Hümmelchen als Sonderfall bez. Stimmung

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    • Hümmelchen als Sonderfall bez. Stimmung

      Es wurde ja auch schon besprochen, dass die Stimmung auf den tiefsten Ton der Spielpfeife (F oder C) eigentlich unüblich für Sackpfeifen ist. Leider finde ich den Beitrag dazu nicht mehr.

      Jedenfalls, soll ja die deutsche und alpenländische Volksmusik, soweit ich irgendwann einmal gelesen habe - im Gegensatz zu z.B. schottischer und irischer Musik weniger nach

      "Oktav-Quart-/Quintharmonik" (weiß nicht wie ich es anders ausdrücken soll) - mehr terz-und septimenlastig sein.


      Somit würde es doch Sinn machen, eine Sopranspielpfeife in C/D rein in C (kleine Septime) oder in F (kleine Terz) zu stimmen, falls man von D als Bezugston ausgehen würde.


      Klingt das plausibel? :huh:
    • Vieleicht habe ich es falsch ausgedrückt. Eine Scottish smallpipes wäre ja bei gleicher Skala in D myxolidysch gestimmt. Da die beim Hümmelchen übliche Stimmung ,meist in C, von diesem System was ja bspw. auch bei Franzosen auftritt, etc. abweicht, ging es mir darum, ob es einen musiktheoretischen Grund dafür gibt/geben könnte.

      Für eine Spielpfeife in C myxolidysch wäre ja der tiefste Ton normalerweise ein Bb. Mit dieser wären ja, wenn diese in f gestimmt wird F-dur, C-Dur bzw. C-myxolidysch und Bb-Dur möglich was allerdings wieder Oktav-Quart/Quint-Harmonik entsprechen würde.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Schelmenkopf ()

    • Achso, ich dachte du meintest immer mit der selben Skala von c'-d'' für verschiedene Tonarten rein gestimmt.

      Also du meinst ein Hümmelchen dessen Grundton beim 6. Finger loch liegt (wie das d' bei der normalen Sopran, oder g1 bei der Schäferpfeife)

      Andreas Rogge hat ein solches Hümmelchen in C (halbgeschlossen gegriffen) im Angebot.
      Als Sinvoll erachte ich es schon, Markt sehe ich aber keinen dafür.
      PDH - Preiset das Hümmelchen
      You know, Internet is a dangerous thing with all that sheet music out there...
    • Hej zusammen!
      Irgendwie habe ich glaube ich das Problem nicht so recht verstanden.
      @Schelmenkopf: kannst du das ganze nochmal eingrenzen, am besten dadurch, das du
      sagst, wo der Grundton liegt (6/7 Fingerton, bzw. 3/4 Fingerton (authentisch/plagal))
      ich glaube aber trotzdem eine Vermischung zweier Thermini zu sehen.
      Es gehtzum einen um Stimmung der Pfeife an sich, und um die Harmonieführung in den Melodien die darauf
      gespielt werden (insular vs. kontinental). Richtig?

      Wenn dem so ist, wäre mein (Bautz'ner-)Senf dazu folgender:
      Hier werden zwei Dinge vermischt, die wenig miteinander zu tun haben.
      Die Stimmung einer Spielpfeife hat (außer in einigen Spezialpfeifen wie z.B. Cabrett) m.E. wenig mit der
      darauf gespielten Musik zu tun.
      Da Dudelsäcke Borduninstrumente sind, empfielt sich zumindest für einige Töne auf jeden Fall eine reine Stimmung.
      Dies ist bei einigen Tönen weniger heikel (sekund, kleine Terz, kleine Sext, beide Septimen) bei anderen (terzen, Sexten)
      mehr, Quinte und Quarte wären aus meiner Sicht diskutabel, weil die Abweichung so gering ist das man sie zur Not hindrücken kann.
      Ich persönlich würde aber auch Quarte/Quinte dringend rein stimmen.
      Das hieße: Egal wohin auf der Spielpfeife du den Grundton legst (also 6/7 Fingerton usw.) ist die Skala
      über denselben eben immer gleich gestimmt (sagen wir zumindest herstellerintern)
      Das Ermöglicht dir ein Spiel in allen auf dem Instrument spielbaren Skalen über zwei Grundtönen,
      nämlich dem authentischen (6/7) oder dem palgalen (3/4) Grundton
      Skalen über anderen Tönen werfen immer größere oder kleinere Probleme in der Stimmung einiger töne der Skala auf.
      Das hat aber mit der Harmonik der Musik m.E. erstmal wenig zu tun.
      Zu Berücksichtigen gibt es dann nur zwei Parameter:
      Welchen Umfang brauche ich für die zu spielende Musik (grade das ganze alpine Bockrepertoire braucht die Sext über dem plagalen Grundton,
      ergo sollte der plagale Grundton auf dem 4-Finger-Ton liegen) und die Frage ob es traditionsspezifische Stimmungsbesonderheiten gibt.
      Das wäre im insularen z.B. die Stimmung der Septime/oktave über dem authentischen Grundton.
      Soweit, so unklar?

      @subi: Denke schon da wäre ein markt, für all die die einfach mal das Instrument wechseln wollen ohne die Griffweise zu wechseln.

      In diesem Sinn,
      Hoffe geholfen zu haben,
      Grüße,
      Mattis
    • Ok, ich glaube da dürfte die Antwort auf meine Frage gewesen sein - ich versuch es nochmal zu formulieren, weil meine Fragestellung so unglücklich war (passiert öfters).


      Die Frage bezog sich darauf, dass Hümmelchen mit ihrer Stimmung in c (7. Fingerton) oder in f ( 4. Fingerton) von der für Doppelrohr-Säcke (Cornemuse, Marktsack, etc.) üblichen Reinstimmung
      auf den 6-Fingerton abweichen.

      Die Stimmung im plagalen Modus macht ja insofern Sinn, da die Schäferpfeife bei Praetorius in Bb-plagal gestimmt war und der Marktgröninger Sack ( upload.wikimedia.org/wikipedia…gen-schaeferlauf-1900.jpg) vermutlich in G-plagal gestimmt war (bitte reiß' mir keiner den Kopf deshalb ab, ich find es nur aufgrund der Bordunlängen und den anderen Instrumente
      im Quartett plausibel, also Schlegel/piccolo, Hoch-G-Klarinette und Geige) - aber mir ging es vorallem um die reine Stimmung auf den 7. Fingerton.

      Aus meiner Sicht wäre ja die Spielpfeife in Bb/C, also C auf dem 6.Fingerton theoretisch sinnvoller, da damit ja F-Moll und C-Moll "einfacher" zu spielen sind,
      als bei einer Spielpfeife mit D (G-Dur-Skala) als 6-Fingerton.
      Außerdem funktionieren ja die Tonarten im Quartabstand am besten -somit wäre ja bei einer Stimmung in F die Tonart B-Dur die passendere, anstatt C-Dur. Diatonik, und so - G/C, D/G, A/D, E/A, etc..


      Worauf ich mich bezog war - klar, der Bordun gibt die Tonart an - ob Hümmelchen deshalb auf den 7.Fingerton gestimmt werden - wenn man wie üblich den 6-Fingerton als Beginn der Skala ansieht - weil die charakteristischen Merkmale der darauf gespielten Musik, mit (vermeintlichem?) Schwerpunkt auf Terzen und Septimen erfordern, dass diese rein gestimmt werden sollten und deshalb der Beginn der Skala
      (0 cent) auf den 7.Fingerton verschoben wird - damit's klingt.



      Aber du hast es ja gesagt Mattis - das sind zwei paar Stiefel. Danke für die Antwort.