Tradsch

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    • Pannekowski schrieb:

      Überhaupt wäre es vielleicht sinnvoll, diese Diskussion an geeigneterer Stelle fort zu führen. Nur wo?
      Warum? Was fehlt dir hier?
      Wenn es denn ein nicht an ein Instrument gebundenes Forum sein soll, wäre möglicherweise das Musiker Board eine Plattform. Mein Eindruck ist, dass es im Bereich Volksmusik sehr alpenländisch dominiert ist. Kann aber täuschen, bzw. bringt vlt. auch interessante Sichtweisen/Erfahrungen/Ideen.


      Pannekowski schrieb:




      Und ich werde auch nicht die syrische (allerdings hier aufgewachsene) Siebtklässlerin mit Kopftuch vergessen, die die "Fief Söhns" wochenlang auf ihrem mp3-Player gehört und auf mittelniederdeutsch mitgesungen hat.
      :) :) :) :) :)
      Mehr davon! Ja!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von _thomas_ ()

    • Hallöchen,

      natürlich muß man die Ganze Angelegenheit einmal aus dem Forum heraus verlagern. Momentan ist es noch ein Ideensammeln, aber wenn es mal korkrete Formen annimmt, ist ein öffentliches Forum nicht mehr der geeignete Platz. Wenn sich mal herauskristallisiert hat, wer mitmachen will, ist Klausurarbeit angesagt!
    • Andreas schrieb:

      Wobei ich die Mundorgel - die auch mir zu seligen Schulzeiten über den Weg gehopst ist - auch damals schon suboptimal fand, weil zumindest in den Ausgaben, die wir hatten, nur die Texte standen und keine Noten - rein auf Mitmachen und Mithammeln, nicht aber auf selbständiges Musizieren ausgerichtet. Wenn also jemand ein Lied mit interessantem Text gefunden hat, konnte er es immer noch nicht spielen. Das allerdings finde ich im Zusammenhang mit diesem Thema ganz wichtig - die Möglichkeit, sich selbst aus dem Unterrichtsmaterial weitere Stücke bzw. Melodien zu erarbeiten. Ohne diesen "niedrigschwelligen Einstieg" ist der Unterricht aus meiner Sicht ein reiner Konsum ohne Zukunftsperspektive. Mir selbst ging es damals so, dass ich durchaus Lieder mit lustigem Text gefunden habe, die ich auch gerne (selbständig) gesungen hätte, aber niemand kannte die Melodie. Irgendwann erlahmte mein Interesse dann.
      Du hättest natürlich bei echtem Interesse einfach ins Musikgeschäft deiner Wahl gehen und die Ausgabe mit Noten kaufen können. Wir hatten beide Ausgaben. Ich glaube, die mit Noten habe ich sogar noch.
      Gruß,
      Kristof

      folk.jankristofschliep.com
      jankristofschliep.com

      ____________________________

      Wird man einem Dudelsack vorgestellt,
      so redet man ihn selbstverständlich so
      lange mit "Siedelsack" an, bis einem
      offiziell das "Du" angeboten wird!


      :rofl:
    • Nabend,

      übrigens sind die neuesten Lehrmittelkataloge, Stand August 2017, online:

      bildungsserver.de/Zugelassene-…und-Schulbuecher-522.html

      Für Hessen habe ich schon mal vorgeschnuppert und erste Befürchtungen bestätigt gefunden. Kleines Beispiel gefällig? Hier: Cornelsen, Klick Musik, 1. + 2. Schuljahr. Auszug aus der Beschreibung:

      „... Didaktisierte Fotos verweisen auf Spielsituationen. Sie unterstützen besonders fachfremd Unterrichtende bei der präzisen Anleitung der Aufgaben.
      ...Die CDs bieten Bekanntes, Traditionelles, viele Rock-, Pop- und HipHop-Songs sowie Playbacks.“

      So sieht's aus. Das ist eine sog. Empfehlung. Wie sagte einst schon Julius Caesar, nachdem er den Rhein überschritten hatte?
      Hassia non cantat!
      Schwacher Trost: Das Buch wird auch für andere Bundesländer empfohlen. Warum soll's denen auch besser gehen! :D

      Weiter habe ich aber auch gesehen, daß es in anderen Fächern interaktive Lehrmittel gibt, die nur noch über die Kiste flimmern. Das scheint die Zukunft zu sein.

      Was machen Eure Recherchen denn so? Schönabend noch.
    • Moin zusammen,

      ja, ein wunderbarer Ist-Zustand zwischen kultureller Selbstvergessenheit und dem Oportunismus, aus Zeitgeistmusik (will ich gar nicht abtun - stehe auch sehr auf manches moderne Genre) noch ein paar Unterrichtseinheiten zu wurschteln.

      "Der kleine Singvogel" ist mittlerweile eingetroffen und für gut befunden worden; dass das bairische Kolorit und Christengedöns nicht so meins ist, tut ja nichts zur Sache.

      Die Liedauswahl müsste man dem entsprechend prüfen und erweitern. Auch dürften für meinen Geschmack die Vorschläge zur Liedbegleitung umfassender (für verschiedene Instrumententypen) und vor allem durchgängig sein.

      Aber für den Anfang bietet das m.E. Orientierung - und zeigt einmal mehr, dass unsere Integrationsministerin Fr. Özuğus leicht daneben liegt, wenn sie jenseits deutscher Sprache unsere Kultur leugnet.

      Gruß
      Leif
    • dinorider61 schrieb:

      Weiter habe ich aber auch gesehen, daß es in anderen Fächern interaktive Lehrmittel gibt, die nur noch über die Kiste flimmern. Das scheint die Zukunft zu sein.
      Dazu möchte ich alle zu einer Zeitreise ins Jahr 2009 einladen:
      smk.sachsen.de/download/klasse/klasse_2009_1.pdf

      Tja, wer könnte damals ahnen dass die digitalen Medien einen so steilen Aufstieg hinlegen und Computer in der Form des Smartphone von einem Arbeits- bzw. Bildungsmittel zum Konsumgut wird. Bei mir entsteht der Eindruck als ob sich die Bildungsministerien immer noch im Millenniumsjahrzehnt befinden und die Veränderungen so nicht mitbekommen. Die Idee einer interaktiven digitalen Bildung ist schön und gut, setzt aber voraus dass diese Medien tatsächlich eine mentale und intellektuelle Herausforderung darstellen, was im Jahr 2009 vielleicht noch der Fall war. Heute sind Smartphones und Tablets kinderleicht zu bedienendes Konsumgut.

      Und natürlich ein heiterer Moment - auf der S. 13 wird ein Bild von Brian H. Warner a.k.a. Marilyn Manson als Inbegriff der "Gefahr aus dem Internet" verwendet... :thumbsup:

      Kurz, ich stehe der Digitalisierung des Musikunterrichts kritisch gegenüber, und das aus zwei Gründen.
      1). Es ist neurowissenschaftlich belegt dass Musik akustisch, motorisch und haptisch erfasst werden mussm, sprich man muss Musik hören, sich dazu koordiniert bewegen und die Klangerzeuger mit der Hand spüren. Das alles ist übrigens in die Lehrpäne schon lange eingeflossen. Smartphones und Tablets bieten nur Akustisches, das "Wischen" mit dem Finger zählt wohl kaum als somatische Bildung.
      2). De verfügbaren Musik-Studio-Apps (von Zusatzgeräten mal abgesehen) sind nahezu alle auf heutige Musikarten ausgelegt, bieten also keine zum Kennenlernen verschiedener Musikstile notwendige Vielfalt. E sei denn es gebe eine vom jeweligen Bildungsministerium selbst herausgegebene pädagogisch ausgereifte App für Musikunterricht :whistling:

      dinorider61 schrieb:

      Was machen Eure Recherchen denn so?
      Ich habe herum gefragt; es scheint als ob viele Schulen gar keine Liederbücher mehr haben, das was sie für den Unterricht brauchen wird einfach ausgedruckt und als Kopie verteilt.
      Slow equals smooth and smooth equals fast
    • Da schau her! Die Frage ist natürlich, ob man Schulen dann überhaupt noch zur Anschaffung neuer Musikbücher bewegen kann. In Hessen hatte letztens jemand die grandiose Idee, Musik, Kunst und Sport überhaupt zu einem einzigen Fach zusammenzulegen! Wie krank ist das denn? Hoffentlich verschwindet der Vorschlag wieder in der Versenkung. :ohnoschild:
    • In HH gibt es die Zusammenlegung von Geschichte, Geographie und Politik zu "Gesellschaft" sowie von Physik, Chemie und Biologie zu "Natur und Technik" längst. Da wäre o.g. Zusammenlegung nur folgerichtig - im Sinne einer gedankenlosen Sparmaßnahme.

      Tatsächlich bin ich der Meinung - auch wenn ich jetzt nerve -, dass Schulen ein von uns angedachtes Werk durchaus anschaffen würden. Es müsste nur medial umfassend und selbsterklärend sein.
    • Na dann müßte wohl noch ein Video mit Tanzerläuterungen etc. dazu? Oder soll es nur um Lieder gehen? Gerade bei den Grundschulkindern fände ich Tanz eine wichtige Bewegungs- und Spaßkomponente! Es läuft aber auch auf Lehrerfortbildung und Erweiterungen in der zukünftigen Ausbildung hinaus. Die Lehrkraft müßte sich mit Tanz beschäftigen und ein entsprechendes Melodieinstrument spielen können. Ich höre schon, wie ein Raunen durch die Kultusministerien geht, die die kulturellen Fächer am liebsten ganz abschaffen würden...
      Für das Projekt bräuchten wir dann noch eine/n Tanzlehrer/in im Team. Leider ist bisher von dieser Seite noch niemand aus dem Forum zugestiegen. Kennste nicht die Tanzwerkstatt Osdorf? :huepf:
      Müßte doch ganz in Deiner Nähe sein und meines Wissens die einzige Gruppierung, die sich explizit mit deutschen Tänzen beschäftigt.
    • Medien: In Abhängigkeit davon, was inhaltlich in unserer angedachten Publikation enthalten sein sollte (s.u.), wäre ich sehr dafür, alle Kanäle zum (Selbst-)Lernen zu nutzen. Videos wären hier eine gute Idee.

      Inhalt: Tja, gute Frage. Letztlich müssten wir eh mal gucken, in welche Richtung weitergearbeitet werden soll. Soll es eine einzige Publikation werden? Eine für verschiedene Altersstufen? Als Monographie oder Reihe? Lieder und Tänze zusammen?
      Persönlich tendiere ich gedanklich gerade zu einem Ordner (dann können einzelne Seiten auch zum Kopieren entnommen werden), der mit zunehmendem Autorenkreis auch thematisch ergänzt werden kann. Tänze würde ich - zumindest als Tanzlieder - von Anfang an mit aufnehmen.

      Die Tanzwerkstatt Osdorf kannte ich noch nicht, bin aber - was Tanzen angeht - eh voll der Inklusionsbär. Werde mir das beizeiten mal angucken.

      Hätte eigentlich von den Mitlesenden noch jemand Interesse an Mitarbeit? Thomas, du bist doch wohl ne ganz schöne Kapazität?

      Gruß
      Leif
    • Um sich nicht thematisch zu verzetteln, würde ich mal mit Kindergarten/Grundschule anfangen. Wir könnten eine Einleitung zum Thema Trad. Musik verfassen und eine Liste mit Liedern/Tanzliedern ala Dornröschen war ein schönes Kind, Häschen in der Grube und so zusammenstellen, dazu Noten und Begleitung. Ergänzend eine Tanzbeschreibung mit Video. Jemand müßte das Buch schön illustrieren, dann hätte man schon so eine Art Prototyp. Für spätere Jahrgangsstufen kann man dann analog mit schwierigeren Koreographien weiterarbeiten. Eine weitere Sache wäre dann vielleicht noch eine Art Anleitung für eine Arbeitsgruppe „Wir machen eine Folk-Gruppe“ oder ähnlich, was man später zu kleinen schulübergreifenden Constests ausweiten könnte (“Beste Schul-Folk-Gruppe der Region“ o.ä.). Ist ja im Popularbereich auch üblich und ganz beliebt und womöglich ein Ansporn.
    • Pannekowski schrieb:

      Hätte eigentlich von den Mitlesenden noch jemand Interesse an Mitarbeit? Thomas, du bist doch wohl ne ganz schöne Kapazität?
      Danke für die die Blumen. Nee, mir wär das zu viel und ich muss sowieso schon aufpassen mich nicht immer wieder zu verzetteln.
      Was ich machen würde, wären eher so Einzelaktionen - mal alles Korrekturlesen fällt mir da spontan ein. Aber keine kontinuierliche Mitarbeit.
      Gruß
      Thomas
    • Liebe Engagierte, vielleicht habe ich es ja überlesen - aber mich würden Eure Ideen interessieren, wie das fertige Werk dann an die Schulen kommen soll - vulgo: Wie sollen die Direktoren, Lehrer und Co. überredet werden, das Buch auch zu benutzen? Woher erfahren sie überhaupt von dessen Existenz?

      Die Frage stelle ich mir übrigens auch bei Angeboten a la "Bordunmusik in der Schule", "Instrumentenkarusell Exoten" etc. in eigenem Interesse, ich habe über derartige Projekt (allerdings etwas anders aufgezogen) schon lange nachgedacht.

      Herzliche Grüße, Merit Zloch
    • Hi Merit,

      danke für Dein Interesse! Ich habe auch schon von Deinen Aktionen gelesen. In der Tat hat jedes gute Konzept immer noch das Problem, gekauft zu werden. Aber momentan denken wir noch ein wenig über inhaltliche Dinge nach. Wenn Du da was beisteuern könntest? Ich denke selber gerade über ein „Irgendwiebewegenmitquetschkommode“ für Kindergarten+Grundschule nach. Für die Aufbauarbeit betstimmt die schwierigste Phase, die viel Raum einnehmen und gut durchdacht sein muß. ;)
    • Moin zusammen,

      zur Verbreitung:
      Was den schulischen Bereich angeht, könnten wir zweigleisig fahren. Einerseits über die Lehrerbildung, andererseits über die (Landes-)Fachkonferenz Musik.
      Lehrerbildung würde beinhalten, dass man fertiges Material sowohl an die geeigneten Fachbereiche der Universitäten sendet wie auch an die Lehrerbildungsinstitute (heißt in HH das LI). Ich kann mir gut vorstellen, dass es dort den einen oder anderen geben wird, der sich damit befasst und es auch den Studenten bzw. Referendaren vorstellt.
      Rein schulisch läuft es eher über die Fachkonferenz Musik als über Schulleitung. So könnte man gezielt die Fachkonferenzleiter Musik verschiedener Schulen anschreiben mit der Bitte, es den Kollegen bei der nächsten Fachkonferenz vorzustellen (die Tagen in HH einmal im Halbjahr). In diesem Zusammenhang könnten wir auch die Durchführung einer schulinternen Lehrerfortbildung (SchILF) anbieten. Da es in HH eine jährliche Fortbildungspflicht von 30 Std. / Lehrer gibt, werden diese SchILF i.d.R. gerne angenommen, denn dann muss unsereins nicht noch in ein weiter entferntes Institut fahren.
      Zusätzlich könnten wir unser Material natürlich auch den einzelnen Landesfachkonferenzen - so es diese in den einzelnen Ländern gibt - zukommen lassen und bitten, es global auch den Fachvertretern derjenigen Schulen bekannt zu machen, die wir nicht schwerpunktmäßig-individuell anschreiben. Das würde uns zumindest nicht viel kosten.

      zur inhaltlichen Erstellung:
      Die beste Herangehensweise wäre sicherlich die von Dinorider geschilderte: Zielgruppe festlegen, Vorwort schreiben, einige Seiten fertigstellen. Dann haben wir auch eine konkrete Diskussionsgrundlage für einen wie auch immer gearteten Mitarbeiterkreis.
      In meinem Fall würde dies allerdings heißen, mich aus der inhaltlichen Arbeit zunächst etwas zurückzuziehen, da ich ausschließlich in der SEK I arbeite und wenig Einschätzungsvermögen für Vor- und Grundschule habe.
      Dagegen könnte ich mir bei dieser Alternative vorstellen, eine Vorlage mit MuseScore zu erstellen - die wir dann auch bei Material für ältere Zielgruppen nutzen könnten - sowie Liedvorschläge darin umzusetzen.
      Alternativ könnte parallel an einer SEK I - Fassung gearbeitet werden.

      zur Mitarbeiterschaft:
      Sowohl bei der Erstellung als auch beim Lektorieren als auch bei der Verbreitung / FoBi müssten wir einen Pool von Leuten anlegen, die mit unterschiedlicher Bereitschaft mitarbeiten. Diese Organisation ist auch davon abhängig, ob wir das als Kollektiv in welcher Form auch immer (gar open source?) herausgeben oder aber als kleinere Autorengruppe an einen Verlag herantreten wollten.

      Euch noch ein schönes Wochenende!

      Gruß
      Leif
    • Welche Form sollte denn das Material zum Vorzeigen haben? Fertiges Buch oder eine Art „Antestversion“? Und wieviel Examplare werden zum Bewerben benötigt? Da habe ich gar keine Vorstellung. Es stellt sich jetzt auch die Frage, was bis wohin wieviel kosten darf. Ich könnte erste Entwürfe mit capella anbieten. Zum Illustrieren und Texte formulieren und korrigieren wüsste ich da eventuell auch schon jemanden... :tuschel:
    • Hi,

      gerade ist mir wieder ein älteres Unterrichtswerk für die Grundschule ins Haus geflattert:

      Schalmei - Unser Liederbuch, große Ausgabe
      Klett 1980
      ISBN 3-12-172300-6

      Quasi das Pendant zum bereits erwähnten „Singvogel“. Das Layout finde ich für Kinder nicht so überzeugend und entspricht auch nicht mehr den heutigen Sehgewohnheiten. Dafür gehören zum Gesamtunterrichtswerk laut Impressum auch noch ein Lehrerband, eine Taschenausgabe und mehrere Tonträger (was ich jetzt leider alles nicht da habe). Insgesamt wieder ein überzeugendes Konzept! Ich weiß nicht, wann letztmalig Unterrichtswerke dieser Art konzipiert und in den Lehrbetrieb übernommen worden sind. Da wurde viel Arbeit reingesteckt! Heute liegt es für 50 Cent auf dem Wühltisch, es ist ein Skandal! :seufzschild: