Der Motivationsthread

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    • RickKrueger schrieb:

      Also ich find die Jungs im Allgemeinen nicht schlecht (gibt ja noch ein paar andere Videos im Netz), aber ich muss sagen, dass mir bei dem Stück echt einiges zu stark geschludert ist :/
      Betrachten wir es mal ressourcenorientiert!

      Ob in der Schule, Ausbildung oder am Arbeitsplatz, es gibt eine weit verbreitete Unsitte in unseren Breitengraden immer nur vom Optimalergebnis auszugehen. Ein Schüler, welcher in Chemie nur Fünfen schreibt, sich aber einmal dazu aufrafft zu lernen und eine 3 schafft, wird nicht etwa positiv verstärkt und gelobt, sondern allzu oft ausgemeckert, warum es denn keine 1 geworden ist. Der beachtliche Fortschritt von einer 5 zu einer 3 wird gar nicht beachtet, was natürlich effektiv jegliche Motivation zu lernen nachhaltig zerstört.

      Wenn wir das Können der In Aeterno - Jungs mal in Relation setzen, zu dem was die durchschnittliche MA-Band in Deutschland so abliefert, sind sie nicht nur "nicht schlecht" sondern sehr gut! Das Verhältnis zwischen Fortschritt und "Baustellen" ist dabei das Wichtigste, und dieses Verhältnis scheint bei den Aeternos ziemlich gut zu sein, von dem ausgehend was ich auf ihren Channel gehört habe. Hier ein Paar aktuelle Beispiele, was die z.B. "Großen" der Szene mittlerweile (oder immer noch?) abliefern...
      CULTUS FEROX - youtube.com/watch?v=-YZXR4l8BUI&t=0m20s
      CORVUS CORAX - https://www.youtube.com/watch?v=jKip6_jRxJ8

      Bei allem Respekt, aber da bleibe ich lieber bei den "nicht schlechten" Aeternos und lasse die "legendären" Covusse und Cultusse mal ganz weit links liegen.
      Slow equals smooth and smooth equals fast
    • Mit "nicht schlecht" meinte ich, dass die Jungs echt gut spielen ;) (sorry, dass diese Untertreibung nicht so gut funktioniert hat)

      Ich gehe bei weitem nicht vom Optimalergebnis aus, ich sage nur, dass in dem Video, dass extra produziert wurde und keine einfache Live-Aufnahme ist, einiges geschludert ist, was ich schade finde, weil die Jungs es meiner Meinung nach besser können.

      Ich habe also nicht die Aeternos an dem allgemein nicht unbedingt guten Standard sondern an ihrem eigenen gemessen.

      Was Cultus (und das seit JAHREN!) abliefern ist einfach traurig, CoCo ist da eher etwas Tagesformabhängig.
      Aber wie gesagt, mir ging es nicht um den allgemein miesen Standard der Marktsackszene, sondern eben darum, dass die Jungs das meiner bescheidenen Meinung nach besser können.

      Bevor du also beim nächsten Mal gleich eine Kritik an der Gesellschaft übst, frag doch einfach nochmal nach, ob das, was du verstanden hast, auch so gemeint ist ;)
      "Wenn's ned qualmt, isses keine Zigarette." - Mattis Branschke, 2016

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von RickKrueger ()

    • RickKrueger schrieb:

      Bevor du also beim nächsten Mal gleich eine Kritik an der Gesellschaft übst, frag doch einfach nochmal nach, ob das, was du verstanden hast, auch so gemeint ist

      Keine Sorge, ich habe deinen Beitrag schon so verstanden wie du ihn gemeint hast, und deine Erklärung hat's bestätigt. Ich hab ihn einfach mal als willkommenen Anlass genommen Gesellschaftskritik zu üben, denn über fehelnde Ressourcenorientierung in Ausbildung und Beruf wollte ich schon lange ein wenig herum meckern. ^^


      RickKrueger schrieb:

      Was Cultus (und das seit JAHREN!) abliefern ist einfach traurig, CoCo ist da eher etwas Tagesformabhängig.
      Ich will ja den Corvussen nicht nahe treten, aber...
      youtube.com/watch?v=OC7wQD09hMA&t=4m55s

      Das ist die Solo-Spielprobe von Herrn Dobrisch. Er spielt Marktsack und baut Holzblasinstrumente seit Ende 1980'er, das heißt er habe bereits 23 Jahre Marktsackerfahrung (!!!) zum Zeitpunkt des Videos. Sein Spiel in dieser Hörprobe hört sich für mich an wie Geräuschsalat, erzeugt durch Unmengen von Vorschlagnoten, einigen Pralltrillern und sehr schnellem Greifen der Tonlöcher. Einmal meine ich einen Throw On D - Versuch herauszuhören, ansonsten sind da keine sonstigen Spieltechniken zu vernehmen.

      Hier ist Herr Dobrisch um 2007:
      youtube.com/watch?v=ZbDMU39Haqw

      Ausnahmen machen keine Regeln, deswegen ein zweites Beispiel:
      youtube.com/watch?v=TxQoszoY0do
      Gleich am Anfang des Videos sehen wir einen sehr bekannten Marktsacker, dessen Künstlername bereits auf der "Inter Deum..." - Platte von CC im Jahre 1993 auftaucht. Hiermit sprechen wir hier von mindestens 22 Jahren Marktsackerfahrung. Im Grunde bekommen wir dasselbe zu hören wie bei Herrn Dobrisch + Instrument ist unüberhörbar verstimmt + Tonaussetzer.

      Kann es sein dass eben die "Alten Hasen" und erst recht die "Großen" der Marktsackszene es mit dem persönlichen musikalischen Fortschritt nicht so genau meinen? Jeder kann selbstverständlich sein Spiel als "persönlichen Stil" auffassen, den man nur ungern ändert, aber jeder, welcher derartig "konservativ" vorgeht, sollte bereit sein Ablehnung zu kassieren, wenn sein Stil vom Publikum als nicht mehr zeitgemäß empfunden wird. Herrn Dobrisch's Stil mag in den 1990'ern auf den Märkten der Knaller gewesen sein, heutzutage, im Zeitalter der "Sackpfeifenfibel" und der Boulanger-Literatur, ist er einfach zu simpel.

      Es wundert mich überhaupt dass die "Großen" MA-Bands, die sogar z.T. Weltruhm genießen, ihrem musikalischen Können so wenig Beachtung schenken. Aber vielleicht ist genau DAS der richtige Motivator für uns - das Wissen dass man nur ein Paar Jahre Unterricht & Boulanger-Studium braucht um die InExen und Corvusse spieltechnisch zu überholen, kann sehr fördernd wirken. :)

      PS: Es gab vor Jahren einen Beitrag auf sackpfeifenbau.de wo einer der Sackpfeifenprofis die Meinung äußerte, die Corvus Corax - Mitglieder hätten Dudelsackunterricht bitter nötig. Kann den Thread leider nimmer finden...
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      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von George ()

    • Ich möchte zu dieser späten Stunde mal meinen Senf da zu geben, weil ich glaube, mal eine Lanze brechen zu müssen.
      Ich gebe dir Recht, dass einige Sackpfeifer von der "alten Garde" im Ranking nicht gerade gut abschneiden.
      Ich möchte aber zu bedenken geben, dass das nichts Schlechtes per se ist.

      In Gesprächen mit einigen der alten Hasen von den Extremisten über die Corvanten bis hin zu Leuten die damals Tippelklimper gründeten, habe ich folgendes gelernt:

      Die Fingerfertigkeit eines Sackpfeifers gibt keinen Aufschluss über sein wahres musikalisches Verständnis.

      Stellen wir uns vor, wir gründen heute eine Band, einfach so, mit Instrumenten die zur Zeit, ABSOLUT NICHT gängig sind in unserem Kulturraum. Nehmen wir an, wir spielen jene Instrumente und haben bis zu einem bestimmten Punkt einen Lernzuwachs. Parallel dazu wächst der Grad unserer Bekanntheit. Nach 25 Jahren machen wir immer noch das Selbe. Warum machen wir das ? Weil es Erfolg hat. Warum haben wir das? Weil wir auf unsere ganz eigene Art und Weise bestechen. Wie bestechen wir denn? In den Fällen der oben genannten Bands sind es zu meist folgende Dinge: Originalität, Individualität, Authentizität -> Show und die Gabe durch SPIELFREUDE seine (musikalische) Ware verkaufen zu können.

      Wir würden doch auch nicht sagen, dass ein Till Lindemann ein schlechter Sänger ist, weil er nicht so singen kann wie Pavarotti, nicht wahr?


      Zurück zum Beispiel: Unsere seit 25 Jahren bestehende Band hat einen eigenen Klangcharakter entwickelt, der dosiert von Platte zu Platte verfeinert wurde. Vielleicht hat sich der (Dudelsack) Spielstil des Einzelnen nicht verbessert, aber der Sound in sich wurde runder....jeder von uns weiß dass das eine ganz merkwürdige Eigendynamik annehmen kann....
      ...ABER besteht die Band aus schlechten Dudelsackspielern, weil sie nicht den Boulanger auswendig können? Sind sie weniger gut als Musiker weil sie nicht mit einer Virtuosität eines Nils Plogstedt mithalten können ( der nach 25 Jahren Dudelsackspielen für mich eine Art Jimmy Hendrix ist)?
      Gehören sie runter geputzt?
      Oder ist es wie so oft im Musik Business nicht einfach nur folgender Sachverhalt : "Öh, das kann ich bzw. Der und Der aber besser.... warum stehen die auf soner großen Bühne und ich dümpel vor mich rum, obwohl ich viel mehr drauf hab als die, voll ungerechtfertigt..."
      All die alten Bands, die sich aus den Geburtstunden der (Ost)Deutschen Punk und Mittelalterkultur entwickeln haben, haben meiner Meinung nach ihren Platz verdient. Auch wenn natürlich menschlich, charakterlich kuriose bis dubiose Gestalten dabei sind.

      Und um noch einen Punkt an zu bringen:
      Hätten die mit ihrem vermeintlich "schlechten" Spiel nicht vor 25 Jahren angefangen die Art von Musik zu machen, die sie eben machen, würden wir heute vllt. verkleidet als Mariachiband durch das Einkaufszentrum von Bad Sägeberg tingeln, als 16 Jähriger das Trommelfell im lokalen Jugendorchester zersägt bekommen oder noch viel besser... mit ner Great Highland Bagpipe krumm und schief spielend auf dem Alex in Berlin stehen und hoffen, dass man uns ne Mark ....äääh Euro in den Hut wirft.

      Entspannt euch doch bitte mal, was dieses ewige Gebashe angeht.... Seid doch froh, dass ihr es besser könnt oder ihr irgendwen kennt der es besser kann. Nur soll mir jemand erstmal zeigen wie er mit dem "Besser-sein" einen ebenso hohen Erfolg bekommt.
      Und übrigens, das sind alles keine Unmenschen, auch die alten Hasen sind sehr aufgeschlossen. Vor allem Leuten gegenüber die vllt. sogar besser Dudelsack spielen können als sie. Und ob ihr es glaubt oder nicht, sie sagen einem das auch direkt so und sind gerne gewillt dir ein Kompliment zu geben, wenn du etwas echt gut machst.


      Kurz noch was zu mir: Ich stehe auch auf Typen wie bspw. Callum Armstrong, Stuart Liddel oder eben Nils Plogstedt, jene völlig durchgeknallt-genialen Sackpfeifer die eine gottgegebene Gabe oder übernatürlichen Fleiß haben, mit dem sie es schaffen, 99% aller Dudelsackspieler in den Schatten zu stellen. Und ja ich versuche auch so perfekt wie möglich zu spielen. Wenns geht mit gutsituierten Verzierungen etc. etc. etc. ... ihr kennt das ja von euch selber!
      ABER ich bin der Ansicht, dass dieses ewige Konkurrenzverhalten unter Dudelsackern echt nervt. Ich muss mich nicht messen, ich weiß was ich kann und ich weiß auch wenn jemand besser ist als ich oder eben schlechter, aber muss ich es ihm öffentlich aufs Brot schmieren?
      Da wäre doch eigentlich ein bischen mehr Kollegialität angebracht oder?
      Und ich glaube, dass bspw. ein Wim über die Kritik von dort oben lachen wird.... Es ist kein Tutorial Video sondern viel mehr ein Produktbeispiel / Erklärvideo, da kommt es meiner Meinung nach nicht auf eine konzertante Spielweise an. Zumindest nicht in diesem Rahmen. Ich möchte nämlich mal sehen, wer es aus diesem Forum hier schafft, bspw Staccato Schalmei spielen in der Klarheit und Sauberkeit hin zu bekommen, wie ein eben angesprochener Herr Dudelsackbauer mit 25 Jahren Spielpraxis.

      - ENDE DES ROMANS! -

      PS: Damit ist nicht Herr Streisand gemeint .... :kopfkratz: :thumbsup:
      :herzschild:
    • LutterVanLange schrieb:

      Ich gebe dir Recht, dass einige Sackpfeifer von der "alten Garde" im Ranking nicht gerade gut abschneiden. Ich möchte aber zu bedenken geben, dass das nichts Schlechtes per se ist. ... Die Fingerfertigkeit eines Sackpfeifers gibt keinen Aufschluss über sein wahres musikalisches Verständnis.
      So ist es. Es gibt genug Beispiele dafür.


      LutterVanLange schrieb:

      Wie bestechen wir denn? In den Fällen der oben genannten Bands sind es zu meist folgende Dinge: Originalität, Individualität, Authentizität -> Show und die Gabe durch SPIELFREUDE seine (musikalische) Ware verkaufen zu können
      Grundsätzlich bin ich auch dieser Meinung. Meiner Wahrnehmung nach haben sich aber eben diese Originalität und Individualität in letzten 15 Jahren massiv abgetragen, denn mittlerweile gibt es aberdutzende Bands die CC In Ex und CF aufs genaueste kopieren. Eine Weiterentwicklung ist da einfach unabdingbar, in meinen Ohren sind z.B. CC kaum noch vom Mainstream MA-sound unterscheidbar.


      LutterVanLange schrieb:

      Wir würden doch auch nicht sagen, dass ein Till Lindemann ein schlechter Sänger ist, weil er nicht so singen kann wie Pavarotti, nicht wahr?
      Richtig. :)


      LutterVanLange schrieb:

      Zurück zum Beispiel: Unsere seit 25 Jahren bestehende Band hat einen eigenen Klangcharakter entwickelt, der dosiert von Platte zu Platte verfeinert wurde. Vielleicht hat sich der (Dudelsack) Spielstil des Einzelnen nicht verbessert, aber der Sound in sich wurde runder....
      Das ist ebenfalls zutreffend, ich höre heute noch die frühen CC-Platten, denn bis zum "Mille Anni Passi Sunt" (2000) kamen sie ständig mit etwas Neuem auf. "Viator" und "In Electronica" sind für mich immer noch die besten Platten von CC. Ab "Venus Vina Musica" habe ich persönlich persönlich keinen Fortschritt mehr wahrgenommen, es klang für mich alles wie typischer MA-mainstream. Aber es muss auch gesagt werden, ich spreche hier nur von der eigenen Wahrnehmung, welche weder objektiv noch allgemeingültig ist. I beg to differ. ;)


      LutterVanLange schrieb:

      ...ABER besteht die Band aus schlechten Dudelsackspielern, weil sie nicht den Boulanger auswendig können? Sind sie weniger gut als Musiker weil sie nicht mit einer Virtuosität eines Nils Plogstedt mithalten können ( der nach 25 Jahren Dudelsackspielen für mich eine Art Jimmy Hendrix ist)? Gehören sie runter geputzt?
      Nein, natürlich nicht. Sauberes Spiel, auch ohne den ganzen Spieltechnik-Brimborium, ist das Fundament des Musik-machens. CC ist da eher ein Positivbeispiel, denn sauber haben die immer gespielt. Der dritte Link meines Originalposts enthält aber ein verstimmtes Instrument in den Händen eines MA-Sackers mit 20 -jähriger Erfahrung. :!: Wie Mick einst postete, verstimmte Instrumente sind keine Stilmittel, und ich denke an der Stelle ist die Kritik ausnahmsweise objektiv genug.


      LutterVanLange schrieb:

      Hätten die mit ihrem vermeintlich "schlechten" Spiel nicht vor 25 Jahren angefangen die Art von Musik zu machen...
      Ich denke das Wort "simpel" beschreibt es viel treffender, denn keine von den CC-Urgesteinen war je tatsächlich schlecht, im vollen Sinne des Wortes. Simpel =/= schlecht. ^^


      LutterVanLange schrieb:

      Seid doch froh, dass ihr es besser könnt oder ihr irgendwen kennt der es besser kann. Nur soll mir jemand erstmal zeigen wie er mit dem "Besser-sein" einen ebenso hohen Erfolg bekommt.
      Wie zahllose Beispiele zeigen, ist Virtuosität nie der ausschlaggebende Punkt für Poularität. Mein Lieblingsbbeispiel - Die Atzen anno 2010! <X


      LutterVanLange schrieb:

      Entspannt euch doch bitte mal, was dieses ewige Gebashe angeht.... ABER ich bin der Ansicht, dass dieses ewige Konkurrenzverhalten unter Dudelsackern echt nervt. Ich muss mich nicht messen, ich weiß was ich kann und ich weiß auch wenn jemand besser ist als ich oder eben schlechter, aber muss ich es ihm öffentlich aufs Brot schmieren? Da wäre doch eigentlich ein bischen mehr Kollegialität angebracht oder?
      Ich bin mir nicht bewusst dass ich CC ge"basht" habe, CF-Sacker vielleicht ein wenig ("Instrument ist unüberhörbar verstimmt + Tonaussetzer."), aber bei CC sind die Kritikpunkte bewusst in ICH-Sätzen formuliert. Es ist ausschließlich meine Wahrnehmung die hier zur Geltung kommt, diese ist weder repräsentativ noch objektiv. Sein Spiel in dieser Hörprobe hört sich für mich an... - persönliche Wahrnehmung, muss nicht jeder so hören. jeder, welcher derartig "konservativ" vorgeht, sollte bereit sein Ablehnung zu kassieren, wenn sein Stil vom Publikum als nicht mehr zeitgemäß empfunden wird - ich bin Fan seit 2003 und ich empfinde halt so. Als Künstler/Musiker und hiermit eine öffentliche Figur, muss man öffentliche Kritik hinnehmen können. im Zeitalter der "Sackpfeifenfibel" und der Boulanger-Literatur, ist er einfach zu simpel.- die ehrliche Wahrnehmung eines Fans. :)

      Ich habe an keiner Stelle gesagt oder gemeint CC und Herr Dobrisch seien "schei*e" oder "schlecht", nur dass ihr gegenwärtiger Stil in meinen eigenen Ohren zu simpel und zu veraltet ist. Das tut der Kollegialität keinen Abbruch und impliziert auch kein Konkurrenzverhalten. Und wie gesagt, Feedback von eigenen Fans gehört zum Musikerdasein dazu...


      LutterVanLange schrieb:

      Und ich glaube, dass bspw. ein Wim über die Kritik von dort oben lachen wird.... Ich möchte nämlich mal sehen, wer es aus diesem Forum hier schafft, bspw Staccato Schalmei spielen in der Klarheit und Sauberkeit hin zu bekommen, wie ein eben angesprochener Herr Dudelsackbauer mit 25 Jahren Spielpraxis.
      ... und ich habe keine Zweifel dass der besagte Herr das dazugehörige Format besitzt konstruktive Fan-Kritik entgegen zu nehmen.
      PS: Gibt es ein YouTube-Video wo man seine Schalmeienkünste bestaunen kann? Würde mich echt freuen.


      Gregorius
      Slow equals smooth and smooth equals fast

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    • The wind of change...

      Ich hole diesen alten Thread aus gegebenem Anlass wieder hervor...

      Ab den 1970er Jahren hatten wir allerhand kulturelle Ereignisse; die Postmoderne begann, der Folk-Revival setzte ein, das Interesse an Asien und europäischem Mittelalter explodierte regelrecht, die Idee für den Mittelaltermarkt wurde geboren, Marktsack erfunden, etc. Die Medien waren ungefähr zwischen 1995 und 2008 voll Samurai, Wikinger, Romantik und die Sehnsucht nach "alter Zeit" war in den Medien allgegenwärtig. Und, natürlich, hatte die Sackpfeife als Instrument ein Comeback, Schottenpiper, Marktmusiker, irgendwie sprang alles auf diesen Zug was irgendwie romatisch, urig und "alt" war und eine Verbindung zu Sackpfeifen aufweisen könnte.

      Das Jahr 2018. Diese Welle ist komplett und ganz vorbei. Die ein Paar "Mittelalterfilme" der letzten 5 Jahre floppten auf die harte Tour, "Game of Thrones" ist so gut wie weg vom Fenster. Mittelaltermärkte sterben aus, werden zu einem Nischenprodukt der sog. "schwarzen Szene", und, vor allem, der Musikgeschmack der Bevölkerung hat sich stark in diese Richtung verschoben. Während des letzten Jahres habe ich die musikpädagogische Landschaft Deutschlands erforscht, meine persönlichen Kontakte ausgebaut, Leute getroffen und intensive Propaganda für Volksmusik und traditionelle Instrumente gemacht - nur um festzustellen dass, mittlerweile, Instrumente wie "Dudelsack" bei den Lehrern, Erziehern und erst Recht bei den Eltern einfach nur als nervig und komplett irrelevant empfunden werden! Selbst Sackpfeifen-Klangbeispiele von hervorragenden Musikern wie Calum Armstrong ruften in 80% der Fälle eine Reaktion a la "Mach den Lärm weg!", die Qualität der Sackpfeifenmusik spielt m.E.n. keine Rolle mehr. Die dominierende Sackpfeifenart bei öffentliche Festen und Auftritten ist und bleibt die GHB, und die absolute Mehrheit der Folk-Konzerte (soweit ich es erkennen kann) bewegt sich (nach wie vor) im irischen Folk-Bereich - sprich alles Sachen die in ihrem Herkunftsland eine solide Zuhörerbasis haben und keine kurzfristige Mode darstellen.

      Ein Schlüsselerlebnis vor ein Paar Monaten hat alles oben gesagte für mich dann aber so richtig zementiert: Ich war auf einem kleinen Live-Konzert einer US-amerikanischen Künstlerin, der Stil war eine Mischung aus Country und Bluegrass. Musik und Darbietung auf höchstem Niveau! Das Publikum bestand aber nahezu komplett aus alten S@cken, die 5-6 jüngeren Leutz waren in meinem Alter oder sogar noch älter, die drei jungen Kellnerinnen mal nicht mitgezählt. Auf der Bühne - feinster Bluegrass den es gibt - und drumherum sitzen die Leutchen, stopfen sich die Wänste voll und quatschen einfach weiter über bedeutungslosen Müll. Es ging den Leuten überhaupt nicht um Musik, die sie eh nicht verstanden haben, sondern um die Exotik (Amerikanerin mit Banjo, boah ey!) und die motorische Höchstleistung welche die Künstlerin auf ihren Instrumenten hinlegte. Und ja, dieser Event war geografisch gesehen so ziemlich im Herzen Deutschlands, nicht irgendwo am Rande.

      Diese Zustände sind für mich als Sackpfeifer recht demotivierend... ;(

      Was glaubt ihr, wo liegt nun die Zukunft der Sackpfeifenmusk in den Ländern wie Deutschland, Österreich und Schweiz?

      Sind wir jetzt tatsächlich darauf angewiesen uns zu kleinen isolierten Folkgruppen zusammenzuschließen um im eigenen Saft zu kochen, für immer und ewig???


      Gregorius
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    • Da will ich auch mitreden.

      Ich bin erst seit ~ 7 Jahren dabei. Hatte davor aber gar nichts mit Musik-"Machen" am Hut.
      Unsere Stadt Graz darf sich glücklich schätzen, einen Lehrer zu haben, welcher dort, Dudelsack und Drehleier auf einer Staatlichen Musikschule (Konservatorium) unterrichten darf.

      Wie ich das mit bekommen habe, war ich im letzten "größeren" Schwung an "Neuzugängen" dabei. Das bedeutet aber nicht, dass es gar keinen Nachwuchs gibt.
      Bei uns ist das Thema Marktsack zwar nicht Tabu, aber wirklich ein Nieschenprodukt. Schäferpfeife, Dreibrümmchen, Hümmelchen und der Bock sind aber standard Instrumente.
      Das trifft aber, denke ich mal, stark auf ganz Österreich zu. Marktsäcke gibt es, aber nur wenige.
      Nun wars bei mir der Wunsch nach einer Alternative zum Computer und fand Dudelsack einfach "cool". MA-Bands waren mir eigentlich unbekannt. Meine Freunde und Mitschüler habe ich dies bzgl., glaube ich, gar nie befragt.

      Es gibt hier immer wieder, qualitativ hochwertige, Veranstaltungen mit Bordunmusik. Die Jugend und Schlager-Gesellschaft wird da aber drann vorbei ziehen. Man Drehe Österreichs beliebteste Radiosender auf und höre was... "beliebt" ist. Eigentlich immer das Gleiche. Sogar Autotune-Musik werden zu "Hit's", zwar nur 5 Minuten... aber sie... lol.

      Im prinzip finden es die meisten total interessant wenn man über Bordunmusik spricht, ganz besonders beim Dudelsack. Ich bin nun keiner der zur einfachen .. "uuhhh wow, Dudelsack"-Belustigung vorspielt, gebe aber jedem gelegenheit mich oder andere zu hören "Da und dort zu dieser und jener Zeit". Schon interessiert es niemanden mehr, ist zu anstrengend und dann doch nicht mehr so interessant.

      Das betrifft aber nicht nur Bordunmusik bzw. den Dudelsack. Es will sich nur niemand die Mühe machen irgendwo hin zu fahren oder gar Geld auszugeben für ein Konzert. Im Radio gibt es doch eh die ganze tolle Musik und wenn nicht spiel ichs halt auf Youtube. War ich ja genau so. Aber man entwickelt sich.. mittlerweile hab ich schon jede Menge gekaufte CD'S und auch schon ein paar Konzerte besucht. :D (neueste ist von Airu :D (aber als Amazon MP3))

      Was will ich sagen? Es gibt Publikum, aber dieses ist spärlich und verstreut.
      Es gibt Nachwuchs, aber der ist ebenso spärlich.

      Besonders aufgefallen ist mir: Kinder/Jugendliche, die nichts mit Musik zu tun haben, oder zu sehr Computer/Handy spielen, haben 0 Interesse.
      Kinder/Jugendliche, die bereits ein Instrument spielen, zeigen Interesse. Die haben aber eh auch so schon genug zu tun. ;)

      Ahja, wenn mich wer beim spielen Filmt habe ich meistens eher das Gefühl, es geht da weder um mich oder um die Musik. Eigentlich gehts nur um "Da ist ein Dudelsackspieler". So in etwa, wie wenn ich einen Käfer Filme der da gerade Krabbelt. Manche findens Cool, manche Ekelig, aber keiner Weiß was der Käfer da eigentlich machte oder gar welcher Käfer das ist.


      In Tschechien gehört der Böhmische Bock zur den traidionellen Instrumenten und wird auf jeder Musikschule unterrichtet.
      Bei uns ists Autotune.. :D
      PDH - Preiset das Hümmelchen
      You know, Internet is a dangerous thing with all that sheet music out there...
    • Liebe Leute, ich möchte hier zwei Fakten einstreuen (statistische, nicht gefühlte :)

      Zunächst möchte ich zur Trennung von "Folk" (bzw. eher "Bordun", Folk greift ja nun doch SEHR weit) - und Mittelalterszene aufrufen. Ich bewege mich eher in ersterer, daher fehlt mir die Einschätzung für letzere.

      1. Die Nichtmittelalter-Bordunszene ist in Deutschland so groß wie nie zuvor, die musikalische Qualität ist in Einzelfällen extrem hoch.
      Die entsprechende Kurslandschaft explodiert momentan sogar (neue Kurse: Alex Zwingmanns Veranstaltungen, Burgbordunale....Einzelkurse wie das Blowzabella-weekend kommen hinzu) mit wohlgefüllten Anfängerkursen.

      2. Was mich persönlich freut: Beim Bal Folk beobachte ich wieder eine Zunahme von Bands, die Borduninstrumente einsetzen.
      Das war in den letzten 5-7 Jahren eher nicht so, da war eher ein "Niedergang" zu spüren.

      Ein schönes Beispiel ist, wie intensiv Airu - eine deutsche Band - gerade in Deutschland tourt. Gerade haben in Berlin zuerst Naragonia und zwei Wochen später Hot Griselda gespielt - letztere sogar mit 2 Pipern. Beide Tanzabende waren voll. Novar hat im letzten Jahr erfolgreich einige deutsche Tanzsäle gerockt. Und sogar wir mit sunday jam sind zum 30. Geburtstag des Bordun e.V. eingeladen worden :-).

      Das nur mal von der anderen Seite des Tellers.

      Herzliche Grüße, Merit Zloch
    • Schelmenkopf schrieb:


      1. Durch die inflationäre Verfügbarkeit von Musik wird ihr der Stellenwert als Kunst genommen - quasi Fast Food für die Ohren.
      Dadurch geht auch der Reiz des Erlebens, Teilhabens und Spielens verloren.
      Das ist leider wahr – diese Auswirkungen bekomme ich inzwischen selbst im Theater zu spüren: Ich hatte in der letzten Produktion, die ich gesungen habe, eine Arie gleich nach der Pause. Das Publikum nimmt wieder Platz, der Saal wird dunkel, das Orchester spielt das Vorspiel, der Vorhang öffnet sich, ich fange an zu singen … und die Herrschaften in ihren Sesseln haben nichts besseres zu tun, als ihre Pausengespräche in Ruhe zu Ende zu bringen.

      Schelmenkopf schrieb:

      2. Soziales Prestige spielt eine Rolle, Eltern brüsten sich lieber damit "mein Kind spielt Geige/Cello/Saxophon/Klavier" und man sich
      und dem Kind damit einen intellektuellen Anstrich verpassen kann.
      Wäre das doch nur im ganzen Lande wahr! Kein Politiker käme mehr auf die Idee, den Musikschulen die Gelder zu streichen, denn 13.420.000 Kinder (Zahl aus 2017) würden ein Instrument lernen wollen/sollen/dürfen. Und wenn alle nur Geige spielen würden: Alle ausübenden Musiker egal welchen Alters, die ich in meinem Leben getroffen habe, waren grundsätzlich viel offener für JEDE Art von handgemachter Musik.

      Wir bewegen uns hier alle in einer oder mehreren Nischen. Ich mindestens in zweien, denn „Opern- und Konzertsänger“ klingt zwar irgendwie renommiert und anerkannt, weil zum gewachsenen kulturellen Angebot jeder größeren Stadt in Deutschland ein Theater gehört. Aber auch das ist schon eine Nische – vielleicht eine etwas größere.

      Die Nische „Dudelsack und Bal Folk“ ist aber auch nicht so klein, wie man an z. B. dem Boombal Festival oder Gennetienes sieht. Des Weiteren schließe ich mich @Merit Zloch s Aussagen an.

      Ich für meinen Teil wäre ja schon völlig zufrieden, wenn jedes Kind in Europa einen Musikunterricht erhält, in dem es lernt, alle musikalischen Stilrichtungen einordnen zu können („wertschätzen“ verlange gar nicht, das würde ja unmittelbar zum Weltfrieden führen) und mehr weiß, als, wie man die mp3-App auf dem Handy oder Spotify einschalten kann (ich wollte erst „Radio und CD-Spieler“ schreiben, aber wie die angehen weiß vermutlich schon kein Kind mehr).
      Gruß,
      Kristof

      folk.jankristofschliep.com
      jankristofschliep.com

      ____________________________

      Wird man einem Dudelsack vorgestellt,
      so redet man ihn selbstverständlich so
      lange mit "Siedelsack" an, bis einem
      offiziell das "Du" angeboten wird!


      :rofl:
    • @Merit Zloch
      Das ist alles absolut richtig, die Frage ist jedoch von welchem Anteil an der Gesamtbevölkerung sprechen wir hier?
      Wieviele sind das, in absoluten Zahlen, die all die Kurse, Angebote und Lehrgänge in Anspruch nehmen und Konzerte der von dir genannten Bands besuchen? Es handelt sich in der Mehrheit um musikalisch und künstlerisch gebildete Mittelschicht mit eher gehobenen kulturellen Ansprüchen. Man kann die genauen Zahlen (S. 97 Anhangtabelle 8 ) über diese Bevölkerungsschicht nur schwer abschätzen, die Begriffe "Bal" und "Tanz" geben uns aber einen klaren Hinweis dass es sich größtenteils um Veranstaltungen handelt wo sich tanz-kundiges und musikalisch (hoch)gebildetes Publikum trifft - diese Kompetenz grenzt diese Menschen eindeutig von den restlichen 82 Millionen ab, welche die BRD bevölkern.

      Diese Entwicklung ist zwar erfreulich, keine Frage, aber wird die Szene es schaffen aus ihrem Nischendasein hinaus zu wachsen?
      Slow equals smooth and smooth equals fast

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von George ()

    • Ich wage zu prophezeien: Nein, wird sie nicht. Nicht in einem Umfeld, in dem die Musikindustrie den Geschmack bestimmt und wo sie das nicht tut, dem Fliegenschwarm der meisten Klicks zum aktuell größten Haufen gefolgt wird. Aber ich frage mich - ist das wirklich schlimm? Schade natürlich, sicher auch in mancher Hinsicht frustrierend, aber schlimm?

      So gesehen wurde die allgemeine Wahrnehmung immer von Popmusik bestimmt. Dazu gehörte auch mal Mozart, heute sind es andere (musikalisch doch häufig nicht ganz so wertvolle) Akteure. Dennoch wurde auch zu dieser Zeit - und vorher und hinterher - andere Musik gespielt, die gerade aus alten Handschriften wiederentdeckt wird. Auch diese Musik existierte (aus historischer Sicht) in einer Nische - sicherlich nicht aus Sicht der Menschen, die sie gespielt und zu ihr getanzt haben, aber allgemein schien sie doch so wenig erhaltenswert, dass sie aus der öffentlichen Wahrnehmung völlig verschwunden war. Dennoch hat sie überlebt und wird gerade erfolgreich wiederbeatmet; ich finde, das gibt Zuversicht.

      Fakt ist aus meiner Sicht auch: Musik, die man auf Dudelsäcken macht, folgt teilweise anderen (kompositions- und spieltechnischen) Regeln als der derzeitige Mainstream, was sie zwangsläufig zu Exoten macht. Mancher gestandene Musiker versteht nicht, was der Sack da tut. Ich habe schon manche Äußerung wie "das ist ja eigentlich alles völlig falsch" oder, noch besser , "das kann überhaupt nicht so sein!" gehört. Süß war auch, dass mich jemand mal erstaunt fragte, ob man auf einem Dudelsack wirklich richtige Melodien spielen könne - bisher habe sie immer nur irgendwelche Töne gehört (nein, nicht von mir! :-)). Dudelsackmusik, vielleicht auch Bordunmusik im allgemeinen, passt kaum in den musikalischen Kontext vieler Menschen. Das schafft Hemmschwellen. Man könnte auch sagen: Das muss man wollen!

      Ob Musikschulen den Willen (oder auch die Ressourcen) haben, Orchideenfächer wie Dudelsack oder Drehleier anzubieten, steht dann auf einem ganz anderen Blatt. Ohne Angebot keine Nachfrage, ja, aber ohne (signifikante) Nachfrage besteht auch keine Notwendigkeit für ein Angebot. Die nächste Frage wäre die nach dem Instrumententyp (Marktsack? Schäferpfeife? Hümmelchen? Säckpipa?...) und die der Verfügbarkeit brauchbarer, dennoch bezahlbarer Schulinstrumente in ausreichender Stückzahl. Würden Kinder Dudelsack lernen und sich auf die damit verbundene Musik einlassen, wenn es das Angebot nur gäbe? Oder gibt es das Angebot nicht, weil die Musikschüler andere, nicht dudelsacktaugliche Musik spielen wollen? Kommt mir vor wie Henne und Ei.

      Fakt ist aber auch: Die Musik lebt und die Instrumente leben, zwar in einer Nische, dort aber recht fröhlich. Und, wie Merit richtig sagt, wächst diese Nische auch. Natürlich gebe ich dir Recht, dass es angenehm wäre, nicht jedem von Neuem (und gerne auch mehrmals) erklären zu müssen, was für Musik man macht und wo die herkommt, nein, der Dudelsack kommt nicht aus Schottland, und hey, es gibt noch andere Dudelsacktypen, NEIN, ICH TRAGE KEINEN KILT BEIM SPIELEN... Hier bräuchte es einen zündenden Funken, der m.E. nur durch starke Medienpräsenz zu erzielen wäre. Aber ehrlich? Ich persönlich fühle mich in der Nische ganz kuschelig aufgehoben. Natürlich betreibe ich das Ganze auch nur hobbymäßig, ein Profi wird vielleicht eine andere Sicht haben. Dennoch könnte ich mir vorstellen, dass ein Verlassen der Nische auch recht schnell zur Folge hätte, dass wir uns wortreich in die Zeiten vor der Kommerzialisierung zurücksehnen...
      Planung ersetzt den Zufall durch den Irrtum.
    • Lieber Andreas, ah - jetzt wird es interessant mit dem Thema Unterricht auf "Exoteninstrumenten": Ich beobachte immer wieder und höre von Kollegen, das Kinder total auf Drehleier, Dudelsack und Co. abgehen, wenn sie nur einmal in Kontakt damit kommen.

      Ich habe mir schon oft Gedanken gemacht (da ich versuche, nach dem Motto: "Erst jammern - dann aber handeln" zu leben :-)) , wie man eine Art Exoteninstrumentenkarussell an Schulen bringen könnte. Die Antwort - wahrscheinlich gar nicht.

      Problem:
      -hier in Berlin (und ich denke, das wird anderswo auch nicht anders sein) arbeiten alle Schulen bereits mit Musikschulen zusammen, die ein Instrumentenkarussell anbiete, und winke bei einem solchen Angebot ab.
      -für über die Musikschulen herausgehende externe Angebote direkt an der Schule - und seien sie auch umsonst - fehlen die Kapazitäten räumlicher und hirnlicher :) Natur
      -Werbung für externe Angebote außerhalb der Schule dulden 99 % der Schulen in ihren Räumlichkeiten nicht mehr.

      Habt Ihr schon mal von dem dänischen Schulkonzertkonzept gehört? Matthias Branschke hat da mal mit einer dänischen Band zusammen gespielt und war sehr sehr beeindruckt (O-Ton: "Wenn vor Dir 300 Kinder komplett ausflippen, weißt Du, wie Revolutionen entstehen")

      Jetzt kann man jammern, daß es sowas nicht in Deutschland gibt. Mich interessiert aber eher - wie komme ICH ohne fremde Hilfe an die Kiddies?

      Her mit Vorschlägen!

      Herzliche Grüße, Merit Zloch