Verzierungen/Spieltechniken

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    • @Rova: Das sieht mir gut aus - mach ruhig mal eine Aufnahme, ich würde das gerne mal hören.

      @Paule: Eigentlich ist der Pipe Major für das jeweilige Setting verantwortlich, bzw. im Falle eines Solopipers der Piper selbst. In zwei verschiedenen Büchern wirst Du häufig unterschiedliche Versionen desselben Stückes finden, damit meine ich, die Melodietöne sind dieselben, aber die Gracings sind unterschiedlich. Bei vielen sehr populären Stücken haben sich jedoch Standardsettings eingebürgert, die dann einfach übernommen werden. Bei Stücken mit bekanntem Verfasser wird natürlich das Setting des Komponisten nicht verändert.
    • Rovadorion schrieb:

      Wenn wir schon vom Diebstahl von Schottentechniken reden... ich hab's mal versucht und was aufgeschrieben. So übe ich das jetzt schon eine Weile, und so schlecht hört es sich für meine Ohren gar nicht mal an mit diesen ganzen Grips.

      Verzeiht mir das krude Gefuchtel mit MS Paint, aber ich habe kein Notenprogramm, womit ich diese kleinen Noten eintragen könnte - und es sieht immer noch besser aus als meine Handschrift.

      Vielleicht setze ich mich auch bald mal der Gefahr einer Blamage aus und mache eine Aufnahme...

      [Blockierte Grafik: http://www9.picfront.org/picture/soBjnRcO8qg/thb/WinderWie.gif]
      Also ich habs grad mal son bisschen ausprobiert. Hört sich nicht schlecht an aber irgendwie geht der ursprüngliche Charakter von Winder Wie etwas unter. Vllt liegt es auch daran, dass ich es grad auf ein C- Hümmelchen transponiert habe. ich werds heute abend im Proberaum mal nochmal mit dem Marktsack ausprobieren.
      Unter umständen betonst du die Vierzierungen auch leicht anders.... das immer so eine Sache mit dem geschriebenen und dem gespielten.
      Eine Aufnahme von dir wär mal ne tolle Sache! ;)
    • Die Verzierungen richtig zu timen ist was, was mir mitunter noch schwer fällt, besonders bei den Grips. Ganz fehlerfrei klappt das noch nicht; auch die Doppelvorschläge auf das E, die zum G runterspringen, bekomme ich nicht immer so hin, wie ich will. Sie funktionieren aber gut - der Fehler liegt bei mir. Doublings richtig in den Rhythmus einzufügen, bereitet mir größte Schwierigkeiten, drum greife ich lieber zu diesen erwähnten Doppelvorschlägen (haben die eigentlich einen Namen? Boulanger erwähnt sie nicht, bei den Schotten finde ich sie auch nicht...)
      Is fearr Gaeilge bhriste ná Béarla cliste.
    • @mick: ja wenn ich mal Schottenpiper höre dann spielen die meist eh nur die Standardstücke, deswegen hab ich wohl den subjektiven Eindruck, dass da alle das gleiche spielen :rolleyes:

      @Rovadorion: Ich weiß ja nicht in welcher Griffweise dein Sack ist, aber ich geh jetzt mal von der Offenen aus. Bei der Schottengriffweise ist es wahrscheinlich etwas einfacher als bei der offenen. Sind ja auch dafür gemacht. ;) Ich quäl mich grad auch etwas durch deine Verzierungen aber langsam wirds :rolleyes:
    • Und ich quäl mich, eine gute Aufnahme hinzukriegen... Klingt alles irgendwo nicht gut :dagegenschild:

      Ja, ganz normal deutsch offen, wie Standard für Marktsäcke. Ich weiß, daß die Schotten es mit dem komplexen Kram viel einfacher haben, wie überhaupt alle halbgeschlossenen Kreaturen. Aber es geht auf der offenen auch, man muß nur mehr üben. Ich will mich halt nicht damit abfinden, mit der offenen Griffweise nur immer wie ein Idiot einfache Vorschläge/Trennnoten von oben und unten zu spielen. Es klappt schon mehr damit, dachte ich mir - und wie ich immer noch rausfinde, stimmt das auch.

      Nur bin ich als Spieler noch nicht fit genug, das locker, flüssig, gut hörber und im Takt rauszuhauen. Auf ein neues :cursing:
      Is fearr Gaeilge bhriste ná Béarla cliste.
    • @mick: hör die die ersten akkustik-CD´s von Inextremo mal an... da siehste man braucht nicht unbedingt Verzierungen um bei den Leuten gut anzukommen :D traurig aber wahr.

      @Rovadorion: Da geht noch so einiges, wenn ich so sehe was die mit den Gaitas alles anstellen. Aber da findet man wieder kaum gute Literatur bzw. einen Lehrer. Da ist es schon einfacher bei den Schotten zu klauen.
      Lass dir ruhig Zeit mit deiner Aufnahme....wenns nich klingt probiers morgen lieber nochmal ;)
    • Auch wenn nicht alles genauso wie auf deinem Notenblatt ist hat sich das schon richtig gut angehört. ja gut ein kleiner schnitzer ich glaub so bei 24 sekunden ist wohl drinnen, aber da gibts wohl schlimmeres. Und deine Camqualität geht doch auch noch in ordnung. Bei meiner cam überschlägt sich mein Marktsack andauernd. :cursing:
    • So, jetzt habe ich auch endlich Zeit gefunden, mir Deine Aufnahme anzuhören.

      Das Einzige, was Dir IMO fehlt, ist mehr Routine bei den Techniken - da diese ja zum großen Teil auf schottischen Techniken basieren, wenn auch marktsacktauglich abgewandelt, könnten sie ruhig noch knackiger kommen, das dauert natürlich, bis die Finger ohne Zwischenschaltung des Gehirns von alleine wissen, was sie zu tun haben... das erreicht man leider nur durch stures Üben.

      Vielleicht solltest Du tatsächlich überlegen, Dir eine halbgeschlossene Spielpfeife zuzulegen, das macht die Sache mit den komplexeren Techniken, speziell auf der Oberhand, tatsächlich einfacher. Oder alternativ ausprobieren, wieviele bzw. welche Finger Du bei welchen Tönen geschlossen halten kannst, ohne dass sich der Ton in Höhe/Stabilität/Klangfarbe wesentlich verändert, manchmal macht ein Stützfinger schon einen Riesenunterschied bei der Ausführung bestimmter Techniken. Ansonsten - :thumbsup:
    • Das mit dem Stützfinger fließt schon teilweise mit ein in das, was ich spiele. Die Doppelvorschläge gehen deswegen so oft auf das tiefe G runter, weil da ab dem D mein kleiner Finger draufliegt und ich den nicht extra hebe. Also wird's halt ein tiefer Vorschlag auf G und nicht A.

      Üben werd ich den ganzen Kram natürlich weiter. Ich experimentiere erst seit ein paar Tagen damit - im Unterricht spielt sowas noch absolut keine Rolle, da heißt's nach wie vor: Vorschlag von oben auf der Eins, Trennnote von unten wenn nötig, bei mehreren gleichen aufeinanderfolgenden Noten Vorschlag von oben-unten-oben... Aber so macht das deutlich mehr Spaß.

      Hätte nicht gedacht, daß das so gut ankommt... :stolzschild: :dankeschild:
      Is fearr Gaeilge bhriste ná Béarla cliste.
    • Ich probiere da gerade ein wenig rum und bin mir nciht siche,r ob ich Boulangers Anweisungen zur Ausführung richtig verstehe.

      "Um in der Logik bei der Erklärung der Verzierungen zu bleiben [...] kann man eine der Figuren der Picotage mit einem Vorschlag von unten, gefolgt von einem Rappel auf das tiefe G, übersetzen [...] Es genügt in diesem Fall, der Note, die einen Vorschlag erhalten soll, genau die darunterliegende Note voranzustellen."

      Schön und gut, aber was bedeutet das in der Praxis, wenn ich es bei zwei Noten machen will, von denen die zweite höher ist als die erste. Gleich die erste Übung im Buch ist so ein Fall. Die Abfolge ist G-H, wobei das H einen tiefen A-Vorschlag hat.

      Heißt das also, daß man erst G spielt, dann eine Finger hebt zum A, dann sofort (weil es ja nur ein Vorschlag sein soll) den nächsten hebt für das H?

      Verwirrt mich, denn ich würde ja, wenns um Vorschläge von oben geht, ja auch nicht das G mit einem A-Vorschlag versehen, wenn ich vom H komme... ich dachte, Vorschläge müssen immer höher sein als die Note, die der verzierten Note vorausgeht. Bzw. halt tiefer, wenn wir von tiefen Vorschlägen reden.

      Alles unverständlich genug dargelegt? :D
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    • @Rovadorion: Ich finde Boulangers Picotage-Beschreibung auch sehr eigenwillig bis unverständlich, kenne aber leider keine bessere. Das Problem der Picotage liegt meines Erachtens auch darin, dass es eine ganz komplexe Spieltechnik beschreibt, nicht nur einen einzigen Verzierungsvorgang. Auch die Tonbeispiele fand ich, soweit ich mich entsinne, eher unverständlich und wenig hilfreich. Ich kann die Verzierung selber zumindest nicht wissentlich und kenne auch keinen anderen deutschen Dudelsackspieler, der sie aktiv unterrichten oder verwenden und als solche explizit bezeichnen würde, lasse mich da aber gerne belehren. Ich habe daher die Picotage bisher auch nicht vermisst; Picotage und wandernde Rappels gehören zu den Verzierungen, die ich derzeit sehr gerne den Franzosen überlasse, zumal Picotage auf der Cornemuse du Centre ja strenggenommen schon eine Imitation darstellt. Wenn du da aber mehr herausfindest und eine vernünftigere Beschreibung als Boulanger liefern kannst bin ich aber auf jeden Fall interessiert, sie hier zu lesen! Drehleierspieler kennen die Picotage übrigens oft (IMO ein wenig sinnverstümmelnd) als das, was in Dudelsackkreisen als Rappel firmiert.


      Wenn da jemand mehr Durchblick hat - nur her mit den Infos! :)


      Viele Grüße,

      Alex
    • @Dudelpaule:

      Nach meinem Wissen und Verständnis hat ein Doubling nicht zwangsläufig was mit einem Rappel zu tun, es geht dabei vielmehr um eine zweigliedrige Verzierung, kombiniert aus einem Vorschlag von oben und einer Verzierung von oben. Um in Boulanger-Terminologie zu bleiben, wäre das "Ausgangsnote - Vorschlagnote von oben - Zielnote kurz - obere Nebennote - Zielnote endgültig". Ob dasselbe auch von unten funktioniert weiß ich mangels Kenntnisse in schottischer Technik nicht, aber einen Rappel erkenne ich da nicht als zwingend, lasse mich aber gerne aufklären :)

      Bei der hier bekannten Picotageteilverzierung geht es nach Boulanger um folgenden Verzierungscode: "Ausgangsnote - Vorschlag von unten - Zielnote - Rappel". Die Übungen und das Beispiel des Scottish forcée interpretiere ich so, dass ein "direkt hintereinander" von zweien dieser Picotageformen, wonach Rovadorion fragte, nicht denkbar ist, weil dafür eine "unbeeinflusste" Ausgangsnote vorliegen muss.

      Warum gibt's eigentlich so wenig deutsche Cabrettespieler? ;)

      Viele Grüße,

      Alex