Holzteile am Marktsack nachträglich umlackieren lassen.

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    • Holzteile am Marktsack nachträglich umlackieren lassen.

      Hey, ich hoffe dass diese Frage nicht andernorts schon vorhanden ist.

      Es geht darum, dass ich einen gebrauchten Marktsack von Jens Güntzel mein eigen nenne :thumbsup: und mir mittlerweile eine (dritte) Spielpfeife in Schwarz von ihm habe herstellen lassen.

      Nun zu meiner Frage, kann man sich die Holzteile des Marktsackes auch umlackieren lassen, wenn die Holzteile noch keine Farbe besitzen. Würde den Sack gerne an die neue Spielpfeife anpassen und habe aktuell nicht das Geld für noch einen Marktsack. (Der zweite Marktsack kommt bestimmt aber jetzt noch nicht :P ) :meldschild:
    • Ich denke, das das möglich ist, solange die Farbe auf der Außenseite bleibt.
      probier es mal an einer unauffälligen Stelle, z. B. da, wo der Bordun zusammengesteckt ist.
      Ich glaube, Jens nimmt Lasur dazu.

      Das beste ist, mal bei Jens anrufen. Jens oder Steffi sagen Dir, ob das möglich ist.
      Dann weist Du, ob da was schiefgehen kann.
      Sicher ist sicher.
      Viele Grüße vom Donaustrand
    • Das ist weder Lack noch Lasur. Dudelsackteile werden im allgemeinen gebeizt. Beize ist eine Flüssigkeit (z.B. Wasser) in der Farbpigmente gelöst sind. Dadurch ziehen die Pigmente in die Holzporen ein. So ist es schwieriger die Farbe, gerade dunkle, nachträglich zu ändern. Die oberste Holzschicht muss abgeschliffen werden und Flecken ggf. mit Aceton nachbehandelt werden. Damit die neue Beize einzieht sollte das Holz auch schon länger kein Öl zu Gesicht bekommen haben ^^ Also bei neuen Instrumenten oder Instrumente die gerade aus der Wartung kommen gestaltet sich die ganze angelegenheit schwieriger. So oder so kann es zu Fleckenbildungen kommen.
    • @ scheppi das was du bedchreibst wasser mít Farbpigmenten genau das kannst du auch über Lasur sagen :)

      Beize ist ein wenig mehr als Wasser. Wasser würde ja sofort verfliegen :) beize ist grob definiert eine Säure oder lauge

      man beizt das Holz um die Maserung zu behalten. bei der Lasur, gerade bei einer dickflüssigen kann es passieren, dass die typische holzoptik verloren gehen.

      Prinzipiell kann man Holz auch lackieren oder anders behandeln. Jedes Holz muss bearbeitet werden, um es vor Feuchtigkeit und uv zu schützten. Farbpigmente werden in der Regel als uv Schutz verwendet.


      Frag rag am besten Jens, wie er seine hoelzer behandelt. In der Regel sind die Hölzer schon vorab tiefenbehandelt.

      vielleicht kann auch arno Tipps geben :)
    • Halbwissenalarm!

      Also, Pigmente sind erstmal in Wasser und den meisten anderen Lösungsmitteln auch unlösliche Farbpartikel, meist anorganische, oft mineralische Metallsalze, Oxide oder Komplexe. Diese werden dann mit einem Bindemittel zu einer "Farbe", die meist deckend ist, dispergiert (Zusammengerührt ;) ).

      Beim "Beizen" muß man streng den Fachbereich Metall vom Fachbereich Holz trennen! Bei Metallen wird mit Säuren und Laugen hantiert, meist um Oxidschichten oder sonstige störende Korrosion o.ä. zu beseitigen, z.B. zu Zwecken der Oberflächenbeschichtung (hauptsächlich Galvanik oder z.B. Feuerverzinken) oder zum thermischen Fügen (Löten/Schweißen).

      Bei Holz ist das was völlig anderes!

      I.d.R. Dient das Beizen von Holz der oberflächlichen Farbgebung und wird mit Farbstoffen gemacht, die im Gegensatz zu Pigmenten meist wasser- oder alkohollöslich sind.

      "Lasur" ist einfach nur eine Sammelbezeichnung für Farben egal welcher Zusammensetzung, die "nicht deckend" sind, also den Untergrund durchscheinen lassen. Das nennt man entsprechend auch "Lasierend", das Gegenteil davon ist "deckend". Sparsam aufgetragen können auch Pigmente Lasierend sein.

      Es gibt sowohl zum Beizen von Holz als auch zum Beizen von Metall sowie zu Pigmenten, Lasuren und Farben/Lacken, Lösungen und Dispersionen imho wirklich gute Artikel auf Wikipedia. Diese Themen gehören auch zu den tatsächlichen Anfängen der modernen, anorganischen (die meisten Pigmente) und organischen (nahezu alle Farbstoffe, auch die meisten Holzbeizen) Chemie. Ebenso wie Öle und Naturharze, die klassischen Lackrohstoffe (wieder ein eigenes Thema)...

      So!

      Dieser Beitrag wurde bereits 6 mal editiert, zuletzt von Arno ()

    • Gut, dass du es genau ausgeführt hast, um dem Mitglied zu helfen, da ich selbst auch in meinem Topic dich als Hilfestelle ansprach.

      jedoch verstehe ich deinen ersten Satz nicht ganz.
      Was war an meiner groben ausfuehrung war denn Halbwissen? Dass Farbpigmente wasserlöslich sind ist klar, jedoch bestehen beizstoff bei chemischen beizen aus lauge, die auf das Holz aufgetragen wird, um die Maserung des Holz hervorzuheben. zumindest hab ich das mal so gelernt. Farbpigmente dienen als uv Schutz, um das Holz vor vergrauen zu schützen oder einfach nur zu dekorativen aspekten. Lasuren bestehen aus Farbpigmenten, um das Holz vor uv zu schützen und in der Regel werden additive beigesetzt, um das Holz vor pilzbefall und Feuchtigkeit zu schützen. Falls die Konzentration der Farbpigmente zu hoch ist, oder die Lasur zu dick aufgetragen wird, geht die holzoptik verloren.

      Oder wie würdest du grob den Unterschied der beiden verfahten erklären, ohne den Topic 6 mal zu bearbeiten.

      Beide Verfahren sind irreversibel und lassen sich nur durch abtragen des Werkstoffes entfernen.

      gute nacht
    • Bitte nicht zu ernst nehmen, das mit dem "Halbwissen" Es war auf den Querschnitt dessen bezogen, was ich so in diesem Thread bisher zu lesen bekommen habe, also nicht nur von Dir... Ich meine das allgemein weder abwertend, noch böse! Ich möchte einfach nur Klarheit mit den Fachbegriffen und Definitionen schaffen. Im Zweifel bitte PN an mich.

      Außerdem ist mein letzter Beitrag ja streng genommen auch hochgradig o.t. Der war mir nur ein persönliches Bedürfnis...

      Was das eigentliche Thema anbelangt:

      Geht mal davon aus, das jeder Dudelbauer moderne, käufliche (Wasser)Beizen auf Farbstoffbasis verwendet.
      Und, fragt bitte, man kann es nicht oft genug sagen, den Hersteller, bevor ihr irgendwelche Versuche macht, was er davon hält!

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Arno ()

    • Chapeau!

      genau das hab ich gemeint. Er soll Jens oder dich Anschreiben.

      ich persoenlich rate jedem davon ab, auch mir, an einem Musikinstrument selbst Hand anzulegen. Falls man aenderinfswuensche hat, kann man dies lieber einem überlassen, der sich voll und ganz dieser Sache verschrieben hat. Wie gesagt diese Methoden sind irreversibel, und der Werkstoff kann dadurch zerstörte werden.

      es ist was anderes, wenn ihr einen Gartenzaun bearbeitet und eure bessere haelfte dann meint:"oh ich wollte das doch heller haben" und ihr müsst dann muehsam den Zaun abbeizen oder hobeln. :)

      Dudelsäcke sind und bleiben Instrumente, die sensibel behandelt werden müssen
    • Oh Mann, woher kommt nur dieses unstillbare Verlangen, ein Instrument umfärben/verschönern/verbessern zu wollen?
      Die schlimmsten Katastrophen der Weltgeschichte hatten ihre Ursache darin, dass irgendwer irgendetwas ein bisschen besser machen wollte...
      Jedes Instrument von Jens ist gebeizt und geölt. Nachträglich andersfarbig beizen dürfte zumindest problematisch sein und das Resultat eher zweifelhaft - wenn, dann würde ich es mit einer Beize auf Mineralölbasis (z.B. Rustin's Wood Dye) versuchen (abgesehen davon, dass ich es überhaupt nicht machen würde). Lackieren sollte gehen, aber dann sieht es im besten Fall (fachmännisch ausgeführt) aus wie lackiert, im ungünstigeren Falle wird es aussehen wie stümperhaft Lack draufgeschmiert - damit bekommt für mich jedes Instrument einen zweifelhaften "Anstrich" (pun intended) - wer das Holz unter Lack versteckt, hat meist seine Gründe dafür, siehe Paki-Pipes - hochglanzpolierter Schwarzlack auf dem Konzertflügel ist hier eine der wenigen Ausnahmen.
      Warum das Instrument nicht einfach so lassen wie vom Hersteller beabsichtigt? Er hat sich etwas dabei gedacht - und ein bisschen Geschmack muss man seinem Instrumentenbauer schon zutrauen... ;)
    • Hallo,

      neben dem Dudelsackspielen betreibe ich auch das Hobby Modellbau sehr leidenschaftlich. Schon einige Schiffs als auch Flugzeugmodelle hab ich schon gebaut. Gerade das richtige lackieren ist im Modellbau eine Frage, die für das ganze Modell hinsichtlich Aussehen und sogar Funktion entscheidend sein kann. Ich habe schon super gebaute Modelle gesehen die durch unsachliche Lackierung regelrecht verhunzt wurden.
      Bei einem Musikinstrument aus Holz verhält es sich da nicht anders. Ein nachträgliches Beizen des Holzes ist durch das ins Holz gezogene Öl eigentlich nicht mehr möglich. Selber hatte ich das schon an teilen von Schiffsmodellen versucht und nie ein gutes haltbares Ergebnis erzielt. Die Dudelsäcke von Jens werden vor dem ölen mit natürlicher Beize die er selbst aus Pigmenten mischt, farblich behandelt. Einzelheiten dazu weiß er da sicher am besten. Auf das Lackieren der Oberfläche würde ich auch verzichten, da die Haftung des Lackes schon sehr gut sein muss um der Beanspruchung durch Reibung (Schulter) u.s.w. standzuhalten.
      Also ich würde auf ein nachträgliches lackieren oder beizen eher verzichten, da die Gefahr das Instrument optisch zu ruinieren meiner Meinung nach erheblich ist.

      Sicher keine Expertenmeinung aber vielleicht hilft es dir!!!
      Viele Grüße aus Rheinhessen Günter

      P.S Ich kann mich mick da nur anschließen. Lass es, du machst da nichts besser und ärgerst dich später. Gerade unsere Dudelsäcke bekommen doch durch das benutzen und die Unterschiede in der Optik ihren eigenen Charakter der sie unverwechselbar macht :)

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Hoellenpein ()

    • Ich hab mal nen rot gebeizten Bordun mit schwarzer Haarfarbe eingefärbt. Sah gut aus, hat dem Holz nicht geschadet und hat auch dauerhaft gehalten. Das Selbe hab ich mit nem ungebeizten Schallbecher gemacht, nur mit roter Haarfarbe.
      Erst beim ertönen der Sackpfeife äußert sich der wahre Charakter und die einzigartige Seele des Spielmanns. Dabei dringt jeder Ton ins Innerste des Spielers vor und lässt ihn alles vergessen...da ist nur noch das Instrument und er, als würde alles um ih herum nicht existieren. So fühlt es sich an, wenn man Sackpfeife spielt...