Synthetic bag

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    • Ich kenn einige Bands, die Gore-Tex-Säcke anstatt von normalen Ledersäcken verwenden, aber ich persönlich halte davon gar nichts.

      Du hast zum einen das Problem, dass die Atemfeuchtigkeit nicht einfach durch das Material diffudieren kann, wie das bei Leder der Fall ist. Das heißt, du brauchst zu dem Gore-Tex-Sack, der meistens recht teuer ist, wenn er ne anständige Qualität haben sollte, auch noch ne Wasserfall/water trap, die ebenfalls recht teuer ist, um die Atemfeuchtigkeit und etwaigen Speichel aufzufangen. Das geschieht meistens mit einem Behältnis aus Plastik (und teilweise auch speziellem hydrophilen Granulat). Daraus resultiert, dass du nach jedem mal spielen den Sack aufmachen musst und deinen angesammelten Speichel und die Feuchtigkeit in der Atemluft ausschütten musst. Obwohl's die eigenen Körpersäfte sind, ich find das nicht wirklich hygienisch.

      Weiters schaut der nackte Gore-Tex-Sack echt scheiße aus. Du brauchst dann auch wieder ein Cover. Wenn du nicht sowieso eines gemacht hättest, musst du das nun auch machen oder kaufen.

      Das ist soviel unnötige Technik und Schnickschnack... Ein Ledersack aus gutem, geeignetem Leder und nem guten Dichtmittel schlägt dieses Kunstprodukt einfach um Längen.

      Es gibt ja Meinungen, die besagen, dass die Schotten Gore-Tex-Säcke nur erfunden haben, weil sie auf der Insel dank ihrem schlechten Wetter und den Schafen keine g'scheiten Ledersäcke machen können :D
      • "Kaum macht man's richtig, schon funktioniert's."
      • "Wenn's ned grooved, isses für'n Arsch." - Mattis Branschke
    • :gaehn: Es kommt schlimmer:

      Ledersack mit Dichtmittel UND Wasserfalle geht gar nicht. Überleg mal: 1. Wie soll das Konstrukt da rein? 2. Wie wieder raus? 3. Pfuidaibel, außen alles voll mit Glibber :gaehn:

      Das Dichtmittel im Ledersack BRAUCHT eine gewisse Feuchtigkeit, um zu funktionieren. Das Leder selbst auch. Die Reeds bleiben trotzdem trocken, weil das Glycerin im Dichtmittel (sofern vorhanden) Feuchtigkeitsanziehend ("hygroskopisch") ist...

      Also: So nicht!

      Ent- oder weder!

      Goretex mit Wasseralle und Reißverschluß hat für mich was von Lego-Technik, funzt aber. Mir wäre es zu aufwändig und zu teuer. Auf jeden Fall aber gilt: Egal, für welches System Du dich entscheidest, es haben beide ihre Tücken und es muss alles aufeinander abgestimmt sein und man sollte dann, wenn es läuft auch dabei bleiben (never change a runing system). An ein schon gut funzendes Instrument einfach ein Hightechprodukt anflanschen wird in den wenigsten Fällen problemlos fuktionieren. umgekehrt genauso...
    • Als Highlandpiper spiele ich ja sowieso einen synthetic bag mit Reißverschluss (Güntzel bietet diese Option auch an, kaum Aufpreis (5 oder 10 Euro im Vgl zu nem normalen?), also hab ich beim Marktsack auch gleich so nen Sack genommen). Habe somit keine Vergleichsmöglichkeit zu nem Ledersack - brauche ich aber auch nicht.
      Nach dem Spielen: Reißverschluss auf und fertig. (Weiss nicht wies bei Ledersäcken ist, aber wenn man nen synthetic bag hat und den Reißverschluss zu lässt und Chanter und Drones in den Stocks lässt, kann man sich über schöne schwarze Flecken am Reed freuen.)
      Zum Thema Wasserfalle: Nicht wirklich nötig, aber ich bin froh in meiner GHB eine zu haben. Bei teureren Systemen mit besagtem Granulat sorgt es dafür, dass die Reeds nicht zu feucht werden, sich kein Kondenswasser auf den Aufschlagzungen absetzt etc. Es muss also weniger nachgestimmt werden und das Holzreed in der Chanter bleibt konstant hart/weich, Drones fallen nicht aus(Kondenswasser auf den Zungen). Bei einfachen Systemen, führt lediglich im inneren des Sackes ein Schlauch von Blowpipe zu ner Flasche. Diese Flasche hat en paar Löcher, dass die Luft noch in den Sack kann und in der Flasche liegt ein saugfähiges Tuch. Das Standardtuch ist nicht wirklich sehr saugfähig, aber trotzdem musste ich auch nach langem Spielen noch keine Spucke aus der Flasche schütten. Und wer so ein Tuch nach mehrmaliger Benutzung (ohne Auswaschen) mal gesehen hat, wird über ne Wasserfalle nicht mehr "unhygienisch" sagen... Die Atemluft ist nämlich nicht wirklich sauber, bei Rauchern erst recht nicht. Und wenn ich dran denk, dass sich der Dreck mit der Zeit irgendwo in meinem Sack absetzt(und ich ohne Zipper nichtmal reinschauen kann, was dadrin vorgeht)... nein, Danke...

      Für Ledersäcke gibts hier andere Spezialisten, ich kann nen synthetic bag (mit Zipper) aber wirklich nur wärmstens empfehlen.
    • Ich wage zu behaupten, dass es synthetik säcke mit dem ganzen kram darin nur deshalb gibt weil die guten Schotten offensichtlich weder Ahnung von Lederbearbeitung noch von geeigneten Dichtmitteln haben.

      logisch. Wenn ich ein Dichtmittel verwende das Fensterkit gleich kommt, hab ich ein wasser problem.
      Kühe stinken ja nicht weils drauf regnet, sondern weil da was durch die Haut nach aussen dringt.

      Das kann man doch ausnutzen. :)
    • Weiss nicht wies bei Ledersäcken ist, aber wenn man nen synthetic bag hat und den Reißverschluss zu lässt und Chanter und Drones in den Stocks lässt, kann man sich über schöne schwarze Flecken am Reed freuen.




      Das ist der (für mich) springende Punkt:

      Bei Leder mit passendem Dichtmittel kann man alles immer und bei jedem Wetter drin lassen. Merke: Reeds werden sehr selten durch bloßes spielen geschrottet, sondern so gut wie immer beim Ein- und Ausbauen.

      Gore&Co sind durchausd auch atmungsaktiv, reichen aber eben nicht an die Kombi Leder/Knochenleim/Glycerin heran (Sonst bräuchte man ja nix ausbauen, wobei ich auch gegenteiliges von durchaus erfahrenen und gut stimmenden Spielern kenne).

      Leder/Dichtmittel hat den Nachteil, dass letzteres bei ungünstigen Bedingungen in die Stocks und somit in die Reeds gelangen kann. Gerade bei Schotten kann das imho*eigentlich* kaum das Pro-Argument sein, wenn ein Spielpfeifenreed gerade mal gute 10.- EUR kostet und sonstige inzwischen ohnehin "Spülmaschinenfest" (BITTE NICHT WÖRTLICH!) sind... Was aber auch mein erstes Argument ein Stück weit entkräftet! Bei Schotten! Nicht bei Instrus, bei denen man keine Reeds von der Stange bekommt, z.B. die gemeine Marktsau...

      Deshalb nochmal: Beide Systeme haben Vor- und Nachteile. Bleibt einfach bei dem, mit dem Ihr persönlich am besten klar kommt und "Never mix Drugs!". Fisch geputzt :huepf:



      P.s.: Kühe stinken nicht, das ist "Landluft"!
    • Ich habe in meinem Dom-Marktsack einen Goretex-Sack mit Reißverschluss, eine Wasserfalle mit Flasche, Vlies darin und noch einen zusätzlichen Behälter mit Granulat.
      Ich möchte das System nicht mehr missen und bin echt froh darüber da ich wohl ein "sehr feuchte Spielweise" habe.
      Meine geplanten Anschaffungen für die Zukunft werde ich in jedem Fall auch damit ausrüsten lassen.

      Ich habe auch schon meine Erfahrungen mit eingedichteten Ledersäcken gemacht und hatte da unter anderem das Problem, wenn die Wetterverhältnisse sehr kalt und sehr feucht sind, sehr viele Auftritte an mehreren Tagen hintereinander stattfinden, dass der Sack selbst über Nacht nicht getrocknet ist und auch sehr undicht wurde. So macht das Musik machen dann auch keinen Spaß mehr.

      Auseinanderbauen muss ich meinen Sack zum Transport sowieso und habe an der Spielpfeife einen Wechselstock, damit das Rohrblatt nicht in Mitleidenschaft gezogen werden kann.

      Ich denke, dass jeder das für sich passende System aussuchen sollte mit dem er auch gut klar kommt. Für mich ist es eindeutig die synthetische Variante.
      Viele Grüße
      Raja :)
    • Naja, wie gesagt, es kommt darauf an wer den Sack gemacht hat und womit abgedichtet wurde.

      Wenn das natürlich etwas Absolut dichtendes war, ist klar dass man Wasserprobleme hat.
      Grade der Sachverhalt bringt unerfahrene Spieler zur Annahme, dass Ledersäcke minderwertiger wären, was definitiv nicht stimmt - wenn mans richtig macht.

      Beim Andreas Rogge bekommt man Schäferpfeifen ohne Wasserfalle und Brimborium und jeder weiß dass SP Reeds wirklich sehr feuchtigkeitsempfindlich sind.
      Das beweist doch dass es - richtig gemacht - perfekt funktioniert.

      Die Säcke müssen auch nicht über Nacht trocknen, weil sie die Flüssigkeit schon beim Spielen nach aussen abtransportieren - Durchs Leder hindurch.
      (Wenn Es das Leder und das Dichtmittel zulässt).


      Also unterm Strich kann man wohl sagen, wenn der Dudelsackbauer das mit dem Leder nicht beherrscht tut er gut daran, auf Wasserfallen etc. zurück zu greifen.
    • AvB schrieb:

      Die Säcke müssen auch nicht über Nacht trocknen, weil sie die Flüssigkeit schon beim Spielen nach aussen abtransportieren - Durchs Leder hindurch.
      (Wenn Es das Leder und das Dichtmittel zulässt).
      Naja, das mit der Feuchtigkeit hatte sich so gestaltet, dass der Sack rundherum, also innen und außen nass war durch die klamme wetterbedingte Feuchtigkeit und durch die Feuchtigkeit der Atemluft. Ich weiß nicht mehr genau, aus was das Dichtmittel zusammengesetzt war, aber es war keines, das versiegelt. Natürlich lässt sich da nun drüber streiten, ob der Dudelsackbauer damals Mist verkauft hatte, da sein Ruf ja sowieso nicht der Beste war, aber ich denke, das lasse ich nun mal außen vor.

      Dom bietet ja beide Varianten an, mit Goretex-Sack und Wasserfalle oder mit eingedichtetem Ledersack und bei ihm funtkionieren ja beide Varianten, ich spiele auch beides von ihm und ich bleibe auch in Zukunft bei Goretex.
      Viele Grüße
      Raja :)