Verzierungen/Spieltechniken

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Verzierungen/Spieltechniken

      Vielleicht in der Rubrik Marktsack als solcher besser aufgehoben; ich war unschlüssig.

      Nein, das soll kein Thread zum Für und Wider von Verzierungen, Spieltechniken oder wie auch immer man sie nennt sein. Daß der Marktsack sie wie jeder andere Dudelsacktyp nötig hat, ist was, worüber man sich nicht mehr zu streiten braucht IMO (und auch IMHO und IHMO).

      Nein,w arum ich das hier jetzt aufmache, ist ein anderer Grund. Ich spiel seit sechs Monaten, habe auch Unterricht und alles, aber bin natürlich neugierig und lese mich kreuz und quer durchs Netz. Und es passiert mir öfter, daß irgendwo von Terchniken die Rede ist und es dann Begriffe hagelt, unter denen ich mir wenig bis nichts vorstellen kann. Da recken dann Cut, Strike, Roll, Birl, Grip, Rappel, Taorluath, Doubling und was nicht noch alles ihre Köpfe empor und ich frage mich: wie spielt man das denn nun genau, und was davon geht auf dem Marktsack? Und wie?

      Klar könnt ihr mir jetzt sagen: kauf dir MacEge und Boulanger und dann probiers aus. Aber ich dachte mir, wozu haben wir das Internet und dieses Forum... es gibt eventuell andere Leute, die sich ebendasselbe fragen wie ich mich. Was ich gern sähe, wäre ein Liste. Eine Liste, wo alle auf dem Marktsack (in deutscher Griffweise - wenn ich halbgeschlossen spiel, kann man ja zu Boulanger greifen) praktikablen oder von euch erfahreneren Spielern eingesetzten Techniken mal beschrieben werden. Wäre vielleicht eine Anlaufstelle für neues Volk wie mich, beantwortet Fragen und könnte ein weiterer Schritt auf dem Weg sein, das Instrument Marktsack aus der Reputationsgüllegrube zu heben.

      Besonders Abraxas hab ich wiederholt in verschiedenen Foren schreiben sehen, daß auf dem Marktsack eine ganze Menge geht, auch an adaptierten Techniken - vielleicht möchtest du dich hier als Vorreiter betätigen, nachdem du auch schon die Schalmei-Rauschpfeifen-Problematik erhellt hast? ^^

      Am geilsten wären natürlich Demonstrationsvideos/Soundbeispiele, aber nichts überstürzen - vielleicht ist die Idee in euren Augen ja auch Düngemittel ;)

      Gebt einfach mal euren Senf dazu.
      Is fearr Gaeilge bhriste ná Béarla cliste.
    • Das Beste, was ich jedem empfehlen kann, ist die Anschaffung des Buches "Dudelsack spielen" von Bernard Boulanger. Der Boulanger ist zwar für Instrumente in halbgeschlossener Griffweise geschrieben, aber die meisten Techniken lassen sich auf offen-gegriffene Instrumente adaptieren.

      Warum ich gerade den Boulanger und nicht die Sackpfeifen-Fibel von Zöller empfehlen? Ich finde den Boulanger besser aufgearbeitet, didaktisch verständlicher, fachlich besser (in der Folk-Szene gibt es annähernd etwas wie Standards) und vorallem umfangreicher bei niedrigerem Preis (Boulanger: ~20 Euro; Zöller: ~25-30 Euro aber nicht mal halber Inhalt vom Boulanger). Ah ja, beim Boulanger ist auch ne CD mit echten Klangbeispielen dabei und keine Zugangsdaten zu Practice-Chanter-MP3s, die schief klingen.

      Detachés von oben und unten, (erweiterte) Rolls, Rappels, Crans, slides, Triller, Pralltriller, ... . Es ist alles keine Hexerei, wenn man das System mal durchschaut hat, da sich alle Spieltechniken aus den gleichen oder zumindest ähnlichen Bausteinen zusammensetzen. Man muss auch gar nicht viele Spieltechniken können, aber wissen (oder ein Gefühl dafür bekommen) wann man welche einsetzt.

      Ein kleiner Einblick, was eigentlich möglich ist:




      Das war vor knapp 2 Jahren. Wer was aktuelleres will, PN. Kann hier kein MP3 mit 10MB hochladen :P
      • "Kaum macht man's richtig, schon funktioniert's."
      • "Wenn's ned grooved, isses für'n Arsch." - Mattis Branschke

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Abraxas ()

    • Hallo Franz,

      ich hab mir das Video schon öfter angehört und finds einfach :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:
      könntest du das evtl. mal niederschreiben (mit Verzierungen)? :)

      @Topic: Ich kämpfe momentan mit dem Rappel e´ auf G. Das "Druckfenster" damit das G sauber klingt ist sehr klein. Zu viel Druck und es ist noch gerade so ein G (klingt aber total schief), zu wenig Druck und das f´ klingt eher nach e´ oder die Spielpfeife stellt den Dienst ein. (Boulanger S. 52 "Jack" zum nachvollziehen, falls mein Geschreibe irgendwie unverständlich ist)
      Ist das eine Übungssache oder ist das Rohrblatt sehr empfindlich?
      Auf dem Hümmelchen (offene Griffweise) funktioniert der Rappel auch ganz gut, wenn auch etwas sperrig wenn man in den höheren Tönen spielt.


      MfG
      Christian
    • @Tatuaje:

      Was Du Beschreibst, ist genau so ein Grenzfall, wo man ohne Hilfe nicht weiter kommt...

      Ob das ein Übungs- oder Reedproblem ist, kann nur ein erfahrener Spieler beurteilen, der Dein Instrument mal anspielt und die Sache ausprobiert. Sehr häufig kommen auch Mischungen aus *nicht ganz* optimalen Reeds und *noch mangelnder* Übung vor. Ferndiagnosen können die Sache also sehr leicht verschlimmbessern...

      @Rova:

      Ich bin mal über eine Handvoll gut gemachter Lehrvideos gestolpert, wo die Schottenverzierungen sehr gut erklärt und gezeigt werden. Ich habe jetzt leider keinen Link parat, musst selber suchen. Ich fand das nämlich auch sehr spannend (ich hatte nach der Korrekten Ausführung vom Birl gesucht).

      Aber Achtung:

      Zwar kommen die meisten Instrumente mit schottischen Techniken klar, welche Techniken wo angebracht sind ist aber eine ganz andere Frage! Als ich wie oben beschrieben nach dem Birl gesucht und diesen auch geübt hatte, habe ich anschließend festgestellt, dass ich nicht einen Markttune kenne, wo der überhaupt passt :wacko:

      Franz hat hier kürzlich mal einen Schottentune (oder war `s irisch?) rein französisch "verziert". Für mich klang das sowas von gewöhnungsbedürftig (was nicht "schlecht" meint, aber nahe dran ist).

      Was ich sagen will: Allein die Kenntnis um die Techniken und deren Ausführung führen noch lange nicht zu gutem, interessanten Spiel. Die eigentliche Kunst ist imho, diese gezielt und an den richtigen Stellen eizusetzen. Dazu muß man erst ein gewisses Gefühl in Abhängigkeit der jeweiligen Musikrichtung entwickeln. Und das wiederum geht auch nur gaaaaanz schlecht ohne Hilfe, auch oder sogar gerade auf einem so neuen und "freien" Gebiet wie der Marktmusik...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Arno ()

    • Guten Morgen Arno,

      danke für die Antwort. Ich nehme einfach mal an das es genau die Mischung ist die du beschreibst. Ich habe das Problem schon ein bisschen besser in den Griff bekommen als bei den ersten Versuchen. Trotzdem taucht das Problem immer wieder mal auf...Ich sehs mal als Herausforderung, auch wenns hin und wieder recht frustrierend ist.

      MfG
      Christian
    • Arno schrieb:

      Franz hat hier kürzlich mal einen Schottentune (oder war `s irisch?) rein französisch "verziert". Für mich klang das sowas von gewöhnungsbedürftig (was nicht "schlecht" meint, aber nahe dran ist).
      @Arno: Das war "Scotland the Brave"... also, in dem Fall "Scotland the French" :D
      • "Kaum macht man's richtig, schon funktioniert's."
      • "Wenn's ned grooved, isses für'n Arsch." - Mattis Branschke
    • Hey Rabenschar



      An dieser Stelle ist aber eine gewisse Vorsicht angebracht:

      Wie schon angedeutet sind das erlernen von Techniken und deren im positiven Sinne "freie" Anwendung zwei Paar Stiefel.

      Das prinzipielle Erlernen selbiger ist nur das Handwerkszeug, noch nicht das fertige Produkt. Und nicht jeder, der im Baumarkt einen Hobel kauft, kann damit auch einen Schrank bauen.

      Es ist außerdem von Bedeutung, WIE gelehrt wird. Schotten beispielweise gelten nicht ganz zu Unrecht als Dogmatiker. Andere sind mit der Anwendung von Anfang an freizügiger. Allgemein wird der Weg zu "freiem" Spiel und eigenem Stil aber imho nur möglich, wenn man öfter mal einen Blick über den Tellerrand wagt bzw. die Lehrer nicht allzu dogmatisch unterrichten und dazu ermutigen. Soviel ich gehört habe, soll das an der Dudelsackakademie auch so geschehen. Was aber natürlich nicht bedeutet oder auch nur bedeuten kann, dass jeder, der dort lernt, gleich die Marktmusik revolutionieren können wird. Schon gar nicht nach nur 4 Jahren...
    • Das sollte keinerlei Wertung an den methoden der Dudelsackakademie oder an Brian gewesen sein, wie gesagt, er lernt dort wirklich viel, auch vieles um das Instrument herum. Aber er sieht in Brian wohl tats. sowas wie eine art "Guru" ;) was auch an seinem Alter liegen kann, denn er ist gerade mal 18 geworden, und jeder der nicht so spielt wie Brian spielt "falsch", hat die falsche Technik, etc. Seine Art ist die einzig wahre...und entsprechend schwer tut er sich eben wenn er mit anderen zusammenspielt die nicht diesen speziellen Stil spielen.
    • Nein, er spielt nicht bei Fabula.
      Er spielt in gar keiner Formatio, was zum einen daran liegt das er überwiegend nur Fabula Repertoire kann (das lernt er in der Akademie) und ansonsten aber recht faul ist was das lernen neuer Stücke betrifft und zum anderen das er halt, wie oben schon mal erwähnt, doch sehr "Schottisch" spielt und daher kaum Anschluß findet.
      Aber zu seiner Verteidigung muss ich sagen das er nicht Mobil ist...sprich keinen FS hat.