Kulturen

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    • Hallo,

      ich arbeite ja in einem recht großen Konzern, bzw. um genauer zu sein sogar in zwei weltweit tätigen Konzernen. Da habe ich natürlich mit vielen Leuten zu tun. Allein hier am Standort zählen wir 36 verschiedene Nationen. Natürlich kommt man da auch mal privat zum Plaudern.

      Wisst ihr was das Traurige ist?

      Mit keinem konnte ich bisher über deren traditionelle Dudelsäcke sprechen. Alle kennen immer nur die GHB. Das ist so... ;(


      Musste ich mal los werden.
      PDH - Preiset das Hümmelchen
      You know, Internet is a dangerous thing with all that sheet music out there...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von subi ()

    • Ich habe von meinem niederländischen Schwiegervater auch zu hören bekommen: "Schweden, die schottischen Dudelsack spielen?" als ich eine Alban-Faust-CD gehört habe :)
      Gruß,
      Kristof

      folk.jankristofschliep.com
      jankristofschliep.com

      ____________________________

      Wird man einem Dudelsack vorgestellt,
      so redet man ihn selbstverständlich so
      lange mit "Siedelsack" an, bis einem
      offiziell das "Du" angeboten wird!


      :rofl:
    • Beelzebub schrieb:

      Hallo Leute.
      die meisten Leute kennen Dudelsäcke nur in der Verbindung mit Schotten. Neulich fragte mich eine Zuhörerin nach dem Gig, ob das was ich spiele ein richtiger Dudelsack wäre, weil der ja nur zwei solche HÖRNER ( Bordune ) hätte :seufzschild:
      Was soll man da noch sagen ??? :floet:



      xD wie cool ist das denn bitte?!

      Ich glaub bei der Frage hätte ich geguckt
      und ungläubig angefangen zu stottern^^

      Was haste denn geantwortet?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Larpifant ()

    • Aber Reisen scheint wirklich zu Bilden: Kommentar einer Nachbarin war, sie hätte so ähnliche kleine Dudelsäcke mal in Spanien gesehen. Kaum liegt der Mensch nicht nur faul am Strand, schon wird's was.

      Am besten war der Konmentar meiner Eltern, ob ich dazu nach Schottland müsse....

      Grüße
      Alex
      Das Biniou ist ein sehr schönes Instrument - aus 20m Entfernung (Paul Beekhuizen)

      Ein Troll sein? Ich darf das, ich hab's schriftlich!
    • Nun, dass einem die Einheimischen fragen wo der Schottenrock bleibt ist ja "eh schon normal". Dass sie die selbe Frage aber auch dann stellen wenn man ihnen erklärt dass es sich um EINHEIMISCHE Instrumente handelt lässt mich manchmal echt Wortlos dastehen.
      PDH - Preiset das Hümmelchen
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    • In Italien war ich bisher erst zwei mal, dabei ist mir bisher noch kein Sack begegnet. Auf Malta hingegen Zampognas, Gaitas und allelei anderes Gedudel. Nur ein Żaqq ist mir noch nicht begegnet, obwohl ich inzwischen schon drei mal da war.
      Ansonsten sind die Reaktionen auch bei internationalen Kollegen/Freunden immer die gleichen, die bereits oben genannt wurden. Außer bei meinen Irischen/Englischen/Schottischen freunden, die haben aber nen anderen Bezug zum Thema und wissen auch, dass ne UP kein schottischer Dudelsack ist :D
    • subi schrieb:

      Wisst ihr was das Traurige ist?

      Mit keinem konnte ich bisher über deren traditionelle Dudelsäcke sprechen. Alle kennen immer nur die GHB. Das ist so...


      Ja, diese Erfahrungen macht wohl jeder, der sich auch mit nicht-schottischen Sackpfeifen beschäftigt. Das sollte einen aber doch nicht traurig machen! Vielmehr zeigt es einem, wie sich die eigene Weltsicht verändert, wenn man sich lange mit Säckpipa, Dudey, Biniou, Veuze oder noch exotischeren Tonwerkzeugen beschäftigt.

      Man kann doch nicht erwarten, dass z.B. jeder Schwede von der eigenen Sackpfeifentradition weiß, wenn man sich die Geschichte des Revivals in Schweden anguckt. Das betrifft auch die meisten anderen Regionen, in denen die Tradition des Sackpfeifespiels wirklich oder beinahe ausgestorben ist / wäre und nur durch die Bemühungen einiger weniger Enthusiasten mühevoll wiederbelebt werden konnte.

      Nicht diejenigen, die unsere liebsten Musikinstrumente nicht kennen sind die seltsamen Leute, sondern wir, die wir irgendwann erstaunt gucken, wenn jemand noch nie von einem Hümmelchen gehört hat. Hey, der olle Praetorius gehört nicht zur Pflichtlektüre an europäischen Schulen. Und bedenkt, dass es mittlerweile sogar Schulen gibt, an denen Musikunterricht schon längst zu Gunsten von BWL oder ähnlichem Humbug vom Stundenplan gestrichen wurde.

      Deutlich anders ist die Situation nur in Ländern mit einer wirklich ungebrochenen Tradition. In Galicien, Schottland, Irland und der Bretagne kann man bereits in den meisten (Grund-) Schulen traditionelle Instrumente erlernen. Und Musik und Instrumente haben immer noch ihren angestammten, festen Platz in der Gemeinschaft.

      Ich habe hier auch schon Leute aus der Bretagne oder Galicien getroffen, die nicht wissen, dass es sehr aktive Kulturvereine mit tollen Musik- und Tanzabteilungen gibt. Aber würden wir im Ausland als erstes nach einem deutschen Kulturverein Ausschau halten. Die meisten wohl eher nicht.

      Und zur Dominanz der Great Highland Bagpipe: Ohne die Aufstellung schottischer Regimenter durch die Engländer ab dem 18. Jh. und die große "Reiselust" der Briten würde die GHB heute vielleicht ein ähnliches Schattendasein führen, wie die Säckpipa.

      So, und nun bügeln wir alle noch mal brav die Falten in unserem Schottenrock und greifen wieder zu Marktsack, Schäferpfeife, Säckpipa, Hümmelchen, Gaita oder gar Zampogna. :D

      Schönes Wochenende euch allen!
      Die Sackpfeifenschule in Hamburg

      Tha mo bhàta-foluaimein loma-làn easgannan !