Heyho,

ich wollte mit diesem Thread das Gespräch mal auf Roman Streisand und seinen Starksack bringen.

Ich weiß immer nicht so genau was ich von seinen Instrumenten halten soll. Ich muss dazu sagen, ich hatte noch nie einen von Ihm
in der Hand. Und es ist auch nicht im Plan in näherer Zeit einen bei Ihm zu bestellen, da ich grade bei drei anderen Instrumentenbauern Bestellungen
zulaufen habe.

Ich hab nur grade die Cultus Ferox - DVD "Strandgut" geschaut und dabei ist mir aufgefallen das der Herr PanPeter (jetzt Corvus Corax)
auch einen Streisand spielt. Zudem weis man ja das Leute, die heute bei namenhaften Bands wie In Extremo, Corvus Corax oder Cultus Ferox spielen alle mal ihre
ersten Dudelversuche bei Roman hatten. Also sollte er doch gar nicht so schlecht sein. Auf der anderen Seite, allerdings überzeugen mich die Videos zur
Geschichte der Marktsackpfeife (von Roman liebevoll Starksack genannt) und vor allem die Klangbeispiele nicht wirklich.

Roman meint ja die moderne Sackpfeife (die wir alle spielen) erfunden zu haben und der erste gewesen zu sein der Trichter an die Bordune
baute. Zudem hat er, nach eigenen Angaben, auch die Mittelalterszene erfunden.
Klaus Stecker hat mir allerdings die Geschichte der Sackpfeife und der Mittelalterszene ganz anders erzählt.

Jetzt die eigentlich Frage:
Was muss man von Roman Streitsand und vor allem von seinen Instrumenten halten?

Gruß Thomas


---------------------------------------------------------------------------------------------------------
Für alle jungen Piper, die mit dem Namen Streisand nichts anfangen können.
Folksfriends über Streisand

Das kann ich mir gut vorstellen, da die Szene früher nicht groß war. Allerdings denke ich, ende der 70iger ist nicht richtig. Klaus sage nämlich zu mir, er habe erst in den 80igern angefangen Dudelsack zubauen.
Übrigens existiert die aller Erste von Klaus gedrechselte Schalmei noch und soll sich irgendwo im südlichen Meck-Pomm befinden. Klaus erzählte, dass er sie damals aus einem alten Tischbein gebaut hat.

Was ich aber interessanter finde ist, dass es unabhängig von einander entstanden ist und das auch noch zur ungefähr gleichen Zeit (70iger - 80iger).
Ich mein sowohl in Ost als auch in West hat mal angefangen Mittelaltermärkte zu machen. Ohne den Einfluss des jeweils anderen, hatte man die größenteils gleichen Ideen.
Natürlich unter verschiedenen Umständen. In Westen hat man relativ schnell gemerkt das man damit Kasse machen kann. Und im Osten wars eigentlich verboten (soviel ich weis) weils nicht ins sozialistische Weltbild passte.

Nicht nur Micha sondern zb auch DieLutter waren inner DDR-Undergroundszene aktiv. Zu DDR-Zeiten hieß das "Die anderen Bands" weil es sie offiziell nicht gab, genau so wie es offiziell keine MA-Märkte gab.
DieLutter zb hat bei der Band Freygang gespielt. Ich, persönlich, würde die Bedeutung bzw. den Einfluss der DDR-Punk-/Untergroundszene auf die heutige, gesamtdeutsche MA-Szene als relativ groß einschätzen. Nicht nur wegen Leuten wie denen von InExtremo. Sondern zb wegen Bands wie Timpelklimper, The Inchtabokatables (einige Mitglieder später Potentia Animi) und vorallem Feeling B, der DDR-Punklegende überhaupt. Welche ja das erste MA-PunkRock-Album veröffentlicht haben (siehe Marktplatz ). Das sind natürlich nur die Namenhaften aber mir zb geht das unglaublich oft so, dass ich auf irgendwelchen Märkten Leute treffe, die heute Gaukler, Spielleut, Händler oder weis ich was sind. Und früher, zu DDR-Zeiten, ganz aktiv inner Punkerszene waren. Alt-Punks trifft man immer auf den Märkten im Osten.

Diese Liste könnte man jetzt auch noch fortsetzen.
zb weis ich aus relativ ungesicherter Quelle, das Leute wie der Brandan von Cultus Ferox, schon Ende der 80iger - Anfang der 90iger, Kontakte zu Michel Bach hatten.
Michel Bach wieder rum war der Kopf von Timpelklimper war. Aber zb auch Brain Haase (Briantanus) hatten Kontakt zu Michel Bach und Brain hat ja heute viel mit der Dudelsack-Akademie zu tun.

Cholerikus schrieb:

Baldur schrieb:

Ende der 80iger - Anfang der 90iger

Versteh mich nicht falsch, die Bands die ich angeführt habe hatten (sofern sie nicht schon aufgelöst waren) Ende der 80'er ihr 10 Jähriges z.T. schon hinter sich...

ja da hast du völlig recht ... die Bands, die du angeführt hast waren da schon lang aktiv aber darum ging es ja nicht in meinen Ausführungen. Eine Szene entsteht ja nicht mit der ersten Band und ist dann fertig sondern verändert sich und wächst. Ich wollte mit meinen Ausführungen einfach nur dalegen, warum ich der Meinung bin, dass die DDR-Untergroundszene einen großen Einfluss auf die MA-Szene hatte. Es ist unbestreitbar das Bands wie Ougenweide wesentlich früher aktiv waren.