Welche Kombi von Bordunen zu welchem Stück bei Hümmelchen/Dudey?

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    • Welche Kombi von Bordunen zu welchem Stück bei Hümmelchen/Dudey?

      Hallo zusammen,

      Nachdem das Druck halten und Spielen mit einem Bordun mittlerweile ganz gut klappt, fangeich jetzt mal an zwei Bordune des Dudey nutzen. Und schon kommt die
      Frage auf, welche denn?

      Für C-/F-Dur und D-Mol/-Dorisch habe ich jeweils die Möglichkeit Bass- und Quintbordun oder Bass- und Oktavbordun zu nutzen.

      Subi hatte in seiner Zusammenfassung ja richtig angemerkt, dass nicht jede Kombi zu jedem Stück passt. Das französische Schlaflied von meinem Lehrer hört sich bei mir mit Quintbordun eher an wie ein Weckruf...

      Also mal unabhängig davon mit welchen Bordunen ich übe: Gibt es andere sinnvolle Möglichkeiten herauszufinden was passt, als nach Gehör und den aufgerollten Fussnägeln meiner Frau?;)

      Grüße
      Alex
      Das Biniou ist ein sehr schönes Instrument - aus 20m Entfernung (Paul Beekhuizen)

      Ein Troll sein? Ich darf das, ich hab's schriftlich!
    • Am besten ist es, zu wissen, in welcher Tonart du spielst. Das lässt sich gut herausfinden wenn du Noten hast und sowohl nach den Vorzeichen am Anfang als auch auf den Schlußton schaust.

      Wenn das Stück mit einem F endet und ein B als Vorzeichen hat, ist es sehr wahrscheinlich F-Dur und dazu passen F, c und f Bordune
      Wenn das Stück mit einem D endet und kein Vorzeichen hat, ist es in der Regel D dorisch und da passen D und A als Bordune
      Wenn das Stück mit einem D endet und ein B als Vorzeichen hat, ist es in der Regel D-Moll. Auch da passen D und A-Bordune

      Na, und so geht es weiter. Du hast einen Grundton, nachdem die Tonart benannt ist. Da passt dann der erste und der fünfte Ton als Bordun.

      C-Dur oder C ionisch: C g c
      D dorisch: D a d
      F-Dur: C f c (da sind dann die Töne richtig, aber du hast den ersten Ton in der Mitte und die Quinte, also den fünften Ton als Bass und Oktave)

      In welcher Tonart steht denn das Schlaflied? Die Quinte ist halt in jeder Tonart ein anderer Ton, es gibt nicht "die" Quinte.
      Gruß,
      Kristof

      folk.jankristofschliep.com
      jankristofschliep.com

      ____________________________

      Wird man einem Dudelsack vorgestellt,
      so redet man ihn selbstverständlich so
      lange mit "Siedelsack" an, bis einem
      offiziell das "Du" angeboten wird!


      :rofl:
    • Theoretisch gesehen ist es sogar noch etwas komplizierter.

      Als Beispiel nehme ich F-Dur.

      Da würde sich ja f unc c' anbieten. Enthält das Stück nun aber viele d' die beim Takt auch noch eine betonte Rolle spielen kann man den c' Bordun nicht verwenden da sich c' und d' zu sehr reiben. Verwendet man nun F und c Bordune wird das etwas abgemildert aber kann immer noch unschön klingen.

      Ich gebe zu ich hab das "Theoretisch" überhaupt noch nicht kapiert. Das hat irgendwas mit den Stufen im Stück zu tun. Wir werden das sicher noch im Unterricht lernen. Bis dahin höre ich aber auf meine Ohren obs mir gefällt oder nicht. ;)

      Mir fällt gerade noch ein Beispiel ein: Der Boarische aus dem Salzkammergut den eigentlich fast jeder kennt.
      Das Stück hat einen Tonartenwechsel von C nach F.
      Dementslrechend kann man nur einen Bordun in C verwenden. Da C die Qint von F ist passts ja soweit. F ist die Quart von C und würde nicht passen.
      Dieses Stück spielt sich am schönsten mit einem c' Bordun. Ein c Bordun ist natürlich auch möglich, wirkt im zweiten Teil aber anders als der c' Bordun.


      Ahja, und es gibt dann wieder Stücke wo man gewisse "reiberein" absichtig einsetzt. Zb C-Dur gespielt mit Staccato auf d'.
      PDH - Preiset das Hümmelchen
      You know, Internet is a dangerous thing with all that sheet music out there...
    • Danke Ihr beiden!

      @Kristof: Das mit der Tonart und den passenden Borduntönen ist kein Problem. Bin bei uns Zuhause auch derjenige der fürs Transponieren zuständig ist...
      Das Schlaflied spiele ich in F-Dur( versucht mit Bordunen f und c') und es bewegt sich zwischen e' und a' mit vielen betonten a'. Vielleicht liegt es daran, das die Sexte zwischen c' und a' nicht so toll ist (Vorsicht: versuchte Umsetzung von Subis Erklärung mit der Sekunde zwischen c' und d')

      @Subi: Danke für die Hilfe mit der Sekunde und der Betonung. Hoffe ich habe das richtig umgesetzt.

      P.S: wenn euch bei mir irgendwelche Theorie oder Bezeichnungsfehler auffallen bitte anmerken. Der Ingenieur in mir meckert immer, dass Praxis ohne passende Theorie ja mal gar nicht geht

      Grüsse
      Alex
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    • Stimmt!
      Und für die Niederbayerischen Sackpfeifertage hab ich mich auch schon mal angemeldet. Aufbaukurs in Druckhalten, Stimmen etc.

      Einer der wenigen Hümmelchen-Kurse in Deutschland, die mir bisher untergekommen sind abseits von: "So, also das da ist ein Hümmelchen" oder "Sie spielen also schon einige Jahre?"

      Grüsse
      Alex
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      Ein Troll sein? Ich darf das, ich hab's schriftlich!
    • Da kann ich dir die österreichischen Bordunseminare empfehlen.

      In Limberg unterrichtet Helmut Eberl die fortgeschrittenen-Gruppe. Da wird gut Gas gegeben.
      In Zeillern werden die Fortgeschrittenen von Norbert Suchy Unterrichtet. Wie es heuer war weiß ich nicht da ich Schäferpfeife gemacht habe aber die anderen 2 mal wo ich war wars ganz schön Anstrengend.
      In Salzburg werden die Hümmelchen im einzel/kleingruppen Unterricht von Sepp Pichler Unterrichtet. Natürlich kann Sepp da auf jeden einzeln eingehen. (Allerdings ist dieses Seminar mit Stundenplan etwas ungewöhnlich und man sollte sich immer für merhere Dinge anmelden da man sonst sehr viel Freizeit hat. So gings mir beim ersten mal dort.)

      Für Salzburg wünschte ich mir aber auch Gruppenunterricht so wie bei den anderen Seminaren. Irgendwie kommt man da schon etwas zu kurz und vor allem ist es schwieriger die Leute näher kennen zu lernen.
      PDH - Preiset das Hümmelchen
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    • Danke für die Tipps Subi!

      Hab mir die Webseiten mal angesehen.
      Schaut gut aus und in welche Richtung ich 3 Stunden fahre ist ja egal. Zumal bei den Veranstaltungen meine Frau mit ihrer Drehleier auch was zu tun hat.

      Nochmal zurück zu der Bordunwahl:
      Habe eine skurrile aber scheinbar funktionierende Methode ausprobiert:
      - Man schnappe sich das einzige mehrstimmig spielbare Instrument im Haus, mit "sackpfeifenähnlicher" Charakteristik: de.m.wikipedia.org/wiki/Triola
      - Man spiele c' und d' gleichzeitig und verziehe das Gesicht
      - Man spiele c' und a' gleichzeitig und schüttle den Kopf
      - Gegenprobe: c' und g' harmoniert perfekt, da schwebt auch nix(Muss mal kontrollieren wie das Teil gestimmt ist)

      Nur meine Tochter war etwas verwirrt was ich mit ihrer Triola treibe...
      Und jetzt klemm ich eine Taste fest und meine Kleine kann mit Bordun
      spielen ;)

      Grüsse Alex
      Das Biniou ist ein sehr schönes Instrument - aus 20m Entfernung (Paul Beekhuizen)

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