Hallo Dimany und willkommen im Forum!

Es ist total toll, wenn sich mal jemand vorher informiert und nicht wie so oft einfach blind drauf los kauft, Glückwunsch dazu!

Zu1.:
Wenn Dir der Marktsacksound und die zugehörige Musik gefallen, würde ich am ehesten zu einem "kleinen" Marktsack raten, nicht zum Hümmelchen. Hümmelchen sind eigentlich eine eigene Instrumentengattung und haben fast immer konstruktionsbedingt auch leicht abweichende Griffweisen, klingen völlig anders usw.

2.
Da können sicher unsere österreichischen Forumiten eher etwas sagen, aber Wien ist schon Mal gut, da sollten sich was finden lassen.

3.
Der "Codex Verus" ist einfach schon ziemlich alt und geistert seit Jahrzehnten durchs Netz. Ich habe auch keinen aktuellen, funktionierenden Link parat, aber ich glaube, Subi kann da weiter helfen.
Nachteil beim "Codex" ist, dass alles für Hümmelchen in D notiert ist, man also transponieren müsste, wenn man mit einem typischen A-Instrument unterwegs ist. Die Notationen entsprechen auch nicht immer so ganz den aktuellen bzw. originalen Versionen der Stücke. Insgesamt sind aber die meisten Stücke darin recht einfach und Anfängertauglich und es sind nahezu alle bekannten "Gassenhauer" enthalten, für den Anfang also schon Mal nicht ganz verkehrt.

Zum Schluss noch das Übliche:

Optimal wäre es, gerade für die ersten Schritte, einen Lehrer oder Wenigstens einen versierten Spieler zu konsultieren. In und um Wien sollte sich wie gesagt eigentlich jemand finden lassen, der Dir da unter die Arme greifen kann.
Die wichtigste und erste Hürde beim Erlernen von Dudelsäcken jeder Art ist nämlich erstmal die Koordination Pusten/drücken und auch die Haltung, das mit den Melodieen und den Noten kommt dann später Und gerade da kann man sich ohne Anleitung direkt üble Fehler angewöhnen, die man bekanntlich nur schwer wieder weg bekommt...

So, ich hoffe, das hilft schon Mal etwas weiter und ich wünsche Dir viel Spass und Erfolg!

Servas!

Also, Lehrer im Raum Wien gibt's für Marktsack nicht direkt, aber mein Freund Armin "Narrus" Katona (von FEITEL) ist ein wahnsinnig guter Schäferpfeifenspieler, der auch Marktsack aufhohem Niveau spielt. Vielleicht fragst den Armin einfach mal und sagst ihm nen Gruss vom Franz.

Ansonsten könnte man noch Albin Paulus (Hotel Palindrone, Biowobble) fragen.

Hoffe geholfen zu haben.

Der Anteil der Marktsackspieler ist in Österreich tatsächlich nicht so groß im Vergleich zu Schäferpfeifen/Hümmelchen Spielern. In Wien gibt es aber ein paar von denen ich es weiß, dass sie Marktsack spielen (Schandgessellen, Narrengold, Helmut).

In Wien weiß ich, dass Helmut Eberl privat Hümmelchen und Marktsack unterrichtet. Er wirkt am Anfang eventuell etwas Streng, (zb. beim Umgang mit Rohrblättern) das kommt einem aber nur so vor.
Er Unterrichtet vermutlich auch noch weitere Instrumente und er ist auch jedes Mal Referent der Fortgeschrittenen-Gruppe für Hümmelchen auf dem Bordunseminar auf Schloss Limberg.
Weiters ist er ein sehr guter Tänzer. Hat aber wohl nichts mehr mit Marktsackunterricht zu tun. Hier gibt es die Kontaktddressen: hephy.at/user/heberl/

Ansonsten habe ich hier schonmal alle Lehrer und Kurse zusammengefasst die ich in Österreich kenne:
Lehrer Österreich

Auch die Bordunseminare sind nicht zu unterschätzen. Allerdings gibt es bis jetzt keine Kurse für den Marktsack selbst.

Edit:
Mit Codex Versus kann ich weiterhelfen. Schicke mir doch eine PM mit deiner Email Adresse.

Mit dem Hümmelchen (Sopranspielpfeife) kann man in der Tat so einige Tonarten abdecken.
Natürlich spielen dann auch die Bordune eine Rolle, bzw. auch ob die Spielpfeife Reintönig gestimmt ist.. etc.

Wenn du ein Hümmelchen in A spielen möchtest solltest du dich in der Alt-Lage umsehen. Hier gibt es zwei verscheidene Spielpfeifen.
Von f-g' und von g-a'. Zweiteres wäre dann vergleichbar mit der Tonfolge vom Marktsack aber um eine Oktave tiefer. Der Klang hat aber überhaupt nichts mit dem Klang eines Marktsackes zu tun.

Wie Arno aber bereits geschrieben hat, wäre ein "kleiner Marktsack" sinvoller, wenn es dir um den Marktsacktypischen Sound geht. Ich glaube, die sind von der Lautstärke dann vergleichbar mit einer Schäferpfeife.
Da wird aber vermutlich Arno mehr wissen als Marktsackbauer.
Soweit ich weiß bietet Arno auch immer mal wieder so Einstiegsinstrumente an. Ansonsten lese ich immer weider mal vom kleinen Marktsack von Christian Dreier.

Schäferpfeifen-Lautstärke wird für deine Nachbarn aber eventuell auch zu laut sein.
Am besten aber: vorher mit dem Nachbarn abklären!


Ich weiß nicht wie weit du schon mit anderen Leuten in Wien Kontakt gehabt hast. Dort gibt es ständig irgendwelche Sessions.
Auf Facebook gibt es die Folk Sessions Wien Gruppe: facebook.com/groups/folksessionsvienna
Vielleicht ist mal etwas dabei das dich interessiert. Dort sollte man Leute und Instrumente(und Lautstärken) kennen lernen.
Ich kann mir aber vorstellen, dass man dir dort den Marktsack ausreden würde. Weil es eben keine Szene dafür in Wien gibt und bei Sessions mitspielen ist... kompliziert.

Und natürlich:

Möchtest du nur für dich alleine Spielen, dann werden die Tonarten und Möglichkeiten egal sein.
Möchtest du auf Kurse in Österreich gehen oder dich auch mal so mit anderen Dudelsackspielern zum spielen treffen, dann solltest du gut überlegen welches Instrument du spielen möchtest bzw. ob nicht auch ein weiteres...
Möchtest du eine Schrankwand-Pseudo-Mittelalterband gründen, dann weißt du eh was du brauchst.

Aber keine Angst: Es gibt dann auch die Möglichkeit überall mitmischen zu können. Das setzt aber mehrere verschiedene Dudelsäcke und viel Üben voraus.

Derzeit ist leider nichts zum Vermieten da und peinlicherweise komme ich auch gerade nicht dazu, nachzufertigen...
Prinzipiell würde ich aber natürlich auch nach Österreich vermieten, lediglich der Versand wird da etwas teurer.

Die meisten Sackpfeifen haben einen Tonumfang von einer None.

Die sehr verbreiteten Schäferpfeifen bzw. "Franzosen" können aber drei Töne Überblasen, viele spanische Gaitas ebenso und die irischen Uilleannpipes schaffen zwei volle Oktaven.
Von Vielseitigkeit, Lautstärke, Chromatik und vor Allem Kursangeboten her ist die Schäferpfeife in G nach wie vor das universellste Instrument...

Mach doch zuerst mal einen Dudelsack Grundkurs, dort lernst du nicht nur verschiedene Dudelsacktypen live kennen und kannst diese vielleicht mal ausprobieren sondern
du erhältst auch gleich mal Grundwissen und lernst wichtige Grundlagen für das Spiel von Dudelsäcken das du dann auch auf viele Dudelsacktypen übertragen kannst.
Für so einen Kurs kannst du für eine geringe Leihgebühr ein Instrument ausleihen.

Der nächste Kurs in A wäre z.B. die "Bordunmusiktag Waidhofen/Ybbs" im Juni:
volkskulturnoe.at/veranstaltun…nare/bordunmusiktage.html

Im Herbst gibt es dann noch das "Treffen der Dudelsack- und Drehleierspieler" in Schloss Limberg / STMK ( Steirisches Volksliedwerk / Sepp Pichler)
und im Dezember den "Augustin" bordunseminar-augustin.at

Liebe Grüße
Thomas

Das kommt ganz auf das Instrument an. Aber generell ist es ein "weiterer" Ton.

• Schäferpfeifen/Franzosen haben es standardmäßig. Damit wird das b' gegriffen und mit Gabelgriff das des'.
  
• Hümmelchen haben es eigentlich nicht! Allerdings klingt der Ton fis' mit Gabelgriff recht dumpf. Daher das zweite Daumenloch um ein schönes klares fis' zu erhalten.
  Für D-Mixolydisch und G-Dur Plagal unverzichtbar. Wir in Graz haben es so, dass man es gleich wie das b' bei der Schäferpfeife greift. Daher ist es auch nicht besonders anders zu greifen.
  
• Beim Bock gibt es das eigentlich auch nicht. Aber auch hier sind wir wohl Vorreiter mit dem as' Loch (:D).
  
• Diverse andere Dudelsäcke haben es auch.
  

Wenn man eine Möglichkeit sucht, wirklich leise Marktsack zu üben, könnte man einen Practice-Chanter in Erwägung ziehen. Das ist eine mundgeblasene Übungspfeife, die so leise ist, dass man in einer Mietwohnung auch noch spät abends darauf spielen kann. Klingt "relativ" authentisch (1 Oktave tiefer) und die gängigen Spieltechniken funktionieren einwandfrei.
Meines Wissens ist bei den Schottenpipern ein Practice-Chanter Standard und auch manche Marktsacklehrer arbeiten damit. Gibt es z. B. bei bagpipe.de

Noten findest du auch hier im Forum.
Schau mal hier: marktsack.de/community/index.php?board/43-noten/

wenn du da weiter hinten nach meinen Beiträgen suchst, findest du immer ein Notenblatt und eine Midi Datei dazu.
Meistens in langsamerer Übungsgeschwindigkeit - der Rest kommt dann von selbst.

Bei allen anderen Beiträgen in diesem Unterboard musst du schauen, wie sie aufgebaut sind.

Aber da hättest du erstmal genug zu tun.

Wenn die Lautstärke einer Ocarina passt, dann bist du mit dem Hümmelchen gut beraten.

• Practice Chanter - Du lernst die Griffweise und stärkst deine Lippenmuskulator, Druckhalte-Management lernt man nicht
  
• Spielpfeife mit Windkapsel - mit dem Practice Chanter gleichzusetzen. Bzw. Original Marktsackspielpfeife - wird anstrengend und genauso laut.
  
• Deger Pipe 2 Plus - Du kannst mehrere Griffweisen lernen und das mit Kopfhörern. Ideal zum Einüben von Stücken. Druckhalte-Management oder Lippenmuskulator bleiben auf der Strecke.
  
• Blockflöte - damit lernst du Blockflöte spielen. Die Blockflöte ist aber auch super um Stücke schnell und unkompliziert anzuspielen
  

Auch ich(styriame) finde meine Stücke auf YT teilweise schrecklich. Wenn aber jemand gut Hümmelchen spielen kann, klingt auch ein vermeintlich schlechtes Instrument gut sofern es nicht total verstimmt ist. Wichtig ist aber, dass gerade der Anfänger ein gut funktionierendes Instrument hat.

Sollte es ein Hümmelchen werden, dann empfehle ich dir den Thomas Rezanka. Er hat seine Werkstatt in Oberösterreich und ist von Wien aus schnell erreichbar.

Wenn du mal in die Grazer Gegend kommst, kann ich dir auch gerne meine Hümmelchen, Schäferpfeife etc.. vorspielen. Solltest du nach Waidhofen kommen, dann werden wir uns dort auch sehen.

Besorg dir bitte nicht auf biegen und brechen ein Instrument, nur damit es schnell geht. Wenn du die Instrumente vorher schonmal live gehört und eventuell selbst ausprobiert hast, dann ist die Entscheidung auch einfacher und sinvoller.

Eine kleinlichkeit ist mir aber unklar wenn man die Bortunen ohne Umstimmvorrichtung Kauft wie stellt man die Bortunen dann ein/nach?
Klar werden sie am Anfang passen aber in Laufe der Zeit und unterschiedlichen Witterungen gehe ich mal davon aus das nachgestimmt werden muss oder ist das falsch?

Man kann die Bordune zusammen/auseinander schieben - und damit stimmen

Mit "Umstimmvorrichtung" ist in der Regel ein Drehmechanismus gemeint mit welchem man die Tonlöcher öffnet und schließt.
Ohne so eine Vorrichtung hat man in der Regel "Stöpsel" mit denen man die Löcher schließen und öffnen kann oder wie es auch noch manchmal vorkommt extra Teile zum "umstimmen".

Dabei geht es in erster Linie darum den Grundton vom jeweiligen Bordun zu ändern.

Gestimmt wird der Ton dann aber mit den Stimmzügen. Also die Bordunteile werden ineinander verschoben (kürzer/länger gemacht) um die Länge der Luftseule zu beieinflussen.

Die Stöpsel die du am Bild siehst sind da um den Bordun selbst (ganz oben) zu schließen. Wenn alle Löcher zu sind ist der Bordun stumm.

Ohne diesen Drehmechanismus würdest du noch 3 weitere Stöpsel für die einzelnen Löcher sehen.


Es ist imho nur Luxus ob man das haben will oder nicht. Stöpsel tun es genauso gut!