Stimmung GHB "von der Stange"?

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    • Stimmung GHB "von der Stange"?

      Hallo liebe Forenmitglieder,

      da ich trotz Benutzen der Suchfunktion keine eindeutige Antwort im Forum gefunden habe, dachte ich mir, dass ich meine Frage einfach mal hier stelle. Ich möchte gerne wissen, wie der Pipe Chanter einer ganz normal im Handel üblicherweise erhältlichen GHB gestimmt ist. Es geht um Folgendes: da es bei mir noch ein Weilchen dauern wird, bis ich mit der Pipe weit genug bin, um mit ein paar Leuts zusammenzuspielen, würd ich bis dahin gern einfach auf der Tin Whistle mitspielen. Mir ist klar, dass ich dazu wahrscheinlich ne Sonderanfertigung einer Tin Whistle brauchen werde und bin gerade dabei rauszufinden, welche Stimmung ich denn bräuchte.

      Bei meiner Frage wäre mir also Folgendes wichtig: ist der Chanter in a = xxx hZ oder in b = xxx hZ?

      Für Auskünfte wäre ich euch sehr dankbar!

      Liebe Grüße
      Kat
    • Hallihallo,

      soweit ich weiß ist die Standardstimmung "Bb" und wenn mit anderen gewöhnlichen Instrumenten gespielt werden soll orchestral pitch "B" ... eine Sonderanfertigung brauchst Du aber nicht, die Whistles, die GHB-Stimmung haben und sogar so gegriffen werden gibt´s schon (z.B.): kiltsandmore.com/bagpipes-dude…bb-:p217152:c184:lde.html

      Tschö und noch nette Nachfeiertage
      Nichts ist so gerecht verteilt wie der Verstand... jeder glaubt genug davon zu besitzen!

      cano ergo sum
    • Hallo!
      Meines Wissens nach ist die Stimmung auf dem Papier Bb. Aber die Dinger sind meistens nicht auf 440 Hz sondern min. 450 Hz gestimmt und deshalb stimmen die Töne mit der Standard-Skala nicht überein. Es gibt aber die o.g. Chanter extra zu kaufen.
      Auf der Seite von Phil Muheim (home.datacomm.ch/phmu/index.html) steht aber irgendwo eine sehr ausführliche Erläuterung zu diesem Thema unter: Stimmen und Stimmung des Dudelsacks.
    • Moin aus Hamburg!

      Die heute bei Pipe Bands und im wettbewerbsorientierten Spiel übliche Stimmung des Pipe Chanters bewegt so zwischen 470 und 480 Hz für das A! Das ist nach klassischer, westlicher Auffassung irgendwas zwischen h' und b' mit entsprechenden Abweichungen. Bei 480 Hz entspricht es z.B. einem h', das 49 Cent zu tief wäre.
      Daneben gibt es aber auch immer mehr Piper, die wieder tiefer gestimmte Instrumente spielen und tatsächlich dann ein A mit 440 Hz oder ein B mit 466 Hz als Grundton haben. In der Regel werden Highland Pipes auch nicht temperiert - und traditioneller Weise auch nicht rein - gestimmt, obwohl sich die Reine Stimmung seit den 1980er Jahren immer mehr durchgesetzt hat. Daneben gibt es mittlerweile auch sog. Orchestral Chanter, die temperiert gestimmt sind. IMHO ist das aber für traditionelle schottische Musik vollkommener Humbug, da diese Musik den Bordun als Grundprinzip hat und stark obertonorientiert funktioniert. :imhoschild: Fürs Zusammenspiel mit Keyboards ist das aber bestimmt super... :ironieschild:

      Um auf der Whistle Highland Pipe Stücke in moderner Stimmung (470Hz - 480 Hz) spielen zu können, brauchst du eine (stimmbare) Whistle in Es. Auf einer Whistle in H oder Bb fehlt Dir unten der Ganztonschritt unter dem Grundton (Low G bei der Pipe). Das bedeutet für die Whistle aber auch, dass man die neun Töne der Highland Pipe in der Mittellage spielt und bei der Zweifingernote (xxoooo = b''/ais' auf der Es-Whistle, entspricht dann Low A) anfängt. Man bewegt sich also immer zwischen erster und zweiter Oktave auf der Whistle. In dieser Lage kommen auch typische Verzierungen deutlich knackiger rüber, als in der unteren Oktave.

      Von Piper Whistles in GHB Griffweise halte ich persönlich gar nichts.

      Viele Grüße und ein schönes Jahresende noch!

      Timo
      Die Sackpfeifenschule in Hamburg

      Tha mo bhàta-foluaimein loma-làn easgannan !

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Timo ()

    • Vielen Dank für eure Hilfe! Vor allem der letzte Beitrag hat das Thema für mich jetzt deutlich klarer gemacht.

      Ich möchte übrigens definitiv keine Whistle in GHB Griffweise, sondern eine in traditioneller Whistle Griffweise. Wenn ich alles richtig verstanden hab, dann brauch ich also eine Whistle in Es, auf der ich mich dann ab dem Ende der ersten Oktave aufwärts bewegen würde. Wenn ich darüber nachdenke, dann stellt sich mir eine weitere Frage: ich hatte ursprünglich angenommen, dass ich wahrscheinlich besser eine High Whistle (= Sopranlage) nehmen müsste, damit ich von der Lautstärke auch nur ansatzweise eine Chance hätte. In der nun angedachten Lage könnte ich mir aber durchaus auch eine Low Whistle in Es (also Tenorlage) vorstellen. Was meint ihr zu diesem Thema?

      Und: hab ich das jetzt richtig verstanden, dass ich mir also eine (natürlich stimmbare) "Standard" Whistle in Es holen könnte oder sollte ich da besser stimmungstechnisch noch einen Sonderwunsch äußern? Ich hab vor, mir die Whistle von einem Tin Whistle Bauer anfertigen zu lassen, der auch Sonderanfertigungen macht. Auf seiner Seite gibt es mehrere Videos mit Low Whistles in Es + GBH. Die Videos mit den Red Hot Chilli Pipers sind wohl zusammen mit ner Standardwhistle in Low Es, bei einem anderen mit einer Schottischen Pipeband steht allerdings ausdrücklich dabei, dass die Whistle in Low Es in "different tuning to A440" ist. Die Leute, mit denen ich zusammenspielen möchte, spielen wohl alle handelsübliche GHBs wie man sie eben bekommt, wenn man sich bei Herrn Ege oder Kilts&More ne GHB bestellt.

      Viele Grüße
      Kat
    • Alles richtig! ;)

      Unverstärkt wird es auch mit einer High Whistle in Kombination mit Highland Pipes schwierig. Low Whistle gehen unverstärkt vollkommen unter. Aus diesem Grund steigen immer mehr Highland Piper für den "Folk-Bereich" auf Border Pipes in A um, die sind deutlich leiser als GHB und spielen zudem ordentlich in A440Hz.
      Verstärkt ist aber auch die Kombi GHB + Low Whistle sehr schön.

      Wer soll denn die Whistle bauen, wenn ich fragen darf?

      Habe gerade mal mit meiner High Whistle in Es von O'Brien getestet, was da als Grundton möglich ist und von 466Hz bis 480Hz für die Zweifingernote funktioniert sie gut. Optimiert ist die aber auch für b = 466Hz, also nach Kammerton 440Hz. Je weiter man sich über den Stimmzug von der Standardstimmung der Whistle entfernt, je mehr leidet die "interne" Stimmung des Instruments und man muss hier und da mal etwas mehr über den Ansatz / Druck nachsteuern.

      Ich würde vielleicht zu einem Whistle-Kombi-Set D und Es raten. Dann hast Du einen Whistle-Kopf und zwei Unterteile in D und Es.
      Die Sackpfeifenschule in Hamburg

      Tha mo bhàta-foluaimein loma-làn easgannan !
    • Da wir vor allem Straßenmusik machen werden, weiß ich nicht, inwieweit es möglich sein wird, dass ich verstärkt spiele. Beim Proben wäre das allerdings durchaus denkbar. Es geht mir einfach darum, dass ich auf der Pipe noch nicht so weit bin aber bis dahin schon gern mitspielen würde, was ich mir auf der Whistle durchaus zutraue.

      Bezüglich des Baus der Whistle habe ich vor, mich an Colin Goldie zu wenden, wobei ich ihm dann natürlich mitteilen würde, wofür ich das Instrument brauche. Ne Low Whistle in D von Ian Lambe habe ich ohnehin, so dass ich eigentlich dachte, dass ich mir einfach eine in Es dazu kaufe, wobei ich aber durchaus auch ne High Whistle reizvoll fände. Meine Tin Whistle vom TWZ ist natürlich auch in High D.

      Viele Grüße
      Kat
    • Ich denke, bei Colin Goldie bist Du an der richtigen Adresse! Erkläre ihm einfach genau, worum es geht. Er nimmt sich sehr viel Zeit, um für seine Kunden die passende Whistle zu finden. Für Straßenmusik würde ich zur High Whistle greifen, wenn Du unverstärkt spielen möchtest. Die können in der Mittellage schon ziemlich durchdringend sein und je nachdem, wie und wo man spielt (Reflexion von Hauswänden usw.) müsste eine High Whistle sich noch einigermaßen durchsetzen können.
      Die Sackpfeifenschule in Hamburg

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