Rammstein und Popsongs auf Mittelalterlichen Instrumenten

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    • Rammstein und Popsongs auf Mittelalterlichen Instrumenten

      Die Marktstandarts kennt ja glaub ich absolut Jeder von uns.
      Und auch.die ganzen anderen Lieder die als Standarts geltan aber als Marktmusik nicht richtig knallig genug sind.
      Ich habe mir dann vor einiger Zeit gedacht : Du musst mal was machen was nicht jeder Sackpfeifer spielt ,
      und siehe da auf einmal fand ich Intros und ganze Lieder von Rammstein bspw. die sich wunderbar auf Dudelsack anhören.
      Meist nehme ich dafür ein hümmelchen, weil das einfach so ein kompletter Kontrast ist : 8)
      Weiterhin gehen übrigens auch Lieder wie bspw. Wonderwall, Wake me up when September ends, My Herat will go on etc. wunderbar zu spielen ... man muss sie nur meistens transponieren.


      Jetz die Frage an euch habt ihr auch sone für Dudelsäcke eher untypische Lieder in eurem Repertoire?
      Oder habt ihr Ideen welche sich vllt gut anhören würden?

      :thumbsup: Liebe Grüße Tobi der Schelm :thumbsup:
      :herzschild:
    • Ja, lässt sich schon viel auf dem Marktsack machen. Wenn en Kumpel bei mir ist und er meine Blockflöte sieht sagt er immer: "Sag mir mal irgendein Lied, ich kann alles spielen" (obwohl er keine Blockflöte spielt)
      Und so ists auch. Er weiss wie die Griffe funktionieren und er hat ein gutes Gehör und weiss, welcher Ton als nächstes kommen muss. Und da man die Bordune ja auf g umstimmen kann und noch den schönen Gabelgriff F/Fis hat, kann man wunderbare Dinge auf dem Marktsack nachspielen ;)
    • Woah, nichts für ungut, aber G-Dur/-Moll auf nem A-Instrument klingt einfach nur falsch und hässlich.

      Warum? Weil eine Sackpfeife "reintönig" gestimmt ist, d.h. die Intervalle zwischen den einzelnen Tönen sind unterschiedlich groß. Anders ausgedrückt: es gibt Abweichungen von bis zu +/- 18cent (gerade bei den Dur-/Moll-Terzen zum Grundton) von der "temperierten Stimmung", bei der jeder Halbtonschritt genau 100cent beträgt.

      Warum macht man das? Weil die reintönige Stimmung am besten zu einem grundtönigen Bordun klingt. Daraus ergibt sich auch, dass die Intonation eines A-Instrumentes, das in G oder H gespielt werden soll, nicht stimmt und dadurch falsch klingt. Auch wenn es für euer Ohr gut klingt, jeder Sackpfeifer, der länger spielt und auch bissl Ahnung hat, wird euch sagen, dass da was ned stimmt. Wenn ihr in G spielen wollt, dann schafft euch ein G-Instrument an. Aber G auf A-Instrumenten gespielt ist unschön zum Anhören, da sich die nun verschobenen Intervalle mit dem G-Bordun reiben, sprich "Schwebungen" entstehen.

      Wir haben nunmal ein tonartgebundenes Instrument und mit dem müssen wir leben. Und wer meint, dass Musiktheorie unwichtig ist, wird niemals über ein (vielleicht sogar gutes) Anfängerniveau hinauskommen.

      Und bitte, wenn wir gerade bei Musiktheorie sind: ein Standardmarktsack hat NICHT die Stimmung "G/a", sondern "A-Dorisch". Auch wenn viele Instrumentenbauer "G/a" (wegen der vermeintlich möglichen Tonarten G-Dur/a-moll) oder nur "G" (wegen tiefstem Ton) als Bezeichnung verwenden, ist das schlicht und ergreifend falsch, nicht mal halbrichtig, sondern 100%ig falsch. Die Bezeichnung geht immer vom Grundton der spielbaren Skala aus und das ist bei Standard-Marktsäcken nunmal A und nicht G oder G/a oder sonst was. Und warum es nicht G/a ist, steht weiter oben.

      Bis neulich,
      Franz
      • "Kaum macht man's richtig, schon funktioniert's."
      • "Wenn's ned grooved, isses für'n Arsch." - Mattis Branschke

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Abraxas ()

    • Anmerkung:

      Faktisch ist es so, dass Umstimmbare Bordune nur Dann sinn machen, wenn man nach dem Umstimmen auch die Spielpfeife wechselt.

      Für meine Schäferpfeife hab ich z.B. zwei Chanter. einer in C und einer in D - je nach dem welcher eingesetzt ist, werden die bordune um- oder zurück gestimmt.
      Auf der D-Pfeife in C zu spielen und nur die bordune zu zu stöpseln funktioniert leider nicht.

      Wie Abraxas schon sagte: A-Schweine sind reintonig auf A gestimmt - das gibt einfach keine G-Skala her
    • @AvB:
      Danke für die Ergänzung. An dieses plastische Beispiel hab ich grad gar nicht gedacht :P

      Wie auch immer, ich empfehle JEDEM, der irgendwann mal ernstgenommen werden will, sich die Musiktheorie um dieses Thema (Stimmungen, Kirchen-/Tonarten, etc.pp.) genauer anzuschauen.
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    • Cholerikus schrieb:

      Wat son' richtiger Mart-Asi is, der spielt doch nich in Dur'
      Das ist genau so ein Punkt, der mich jedes mal zum Kotzen bringt: die Ignoranz, Beratungs- sowie Lernresistenz und krankhafte Selbstüberschätzung der ganzen jungen Sackpfeifer. Ich kann darüber nicht mal mehr lachen, weil's einfach nur sowas von dermaßen traurig ist. Genau solche Leute, die sich mit Musiktheorie schon grundsätzlich nicht auseinandersetzen, weil "dit brauch isch eh nüsch, alda!", und dann ihre 3 Marktstandards unverziert, ohne Taktgefühl und mehr schlecht als recht zum Schlechtesten geben, bringen das Instrument "Marktsack" in Verruf. Man kann so geile Musik auf den Instrumenten machen, aber es braucht halt Zeit, bis man das nötige Handwerkszeug (Druckhalten, Bordune und Spielpfeife RICHTIG stimmen, Spieltechniken, Repertoire, ...) aus dem Efef beherrscht. Davor sollte eigentlich niemand öffentlich auftreten dürfen.

      *seufz*

      Eigentlich sollte es mir ja egal sein, was junge Sackpfeifer machen, aber mir liegt das Instrument dann doch noch irgendwo am Herzen, als das ich alles an mir vorbeiziehen lassen kann.
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    • @Cholerikus:
      Ich kenn das zur Genüge mit meiner derzeitigen Band. Entweder die Veranstalter nehmen wirklich bekannte (ich verwende das Wort "gut" absichtlich nicht!) Bands, die hunderte von Leuten ziehen, oder der Veranstalter weicht auf Newbie-Bands aus, die halt nichts kosten, weil sie nichts können. Klingt jetzt hart, aber ich hab in meinen 9-10 Jahren in der MA-Szene doch einiges gesehen und vorallem gehört.

      Tut mir leid, aber wenn's um Intonation und Stimmung von Instrumenten (gerade bei Auftritten) geht, bin ich schwer zufrieden zu stellen; was nicht mal was mit Perfektionismus zu tun hat, sondern mit dem Respekt dem Instrument, dem Publikum und meiner Arbeit als Musiker gegenüber. Und natürlich auch mit meinem Ehrgeiz an einem Instrument zu zeigen, was ich kann :D
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    • dann sind wir ja wenigstens nicht die einzigen die das so erleben...

      hab auch schon veranstalter erlebt die 6Monate vorher angefangen haben dudelsack zu spielen um dann aus geldgründen selber auf ihrem markt aufzutreten (ich weiss. lächerlich.)
      Mir geht es auch vorallem darum zu zeigen was ich kann. ich bin unter dem gesichtspunkt ganz froh darüber mich in den letzten 5 jahren ausschliesslich mit dem marktsack beschäftigt zu haben und mich nicht mit anderen dudelsäcken (die sicherlich geil sind) abgelenkt zu haben.
      Und auch mit dem marktsack bin ich noch nicht am ende (wenn man das überhaupt je sein kann.) wenn ich mir meinen chef norbert angucke der seit über 30 jahren dudelsäcke spielt weiss ich was ich in den nächsten 25 jahren mache.
    • ja das mit dem umstimmen is immer so eine sache ....
      das musste ich schon bei meinem hümmelchen feststellen ... in d-Moll klingt alles super aber in c-Dur bööööärks!
      was allerdings sehr sehr merkwürdig ist, ist die tatsache, dass wenn man bei dem teil das obere segment des Borduns abnimmt.

      ebenjener schön in f-Dur brummt....und da stimmt wirklich alles!

      hat einer ne erklärung dafür?

      ich hab definitv keine... ?(
      :herzschild:
    • Ja, hab ich. Im Normalfall sind Hümmelchen in c/f gestimmt. Etwas komplizierter noch: f-plagal. Dieser Modus bedient sich der jeweils gleichen Töne, teilt diese aber so auf, dass der Grundton in der Mitte der Tonreihe liegt.
      Sprich, der Grundton f liegt nicht auf dem 6-Finger-Ton liegt, sondern weiter oben und es gibt damit mehr Tonumfang ind er f-Skala nach unten, aber weniger nach oben.

      Soweit klar? ;)

      EDITH: Das wäre die "normale" Konfiguration ?  la Ross und Gäbel Schulinstrument in Blockflötengriffweise.
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