Pausenspiel bei Rauschpfeifen/ Schalmeien/ Pommern...

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    • Pausenspiel bei Rauschpfeifen/ Schalmeien/ Pommern...

      Hallo.

      Ich interressiere mich sehr für das Pausenspiel bei oben genannten Instrumenten.
      Gibt es da bestimmte techniken, die man anwendet??

      Ich hab mal bei einem gesehen, wie er in ner irren Geschwindigkeit mehrere a
      einzeln nach einander angespielt hat.

      Ich habs mal versucht mit der Tonleiter aber das klingt sehr unbefriedigend.

      hoffe auf Antworten.

      MfG, Deimos
      Erst beim ertönen der Sackpfeife äußert sich der wahre Charakter und die einzigartige Seele des Spielmanns. Dabei dringt jeder Ton ins Innerste des Spielers vor und lässt ihn alles vergessen...da ist nur noch das Instrument und er, als würde alles um ih herum nicht existieren. So fühlt es sich an, wenn man Sackpfeife spielt...
    • Das sind doch alles mundgeblasene Instrumente, oder? So wie Krumhorn ... das habe ich als Fünfjäriger gespielt, weil ich auf der Blockflöte noch etwas Mühe hatte bei den tiefen Tönen. Unsere Flötenlehrerin/Organistin unserer Gemeinde hat neben allen möglichen Blockflöten auch Krumhörner, Pommern und so weiter gehabt. Und als Sohn des Pastors der Gemeinde durfte ich da auch mal drauf spielen.

      Pause auf einem Krumhorn? Aufhören zu pusten ...

      Die Doppelrohrblatt-Instrumente sind ja mehr oder weniger Vorläufer der heutigen Oboe und des Fagotts. Pause auf einer Oboe? Aufhören zu pusten ... nicht anders als bei einer Blockflöte oder einem Saxophon. Ok, eigentlich stoppt man den Ton mit der Zunge ab.

      Und wenn jemand sehr viele gleiche Töne nacheinander angestoßen hat, hatte er eine schnelle bewegliche Zunge. Ausserdem gibt es die sogenannte Doppelzunge. Blas mal vorsichtig in eine Blockflöte (oder was sonst gerade so herumliegt) und mach dann im schnellen Wechsel mit der Zunge "tktktktktktktk". Man muss es üben, aber dann kann man ganz schnell Töne anstoßen. Fällt aber eigentlich unter das Thema "Tonwiederholung", nicht "Pause". Bei Tonwiederholungen ist das einfacher als bei einer Tonleiter, da man Zunde UND Finger viel schwerer koordinieren kann.

      Das geht auf allen Blasinstrumenten. Schau mal:


      Blechbläser erfinden übrigens immer schöne SInn- und Unsinnssprüche für Doppelzungen verschiedener Kombination. "Die Dicke mit den dicken Txtten" habe ich mal für eine Nonole (also neun Töne) auf dem Flur der Musikhochschule gelernt :D Die Posaunistenräume waren gleich bei den Sängerräumen.
      Gruß,
      Kristof

      folk.jankristofschliep.com
      jankristofschliep.com

      ____________________________

      Wird man einem Dudelsack vorgestellt,
      so redet man ihn selbstverständlich so
      lange mit "Siedelsack" an, bis einem
      offiziell das "Du" angeboten wird!


      :rofl:
    • Auf das Ding mit der Zunge wär ich nie gekommen. Danke dir Kristof.
      Erst beim ertönen der Sackpfeife äußert sich der wahre Charakter und die einzigartige Seele des Spielmanns. Dabei dringt jeder Ton ins Innerste des Spielers vor und lässt ihn alles vergessen...da ist nur noch das Instrument und er, als würde alles um ih herum nicht existieren. So fühlt es sich an, wenn man Sackpfeife spielt...
    • Ich weiß nicht, wie man das nennt, hab mich bis jetzt noch nich sooo damit beschäftigt.
      Erst beim ertönen der Sackpfeife äußert sich der wahre Charakter und die einzigartige Seele des Spielmanns. Dabei dringt jeder Ton ins Innerste des Spielers vor und lässt ihn alles vergessen...da ist nur noch das Instrument und er, als würde alles um ih herum nicht existieren. So fühlt es sich an, wenn man Sackpfeife spielt...
    • Was dabei herauskommt, kann auch ein Staccato sein - man kann die Doppelzunge aber auch weich einsetzen, dann ist es kein Staccato. Andererseits kann man auch ein langsames Staccato spielen, wo dann viel Luft zwischen den Tönen ist und für das man dann auch nicht unbedingt die Doppelzunge einsetzen muss.

      Aslo schnelle Tonwiederholungen: Doppelzunge
      Staccato: Einfach ein sehr kurzer Ton.
      Gruß,
      Kristof

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      lange mit "Siedelsack" an, bis einem
      offiziell das "Du" angeboten wird!


      :rofl:
    • Der dritte Tin-Whistle-Lehrbuchband von Andreas Joseph erwähnt auch diese Technik, neben einem Haufen anderer. Das Buch/Heft enthält auch nette Techniken, die man für den Dudelsack plündern kann - die ganze irische Kiste eben. Kann man sich schon mal anschaffen, kostet nicht die Welt:

      amazon.de/Whistle-Tips-Tricks-…3922100171/ref=pd_sim_b_2
      Is fearr Gaeilge bhriste ná Béarla cliste.
    • Noch ne Ergänzung: wenn man einen Dudelsack HAT, gibt es nur einen einzigen Grund, Schalmei/Rausche/sonstwas Mundgeblasenes zu spielen, und dieser Grund heißt STACCATO! (oder zumindest non legato)

      Zugegebenermaßen etwas überspitzt formuliert...

      Stakkato, also das gezielte Absetzen einzelner Töne gegeneinander (oder auch desselben Tons, wie bei der bayerischen Polka), erlaubt eine Artikulation, wie sie bei den meisten Dudelsäcken überhaupt nicht, oder durch ausgefeilte Fingertechnik nur annäherungsweise möglich ist.

      Leider sehe ich häufig, dass Marktbands irgendwann während des Auftritts ihre Dudelsäcke weglegen, zu Rauschpfeifen greifen und dann darauf genau dasselbe genau so spielen, wie sie es vorher auf den Säcken gespielt haben - dafür sind diese Instrumente nicht gedacht, damit kann (und sollte) man mehr machen.
    • Cholerikus schrieb:

      Zur Ergänzung von Kristof:

      Bei Instrumenten mit höherem Druck (wie z.B. die Spielpfeife mit Windkapsel) ist der Zungenschlag wohl zu bevorzugen, da das einfache Pusten/nicht Pusten sehr anstrengend wird, und auch zu unpräzisem Spielen führt.

      LG
      Jan

      Hihi...ich muss gerade lachen...vor zwei Monaten(solange hab ich nun meinen Sack) hab ich genau das versucht (unbewusst) ins Dudelsackspiel einzubringen...habe dann immer ..jetzt wirds lustig..... die Zunge ans anblassrohr geschnalzt :rofl: :thumbsup: Hat natürlich nichts gebracht..habs mittlerweile abgestellt :wiegeilschild: Ist halt nicht mehr die Posaune die ich in Händen habe!
      Dafür merke ich jetzt ziemlich schnell das zu hoher Druck fürchterliches Krächzen nach sich zieht :ohnoschild:
      und vermisse manchmal die Töne einfach mit der Zunge zu trennen...anstatt "Fingerjoga" zu zelebrieren.

      Zum Thema: zwar schon beschrieben aber was solls :whistling:
      Wenn ich allerdings die Windkapsel aufstecke, führt kein Weg daran Vorbei die Töne mit Lungendruck oder aber halt mit der Zunge zu trennen...wobei das eindeutig der schwerere Part ist (dies ist :imhoschild: )
      Es funktioniert ,wie bei der Posaune auch, allerdings auch den Luftstrom durch die Lippenmuskulatur zu regulieren.......hält man allerdings nicht sehr lange durch :lolschild: .

      LG
      Ernie
      Mit mir lacht man immer...zur Not auch mal nur ÜBER mich :rolleyes:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Ernie242 V.72 ()

    • Heyho!
      Ich möchte diesen Thread nochmal zurückholen. Denn ich weiß zwar, wie ich den Zungenschlag ausführe (welcher bei einer Schalmei wohl die einzig funktionierende Lösung ist) und kann ihn auch ins Spiel einbauen, auch wenn noch etwas Übung vonnöten ist. Aber meine Frage ist eher: Wo baut man diese Zungenschläge am besten ein? Das sieht oder hört man vielmehr ja in vielen Youtube-Videos und dabei klingt das Ganze so viel schöner. Aber nun wollte ich mal fragen: Gibt es da vielleicht doch irgendwelche Tipps bzw. Techniken?
      Mit einem Freund habe ich mich schonmal darüber unterhalten. Dabei kamen wir schlußendlich zu dem Ergebnis, dass einerseits sozusagen die Grundtöne, zu denen ein Song immer wieder zurückkehrt, damit gut betont werden konnen und dass man andererseits einfach ausprobieren muss.
      Das haut auch beides ganz gut hin, dennoch wollte ich mich nun nochmal hier an euch wenden, ob vielleicht jemand noch etwas anderes dazu hinzufügen möchte. ^^
      Besten Gruß vom Schreier! :)
    • Was mir da grade zu einfällt, ist ein Tip zum Spielen von irischen Jigs (6/8 oder 9/8 mit fast nur Achtelnoten drin) auf einer Tin-Whistle-Seite. Namentlich der, daß man die erste Note ohne Zungenstoß spielen sollte, die beiden folgenden mit, dann wieder eine Note ohne Zungenstoß und zwei mit. Und so weiter. Das bezog sich jetzt nur auf Jigs und man sollte es auch nicht das ganze Stück über stur nach diesem Schema spielen, aber wann immer ich das ausprobiere, klingt's gut.

      Ich bin sicher, daß (Überraschung) Mick da noch was zu weiß :)
      Is fearr Gaeilge bhriste ná Béarla cliste.
    • @ Schreier des Abends:

      Ich kann nur sagen, wie man es bei Renaissancerauschpfeife und Krummhorn macht: Hier wird grundsätzlich jeder einzelne Ton angestoßen, es ist eher umgekehrt ein Effekt, wenn man es außnahmsweise nicht macht, z.B. bei SEHR schnellen Läufen. Spricht eigentlich nichts dagegen, das bei Marktrauschpfeifen auch zu machen, damit der Kontrast zu den Säcken größer ist.

      Aber es ist natürlich wesentlich anstrengender.
      "Wenn die Herren etwas Frucht- äh...-Cocktail äh... zu sich nehmen wollen, dann greifen sie bitte dort in die Schatulle, dort liegen 6 gelbe Äpfel"
    • Spricht eigentlich nichts dagegen, das bei Marktrauschpfeifen auch zu machen


      Das ist sogar der tiefere Sinn hinter der Idee Rauschpfeife: Stakkatospiel.

      Es bringt rein gar nix, eine Rauschpfeife so zu blasen, als sei sie ein Sack. Wer das macht, weil es ihm sonst zu schwierig oder zu anstrengend ist (ja, man muß das üben!), wäre mit einem Sack besser beraten.
    • Heyhey und auf jeden Fall danke an euch drei.

      Rovadorion schrieb:

      Was mir da grade zu einfällt, ist ein Tip zum Spielen von irischen Jigs (6/8 oder 9/8 mit fast nur Achtelnoten drin) auf einer Tin-Whistle-Seite. Namentlich der, daß man die erste Note ohne Zungenstoß spielen sollte, die beiden folgenden mit, dann wieder eine Note ohne Zungenstoß und zwei mit. Und so weiter. Das bezog sich jetzt nur auf Jigs und man sollte es auch nicht das ganze Stück über stur nach diesem Schema spielen, aber wann immer ich das ausprobiere, klingt's gut.Ich bin sicher, daß (Überraschung) Mick da noch was zu weiß :)
      Das klingt interessant - mal schauen, ob ich das hinkriege. :)

      Fipastero schrieb:

      @ Schreier des Abends:Ich kann nur sagen, wie man es bei Renaissancerauschpfeife und Krummhorn macht: Hier wird grundsätzlich jeder einzelne Ton angestoßen, es ist eher umgekehrt ein Effekt, wenn man es außnahmsweise nicht macht, z.B. bei SEHR schnellen Läufen. Spricht eigentlich nichts dagegen, das bei Marktrauschpfeifen auch zu machen, damit der Kontrast zu den Säcken größer ist.Aber es ist natürlich wesentlich anstrengender.
      Hm, mag sein, dass das der tiefere Sinn hinter Rauschpfeifen ist, so wie es Arno sagte, aber jeden einzelnen Ton azustoßen, hört sich dann für mich gar nicht mehr gut an. Finde ich persönlich zu überladen dann.
      Besten Gruß vom Schreier! :)
    • Na ja, es gibt sicher Stücke, bei denen es nicht passt. Aber die würde ich dann auch nicht auf einer Rauschpfeife spielen. Leider kann man darauf auch nicht, wie auf einer Schalmei, die Töne sehr weich ansetzen, was besser zu getragenen Stücken passt. Der Ton ist eben da oder nicht.

      Noch was zur Doppelzunge:

      1. Braucht man nicht. Man kann mit einiger Übung mehr als 8 Noten pro Sekunde, wenn das Rohrblatt stimmt, und zwar ohne Doppelzunge.

      2. Ich habe den starken Verdacht, dass die Doppelzunge auf Rauschpfeifen keine brauchbare Technik ist. Ich denke mal das liegt entweder an dem hohen Anblasdruck (dem der "Rückschlag" der Zunge nicht gewachsen ist) oder an der minimalen Zeitverzögerung durch die Windkapsel. Könnte aber sein, dass ich völlig falsch liege und manche hier die Doppelzunge anwenden. Ich habe es jedenfalls versucht und kann es nicht.
      "Wenn die Herren etwas Frucht- äh...-Cocktail äh... zu sich nehmen wollen, dann greifen sie bitte dort in die Schatulle, dort liegen 6 gelbe Äpfel"
    • Schreier des Abends schrieb:

      Nunja, meiner Meinung nach ist die Doppelzunge durchaus eine gute Technik dafür.
      Du sagst, dass du sie nicht verwendest... aber was verwendest denn du dann? Was gibt es dann für eine andere Technik?

      Na ja, den normalen, einfachen Zungenstoß halt.

      Bei den Blockflöten gibt es immer so schöne Nonsens-Silben, um den Unterschied zu verdeutlichen.

      Einfachzunge wäre so was wie "te te te te te....."

      Doppelzunge: "tecke tecke tecke tecke......", die Zunge trennt also zwei Töne, ohne zu ihrem Ausgangspunkt zurückzukehren und ist deshalb schneller.

      Ich hab übrigens auf dieses Thema hin die letzten Tage nochmal mit der Rauschpfeife probiert und etwas doppelzungenähnliches hingekriegt, habe also Quatsch geschrieben (auch wenn ich daran festhalte, dass man die Doppelzunge für die Rauschpfeife nicht braucht). Mit der Schalmei geht es jedenfalls nicht.

      Sehr schön geht außerdem Flatterzunge, also ein gerolltes "RRRRR" in die Windkapsel "sprechen".
      "Wenn die Herren etwas Frucht- äh...-Cocktail äh... zu sich nehmen wollen, dann greifen sie bitte dort in die Schatulle, dort liegen 6 gelbe Äpfel"