Einfach mal Fremdschämen

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Gregorius schrieb:

      sieh es doch mal von der pädagogischen Seite; man muss an die Sache ressourcen-orientiert herangehen!
      Auch den therapeutischen Effekt sollte man nicht außer Acht lassen - in der Zeit, in der sie irgendwo auftreten, lungern sie wenigstens nicht auf der Straße herum, kauen nicht an den Fingernägeln, trinken Dosenbier oder hören gar Schallplatten mit Beatmusik. :floet:


      Das Leben ist keine Waldorfschule, und das Mythelalter auch nicht!
      Wer sich gegen Gage der Öffentlichkeit präsentiert, hat dafür eine Leistung zu erbringen und muss sich gegebenenfalls auch Kritik gefallen lassen.
      Diese Leistung ist nicht gut.
      Wenn ich bedenke, dass ich Trollfaust (wenn ich mich recht erinnere) 2006 zum ersten Mal gehört habe (und noch heute davon unter schweren Träumen leide), finde ich die Leistungssteigerung äußerst dürftig.
    • Tja nun will ich das Thema aus aktuellem Anlass mal von einer ganz anderen Seite her beleuchten.

      Stichwort "Neid".

      Man kann mir als Person wirklich ettliches nachsagen.
      Härte, Arroganz, Übermut... Wenn man mich und meine Freude am Sarkasmus nicht kennt, mag das alles zutreffen.
      Letztens ist einem Bandmitglied von Metusa der Kragen geplatzt.

      Den Kragenplatzer konnte ich noch nachvollziehen, der war berechtigt.
      Nun hat er mich aber als "ständigen Nein-Sager", "Neidhammel", und "ständig gegen das was Andere machen seiender" Mensch bezeichnet.
      Nun muss man dazu sagen, dass ich NIE ein schlechtes Wort über Metusa verloren habe, ganz im Gegenteil: ich mag ihre Musik sehr.

      ABER:
      Es scheint ein unglaublich kurzer und gern gewählter Ausweg zu sein, einen Kritiker als Neider zu betiteln.
      Ich bin aber wirklich niemals neidisch.
      Entweder ist jemand auf irgendeine Art einzigartig und hat sich seinen Erfolg verdient, oder er ist ehrlich scheisse.
      Beides muss man sagen dürfen.

      Aber hieran krankt der Großteil der Mittelalterszene.
      Jeder schreit nach Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit... meiner Erfahrung nach, heißt das aber noch lange nicht, dass man seine Wahrheit kundtun sollte.

      Nur weil ich andere schlecht finde, heißt das ja nicht automatisch, dass ich mich selbst automatisch gut finde.

      Ich bin mit mir selbst deutlich strenger als mit Anderen.
      Warum erzähle ich das...? - Es ist kein Einzelfall.

      Sobald du in einer Band spielst, und von anderen Bands nach deiner Meinung gefragt wirst, sollte man oft die Klappe halten.
      Auf keinen Fall irgendwas negatives sagen.

      sonst bist du nämlich NEIDISCH

      :evil: 8o ;(
    • mick schrieb:

      Diese Leistung ist nicht gut.
      Das steht natürlich außer Frage. Aber sie ist nicht mehr übel, lächerlich oder panikerzeugend. Denn früher war es der Fall. übel weil komplett unstrukturiert, der Zuhörer litt unter Desorientierung, lächerlich weil sie offenbar nicht vermochten den Finger korrekt aufs Tonloch zu legen und panikerzeugend weil penetrantes Gequietsche und aggressives Gegröll die Stresshormone des Zuschauers nach oben jagten. Heute ist es nicht mehr der Fall, soweit ich beurteilen kann.

      Wenn ich bedenke, dass ich Trollfaust (wenn ich mich recht erinnere) 2006 zum ersten Mal gehört habe (und noch heute davon unter schweren Träumen leide), finde ich die Leistungssteigerung äußerst dürftig.
      Besser als nichts. Das ist so wie mit der Jugendarbeit und Suchtprävention; wer dort arbeitet darf keine Riesenerfolge in den ersten Paar Jahren erwarten, die Arbeit in der Branche ist grundsätzlich langwierig und von Rückschlägen gekennzeichnet. Dennoch; je jünger der Klient ist, desto mehr Aussichten auf Erfolg! Das Formatio AbInferis, zum Beispiel, welches aus deutlich älteren Herrschaften besteht - diese gibt es seit 2002. Nachdem ich ein Video von denen mal wieder angeschaut habe, datiert auf Juli 2013, musste ich feststellen dass sie nach schlappen 11 Jahren "Praxis" immer noch wie selbstverständlich mindestens 50 Cent Abstand zwischen Bordun und Grundton lassen, von ständigen Druckschwankungen ganz abgesehen. In den Sinne können Trollis einen Erfolg verbuchen, wenn auch einen ganz kleinen.
      Slow equals smooth and smooth equals fast
    • @ AvB

      Wenn ich das mal wieder aus meiner beruflichen Sicht betrachten dürfte: Es scheint so zu sein dass in unserer Gesellschaft der ICH-Satz leider immer mehr zurückgedrängt wird und Aussagen über Menschen immer mit DU, IHR, oder SIE anfangen. Aus psychologischer Sicht igibt es einen massiven Nachteil - der Mensch neigt dazu DU/IHR-Sätze als Angriff zu werten, unabhängig von ihrem Inhalt. Dazu kommen immer größer werdende Definzite in der verbalen und nonverbalen Kommunikation, wobei unbewusst versucht wird dieses Defizit durch Generalisierungen auszugleichen. DU-Sätze haben natürlich ihre Berechtigung, auch als Kritik, keine Frage, jedoch kann die heutige Gesellschaft heute damit viel schlechter umgehen als früher, denn man braucht ein gewisses Niveau an Reife und Persönlichkeit damit man DU-Sätze verdauen kann. Dieses Niveau sinkt leider beständig. Beim Fehlen dieser Reife neigt man nahezu alles nur ansatzweise Negative als Angriff zu werten und verspürt automatisch den Drang zum Gegenangriff zu übergehen, welcher mit DU-Sätzen nur so gespickt ist. Diese Entwicklung ist leider gesellschaftlich bedingt.

      Beispiel: Du kommst zum Markt, hörst die Band X an, gibst dich danach als Kollege zu erkennen und sagst denen IHR müsst mal die Instrumente nachstimmen. An sich völlig richtig und berechtigt. Die Gedankenkette die sich bei jedem einzelnen Bandmitglied typischerweise aufstellt ist diese: AvB sagt unsere (=MEINE) Dudelsäcke sind verstimmt, das bedeutet er findet MEINE Musik schlecht. Wenn er meine Musik schlecht findet dann findet er mich als Person schlecht. Wie man sieht es wird bereits hier extrem weit generalisiert. Wenn AvB mich als Person schlecht findet, dann muss ich mich rechtfertigen!!! Kann ich nicht. Dann gilt eben "Angriff ist die beste Verteidigung!" Das Gespräch eskaliert, stereotypes Denken und Vorurteile prägen nun das Bild von AvB in Augen der Bandmitglieder...

      Man kann dem auf zweierlei Ebenen entgegen wirken. Die ICH-Sätze bringen zum Ausdruck ausschließlich das was der Sprecher persönlich wahrnimmt. Ich hab den Eindruck eure Säcke sind verstimmt. Ich glaube schiefe Töne zu hören. Ich würde den Bordun etwas höher/tiefer stimmen. Aber das bin nur ICH, vielleicht liege ich auch falsch! Und genau diese Option (es ist ja nur AvB der schiefe Töne hört, er kann sich auch irren!) nimmt viel Spannung aus dem Gespräch. Zweite Ebene wäre eine Sprache vollkommen frei von Interpretationen, emotional geladenen Wörtern und Urteilen, man sage nur das was man objektiv hört und sieht. Anstatt von "ungestimmt" und "schief" könnte man sagen: wenn man Bordun nochmal auf den Grundton abstimmt klingt es besser! Wenn ICH das oder dies mache, klingt MEIN Marktsack anders und angenehmer! Damit wird vielen Generalisierungen der Boden entogen und der Gesprächston wirkt de-eskaliserend.

      Sorry für diesen vielleicht eher langweiligen Exkurs in die Kommunikationspsychologie aber...

      Es scheint ein unglaublich kurzer und gern gewählter Ausweg zu sein, einen Kritiker als Neider zu betiteln.
      Ich bin aber wirklich niemals neidisch.
      Entweder ist jemand auf irgendeine Art einzigartig und hat sich seinen Erfolg verdient, oder er ist ehrlich scheisse.
      Beides muss man sagen dürfen.

      Aber hieran krankt der Großteil der Mittelalterszene. Jeder schreit nach Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit... meiner Erfahrung
      nach, heißt das aber noch lange nicht, dass man seine Wahrheit kundtun sollte.
      ...leider ist es so dass viele der heutigen Menschen selbst im reifen Alter des korrekten Kommunizierens miteinander einfach nicht mächtig sind! Se reagieren maximalistisch wie Jugendliche, werten jedes Wort und jede Stimmlage als Angriff und generalisieren extrem. Das geht so weit dass einer bereits beleidigt ist bevor du den Satz beendet hast, da er nur nach ein Paar Worten von dir sich im Kopf sofort "zusammengeneralisiert" was du ihm sagen willst. Das Satzende wird ab dann gar nicht mehr wahrgenommen, deine Worte zählen nichts mehr, er hat sein Bild von dir bereits.

      Es ist erschreckend dass wir heute im Gespräch mit erwachsenen Menschen!!! tatsächlich so vorgehen müssten wie mit pubertierenden Jugendlichen, doch leider sieht es so aus. Die Wahrheit will natürlich jeder wissen, aber - ZITAT
      Slow equals smooth and smooth equals fast
    • Gregorius schrieb:

      Nachdem ich ein Video von denen mal wieder angeschaut habe
      [Blockierte Grafik: http://i2.kym-cdn.com/entries/icons/original/000/006/482/template.jpg]

      Tatsächlich finde ich es mehr als dürftig, dass man nach mehr als 8 Jahren Spielpraxis gerade mal so gut spielt wie jemand, der 1 Jahr lang regelmäßig ordentlich übt :imhoschild: . Fakt ist aber - wie schon oft gesagt - dass ein Großteil des Publikums leider keinen großen Unterschied zwischen einer Band die ihre Säcke ordentlich stimmt & Verzierungen sinnvoll einsetzt und einer "schlechten" Band feststellen werden. Zumindest nicht, wenn sie nicht im direkten Vergleich stehen.

      Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich das erste mal mit meinem Marktsack aufs Feld gefahren bin wo mich möglichst wenige Leute hören und ca. eine halbe Stunde geübt habe. Das war wirklich grottenschlecht, mit extremen Druckschwankungen, Quietschereien und was noch so dazugehört. Das komische war, dass ich danach angesprochen wurde und mir gesagt wurde DASS ICH GUT SPIELE (Anmerkung: Das war das zweite Mal dass ich überhaupt auf dem Sack gespielt habe. Das kann nicht gut gewesen sein). Ebenso wird mir nicht selten gesagt, dass ich gut spiele obwohl ich noch sehr viel Luft nach oben sehe. Da frage ich mich echt manchmal was ich denken soll :nut:

      Ständig nur Loben bringt absolut nichts, im Gegenteil. Wenn einem aus "Freundlichkeit" keiner die manchmal bittere Wahrheit sagt, glaubt man irgendwann selbst was die Leute zu einem sagen. Ergo sieht man dann auch keinen großen Bedarf mehr besser zu werden oder etwas zu ändern. Wer mit Kritik nicht zurecht kommt ist dazu verdammt sein Potential nicht ausnutzen zu können. Das beschränkt sich nicht nur aufs Musizieren. Deswegen sollte man dankbar sein für jede konstruktive Kritik die man bekommt. Das hat mit Neid überhaupt nichts zu tun, vielmehr sollte erkannt werden dass einem geholfen werden will.

      Grüße
      Beste Grüße
      Markus
    • @Gregorius:
      Das ist alles schön und gut, aber: weder vom Laien- noch vom Fachpublikum kann man erwarten, einen Kurs in Kommunikationspsychologie absolviert zu haben.
      Wenn ich mich ins Licht der Öffentlichkeit stelle, muss ich mit einer Reaktion rechnen, wie auch immer diese ausfallen mag.
      Bei völlig objektivierbaren Dingen wie verstimmten Instrumenten ist ein Satz wie "ich denke, wenn du nachstimmen würdest, könnte es vielleicht noch schöner klingen " unangebracht, verstimmt ist verstimmt ist daneben.
      Wenn ich weder mit objektiver (verstimmt, nicht im Takt, unsauber gespielt etc.) noch mit subjektiver (gefällt mir nicht o.ä.) Kritik umgehen kann, habe ich in der Öffentlichkeit allgemein und speziell auf der Bühne nichts zu suchen. :imhoschild:
    • @Gregorius

      das war ein sehr interessanter Beitrag. Ich denke er wird mir in Zukunft kommunikativ deutlich helfen.

      Mein Problem an der Ich-Formulierung ist nur, dass ich meine eigene Aussage völlig entkräfte.
      Wenn ich sage "ich denke wenn man es so und so macht wird es besser" - dann schwingt ja mit, dass ich mir eventuell nicht ganz sicher bin und daher eine eher unklare Aussage treffe.
      Diplomatisch ist das, aber man begibt sich auf einen Umweg.

      Ich bin selbst jemand der nicht immer, aber oft versucht, Konflikte effizient zu lösen.
      Mir kann man alles an den Kopf werfen und mir sind Leute die "s' Maul aufmachen" deutlich lieber, als "Ich denke, man sollte"-Typen.

      Manchmal denke ich, ich bin auf irgendeine Art ein Sonderling. Nonkonform... vielleicht laufen meine Bewertungsmechanismen im Kopf auch anders ab als "normal"
      Aber wenn zu mir einer her kommt und überdiplomatisch ist... z.B. "ich finde, deine Trommel klingt nicht gut. Ich würde über Naturfell nachdenken" - Dann denke ich "Du feige-weichei-pfeife"

      Zu mir hat mal jemand nach dem Auftritt einen Satz gesagt: "Du trommelst echt cool, aber deine Trommel klingt eeecht scheisse und unnatürlich".
      Das ist mir Tausendmal lieber als ewiges herumgerede. Mir taugt so ein direkter und ehrlicher Mensch mehr.
      Dass es seine eigene Meinung ist, ist ja völlig klar, schließlich hat er es ja grade selbst so formuliert.

      Nur habe ich hart lernen müssen, dass meine Einstellung verdammt selten ist. Auch scheint es für viele extrem schwierig zu sein, im aufgebrachten Zustand, sachlich zu bleiben. Und das finde ich schade.

      Ich stelle mal eine sehr gewagte These auf...
      Mir kommt es so vor, als wäre dieses Kommunikationsproblem ein Problem welches in der Mittelalterszene besonders oft anzutreffen ist.
      Es wirkt auf mich so, als ob viele vom Alltag überfordert sind, und zuflucht in einer vermeintlich einfachen Welt suchen.
      Eine welte bestehend aus ganz alten Grundpfeilern wie Ehre, Heroismus, Tapferkeit, Wagemut [...].
      Aber das Nervenkostüm scheint oft dünn zu sein.
      Wenn man mit irgendeiner Aussage bewusst oder aus versehen an der so mühselig aufgebauten Fassade kratzt, hat man Krieg.

      Ich frage mich da, was ist da los? Wie kann das passieren?
      Manchmal verzweifle ich wirklich innerlich und frage mich.... bin ich der einzige Falschfahrer? Oder sind um mich herum hunderte Falschfahrer...
      Und dann fange ich an ignorant zu werden. Dann kann mich die ganze Welt am A.... lecken.
      Dann klatsche ich irgendwas hin und denke "friss oder stirb". Weil bis man jeden gefragt hat und sich sicher ist, dass man nirgends aneckt, ist man alt und grau!
    • mick schrieb:

      weder vom Laien- noch vom Fachpublikum kann man erwarten, einen Kurs in Kommunikationspsychologie absolviert zu haben.
      Natürlich wäre das übertrieben und illusorisch, aber das Erschreckende ist dass gewaltfreie und effektive Kommunikation heute (generell gesprochen) nicht von Mutter/Vater/Großmama gelernt wird sondern oft nur noch als Wissenschaft an speziellen Schulen und Unis verfügbar ist. War es früher die Familie welche den o.g. Kurs der Kommunikationspsychologie leistete, so muss heute Staat und eine Horde an Fachleuten die Defizite abfangen.

      Wenn ich weder mit objektiver (verstimmt, nicht im Takt, unsauber gespielt etc.) noch mit subjektiver (gefällt mir nicht o.ä.) Kritik umgehen kann, habe ich in der Öffentlichkeit allgemein und speziell auf der Bühne nichts zu suchen
      Da kann man nur zustimmen.
      Slow equals smooth and smooth equals fast
    • AvB schrieb:

      Manchmal denke ich, ich bin auf irgendeine Art ein Sonderling. Nonkonform... vielleicht laufen meine Bewertungsmechanismen im Kopf auch anders ab als "normal"

      Nur habe ich hart lernen müssen, dass meine Einstellung verdammt selten ist. Auch scheint es für viele extrem schwierig zu sein, im aufgebrachten Zustand, sachlich zu bleiben. Und das finde ich schade.
      Ich stelle mal eine sehr gewagte These auf...
      Mir kommt es so vor,
      als wäre dieses Kommunikationsproblem ein Problem welches in der
      Mittelalterszene besonders oft anzutreffen ist.
      Es wirkt auf mich so, als ob viele vom Alltag überfordert sind, und zuflucht in einer vermeintlich einfachen Welt suchen.
      Eine welte bestehend aus ganz alten Grundpfeilern wie Ehre, Heroismus, Tapferkeit, Wagemut [...].
      Aber das Nervenkostüm scheint oft dünn zu sein.
      Wenn man mit irgendeiner Aussage bewusst oder aus versehen an der so mühselig aufgebauten Fassade kratzt, hat man Krieg.

      Ich frage mich da, was ist da los? Wie kann das passieren?
      Deine These ist tatsächlich gar nicht gewagt - es ist wohl bekannt dass unsere Gesellschaft in den letzten 30 Jahren dazu tendiert unübersichtlicher und technisch komplexer und zu werden bei gleichzeitig ausuferndem Konsumverhalten. Die Lebensverhältnisse sind prekär, d.h. man hat fast überhaupt keine Sicherheiten mehr für die Zukunft. Weder Arbeitsplatz noch Einkommen sind heute sicher. Den meisten Menschen ist es zuviel, deshalb finden viele ihren Trost in einer Ideologie, einer mythischen Scheinwelt oder einer Idee, welche extrem einfache und simple "Antworten" auf ALLES gibt. Warum kann es z.B. einen Verein geben, der allen Ernstes Die Idee der flachen Erde propagiert, und das im 21 Jahrhundert??? Wo kommen denn die Spenden her, von denen sich dieser Unsinn finanzieren lässt? Natürlich von denen die ein Bedürfnis nach Feenstaub haben...

      Die Romantisierung des Mittelalters hat bereits vor 200 Jahren begonnen und bietet mittlerweile eine gut ausgearbeitete "alternative Realität", die auch durch die Filmindustrie gut bedient wird. Durch eigene Erfahrung kann ich z.B. bestätigen dass über 90% der "Fakten über das Mittelalter", die man so als Durchschnittsbürger weiß, tatsächlich romantische Fantasien sind ohne jegliche Quellengrundlage, und die fast immer auf bestimmte Filme, historische Romane oder schlichte Gerüchte zurückzuführen sind. Da lässt sich sehr einfach eine Traumwelt aufbauen. Wenn du, in deiner direkten Art, den Leuten die harten korrekten Fakten an den Kopf knallst zerbricht diese Welt und das ist für die Eskapisten psychischer Stress. Folge - dir schlägt Aggression entgegen.

      An der Stelle kann ich nur noch bestätigen dass Gespräche mir dünnhäutigen Nervensäcken sehr viel Selbstdisziplin und Geduld erfordern. Da gibt es leider keine magische Pille oder Zäpfchen welche diese Leute an Ort und Stelle kommunikativer macht...
      Slow equals smooth and smooth equals fast