Körperhaltung / Schulterhaltung

darkstain · 16. Dezember 2013, 15:54

Hi, ich bin's mal wieder

bestimmt hatten/haben andere Dudelsackspieler auch das Problem mit der Schulter. Bei mir (rechtshänder) zieht sich automatisch immer die linke Schulter hoch.. noch nicht mal beim losspielen sondern auch schon in "Ruhehaltung"
Ich hab mich schon halbtot-"konfiguriert", alle möglichen Positionen des Sacks getestet, Kreuz durchgedrückt, versucht die Schulter nach unten zu bewegen .. es läuft immer drauf hinaus, dass ich entweder die Schulter oben habe oder nicht mehr bequem an das Anblasrohr komme.
Es ist eh sehr schwer für mich, die Schulter überhaupt nach unten ziehen zu können, wenn da der Bordun drauf liegt und ich den Sack unterm Arm habe. Das ist dann irgendwie wie .. festgewachsen. Weiß nicht wie ich's sagen soll

Bei meiner Schäferpfeife geht das auch tendenziell nicht zum Körper hin, sondern ehr nach oben oder fast sogar etwas weg vom Körper. Das kann man aber etwas korrigieren durch Drehen des Sacks. Wenn ich den Sack höher nehme, so dass der "Winkel" so auf Mundhöhe ist, dann kann ich nicht mehr mit dem Arm drücken sondern es tendiert schon sehr zu Unterarm/Handgelenk - was man ja vermeiden sollte.

Hab mich auch schon von mehreren Leuten begutachten lassen und deren Tips befolgt, aber ich komm da nicht wirklich weiter. Vielleicht liegt's mit an meinem (recht starken) Hohlkreuz? Oder an Form des Sacks? (Ross-Schulmodell)

Also vielleicht hat jemand da nen Tipp, oder vielleicht ne Übung die man machen kann..

strepitus · 16. Dezember 2013, 17:52

darkstain schrieb:

oder nicht mehr bequem an das Anblasrohr komme

Hast du denn das Anblasrohr ständig am/im Mund oder setzt du nachdem genug Luft im Sack ist wieder ab? Ich hatte Anfangs nämlich auch das Problem, dass meine linke Schulter immer nach oben ging. Bei mir lag das daran dass ich wie schon beschrieben ständig Luft ins Anblasrohr pusten wollte.
Wenn das bei dir auch der Fall sein sollte: Sobald genug Luft im Sack ist, den linken Arm (bzw. Unterarm) etwas vom Körper weg bewegen und die Position des Anblasrohrs einfach nicht beachten. Merkst du dann, dass mal wieder etwas Luft in den Sack müsste, den Arm wieder zum Körper hin bewegen und so das Anblasrohr in Reichweite deines Kopfes bringen

Wenn der Abstand noch zu groß ist nicht die Schulter hochziehen, sondern stattdessen den Kopf nach unten neigen.

Was auch gut hilft: Vor einen Spiegel stellen, spielen und sich selbst betrachten. Wenn du merkst, dass die Schulter zu weit oben ist, Haltung korrigieren.

Ich hoffe das war einigermaßen verständlich und vielleicht hilft es dir ja sogar weiter.

darkstain · 16. Dezember 2013, 17:56

Hi,

ja ich hab tatsächlich das Rohr immer im Mund .. (lol) ... einfach weil ich mit dem Ross-Sack recht viel Druck brauche. nach 2-3 Takten eines normalschnellen Stückes muss ich spätestens wieder pusten.. und wenn ich dann erst das Rohr suchen muss, dann pusten.. is entweder der ton abgebrochen oder ich verspiel mich böse

Aber an sich schon richtig. Wenn ich das Anblasrohr nicht beachte, schaff ich es auch, gerade zu stehen

Balsebub · 16. Dezember 2013, 18:20

Ich stell die frage anders

Ist der sack auf dich zu geschnitten oder hast du ihn gebraucht erworben? Ich vermute mal das dies ggf auch ein problem darstellen kann. Ein gebrauchter sack kann mit unter auch daran beteiligt sein das du mit der haltung nicht kllar kommst. Ich hatte das problem bei meinem dreier (gebraucht erworben) der bordun wollte anfangs immer sinken. Als ich dann einen anderen lederbalg angebaut hab war das problem verschwunden. Auch die gesammte haltung ist mit einmal recht entspannt. Wenn ich allerdings den ton verliere (zu wenig druck auf spielpfeife) liegts am reed da dieses extrem viel druck brauch um überhaupt nen ton von sich zu geben. Mein bordun hingegen springt schon beim furzen an :floet:

darkstain · 16. Dezember 2013, 20:30

ja genau - der Sack ist ein gebrauchter, den ich momentan leihweise habe.. hmm

Kristof · 16. Dezember 2013, 20:58

Hast du schon mal etwas mit der Position des Sackes rumprobiert? Manchmal reicht es schon, ihn minimal schräger unter den Arm zu klemmen, dass man das Anblasrohr besser erreicht.

Esca · 16. Dezember 2013, 21:47

Probier doch mal ein anderes Blasrohr aus. Bei meinem ersten Marktsack war es mir zu kurz, so daß ich auch immer Probleme mit der Haltung hatte. Habe dann mal mein Schottenblasrohr reingebastelt, weil es länger war und das war schon besser. Mein 2. Marktsack hat von vornherein ein längeres bekommen und das ging prima. Naja und dann gibt es noch die Möglichkeit mit gewinkeltem Blasrohr (gibt es für Schotten...ist halt Geschmackssache...aber dennoch erscheint es mir ergonomisch...) weiß halt nicht obs sowas auch für Marktsack gibt.

darkstain · 16. Dezember 2013, 22:37

bauliche Veränderungen kann ich leider nicht vornehmen. Ist ja nicht meiner - und investiern möchte ich eigtl auch nicht, da ich ja meinen eigenen schon bestellt habe, nur halt noch knapp 2 Jahre warten muss

Veilleicht mal anders ne Frage an die schäferpfeifende Fraktion: Habt ihr euer Anblasrohr immer direkt in Mundnähe, oder beugt ihr euch zum pusten entsprechend nach vorne mit dem Kopf, wenn das weiter weg ist?
Denn: Wenn ich ihn so rücke, dann stehe ich grade. Nur das pusten wird dann halt deutlich aufwendiger, da man immer erst mit dem Kopf hin muss

Balsebub · 17. Dezember 2013, 20:48

An meinem marktsack ist das anblastohr 2 cm vom mund weg. Mal von meiner eh seltsamen spielweise abgesehen *lacht* Ich kann es quasi ganz bequem erreichen. Das mit dem drehen des sacks kann aber auch schon helfen. Da geb ich kristof recht.

Wieso musst du zwei jahre auf den sack warten? Bei wem hast denn du bestellt?
Hab zuletzt mal ein gespräch mit wem gehabt der sagte das er fast 8jahre auf seine schäferpfeife gewartet hat bei einem belgichen hersteller. Ob das stimmt kann ich nicht sagen, fand ich aber schon iwie krass

subi · 17. Dezember 2013, 21:18

darkstain schrieb:

bauliche Veränderungen kann ich leider nicht vornehmen. Ist ja nicht meiner - und investiern möchte ich eigtl auch nicht, da ich ja meinen eigenen schon bestellt habe, nur halt noch knapp 2 Jahre warten muss

Veilleicht mal anders ne Frage an die schäferpfeifende Fraktion: Habt ihr euer Anblasrohr immer direkt in Mundnähe, oder beugt ihr euch zum pusten entsprechend nach vorne mit dem Kopf, wenn das weiter weg ist?
Denn: Wenn ich ihn so rücke, dann stehe ich grade. Nur das pusten wird dann halt deutlich aufwendiger, da man immer erst mit dem Kopf hin muss

Ein angepasstes Anblaßrohr wird dein Budget schon nicht töten und für 2 Jahre zahlt sich das mehr als nur aus. Wenn es daran liegt machen 2 Jahren angenehmes oder unangenehmes musizieren und musizieren lernen sicherlich enorm viel aus. Mir haben wenige Monate mit dem Lehrgeldhümmelchen gereicht um das Festzustellen.
Ausserdem bewirkt dies keinerlei Änderung an deinem Leihinstrument. Irgendwann wirst du halt ein einsames Anblaßrohrrumliegen haben, mehr aber nicht.

Ich hatte das Anblasrohr eigentlich stets zwischen den Zähnen oder Lippen. Wenn ich es losgelassen habe war es aber ohne weiten Weg einfach wieder zu schnappen da es direkt auf meinen Mund gerichtet war. (Druckunabhängig dank ausgeklügelter Hosenbundmarkierung.) Vergangenheitsform da ich mittlerweile nur noch Balggeblasen spiele es sei denn ich darf mal wieder ein anderes Instrument ausprobieren.

subi · 17. Dezember 2013, 21:20

Balsebub schrieb:

Hab zuletzt mal ein gespräch mit wem gehabt der sagte das er fast 8jahre auf seine schäferpfeife gewartet hat bei einem belgichen hersteller. Ob das stimmt kann ich nicht sagen, fand ich aber schon iwie krass

Klingt nach einem Instrument von Olle Geris.

Kristof · 17. Dezember 2013, 22:36

subi schrieb:

Balsebub schrieb:

Hab zuletzt mal ein gespräch mit wem gehabt der sagte das er fast 8jahre auf seine schäferpfeife gewartet hat bei einem belgichen hersteller. Ob das stimmt kann ich nicht sagen, fand ich aber schon iwie krass

Klingt nach einem Instrument von Olle Geris.

Jep … das ist bei Olle Geris durchaus üblich.

Esca · 17. Dezember 2013, 23:32

subi schrieb:

Ein angepasstes Anblaßrohr wird dein Budget schon nicht töten und für 2 Jahre zahlt sich das mehr als nur aus. Wenn es daran liegt machen 2 Jahren angenehmes oder unangenehmes musizieren und musizieren lernen sicherlich enorm viel aus.

...meine Meinung...
im Vergleich zum Gesamtinstrument kriegst Du ein schnödes Blasrohr quasi für ein Appel und ein Ei und hast in dem Sinne auch keine bauliche Veränderung. Wenn Du wirklich noch 2 Jahre warten mußt und so lange noch das andere Instrument spielen willst, würde ich mir schon überlegen ob die kleine Investition nicht mit etwaigen Folgeerscheinungen (im besten Falle Rückenschmerzen?) aufgrund der permanenten Fehlhaltung aufwiegt, ganz abgesehen von dem Frust, den unnötig angestrengtes musizieren verursacht..(.wenn es denn überhaupt am Blasrohr liegt)

darkstain · 18. Dezember 2013, 14:42

Hi

ich hab mir eine Schäferpfeife bei Mattis bestellt. Da ist im Moment mit 2 Jahren zu rechnen.. die 8 Jahre bei Olle sind auch realistisch hab ich mir sagen lassen

Das wäre nix für mich.. finde die 2 Jahre schon lang.
Ihr habt aber recht, ich werde mal mit Jürgen reden, ob er ein anderes Anblasrohr hat, das ich mal testen kann. Dann merk ich wohl schnell, obs dran liegt oder nicht.
2 Jahre werde ich die Ross-Pfeife hoffentlich nicht mehr spielen. Wenns gut geht, bekomm ich im Frühjahr/Sommer ein Leihinstrument von Mattis bis meine bei ihm fertig ist.

Balsebub · 18. Dezember 2013, 18:50

Olle Geris ... Klingt wie der Name den Wouter mir sagte. Aber woran liegt das denn bitte? Ich find das echt heftig so.

BeamHo · 18. Dezember 2013, 20:59

Woran das liegt?
An vollen Auftragsbüchern aufgrund entsprechender Qualität...
Die Leute, die sich solche Instrumente bestellen, haben in der Regel schon eine bzw. mehrere entsprechende (einfacherere) Instrumente und können auch spielen. Was die da bestellen ist dann eher dekadenter Luxus denn absolute Notwendigkeit. Und da kann man auch mal drauf warten, man brauchts ja nicht... aberman willst halt. Altes Männerproblem. Nur weil mans nicht braucht heißt das ja nicht, dass mans nicht unbedingt haben muss

MfG Björn

Kristof · 18. Dezember 2013, 21:07

BeamHo schrieb:

Woran das liegt?
An vollen Auftragsbüchern aufgrund entsprechender Qualität...

Plus: Ein Bauer, der alleine arbeitet und alles in Handarbeit herstellt. Rechnet man dann noch Trocknungszeiten von Lacken und Ölen dazu, die Tatsache, dass nebenbei auch noch Verwaltung zu machen ist und die Dudelsackbauer alle auch regelmäßig ihre Instrumente bei Festivals ausstellen - und logischerweise in der Zeit nicht arbeiten können … da kommt schnell eine lange Wartezeit zusammen.

Merit Zloch · 19. Dezember 2013, 10:27

Liebe Reedrocker, hier mal
ein exklusiver Blick in den Lebenswandel des Matthias B. aus B. von
seiner Freundin, der vielleicht interessant sein könnte :-): Seine
Arbeitswoche hat 7 Tage und diese jeder jeweils 8-10 Stunden, und zwar
schon seit ich denken kann. Gelegentlich gibt es natürlich Wochenendunterhaltungen: Zu Instrumentenausstellungen fahren bzw. Kurse geben :-)!

Nicht falsch verstehen: Das
ist allet schick oder, wie man in Österreich sagt, "eh ois easy", erklärt aber vielleicht, warum die Wartezeit nicht 4
Jahre beträgt

:-), und die Wartezeiten vieler Kollegen vielleicht gleich mit.

Ach, ich vergaß zu erwähnen, daß Mattis immer noch weder einen eigenen Hubschrauber noch eine Villa am Wannsee sein eigen nennt. Wir fahren einen 740er Volvo und wohnen im glücklicherweise (noch) unschicken Weißensee über einer Assikneipe zur Miete.

Herzliche Grüße, Merit Zloch

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