Hallo aus dem Schwarzwald ... und ein paar Fragen

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    • Katze schrieb:

      Momentan versuch ich, die ersten Grundlagen autodidaktisch zu erlernen, wobei mir natürlich klar ist, dass es schon gut ist, wenn ich mir dann irgendwann Unterricht suche. Aber die ersten Schritte geh ich aus verschiedenen Gründen erst einmal alleine und vergnüge mich momentan mit den ersten Seiten des Monsieur Boulanger
      Halte ich für genau den falschen Ansatz.
      So gewöhnst du dir nur Mist an, den du hinterher auch mit Lehrer nur schwer wieder los wirst. (Körperhaltung usw...)
      Lieber jetzt einen Lehrer nehmen, der dir die Grundlagen wie Haltung und Atmung korrekt beibringt und die vielen Fragen, die man anfangs eben hat, direkt beantwortet.... Und wenns nur mal 4-5 Stunden für den Einstieg sind.
      Danach kannst du autodidaktisch weitermachen, bis du an deine Grenzen kommst, und dann eben wieder auf einen Lehrer zugehen oder auch Wochenendkurse besuchen...

      MfG Björn
      dudelsackseite.de mit Bauplänen und dem Lehrbuch für die schwedische Säckpipa...

    • Ich schließe mich an - nie ist ein Lehrer so wichtig wie am Anfang - denkst Du, Du hättest aus Deiner Oboe ohne Lehrer jemals einen anhörbaren Ton herausbekommen? ;)
      Beim hohen G peinlich genau darauf achten, dass alle anderen Finger (außer dem unteren Kleinfinger) sauber geschlossen sind, das ist die häufigste Ursache, wenn der Ton nicht richtig kommt.
    • Bitte nicht falsch verstehen: ich hab schon vor, zumindest ein paar Unterrichtsstunden zu nehmen aber ich will es erst einmal schaffen, einen einigermaßen gleichmäßig klingenden Ton zu spielen, damit ich überhaupt in der Lage bin, Hinweise dann auch umsetzen zu können ;) . Es ist aber in den drei Tagen, die ich jetzt spiele, schon erstaunlich besser geworden und ich hab nen Heidenspaß beim Üben (bin im Boulanger gerade bei "Stéphane", "Philippe" und "Dominique" angelangt und mach auch sorgfältig die Übungen einige Seiten davor für das sichere Treffen vom tiefen f, was vor allem in der Verbindung c - f bei mir noch nicht immer sauber geht).

      @ Mick: Danke für den Hinweis aber die Finger haben definitiv richtig gedeckt. Es quietscht beim g'' auch nicht, sondern der Ton spricht sehr gut an, ist aber - wenn ich gar nicht mache - einfach intonationsmäßig zu tief. Wenn ich ein bisschen mehr Druck mit dem Arm geht, passt es dann aber.

      Manchmal muss ich richtig über mich selbst grinsen: als Spielerin von Blasinstrumenten geht es bei mir ganz natürlich, wenn ich in den Sack reinblase aber ich find es gar nicht so leicht, ohne reinzublasen, also nur mit drücken zu spielen und dabei dann ganz normal gleichmäßig weiterzuatmen :love: . Schon komisch, welche "Koordinationsprobleme" da auf einmal auftreten. Aber ich hab schon kapiert, dass man Dudelsack mit dem Arm spielt und eben nicht wie ein Bläser! Ich merk jetzt schon, dass es für mich sehr spannend werden wird, wie man mit Hilfe der Finger mit Tonwiederholungen umgeht, da man ja nicht wie beim Blasinstrument gleiche Töne, die hintereinander kommen, voneinander trennen kann.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Katze ()

    • Hehe, ich habe ja mit Dudelsack meine musikalische Karriere gestartet.

      Mir ging es dann gerade umgekehrt wie dir, als ich später mit Rauschfpeife anfing:
      Koordinationsprobleme, da ich nur das Blasen über den Sack gewohnt war und ich wusste nicht wie ich sinnvoll Töne trennen sollte, da ich das nur über Gracings gewohnt war ;)

      Also umgekehrt treten die Probleme auch auf ;)
    • Damit hast du ja schon alle Besonderheiten voll erfasst.

      Ich glaube, einer Oboistin das richtige Atmen zu erklären ist völlig unnötig. Was man - von anderen Blasinstrumenten kommend - wirklich verstehen muss ist, dass man nicht dauernd pustet, dass das Pusten nichts mit der Artikulation zu tun hat und das ganze viel mechanischer Abläuft als bei anderen Instrumenten, bei denen man mit Atmung und Mund den Ton noch beeinflussen kann.

      Konzentrier dich vor allem auf die Bewegung "Luft einblasen und dabei gleichmäßig mit dem Arm mitgehen" bei gehaltenem Ton. Der Druck, den du an der Stelle spürst, an der du den Sack hältst, fühlt sich weiterhin ungefähr gleich an, auch wenn du Luft einpustest. Wenn man dieses Gefühl erst mal "im Arm" hat, dann bleibt der Ton schön stabil.

      Die Tatschache, dass man auch ohne zu pusten weiterspielen kann, löst bei meinen Kollegen übrigens immer noch Gelächter hervor, weil es so absurd aussieht :D

      Ich bin grundsätzlich auch nicht gegen einen Lehrer gleich am Anfang, denn genau das
      ich will es erst einmal schaffen, einen einigermaßen gleichmäßig klingenden Ton zu spielen

      ist ja genau der Hauptunterschied zu jedem "klassischen" Blasinstrument. Die Fingerbewegungen sind ein Klacks dagegen. Wenn du einen Lehrer in der Nähe hast, würde ich das nutzen und zumindest mal eine Einstiegs-Stunde zu machen. Die Fehler, die man beim Selbststudium macht, sind aber auch Gold wert :)
      Gruß,
      Kristof

      folk.jankristofschliep.com
      jankristofschliep.com

      ____________________________

      Wird man einem Dudelsack vorgestellt,
      so redet man ihn selbstverständlich so
      lange mit "Siedelsack" an, bis einem
      offiziell das "Du" angeboten wird!


      :rofl:
    • Hallo ihr alle,

      hier mal eine Frage zur Spielhaltung bzw. genauer gesagt zur Haltung der Spielpfeife (bei der Schäferpfeife): ich bin da momentan ziemlich am Ausprobieren und wollte mal anfragen, welche der folgenden beiden Varianten eher in die richtige Richtung geht:

      a)
      Spielpfeife wirklich mittig vor der Körpermitte (in etwa so, als ob man Blockflöte spielen würde)? Das geht schon, ist aber - da ich leider nur unter 1,60m groß bin gar nicht so einfach für mich, weil ja der aufgeblasene Sack unter dem linken Arm liegt und ich da quasi "diesen Bollen" im Arm hab. Es geht schon aber ich muss dann schon immer wieder erst eine praktikable Position für den Sack am Körper finden.

      oder besser

      b)
      Spielpfeife eher auf der linken Körperseite oder sogar leicht schräg verlaufend? Dadurch ist die Spielpfeife dann halt nicht mehr vor der Körpermitte und der rechte Arm muss ein bisschen weiter nach links gehen.

      Ist vielleicht ne blöde Frage aber ich werd da grad trotz des Anschauens einiger Videos nicht wirklich schlauer ...

      Viele Grüße
      Katja
    • In erster Linie sollst du das Instrument und die Spielpfeife so halten, dass es für dich angenehm ist. Wenn es dann noch möglich ist dass die Spielpfeife gerade ist, ist es gut. Die Spielpfeife muss nicht mittig sein.
      Die Spielpfeife muss auch nicht 100% Senkrecht sein.

      Die Finger sollten dann möglichst Waagrecht zur Spielpfeife stehen. Bei der Unterhand meist kein Problem. Oberhand muss man probieren, bzw sich angewöhnen. (ich hab die Finger da leider sehr schräg :( )

      Da jeder Mensch ein bisschen anders ist und nicht jeder Dudelsack auf alle Menschen angepasst ist muss man probieren und eventuell Kompromisse eingehen (oder anpassen lassen).

      Du kannst dir ja auch verschiedene Bilder und verschiedene Videos ansehen. Zumindest bei den Leuten die es können kann man sich etwas abschauen. Wichtig ist dann auch dass es der selbe Typ Dudelsack sein sollte. NSP hält man nämlich total schief. :D
      PDH - Preiset das Hümmelchen
      You know, Internet is a dangerous thing with all that sheet music out there...
    • Hallo zusammen,

      @Subi: Das du die Finger auf der Oberhand sehr schräg hast ist doch kein Problem, wenn
      das Spielen dadurch angenehmer ist. Ich habe meine Finger auf der Oberhand auch, gerade bei
      Spielpfeifen mit langen Mensuren wie z.B. Tief-C, sehr schräg. :seufzschild:
      Das liegt aber u.a. auch daran, dass ich durch mein noch zartes Alter von 15 Jahren bedingt, noch recht kleine Finger habe. :rolleyes:
      Bei kürzeren Spielpfeifen, wie z.B. beim Hümmelchen oder beim estnischen Torupill, habe ich die Finger dann
      wiederum automatisch gerade.

      Meine Meinung also: Die bequemste Haltung ist, solange sie das Spielen nicht beeinträchtigt die Beste. :thumbsup:


      Bis denne

      Bjarne
    • Sooo, ihr Lieben ... guten Abend!

      ... Nachdem er nun ein Weilchen ruhig war, meldet er sich jetzt wieder: der Nervzwerg! Und wie immer hat er eine Frage zum Spielen seiner Schäferpfeife und würde sich über einen Rat von euch sehr freuen:

      eigentlich klappt es mit dem Üben ganz gut und ich habe auch den Eindruck, dass ich schon ein bisschen Fortschritte gemacht habe. Aber eine Sache krieg ich absolut gar nicht hin: wenn ich am Ende eines Stückes mit dem Spielen aufhören möchte, dann versuche ich, zügig den Druck vom Sack zu nehmen, um nachklingende Nebengeräusche zu vermeiden. Die Spielpfeife hört dann auch gleich wie gewünscht auf, Töne von sich zu geben aber ich kämpfe dafür mit zweierlei unerwünschten Nachklängen:

      1.) Der Bordun klingt noch ein bisschen weiter und wenn er dann aufhört, dann ist
      2.) noch ein ziemlich seltsames "Knurren" zu hören, das eher wie ein Tier als wie ein Dudelsackspieler klingt. :nono:

      In umgekehrter Reihenfolge beginnen übrigens auch nach dem Aufblasen des Sackes alle meine Stücke mit diesen beiden Geräuschen! :cursing:

      Irgendwie gelingt es mir nicht, das "abzustellen", egal was ich auch probiere. Ich weiß aber, dass das anders geht, denn als Thorsten mir auf dem Instrument was vorgespielt hat, waren weder Anfangs- noch Endgeräusche zu hören, sondern es fing klar an und hörte sauber auf.

      Habt ihr mir vielleicht Tipps, wie ich das in den Griff kriegen kann? Ja, und ihr dürft gerne auch drüber lachen! ;)

      Viele Grüße
      Katja
    • Das Thema hatten wir irgendwo schonmal. Und es ist wichtig!

      Das Problem beim sauberen "Starten" ist, dass man dabei genau das Gegenteil von dem machen muß, was man eigentlich unbedingt vermeiden sollte, nämlich gleichzeitig Pusten und Drücken und das auch noch in ziemlich genau dem richtigen Moment... Mit etwas Übung in den Griff zu bekommen.

      Beim "Aufhören" ist es ähnlich. Gaaaaanz wichtig ist, rechtzeitig mit Nachblasen aufzuhören (einige Takte oder sogar Zeilen vor dem Ende). Der Sack muß ausreichend leer sein, gleichzeitig aber voll genug, dass man 1. nicht blöd dabei aussieht und 2. nicht den Armdruck ins unermessliche steigern muß. Der Armdruck muß auch plötzlich abbrechen, also auch anders als gewohnt. Das braucht ebenfalls hauptsächlich eines: Übung.

      Da ich Thorstens Instrumente kenne und nach der Beschreibung denke ich nicht, dass es ein Reedproblem ist. Zumal die durchaus verständlichen Probleme damit oft auf Reeds geschoben werden, meist (in 95% aller Fälle) aber nix damit zu tun haben...

      Wie ich irgendwo anders schonmal schrieb: Dass *Könner* damit meist kein wahrnehmbares Problem haben, liegt in aller Regel nicht daran, dass die bessere Instrumente haben...
    • Super, danke Arno! Das mit dem rechtzeitig mit dem Nachblasen aufhören hab ich noch nicht gewusst und dementsprechend auch immer bis zum Ende eifrig gepustet! Das werd ich heute beim Üben dann gleich beherzigen. Ich hab sowieso den Eindruck, dass ich insgesamt noch zu viel reinblase, einfach weil ich das komisch "labberige" Gefühl, wenn die Luft im Sack nachlässt, noch nicht wirklich gut mit dem Arm kontrollieren kann. Aber ich arbeite dran ...
    • Ich kann Arno im Grundsatz nur beipflichten. Ich denke aber nicht, dass man zum Starten aber immer gleichzeitig pusten und drücken muss. Drücken alleine reicht bei mäßig gefülltem Sack und Schäferpfeifen, die ja drucktechnisch eher am unteren Ende der Dudelsackfahnenstange hängen, schon völlig aus. Das macht die Sache weitaus besser beherrschbar. Auch hierbei halte ich einen explosiv-kurzen Druckaufbau für empfehlenswert, wie Arno den ruckartigen Druckabbau am Ende zum Stoppen beschrieben hat.

      Viele Grüße,

      Alex
    • Katja, ich missbrauche mal eben deinen Thread, um mitzuteilen, dass ich jetzt auch voll und ganz mitreden kann: Heute kam eine Leih-Schäferpfeife (einborduniges Schulinstrument) von Mattis Branschke an! Tolles Instrument - einziges Problem: Unsere Decke ist fast zu niedrig, um den Bordun anständig aufzurichten :) Vielleicht muss ich mir angewöhnen, im Sitzen zu spielen …

      Ich geh dann mal den Leih-Vertrag zur Post bringen und dann wieder weiter dudeln.
      Gruß,
      Kristof

      folk.jankristofschliep.com
      jankristofschliep.com

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      :rofl:
    • ...Oder ein Loch in den Boden graben ;)

      Da wärst Du jedenfalls nicht der Erste und in guter Gesellschaft (entweder wars imho der Degermanne oder der Egereinhold - Einer von denen hat tatsächlich im Keller ein "Loch" in den Boden gegraben, um üben zu können. Soweit zumindest die Legende... 8o

      Wer in einem hochwertigen Etablissement lebt, in welchem derartige Maßnahmen übertrieben scheinen, kann aber, insbesondere bei Schäferpfeife und Co. gerne auch auf einen Stuhl zurückgreifen (es ging in o.g. Fall auch darum, das schottisch-militärisch-zugehörige Marschieren üben zu können). Im Sitzen spielen ist zwar erstmal eine Umstellung, insbesondere natürlich für gelernte Sänger, aber es geht schon! Das Instrument macht ja den Krach und ist in unserem Fall nicht so unmittelbar an die Atmung gekoppelt, wie die Stimmbänder... Auf "Sessions" ist Spielen im Sitzen jedenfalls absolut "Usus" ("normal") und Platzbedingt meist auch schlicht notwendig. Nicht umsonst haben die "Sessionprötze" von Mattis imho die Möglichkeit, den Bordunblumenstrauß auch "Übers Knie" zu legen...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Arno ()

    • Also im Keller müsste ich definitiv ein Loch graben. Das ist ein 300 Jahre alter Kriechkeller :)

      Im Wohnzimmer im 1. Stock entfallen solche baulichen Maßnahmen völlig. Aber Stühle haben wir!
      Gruß,
      Kristof

      folk.jankristofschliep.com
      jankristofschliep.com

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      Wird man einem Dudelsack vorgestellt,
      so redet man ihn selbstverständlich so
      lange mit "Siedelsack" an, bis einem
      offiziell das "Du" angeboten wird!


      :rofl: