Spielen bei Feuchtigkeit

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    • Spielen bei Feuchtigkeit

      Hallo,

      mal wieder eine Anfängerfrage zum Erschlagen meiner Person:

      Nachdem ich nun schon einige Male draußen bei schönem, warmen Wetter, aber auch bei trockener Kälte vor mich hin gedudelt habe, versuchte ich das heute nach einigen Stunden Regenwetters und vorangegangenem Einspielen bei moderater Wärme mal draußen in feuchter Kühle. Ergebnis war, dass der Sack sich scheußlich anhörte und auch mit Nachstimmen kein brauchbares Ergebnis zu erreichen war: Die Spielpfeife quietschte bzw. gab nur schiefe Töne von sich.

      Ich ließ es daher bleiben.

      Meine Frage: Ist das bei solchem Wetter normal ? Wenn ja, wieso können die Schotten dann bei dem dortigen Wetter ohne Quietschen etc. spielen ?
      Zum Hintergrund: Ich speile einen 3-bordunigen A-Sack von Fischer.

      Danke

      Ralph
    • Hallo Ralph,

      Erst mal Willkommen im Forum. Ich glaube niemand der sinnvolle Fragen stellt wird hier erschlagen.

      Bin zwar kein Alter Hase, aber ich wage mal einen Tip:
      Hast Du mal dein Rohrblatt der Spielpfeife angesehen? Bei mir bilden sich unter diesen Bedingungen (Warme Atemluft in kaltes/abkühlendes Instrument) dort Wassertröpfchen und das von dir beschriebene Quietschen oder ein Schnarren stellt sich ein.

      Edit: Ich habe Plastik-Reeds! Vielleicht macht es das schlimmer.

      Wenn man vorher schon länger gespielt hat, der Sack also schon etwas "gesättigt" ist geht das schneller.

      Genau das gleiche passiert bei Blockflöte oder Tinwhistle im Windkanal ==> Durchpusten.

      Was dagegen zu tun ist, ist eine gute Frage , die vielleicht die Profis hier in ttForum beantworten können. Ich habe schon mal das Reed rausgekommen und durchgeblasen, aber das Problem kommt wieder nach zehn Minuten.

      Grüße
      Alex
      Das Biniou ist ein sehr schönes Instrument - aus 20m Entfernung (Paul Beekhuizen)

      Ein Troll sein? Ich darf das, ich hab's schriftlich!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Ancalagon ()

    • @Ancalagon:

      Danke und oh je... genau das mit dem EInspielen war es wahrscheinlich:

      Ich hab vorher gut ne halbe Stunde im Warmen eingespielt und bin auch ein "Nasspieler" mit Plastereeds. Dann hab ich das Instrument in die Ecke gestellt und nach gut 1 Stunde wollte ich dann draußen loslegen...

      Das Rausnehmen der Spielpfeife und Durchpusten des Plastereeds hat leider nichts gebracht.

      ich werd mal sehen, ob sich das heute abend nach Austrocknen des Ganzen normalisiert hat.

      Vielleicht hat jemand noch andere Ideen ?

      Danke

      Ralph
    • Hallo Ralph

      Wenn es nach einer gewissen Trocknungszeit und durchpusten des Reeds immer noch nicht geht, war sehr wahrscheinlich das Klima gar nicht schuld!

      Ich würde tippen, dass sich entweder Dein Reed verabschiedet hat, oder aber irgendwo Dichtmittel hängt, wo es nichts zu suchen hat. Untersuche mal die Stöcke. Und guck auch mal durch die Spielpfeife, ob nicht vielleicht irgendwas da drin hängt.

      Wenn das alles nichts ergibt, wirst Du wahrscheinlich ein neues Blatt brauchen. Auch Kunststoffreeds halten nicht ewig. Zumindest verlieren sie gerne mal etwas Spannung, was dann oft zu Quietschern führt. Das lässt sich u.U. bzw. meistens durch sanftes Nachbiegen beheben. Was ich aber nach Möglichkeit dem Hersteller überlassen würde.

      Die Schotten kämpfen durchaus auch mit Ihrem Klima. Sie verwenden aber dafür entwickelte, sehr feuchtigkeitsunempfindliche Schilfreeds (Kunststoff hat sich nach wie vor an dieser Stelle nicht durchgesetzt, auch wenn inzwischen oft alles Andere am Instrument aus Plastik ist).
    • @ Arno:

      Bingo !

      Habe alle Stöcke rausgenommen und auch nochmal die Spielpfeife.

      Fast überall waren die Schaumstoffstopfen mit Dichtmittel kontaminiert, aus dem Stock der Spielpfeife quoll ess sogar raus. Ich habe jetzt alles gesäubert und das Reed "saubergelutscht". Neue Stopfen habe ich eingefügt.

      Ich werde dann morgen mal sehen, ob das was gebracht hat.

      Das Reed ist sicher auch nicht mehr das Beste: Es ist jetzt ein jahr drin und mein Dudelbauer sagte mir, dass es binnen jahresfrist ersetzt werden sollte.

      Danke

      Ralph
    • Holzreeds sind Plastikreeds meiner Meinung nach immer vor zu ziehen. Allein schon klangtechnisch. Wenn ich im Feuchten und kühlen spiele sammelt sich nur das Kondenswasser in der Pfeife uns suppt zu den oberen Löchern raus. Pfui!
      Erst beim ertönen der Sackpfeife äußert sich der wahre Charakter und die einzigartige Seele des Spielmanns. Dabei dringt jeder Ton ins Innerste des Spielers vor und lässt ihn alles vergessen...da ist nur noch das Instrument und er, als würde alles um ih herum nicht existieren. So fühlt es sich an, wenn man Sackpfeife spielt...
    • Und ein Instrumentenbauer antwortet:

      Irgendwo habe ich das zumindest schonmal vorgeschlagen. Auch mit dem Hinweis, dass man einfach verdünntes Geschirrspülmittel nehmen kann. Wird auch von Blockflötern öfter mal vorgeschlagen. Das Prinzip: Die Tenside verringern die Oberflächenspannung vom Wasser, so dass es keine Tröpfchenbildung gibt, weil diese einfach zerfließen. Bei Blockflöten funktioniert das ziemlich gut, wenn auch nicht ewig.

      Ich gebe aber zu, probiert habe ich es auch noch nicht weil:

      Bordunreeds brauchen das i.d.R nicht, die schwingen heftig genug, um das Wasser rechtzeitig abzuschütteln. Zumindest meistens.

      Bei Marktsäcken (Spielpfeifen) habe ich noch kein funktionierendes Kunststoffreed hinbekommen oder gefunden und verwende deshalb eben Schilf. Da zerfließt das Wasser auf Grund der Oberflächenbeschaffenheit der Reeds von selbst.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Arno ()

    • Ich habe gerade zwei Tage jeweils 6 Stunden Workshop und abends noch ein paar Stunden Session gespielt, Schäferpfeife mit Kunststoffrohrblatt, drinnen im Trockenen auch morgens mit noch kühlem Sack, draußen in der Sonne und dann im etwas feuchteren Schatten sowie abends drinnen bei durch Tänzerschweiß angereicherte, feuchte Luft.

      Ausser, dass einmal das Anblasrohrventil vollgesabbert war und nicht schließen wollte: Der Sack lief und lief und lief :)

      Danke Mattis für diesen Leihsack. Und ich freu' mich wie Bolle auf den Zweiborduner :)
      Gruß,
      Kristof

      folk.jankristofschliep.com
      jankristofschliep.com

      ____________________________

      Wird man einem Dudelsack vorgestellt,
      so redet man ihn selbstverständlich so
      lange mit "Siedelsack" an, bis einem
      offiziell das "Du" angeboten wird!


      :rofl: