Gott zum Gruße, ihr spielende Leut

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    • Gott zum Gruße, ihr spielende Leut

      Hallo erstmal ... Wollte mich kurz vorstellen. Bin neu hier und interessiere mich schon lange für mittelalterlichen Rock/Metal. Ich bin lange in der Musikproduktion gewesen, spiele auch selbst einige Instrumente, bin aber auf Umwegen beim Film und Fernsehen als Editor gelandet.
      Unter anderem spiele ich auch Flöte (Überraschenderweise immer noch gut) und will mich nun in Richtung großer Marktsack entwickeln.

      Deswegen würde mich mal interessieren, wie schwer der Umstieg von Flöte (Deutsch, offen) auf Sack ist. Einen PC habe ich schon bestellt. Ist es Ratsam eine Rauschpfeife als Zwischenschritt einzubauen, wegen Fingerspreizung etc.?

      THX
    • Hi :)

      Von der Flöte zum Dudelsack umsteigen ist so eine Sache, Bewegungsabläufe und damit Melodien zu übertragen geht eigtl.
      problemlos. Aber dafür muss man beachten, dass zum Spielen des Marktsackes noch mehr gehört. An erster Stelle steht
      natürlich das gleichmässige Druckhalten, für das die Flöte nichts bringt und man, statt klassisch mit Zungenstoss, mit
      der dudelsacktypischen Verzierungstechnik spielen muss.

      Also die Flöte taugt meiner Meinung nach schon zum Üben, aber man muss sich halt im Klaren darüber sein, dass zum Du-
      delsack ein himmelweiter Unterschied besteht. (Meiner Meinung nach braucht man auch keinen eigenen PC für den Markt-
      sack, die 10€ für ne Plastikblockflöte tuns da locker)
      Dass du schon Flöte spielen kannst ist glaub ich schon eine grosse Erleichterung für dich.

      Die Rauschpfeife nur der Fingerspreizung zu kaufen halte ich für keine gute Idee:
      wenn du den Bordunklang magst und dein Übungsraum nicht so eng ist, dass du nach einer Drehung neu dekorieren musst
      solltest du zum Dudelsack greifen und wenn du die Möglichkeit zum (echten) Stakkato als unverzichtbar erachtest nimmst
      du halt lieber die Rausche (und ehe du dich versiehst hast du eh beides :D ).

      Die Abstände der Grifflöcher sollten eh kein Problem darstellen, wenn deine Hände nicht zu klein sind, und sollten auch nicht
      zu viel Eingewöhnungszeit einforden.

      Gruss
      Felix
    • Merci für die prompte Antwort.

      Ja, das mit der Spielweise ist klar. Ich hör nur immer so viel von wegen "ich krieg den Tön nicht hin" etc. und da würde mich interessieren, wie sehr sich da der Sack von der Tröte unterscheidet. Will sagen: auch aus ner Flöte ohne Doppellöcher kriegt man eine chromatische Tonleiter und ordentliche Glissandos raus. Geht das beim Sack dann nicht oder liegt das nur an der Fingerfertigkeit des Spielers?

      Den PC hab ich angeleiert, damit ich nicht gleich allen in München mitteile, wo ich bin und wann ich spiel ... :D

      Kann man eigentlich die Spielpfeife von nem Sack als Rausche verwenden?

      Dangö
    • Willkommen!

      Mir hat die Blockflöte sehr geholfen. Ich spiele zwar Hümmelchen, aber die Griffe sind die gleichen. Man muss schon mal nicht mehr so viel über die Finger nachdenken. Naja - und die Dudelsackspezifischen Sachen wie Druck, Druck halten, nur nachpusten wenn's nötig ist … das muss man halt mit einem Dudelsack üben. Die von Felix angesprochenen Verzierungen und Tontrennung kann man im Grunde auch nur mit einem Sack üben.

      Das man keine Artikulationen mit der Zunge machen kann fand ich am Anfang etwas verwirrend, aber da gewöhnt man sich schnell dran.

      Die Rauschpfeife ist ein eigenständiges Instrument - nur, um die Finger weiter auseinander zu bekommen zu schade.

      … oder liegt das nur an der Fingerfertigkeit des Spielers?


      Ja - und noch am konstant zu haltenden Druck am Dudelsack. Chromatik ist allerdings so eine Sache: Da Borduninstrumente in der Regel reintönig gestimmt sind, damit alle Töne im Verhältnis zum Bordunton richtig klingen sollen, sind nicht alle Tonarten spielbar, selbst, wenn die Töne an sich greifbar wären. Mh - ist etwas verkürzt, aber wenn du hier ein bisschen was über Bordunmusik, reintönige Stimmung und Abweichung dieser Stimmung von der temperierten (in der auch deine Blockflöte spielt) nachliest, wirst du es verstehen.

      @Felix: Du brauchst keine Bindestriche zu machen oder die Zeile zu wechseln. Einfach durchschreiben :) Auf meinem breiten Bildschirm ist dein Text plötzlich ein schmaler hoher Streifen.
      Gruß,
      Kristof

      folk.jankristofschliep.com
      jankristofschliep.com

      ____________________________

      Wird man einem Dudelsack vorgestellt,
      so redet man ihn selbstverständlich so
      lange mit "Siedelsack" an, bis einem
      offiziell das "Du" angeboten wird!


      :rofl:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Kristof ()

    • Beim durchschreiben krieg ich böse Formatierungsprobleme ><

      Verzierungen auf der Flöte üben geht meiner Meinung nach übrigens schon ganz gut.

      Chromatik aus nem Sack rauszuholen der nicht dafür gedacht ist hingegen ist echt schwierig-
      Theoretisch mit leicht angeöffneten Grifflöchern und Druckanpassungen möglich, macht aber glaub ich so gut wie niemand.
      Vll solltest du dich da Richtung halbgeschlossene Marktsäcke von Arno umschauen. Glissandri hingegen sind unproblematisch.
    • Grübln beendet ... Weitere Frage ...

      Wenn ich jetzt mit nem Marktsack in einer Band Spiele, dann müsste sich doch alles beißen, weil der MS reintönig ist, der Rest der Band wie Gitarre, Synthie etc. aber nicht ...

      Spielen die in den Bands dann alle temperierte Säcke oder nach dem Motto "Scheiß drauf, hört keiner". Ich denke mal, wenn Sack und Klampfe unisono solieren, dann müsst's doch kräftig zwicken in den Ohren. Und bei Subway To Sally klang eigentlich immer alles sauber soweit ich mich erinnern kann ...
    • Also prinzipiell denken sich leider zml viele Marktbands "scheiß drauf, hört keiner", aber um deine eigentlich Frage zu beantworten :
      Die meisten Marksäcke sind genau aus diesem Grund temperiert gestimmt, und wenn du nicht vorher einen Marktsack in reintöniger Stimmung gehört hast, fällt das auch echt nicht auf ;)
      LG Manu
      Der Kevin ist kein Fleisch, aber Bärchenwurst mag der...
    • Ja wie jetz?

      Einer sagt jetz alle Säcke rein, einer sagt alle Säcke temperiert ... ?!?

      Na Wurst. Da ich aber mit Klampfe auf Drop D zusammen dudeln will, wäre also folgendes richtig:
      - MA Sack d' 3 Bordune (D, a, a') temperiert mit 2 Doppellöchern unten ... ???

      Gibt's sowas?
      Kann das einer bauen?
      WILL das einer bauen?
      Klingt dat Ding dann noch?
      Hat da jemand Erfahrung mit sowas?
    • Ob ein Marktsack eines bestimmten Herstellers rein oder temperiert ist, bringst du am einfachsten in Erfahrung, indem du fragst. Wenn der Hersteller was taugt und du explizit äußerst, daß du ein temperiertes Instrument willst, wird er dir das auch machen. Allerdings klingt's dann halt zum Bordun nicht mehr so schön. Du mußt dich entscheiden... Rein stimmen und einen guten Zusammenklang von Spielpfeife und Bordun haben oder temperiert stimmen, mit allen anderen Instrumenten zusammenpassen und dafür einen weniger guten Zusammenklang mit den Bordunen haben.

      Wenn's Mittelalterrock sein soll, hol dir am Besten ne Redpipe (einfach mal googeln). Die Dinger sind elektronisch, auf alle Tonarten stimmbar und noch vieles mehr, was ich nicht zusammenkriege, weil ich noch nie eine gespielt habe. Wenn's keine Redpipe sein soll, hol dir nen Sack ohne Bordune, denn die wird man in dem ganzen Gitarren-Schlagzeugterror eh nicht mehr hören.nNur für den Showeffekt, den ein Dreiborduner hat, wären mir finanzieller Aufwand und Gewicht zu blöde.

      Die Konfiguration D-a-a' ist meines Wissens total unüblich, ein D-Sack wird D-d-d' oder D-a-d' haben, normalerweise.

      Doppellöcher bauen dir Jens Güntzel und Dominik Pawlat, soweit ich weiß, eventuell noch einige andere (Arno?)
      Is fearr Gaeilge bhriste ná Béarla cliste.