Pipe and Tabor

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    • Pipe and Tabor

      Das erste Instrument auf meiner Liste "Kann ich schnell mal lernen weil ich Blockflöte kann" ist die Einhandflöte. Wo ich sowas herkriege weiß ich schon, nicht aber was ich für eine Trommel dazu verwende.

      Die Maßgaben wären:
      - nicht laut, aber doch recht tief und mit ordentlich Nachhall, also von der Bauart etwa eine locker bespannte "Landsknechttrommel" oder Soldatentrommel
      - man muss es auf Hüfthöhe umhängen können, also nicht zu schwer oder lang
      - kein Snare-Effekt (keine Schnarrsaiten oder "Schnarrstricke")
      - rustikale Optik

      und (leider)
      - geringer Preis (jedenfalls nicht 400 Euro oder so)

      Kann mir da jemand einen Tipp geben, wo man am besten eine günstige Trommel, die halbwegs diesen Anforderungen entspricht und nicht sofort auseinanderfällt herkriegen könnte? Es ist mir klar, dass man nichts tolles für wenig Geld kriegt, aber solange es nur minimal passender ist als eine billige Stand-Tom reichts mir.
      "Wenn die Herren etwas Frucht- äh...-Cocktail äh... zu sich nehmen wollen, dann greifen sie bitte dort in die Schatulle, dort liegen 6 gelbe Äpfel"
    • Beides gute Ideen. Leider spiele ich nur sehr ungern im Sitzen (schlechte Lungen).

      Die mallorcanischen Trommeln sind mir leider zu hoch. Ergeben zwar in dieser Kombination ein gutes Klangbild, aber ich würde auf jeden Fall eine tiefere Flöte in g'' oder f''spielen (hier in ....c#''' ....was soll das?) also sollte es auch eine tiefere Trommel sein.

      Sonst Ideen?

      Idealklangbild meinerseits (sollte es tatsächlich nur teure Näherungen geben) wäre sowas, bloß halt mit einer tieferen Flöte


      "Wenn die Herren etwas Frucht- äh...-Cocktail äh... zu sich nehmen wollen, dann greifen sie bitte dort in die Schatulle, dort liegen 6 gelbe Äpfel"
    • Gute und ganz erstaunlich günstige Instrumente bekommt man auch bei Tununtunumba bzw. deren englischsprachiger Seite bimbamboom.com/percussion/traditional-drums.asp
      Eventuell vorhandene Schnarrsaiten lassen sich entfernen, den Preis für den Cutter aus dem Baumarkt muss man natürlich in die Kostenkalkulation einfließen lassen.

      Wenn man sich alte Abbildungen bis zurück ins "echte" Mittelalter anschaut, sieht man, dass bei der Kombination Einhandflöte/Trommel sowohl kleine Trommeln wie auch hoch gestimmte Flöten bevorzugt wurden. In den bis heute erhaltenen Traditionen Südfrankreichs, Nordspaniens und der Mittelmeerinseln ist es nicht anders - ich denke, das wird seinen Grund haben (ebenso wie die Schnarrsaite ihren Grund und ihre Existenzberechtigung hat).
      Allgemein ist es nicht blödsinniger, in C# zu spielen, als in jeder beliebigen anderen Tonart einschließlich A-Moll... in diesem Fall sind die Dudelsäcke der Band in C# gestimmt, da liegt es nahe, ebenso gestimmte Flöten zu verwenden.
      Wie bei allen Instrumenten gilt auch bei Trommeln ganz besonders - je billiger, desto schlechter der Klang!
    • Fipastero schrieb:

      "Kann ich schnell mal lernen weil ich Blockflöte kann"

      Die in Frage kommenden Einhandflöten sind zwar vom Prinzip her Blockflöten, aber schnell mal lernen würde ich nicht unterstreichen. Das saubere und schnelle Überblasen erfordert reichlich Übung. Wenn dann noch die Trommel dazu kommt und man auf dieser nicht nur den Takt durchklopfen will, ist viel Training erforderlich.

      Wichtig ist es noch zu beachten, dass Einhandflöten mit drei Grifflöchern mit unterschiedlichen Griffweisen daherkommen. Bei den Tabor Pipes erhält man den Grundton i.d.R. wenn alle drei Löcher geschlossen sind. Beim provencalischen Galoubet erklingt der Grundton, wenn das untere Griffloch offen ist, also nur mit Daumen und Zeigefinger. Der Vorteil ist, dass man zum einen eine große Untersekunde unter dem Grundton hat (wie bei vielen Sackpfeifen), zum anderen kann man die große und kleine Septime mit jeweils einem eigenen Griff spielen. Auf den englischen Tabor Pipes geht das nur mit Halbloch, was wiederum geübt werden will.

      Von wem wird denn deine Einhandflöte sein? Ich spiele ein Galoubet aus Buchsbaum in f von Francis Martino alias "Antoine". Ich kann diese Instrumente nur empfehlen. Sie haben einen sehr kräftigen, sauberen Ton und spielen hervorragend. Er baut Galoubets in verschiedenen Tonarten. Von Sweetheart habe ich auch zwei Tabor Pipes mit entsprechender Griffweise, die aber nicht an den Galoubet herankommen und recht dünn klingen.

      Hier einige Links zum Galoubet und zu Trommelbauern:
      Hersteller unten auf der Seite
      Preiswerte Trommeln aus Spanien
      Link-Sammlung Galoubet
      Wunderschöne Trommeln
      Noch ein französischer Instrumentenbauer

      Die Schnarrseiten kann man bei den provencalischen Trommeln eigentlich immer stumm schalten.

      Hier noch ein kurzes Video dazu:


      Schönes WE zusammen!
      Die Sackpfeifenschule in Hamburg

      Tha mo bhàta-foluaimein loma-làn easgannan !

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Timo ()

    • Vielen Dank für die Tips, ich denk mal jetzt hab ich einen Gewissen Überblick.

      @ Timo
      Ich werde mir zunächst eine Plastik-Flöte von Susato kaufen, also zunächst mal 3 Löcher=Grundton. Wenn ich mal mehr Geld ausgeben will schau ich nach Frankreich. Ich bin mir durchaus bewusst, dass man das Instrument üben muss, aber "viel Training" werde ich sicherlich nicht investieren. Die Schwierigkeiten liegen im mehrfachen Überblasen (bin ich von Experimenten mit Low Whistle gewöhnt) und im simultanen Rhytmusklopfen (im Grunde auch nix anderes als mit dem Fuß mitklopfen, und damit meine ich nicht bloß die erste Zählzeit).

      @mick
      Wie dem auch sei, ich mag hohe Flöten nicht weil sie in den Ohren weh tun, und Standard-Tabor Pipes starten eine Oktave übder der Tin Whistle in d'', die ich nicht eben liebe.Immerhin beschreibt Prätotius sogar Bässe dieser Instrumente, so weit will ich nicht mal runter. Ich denke mal die schiere Lautstärke wird der ausschlaggebende Grund sein, warum die Flöten in d''' sich etabliert haben.
      "Wenn die Herren etwas Frucht- äh...-Cocktail äh... zu sich nehmen wollen, dann greifen sie bitte dort in die Schatulle, dort liegen 6 gelbe Äpfel"
    • Mir fehlt auch leider die Zeit, um das weiter zu entwickeln. Den Galoubet spiele ich gerne, aber das gleichzeitige Trommeln habe ich vorerst aufgegeben. Mir tut davon das Hirn weh...:nut:
      Ich glaube, die richtig guten Einhandflöten-Trommler könnten gleichzeitig auf zwei Tastaturen unterschiedliche Briefe schreiben. Bei Sackpfeifern sind die Hände ja gekoppelt und nicht gewohnt zwei verschiedene Sachen zu machen.
      Die Sackpfeifenschule in Hamburg

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