GHB als Abwechslung zu Marktsäcken

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    • GHB als Abwechslung zu Marktsäcken

      Hallo allerseits,

      ich hab eine Frage zum Steinigen:

      So seit Ende 2011 tröte ich nun auf einem 3-bordunigen Fischer A-Sack herum, Anfang letzten Jahres ist ein 2-borduniger Fischer Tief-C dazugekommen.

      Nunmehr trage ich mich mit dem Gedanken, mir eine P 0 Polypenco GHB von McCallum anzuschaffen, um mal musikalisch etwas anderes nebenher zu üben. Habe mir dazu vor gut einem Jahr schon einen Chanter gekauft, auf dem ich bisher mal mehr, mal weniger enthusiastisch die Griffweise geübt habe. Die GHB soll die Säcke von Fischer nicht ersetzen, wird wohl immer die "Nummer 2" bleiben.

      Bevor ich den Schritt jedoch wage, möchte ich die hier dahingehend Erfahrenen um ihre Meinung zu diesem Schritt bitten:

      Beißt sich das ? Werde ich mein blaues Wunder hinsiichtlich Spieldruck etc. erleben ?

      Danke für Eure Meinungen im Voraus

      Ralph
    • Hallo Ralph, GHP und Marktsack beissen sich grundsätzlich nicht.
      Du solltest dir nur bewusst sein, dass der GHP nebst eine ganz eigene Griffweise auch noch eine ausgefeilte Palette an Verzierungen hat, welche auch genau so eingehalten werden sollten.
      Dazu brauchst du wirklich Unterricht!
      In Deutschland gibt es unterdessen sehr gute Dozenten: Benedikt Groh, Andy Hambsch, Patrik Kraft, Thomas Zöller, Timo Bark, Herbert Bartmann zum Beispiel.....und wahrscheinlich noch ein paar mehr....
      Der Zeitaufwand welche du brauchen wirst um die Basistechniken des GHPs bewältigen zu können, werden sicherlich dazu führen, dass der GHP auf die Nummer 1 vorrücken wird :ironieschild:
      Der Spieldruck ist eine Einstellungssache (von den Reeds selbstverständlich). Ich selber habe schon Marktsäcke gespielt welche deutlich schwerer ansprachen als GHP, aber auch diesbezüglich wirst du von obengenannten Dozenten kompetent begleitet werden.

      Viel Spass und herzliche Grüsse,

      Henk
    • Hallo Ralph,


      Henk hat alles Wesentlich dazu gesagt. Die Instrumente vertragen sich und durch die Beschäftigung mit der Highland Pipe und ihrer Spielweise wird das Spielen auf dem Marktsack bestimmt nicht schlechter ;) Und ich
      rede jetzt nicht davon, dass man Spieltechniken von der Highland Pipe eins zu eins auf den Marktsack übertragen sollte, sondern von der reinen Fingerfertigkeit und Präzision, die durch die schottische Spielweise wunderbar trainiert wird.
      Ohne Unterricht wird es mit der Highland Pipe tatsächlich schwierig, wenn man den Anspruch hat, dass es irgendwann "amtlich" klingen soll.
      Wenn du in deiner Nähe keinen Lehrer hast, dann guck mal, ob es eine Pipe Band gibt. Eine Übersicht über fast alle Bands in Deutschland findest du
      hier.
      Die meisten Bands betreiben gute Nachwuchsförderung und man lernt dort Gleichgesinnte kennen.

      Viel Erfolg und viele Grüße,
      Timo
      Die Sackpfeifenschule in Hamburg

      Tha mo bhàta-foluaimein loma-làn easgannan !
    • Hallo Ralph,

      ich kann mich Henk nur anschließen. Ich bin selber vor 2 und halb Jahren auf die GHB gewechselt und spreche mal von meinen Erfahrungen.
      Die GHB braucht nicht unbedingt mehr Spieldruck als ein Marktsack. Also wirst du da kein blaues Wunder erleben, wenn alles ordentlich eingebunden, abgedichtet und eingestellt ist. Die Dronereeds können den Luftvebrauch ins unermessliche steigern, wenn sie falsch eingestellt sind. Ansonsten wirst du vielleicht eine kleine Umgewöhnungszeit brauchen, je nachdem wie hart dein Marktsack zu spielen ist.

      Zum McCallum P0: An sich ist das Instrument in Ordnung. Allerdings ist bei der Verwendung eines Synthetischen Sackes ein Zipper am Sack zu empfehlen, damit das Instrument besser trocknet.

      Zur schottischen Spielweise: Grundsätzlich ist das Repertoire an Verzierungen ähnlich mit dem vom Marktsack. Allerdings gibt es auch einige Verzierungen, die auf dem Marktsack nicht gespielt werden. Man braucht Doublings, Birls, Throw on D offen und geschlossen und Grips, damit sich die Stücke schottisch anhören. Und da wären wir dann bei dem Punkt den Henk schon angespochen hat. Viele Stücke sind so vollgepackt mit Verzierungen, dass das Stück nur dann gut klingt, wenn die Ausführung der Verzierungen super sauber ist, denn sonst wird es ein einziges gematsche von Tönen. Also braucht man viel Zeit, um die Verzierungen alle einigermaßen zu können (Ich kann immer noch nicht alle so schnell und sauber, wie ich es gerne hätte). Ein Lehrer ist bei der Erarbeitung einer sauberen Fingertechnik Gold wert.

      Zur Musik: Der größte Unterschied für mich ist die Art der Musik, die auf der GHB gespielt wird. Mag man sie nicht oder nur ein paar Stücke, dann lohnt es sich meiner Meinung nach nicht, sich ein solches Instrument anzuschaffen.

      Achja:
      Solltest du dich aus irgendwelchen Gründen für Piobaireachd (Pibroch) interessieren, dann ist ein Lehrer ein muss, denn autodidaktisch ist das Erlernen unmöglich, denn es wird zumeist komplett anders gespielt, als es in Notensammlungen steht.

      Ich hoffe ich konnte ein wenig weiterhelfen, wenn du sonst noch fragen hast oder du dich austauschen möchtest. Kannst du mir auch eine PM schreiben.

      Beste Grüße,
      Thiuderich