Wie richtig anblasen und Druck aufbauen?

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Wie richtig anblasen und Druck aufbauen?

      Hallo liebe Pfeifer.

      Habe ja nun meinen Stecker Leihsack in G Dur hier. Tolles Instrument, aber ein paar Fragen beschäftigen mich als ambitionierten Anfänger dann doch.

      Ich habe gelesen, das es Falsch ist, beim Anblasen runde Backen zu machen... Aber ohne das kommts mir so vor, als das ich kaum Luft in den Sack bekomme.

      Desweiteren hat mir Klaus gesagt, das man quasi die Spielpfeife durch den Anblasdruck spielt und nur beim Luftholen den Sack mit dem Arm zusammendrückt.


      Gut, Fragen sinds nicht direkt geworden^^, aber ich hoffe trotzdem auf eure Hilfe.

      Ich habs nun ansatzweise geschafft, da etwas längere Töne rauszukriegen... und auch wenn das aktuell nur total banal ist, machts trotzdem Spaß....

      LG
      Chris
    • ApeX schrieb:

      Ich habe gelesen, das es Falsch ist, beim Anblasen runde Backen zu machen... Aber ohne das kommts mir so vor, als das ich kaum Luft in den Sack bekomme.

      Desweiteren hat mir Klaus gesagt, das man quasi die Spielpfeife durch den Anblasdruck spielt und nur beim Luftholen den Sack mit dem Arm zusammendrückt.


      1.Das ist Blödsinn ... blase so auf wirs für dich am besten ist. Nur nachher, wenn der Spieldruck steht, ist das mit den dicken Backen unvorteilhaft aber gehen tut das trotzdem.
      2.Klaus hat völlig recht ... so geht das bzw. so mache ich das auch ... allerdings kommt es auf den Spieldruck des Sackes an. Wenn du einen Sack mit leichten Druck hast (wie ich es bevorzuge) geht das auch ohne Probleme. Aber wenn du einen mit einem harten Druck hast musst du denn Arm öfter zur hilfe nehmen.
      Mein Motto:
      Lieber barfuss mitn Dudel zum Strand als im Benz zur Arbeit.

      Meine Urlaubsplanung:
      Dudel schnappen, VW-Bus klauen und ab in den Süden!
    • Über die Atemtechnik steht hier was (nicht direkt Objekt der Frage, aber dennoch immer lesenswert):

      http://www.sackpfeifenclub.de/php/showthread.php?thread=1043&mincount=0&threadtitle=Suche%20Noten%20!!!/Blastechnik

      Das mit den runden Backen hör ich zum ersten Mal - was soll daran falsch sein? Puste einfach so, wie du am besten pusten kannst. Bei mir bläst sich normalerweise die rechte Backe nur so komisch halb auf, was sehr doof aussieht, aber was solls, solang Luft in das Ding kommt... am Anfang kannst du eh nicht sonderlich lange, bis die Muskulatur müde wird und alles vorbei geht. Oder du sabberst, auch sehr schön.

      Das mit dem Arm... ich meine ja, jeder Spieler findet seinen eigenen Rhythmus, in dem gepustet und gedrückt wird. Auf jeden Fall ist es nicht gut, zu pusten, bis einem schwindlig wird, sondern nach einigen Sekunden zu wechseln. Bei mir sind das immer so vier, fünf Sekunden des Pustens, bevor der Arm ein, zwei Sekunden quetscht. Grob gesagt. Damit halte ich meinen kleinen einbordunigen Übungssack schon ganz nett am Brummen. Wie das mit Modellen aussieht, die mehr Luft ziehen, weiß ich noch nicht aus eigener Erfahrung. Bei meinem Lehrer und seinem Dreiborduner beobachte ich, daß der im Sekundentakt fast abwechselt.

      Mehr kann und will ich da jetzt gar nicht sagen. Außer noch zwei kleine Dinge:

      - Dein Sack ist in A-dorisch. G-Dur wird nix mit dem.

      - Ja, Dudelsackspiel macht Höllenspaß :dafuerschild:
      Is fearr Gaeilge bhriste ná Béarla cliste.
    • Vor allem solltest du nichts dran rumbasteln, wenn es nur ein Leihsack ist ;)
      Aber ansonsten.. Ja, es ist vor allem am Anfang nicht unbedingt ratsam (außer du hast genug Geld für Rohrblätter ;) ) auf eigene Faust daran etwas zu ändern... Wenn dann frag lieber den Erbauer, ob er ein leichteres Blatt machen kann.
      "Wenn's ned qualmt, isses keine Zigarette." - Mattis Branschke, 2016
    • Nö zu früh wäre es nicht sein Instrument auf sich selber ein zustellen. Auf jeden Fall sollte man da nicht alleine dran gehen als Anfänger sondern lieber einen suchen der davon Ahnung hat und ihn das machen lassen. Die Gefahr das man als Anfänger mehr kaputt macht als alles andere is hoch.
      Mein Motto:
      Lieber barfuss mitn Dudel zum Strand als im Benz zur Arbeit.

      Meine Urlaubsplanung:
      Dudel schnappen, VW-Bus klauen und ab in den Süden!
    • "Desweiteren hat mir Klaus gesagt, das man quasi die Spielpfeife durch den Anblasdruck spielt und nur beim Luftholen den Sack mit dem Arm zusammendrückt"

      Also ehrlich gesagt, das habe ich so noch nie gehört (ist keine Wertung ob richtig oder falsch). Ich, und eigentlich auch alle die ich kenne, blasen die Luft in den Sack und der Spieldruck wird rein durch Druck des Arms erzeugt. So habe ich das seinerzeit auch gelehrt bekommen.

      Allerdings wundert es mich dann nicht, wenn das jemand so macht und nach 4-5 Min. nen hochroten Kopf und dicke Backen hat *g
    • Achso ... ja so hab ich das gelernt und so ist das, soviel ich weis, auch üblich aufm Marktsack ... jedenfall wird das von den Leuten in meinem Umfeld so gemacht bzw. man wechselt öfters im Spiel zwischen der MIt-Anblassdruck-Spieldruck-regulieren-Technik und der Mit-Arm-Spieldruck-regulieren-Technik. Immer so wies grade besser ist. Natürlich kommt es immer auf den jeweiligen Spieldruck des Dudels und die Vorlieben des Pipers an.
      Mein Motto:
      Lieber barfuss mitn Dudel zum Strand als im Benz zur Arbeit.

      Meine Urlaubsplanung:
      Dudel schnappen, VW-Bus klauen und ab in den Süden!
    • Wie immer es bei Marktsäcken üblich sein mag, überall, wo es eine ungebrochene Dudelsacktradition und somit auch Schulen und Lehrer gibt, gilt:

      Der Druck wird mit dem Arm aufgebaut. Nur im Moment des Nachpustens wird Druck weggenommen, damit man nicht gegen den eigenen Arm ankämpft. Der Arm ist kräftiger als die Atemmuskulatur, keinesfalls will man einen Druckstau in Bronchien und Lunge haben (kann zum Lungenemphysem führen).

      Für alle Blasinstrumente, insbesondere solche mit hohem Spieldruck (ausgenommen solche, die mit Zirkularatmung gespielt werden), gilt:

      Die Backen werden nicht aufgepustet, im Gegenteil hält man die Wangenmuskulatur straff, damit genau dies nicht passiert. Erstens tun sonst nach einigen Minuten die Backen weh ( :D ), zweitens reißen Bindegewebsfasern, und nach einigen Jahren wirst Du aussehen wie eine Bulldogge.

      Dass Dir nach kurzer Zeit der Ton abreißt, ist normal. Dagegen hilft nur Training mit korrekter Technik. Im Vergleich zu einem Durchschnitts-Schottensack ist ein einborduniger Steckersack weich und sparsam im Luftverbrauch.
    • Ok, also hab ich mir quasi schon die falsche Technik angeeignet?

      Mhh, gut das ich öfter hier zugegen bin.

      Was sagt eigentlich die "Sackpfeifen Fibel" über derlei Techniken aus? Denn, die wollte ich mir als Begleitwerk holen, auch wenn die Meinungen zu diesem Buch eher gespalten sind.

      LG
      Chris
    • mick schrieb:

      Wie immer es bei Marktsäcken üblich sein mag, überall, wo es eine ungebrochene Dudelsacktradition und somit auch Schulen und Lehrer gibt, gilt: Der Druck wird mit dem Arm aufgebaut. Nur im Moment des Nachpustens wird Druck weggenommen, damit man nicht gegen den eigenen Arm ankämpft. Der Arm ist kräftiger als die Atemmuskulatur, keinesfalls will man einen Druckstau in Bronchien und Lunge haben (kann zum Lungenemphysem führen).

      Für alle Blasinstrumente, insbesondere solche mit hohem Spieldruck (ausgenommen solche, die mit Zirkularatmung gespielt werden), gilt:

      Die Backen werden nicht aufgepustet, im Gegenteil hält man die Wangenmuskulatur straff, damit genau dies nicht passiert. Erstens tun sonst nach einigen Minuten die Backen weh ( :D ), zweitens reißen Bindegewebsfasern, und nach einigen Jahren wirst Du aussehen wie eine Bulldogge.

      Dass Dir nach kurzer Zeit der Ton abreißt, ist normal. Dagegen hilft nur Training mit korrekter Technik. Im Vergleich zu einem Durchschnitts-Schottensack ist ein einborduniger Steckersack weich und sparsam im Luftverbrauch.


      Darum bin ich eigentlich gar nicht so traurig darüber, dass die Dudelsacktradition in Deutschland eine unterbrochene ist. Denn sonst gäbe es den Marktsack vielleicht gar nicht. Sonst gäbe es andere Säcke, 1.000 Lehrer und (wie in Deutschland üblich) 10.000 Vorschriften, die man einhalten muss um ein richtiger deutscher Dudeler zu sein. Den Marktsack gibts aber erst ungefähr 20-25 Jahre (in seiner heutigen Art) und wir befinden uns, meiner Meinung nach, immer noch in der Entwicklungsphase dieses Typs. Da gibt es verschiedene Reeds, da man noch nicht das Beste gefunden hat. Da gibts verschiedenen Umstimmvarianten (Mit Stöpsel, ohne Stöpsel, mit Stimmrad, ohne Stimmrad) da man noch nicht die perfekte Lösung gefunden hat. Und es gibt verschiedene Spielvarianten, da es keine Vorschriften gibt. Ich find das großartig ... jeder Marktsacker bringt seinen Beitrag, um diesen Typ zu verfeinern.
      Ich find das viel interessanter als bei anderen Dudelsacktypen, wo mir jede Handbewegung und jede Verzierung vorgeben ist. Auf dem Marktsack ist, meiner Meinung nach, nie was falsch ... okay wenn der Ton nicht stimmt oder man sich verspielt ist das schon falsch. Aber es gibt keine Vorschriften über irgendwelche Techniken und das mag ich sehr am Marktsack.

      Natürlich die Sache mit den dicken Backen ist einleuchtend, das da Bindegewebsfasern reizen. Aber einen Druckstau in den Lungen habe ich zb noch nie erlebt. Da ich ein Top-Rückschlagventil habe, dass sofort einspringt wenn ich nur kurz weniger Druck gebe. Also ich hab mehr Probleme mit dem Druck in meiner Lunge, wenn ich mal wieder (vergeblich) im Schwimmbad versuche die 25m-Stecke zu tauchen als wenn ich den Druck im meinem Marktsack mit dem Anblassdruck reguliere.
      Mein Motto:
      Lieber barfuss mitn Dudel zum Strand als im Benz zur Arbeit.

      Meine Urlaubsplanung:
      Dudel schnappen, VW-Bus klauen und ab in den Süden!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Baldur ()

    • @Baldur: Naja, das mit der vollkommenen Reglementierung ist imho nur bei den Schotten so. Und dort eben auch aus nachvollziehbaren Gründen. Wenn man sich hingegen die Kultur der Franzosen anschaut:
      - es gibt bekannte Verzierung und es gibt auch gewisse Regelungen, diese zu spielen,
      - (!) aber es ist erlaubt was Spaß macht und gut klingt
      - Das heißt ein Stück darf so verziert werden, wie man es gut findet, nur wie man bestimmte Verzierungen spielen sollte, ist schon relativ gefestigt

      Oder auch die Iren mit den Uilleann Pipes:
      - grob schon die beiden unterschiedlichen Spielweisen einmal closed oder eher open, also entweder nach fast jedem Ton den Chanter komplett zu schließen oder eben diese Stakkato-Möglichkeit auf bestimmte Stellen zu reduzieren
      - dann gibt es zwar gefestigte Verzierungen wie den Cran, Roll, etc. aber es ist in keinster Weise reglementiert wann und wo diese jeweils zu spielen sind. Gerade der Cran on E ist leicht durch einen Roll zu ersetzen und auch andersrum... So hat jeder Spieler die absolute Freiheit, WIE er ein Stück verziert, so dass es ihm gefällt.

      Und beide genannten Kulturen sind meiner Meinung nach sehr gefestigt, haben viele Lehrer (gut, Franzosenspieler sind denke ich mal mehr..) aber dennoch sind sie sehr frei. Daher würde ich keinesfalls davon ausgehen, dass eine nicht gebrochene Dudelsacktradition bei uns dazu geführt hätte, dass das ganze so ausartet wie bei den Schotten. Ob der MArktsack hingegen entstanden wäre, ist natürlich wirklich fraglich...Aber ich denke, dass ich dann gleich mit Schäferpfeife begonnen hätte...


      Um zum Topic zurückzukommen: Gerade das Anblasen des Sacks ansich ist eigentlich nicht unbedingt eine Übereinkommenssache.. Sondern nur etwas, das sich in den ganz paar Jahrzenten ;), die es Dudelsäcke gibt als beste Technik herauskristallisiert hat. Also mit dem Arm Druck ausüben, dann kann man, auch bei einem guten 3-borduner (der halt nicht Luft lässt wie eine Luftmatratz mit Loch) zwischendurch mal nur für sich atmen und dann nur beim Nachatmen den Druck wegnehmen. uch sehr wichtig ist natürlich die Bauchatmung, also nicht die Schultern in die Höhe ziehen, sondern schön darauf achten, dass sich der Bauch hebt und senkt...

      PS.: Baldur, ich hoffe es kommt nicht so rüber, als ob ich es auf dich abgesehen hätte! Ist definitiv nicht böse gemeint!
      "Wenn's ned qualmt, isses keine Zigarette." - Mattis Branschke, 2016
    • mick schrieb:

      Die Backen werden nicht aufgepustet, im Gegenteil hält man die Wangenmuskulatur straff, damit genau dies nicht passiert. Erstens tun sonst nach einigen Minuten die Backen weh ( :D ), zweitens reißen Bindegewebsfasern, und nach einigen Jahren wirst Du aussehen wie eine Bulldogge.
      Danke, Mick. Bisher hab ich immer aufgepustet (und hatte bisher auch keine Schmerzen), aber das Straffhalten klappt genauso gut und sieht deutlich weniger seltsam aus. Werde mich mal umstellen :)
      Is fearr Gaeilge bhriste ná Béarla cliste.
    • Baldur schrieb:

      Aber einen Druckstau in den Lungen habe ich zb noch nie erlebt. Da ich ein Top-Rückschlagventil habe, dass sofort einspringt wenn ich nur kurz weniger Druck gebe. Also ich hab mehr Probleme mit dem Druck in meiner Lunge, wenn ich mal wieder (vergeblich) im Schwimmbad versuche die 25m-Stecke zu tauchen als wenn ich den Druck im meinem Marktsack mit dem Anblassdruck reguliere.
      Tut mir leid wenn ich ein klein bisschen den physiker raushängen lassen muss.

      In deiner Lunge muss ein Mindestdruck herrschen um den Sack aufblasen zu können.
      Dieser Mindestdruck setzt sich folgendermaßen zusammen:
      1. Der Druck, der im Sack herrscht. Diesen Druck erzeugst du mit deinem Arm.
      2. Der Druck, um das Ventil zu öffnen. Diese Kraft ist vom Ventil abhängig und somit Bauartbedingt
      Wenn dieser Mindestdruck von Deiner Lunge nicht aufgebaut werden kann, bekommst du keine Luft in den Sack und überlastet damit Deine Lunge.
      Egal was du tust, deine Lunge hat beim aufblasen immer einen höheren Druck als Dein Dudelsack und dein Dudelsack hat den Druck den Du ihm gibst.
      Faktisch ist die toleranz sowieso recht klein, da man ja bestrebt ist, den richtigen Spieldruck fürs instrument permanent und mit geringen Abweichungen aufrecht zu erhalten.

      Streckentauchen hat nichts mit Lungendruck zu tun, sondern mit der steigenden CO2 konzentration in Deiner Lunge, bedingt durch die fehlende Durchspülung mit Frischluft. Die tauchbare Strecke hängt somit zum Einen von deiner Bewegungseffizienz/CO2 Ausscheidung in den Lungenraum ab und zum Anderen von deinem Lungenvolumen. Je mehr Liter du mitnehmen kannst, desto länger bleibt die CO2 Konzentration in einem überlebbaren Rahmen.

      Der Druck wird erst beim tieftauchen relevant.