Das heißgeliebte Thema "Finanzamt"

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    • Das heißgeliebte Thema "Finanzamt"

      Moin Moin,

      ich beschäftige mich gerade mit diesem leidigen Thema...
      Bei meiner Band gehts langsam los, dass wir auch Gigs gegen Gage spielen werden. Es ist aber ausgeschlossen, dass wir über die 17500€ Einnahmen im Jahr kommen werden :)
      Also fällt für uns natürlich auch die Umsatzsteuer weg, die wir demnach auch nicht mit auf die Rechnung setzen werden.

      Aber ist es für das Finanzamt überhaupt interessant, wenn wir ca. 10 Gigs pro Jahr spielen? natürlich sammeln wir Quittungen und Rechnungen um zu belegen, dass unsere Einnahmen kaum oder nicht höher als die Einnahmen sind.
      Oder wird das vom Finanzamt eh nur als Hobby abgetan? Wie siehts mit ner Steuernummer aus? Brauchen wir die, oder rechnet das jedes bandmitglied selber bei der jährlichen Einkommenssteuer ab?

      Vielleicht hat das von Euch, ja schon Erfahrung mit gemacht und hat hierzu etwas zu sagen. Natürlich werde ich selber nochmal bei meinem Finanzamt anrufen, aber es ist ja nicht verkehrt, wenn man schon mal ein paar Infos zusammen trägt :)
    • Wenn ihr Geld nehmt müsst ihr darauf Steuern zahlen. Wenn ihr mal für einen größeren Veranstalter spielt, wird der die Ausgaben angeben und das Finanzamt weiß dann von euren Einnahmen. Da macht es einen guten Eindruck, wenn die Einnahmen auch wieder irgendwo auftauchen :)

      Da es im Geringfügigkeitsbereich ist, könntet ihr eine GbR (Gesellschaft bürgerlichen Rechts) gründen. Das ist ahnlich wie eine GmbH, nur dass ihr kein Startkapital haben müsst. Eine GbR kann auch umsatzsteuerfreie Einkünfte als Kleinunternehmen nach Par. 19 UStG (mein Tablet hat tatsächlich kein Paragraphen-Zeichen ... tz) erzielen.

      Da gibt es ein Formular, mit der man die GbR gründet. Das ist am besten mit einem Steuerberater auszufüllen. Die GbR bekommt das Geld, das dann nach einem Schlüssel verteilt wird. Bei 4 Teilhabern z.B. jeder 1/4. Oder auch jeder andere Verteilerschlüssel. Wir haben damals alles Geld an uns verteilt, denn Anschaffungs- und sonstige abzugsfähige Kosten hat jeder für Instrumente etc. Selber abgerechnet.

      Am Jahresende gibt es eine Steuererklärung der GbR in der steht, dass die Firma soundsoviel eingenommen und an die und die Person ausgezahlt hat. Jeder von euch gibt dann die Einkünfte aus der GbR in seiner persönlichen Steuererklärung an und dann eben auch abzugsfähige Kosten für die selbständige Tätigkeit als Musiker (die ihr ja vermutlich eh schon macht bzw. an den Lohnsteuerjahresausgleich für eine nichtsebständige Tätigkeit anhängt)

      Es ist komplizierter aufzuschreiben, als es nachher ist. Geht doch mit dieser Idee mal zu einem Steuerberater (vielleicht kennt ihr ja privat einen, der euch erst mal erklärt, worum es sich genau handelt). Meine Infos si d jetzt schon ein paar Jahre alt, es könnte sich was geändert haben. Solltet ihr einen befreundeten Steuerberater haben vergesst nicht, die Anmeldung dann auch über ihn zu machen, dann hat der auch was davon :)

      Für die Steuererklärungen privat wie geschaftlich kann ich das Computerprogramm t@x professionell der Firma Buhl Data empfehlen, mit der ich seit Jahren die Kombi aus Festanstellung als Opernsänger und die freischaffende Tätigkeit in Konzert, Show und ... abrechne. Inzwischen sogar die gemeinsame Erklärung mit meinem Mann. Die Rückzahlungen stimmten bislang fast immer komplett mit dem vom Programm errechneten Betrag überein.
      Gruß,
      Kristof

      folk.jankristofschliep.com
      jankristofschliep.com

      ____________________________

      Wird man einem Dudelsack vorgestellt,
      so redet man ihn selbstverständlich so
      lange mit "Siedelsack" an, bis einem
      offiziell das "Du" angeboten wird!


      :rofl:
    • hallo,

      ich habe mich in diesem jahr mal beim finanzamt informiert.

      mir wurde erklärt, dass man als einzelne person im jahr 410€ gewinn machen darf.
      man hat ja auch kosten (z.b. wartungsmaterial für instrumente, benzinkosten um zum auftritt zu kommen, ect...). das heißt, wenn man z.b. 1000€ im jahr verdient und 600€ kosten hatte, muss man keine steuern zahlen, da ja nur 400€ gewinn bleiben. auf den rechnungen gehört in diesem fall immer die steueridentifikationsnummer, die jeder hat.

      sollte man über 410€ gewinn kommen, muss man die einnahmen versteuern. in diesem fall muss man vorher ein kleingewerbe gründen. da gibt es dann noch verschiedene arten mit unterschiedlichen mindestlaufzeiten. dann bekommt man eine steuernummer, die dann auf den rechnungen geschrieben wird.

      gruß raiko

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Raiko ()

    • Der Mensch beim Finanzamt ist auch kein steuergeldfinanzierter Berater! Dafür gibts Steuerberater, die eben jeder selbst bezahlen muss.
      Und auch wenn du freiberuflich tätig bist, musst du das dem Finanzamt melden!
      Also entweder (Klein)Gewerbe bei der Kommune anmelden oder freiberufliche Tätigkeit beim Finanzamt anzeigen.
      Für die Gründung einer GbR betseht kein Formzwang... allerdings empfiehlt sich wie so oft im Leben ein schriflicher Vertrag. Auch hier ist die Aufnahme der Tätigkeit (bei Freiberuflern) dem Finanzamt anzuzeigen, bei Gewerbetreibenden muss jeder Gesellschafter ein Gewerbe anmelden...

      Es glaubt doch nicht wirklich jemand, dass man in Deutschland irgendwo legal Geld verdienen kann, ohne dass das Finanzamt da ein Wörtchen mitzureden hat? (Einige wenige Spezialfälle im Zusammenhang mit der EU und deren Auswüchsen mal ausgenommen)

      MfG Björn
      dudelsackseite.de mit Bauplänen und dem Lehrbuch für die schwedische Säckpipa...

    • Das mich der Herr vom Finanzamt nicht beraten darf ist schon klar, aber so ein paar Infos dürften ja schon sein. Ich höre mich grade im Bekanntenkreis nach einem Steuerberater um.
      Also ich melde die GbR beim Gewerbeamt an und jedes Bandmitglied muss sich dann einzeln noch beim Finanzamt anmelden? Ich dachte, es geht primär nur darum eine Steuernummer für unsere Rechnungen zu bekommen. Und jedes einzelne Bandmitglied gibt deinen seinen Gewinn bei der Lohnsteuererklärung an, die man als Arbeitnehmer ja eh macht... Oder?
    • Manu schrieb:

      Das mich der Herr vom Finanzamt nicht beraten darf ist schon klar, aber so ein paar Infos dürften ja schon sein.
      Oder?

      Der Finanzbeamte muss Dir Auskunft zu geben. Schließlich kann sich nicht jeder einen Steuerberater leisten.
      Ein Steuerberater ist trotzdem sinnvoll, da man ja nicht weiß, ob der Finanzbeamte auch alles erzählt, was Dir von Vorteil sein könnte. Wenn Du nämlich nicht gezielt die richtigen Fragen stellst, dann können ein paar gute Tipps auch untergehen.
      Viele Grüße
      Raja :)
    • Raja H. schrieb:


      Der Finanzbeamte muss Dir Auskunft zu geben. Schließlich kann sich nicht jeder einen Steuerberater leisten.


      Das ist schlicht falsch. Das Finanzamt DARF nicht beraten, für sowas gibts nunmal Gesetze. Und wers sich nicht leisten kann hat leider Pech. Dann muss man eben selber lesen und hoffen^^
      Muss man nicht toll finden, ist aber nunmal so.

      Aber schön, dass eine Steuerberaterin gefunden wurde, dann wirds mit der Anmeldung wohl auch klappen. Die erklärt dann vllt. auch den Unterschied zwische gewerblciher und freiberuflicher Tätigkeit und den jeweiligen Folgen....

      MfG Björn
      dudelsackseite.de mit Bauplänen und dem Lehrbuch für die schwedische Säckpipa...

    • Manu schrieb:

      Aber die Punkte von Raiko hab ichb so noch nicht gelesen/gehört

      Das liegt daran, dass Raiko gefährlichen Unsinn erzählt.

      Raja H. schrieb:

      Der Finanzbeamte muss Dir Auskunft zu geben

      Nein, das darf er auf gar keinen Fall!
      Wer sich keinen Steuerberater leisten kann, der suche einen Lohnsteuerhilfeverein auf. Diese helfen aber oft nur dann, wenn die Selbstständigkeit eine tatsächliche Nebeneinkunftsquelle ist.
      Wer Vollselbstständig ist machts entweder selbst oder leistet sich einen Steuerberater. (Wenn das nicht drin ist, holt man sich vielleicht besser wieder eine Lohnsteuerkarte)

      ----
      Und zum Thema Finanzamt und Beratung:
      Das Finanzamt "berät" dich nur dahingehend, wenn du nicht weißt, wo du welche Zahl eintragen sollst. Viel mehr dürfen die nicht.
      Im Grunde dürfen die dir genau das mündlich erläutern, was du auch in den Erläuterungen zur Steuererklärung gelesen aber nicht verstanden hast.
      Das wars.
      Alles Andere macht der Steuerberater.
      Es darf dir auch hier im Forum keiner detailliert Auskunft geben.
      Das was du hier bekommst, wird immer vage sein und auf eigenen Erfahrungen basieren.

      ----
      Unterm Strich darf man sich schon fragen, warum eine Regierung Gesetze erlässt zu denen es authorisierte Berater braucht.
      Wenn Bürger die sie betreffenden Gesetze nicht mehr verstehen... für wen sind sie dann gemacht.... aber das ist ein ganz anderes Kapitel.
    • AvB schrieb:

      VORSICHT!!!

      niemals Umsatz mit Gewinn verwechseln!!!


      entschuldigung, das habe ich gerade korrigiert.

      AvB schrieb:

      Manu schrieb:
      Aber die Punkte von Raiko hab ichb so noch nicht gelesen/gehört


      Das liegt daran, dass Raiko gefährlichen Unsinn erzählt.


      warum gefährlicher unsinn!? ich habe mich beraten lassen und mir wurde es genau so erklärt! ich glaube nicht, dass mir der herr irgendeinen müll erzählt hat. er hat mir auch die gesetze schwarz auf weiß vorgelegt.

      ich denke, wenn man in solch einer lage ist, dass man mit musik geld verdient, informiert man sich sowieso ausführlich bei einer person, die sich damit auskennt und vertraut nicht 100% was in irgendeinem forum steht.

      es gibt sicherlich auch unterschiede ob man irgendwo arbeitet und das neben der arbeit dazuverdient oder ob man nur mit musik geld verdient.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Raiko ()

    • So wie du es geschrieben hast ist und bleibt es aber gefährlicher Unsinn, auch ohne die Verwechslung von Gewinn und Umsatz.
      Und das sagt nicht irgendein Forum, sondern jemand, dessen täglich Brot das ist....
      Wenn du in Deutschland Geld verdienen willst, muss du das dem Finanzamt auf irgendeinem Weg mitteilen. Ob du am Ende auch Steuern zahlen musst steht dann auf einem ganz andren Blatt....

      MfG Björn
      dudelsackseite.de mit Bauplänen und dem Lehrbuch für die schwedische Säckpipa...