und individueller Stile in der schottischen Sackpfeifenmusik zu Gunsten der Vergleichbarkeit bei Wettbewerben. Glücklicherweise gibt es immer mehr Musiker, die neue (oder alte?) Wege gehen und so eingestaubte "Traditionen" neu beleben.

      Was wohl in 50 Jahren aus der Marktsacktradition werden wird? Standardisierte Wettbewerbe mit Kleiderordnung? Ich hoffe nicht! Gerade die Vielfältigkeit der Marktmusik hat mich nach 10 Jahren Mittelalter-Pause in dieses Forum getrieben. Als ich mit bretonischer Musik angefangen habe und von der Pipe-Band kam, fragte ich meinen bretonischen Mitmusiker, wie denn dass mit den Verzierungen beim Biniou / Bombarde sei. Und er sagte "Wenn es gut klingt und die Leute dazu tanzen können, ist es richtig gespielt". Das gilt natürlich nur für Duos und nicht für die bretonischen Pipe-Bands.
      In diesem Sinne: Spielt doch wie Ihr wollt! Hauptsache es rockt! :thumbsup:
      Die Sackpfeifenschule in Hamburg

      Tha mo bhàta-foluaimein loma-làn easgannan !

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