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Blooddigger schrieb:
Naja, das hängt schon auch damit zusammen, wie man die Musik vermarktet und welches Image man ihr gibt. Wenn man ihr das Image des "Rebellischen" und Unangepassten gibt, wird sie austauschbar, denn es gibt viele Bands, die rebellisch und unangepasst sind und dabei wesentlich authentischer rüberkommen (eben, die Hosen, Onkelz etc.).
Gleichzeitig finde ich, dass sich der Dudelsack aus der Versenkung holen lässt, wenn die Leute ihn einfach spielen - und zwar gut und anspruchsvoll. Eine gute Bühne ist vielleicht - so blöde es auch klingen mag - die Straße. Gute Straßenmusiker sind wahre Publikumsmagneten. Die Leute bleiben stehen und registrieren, was mit diesen Instrumenten möglich ist. Damit erreicht man auch Menschen, die niemals auf einen Mittelaltermarkt gehen würden. Und diejenigen, die es nicht interessiert, gehen einfach weiter. Wichtig hier wäre dann wohl, dass man nicht den Standardkram, sondern ausgefallene und "hochwertige" Sachen spielt. Es müssen nicht unbedingt Sommerweihnachtsmärkte bzw. Mittelaltermärkte sein.
Blooddigger schrieb:
Musiker, die ihre Instrumente beherrschen und virtuos damit umgehen, werden von der breiten Masse nicht wahrgenommen, weil die Musik zu edgy ist. Sie bewegt sich außerhalb der eigenen musikalischen Gewohnheiten und Grenzen und es ist einfach...zu viel.
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Schelmenkopf schrieb:
...aber ohne ideologische Aufladung oder Öko-Bullerbü-Kitsch. Interesse an Selbstgemachtem und Selbst machen sollte im Vordergrund stehen, sowie der eigenen Geschichte, mit dem Fortführen von Tradition und deren Neuinterpretation, die eine Weitergabe an die nächste Generation ermöglicht.
....und in der deutschen Mentalität ist das Nörgeln und Kritisieren gepaart mit Neid und dem Mangel an Bereitschaft die Beweggründe des Gegenübers zu verstehen deutlich ausgeprägter, als es z.B. bei den Amerikanern ist, die in ihrer Mentalität offener für Neues (mein subjektiver Eindruck) sind.
George schrieb:
1). Ich würde die Darstellungszeit präzise formulieren, und zwar die erste Hälfte des 14 Jh., so zwischen 1320ern und 1340ern. Zum ersten lassen sich aus dem Zeitraum viele visuelle Vorbilder für meinen Marktsack finden, zum zweiten gibt es in dieser Zeit viele schaurige Themen wie z.B. der Großer Hunger 1315-1317 und die Pest von 1347-1352, alles Themen und Geschichten aus historischen Quellen die den Menschen in der heutigen Pandemie doch sehr bekannt vorkommen werden. Ergo, der Anschluss an das Bekannte und Alltägliche.
2). Ich würde auf jegliches Leder oder Fell verzichten, stattdessen wird ein Franziskaner-Habit der Aufgabe bestens gerecht; bequem, einfach und historisch relativ korrekt für die erste Hälfte des 14 Jh.
3). Es wird im Grunde eine Geschichtsstunde werden die möglichst komplett in eine gesellig-romantische Kulisse eingepackt wird.
4). Keine akustische Überlastung. Ein Sackpfeifer und ein Perkussionist reichen völlig aus, zudem ist diese Kombo auch historisch bestens belegt.
Eigentlich gehört da erstaunlich wenig dazu. Geschichten aus der Geschichte gibt es schon zuhauf. Der Marktsack und sein Platz in der Welt kann vom Publikum viel besser verstanden werden wenn man über die Rostocker Spielpfeife erzählt oder gar den Marktsack mit Tape so abklebt, dass es die Tonreihe der originalen Rezanka-Rekonstruktion ergibt. Die explizite Empfehlung zu der Sackpfeifenmusik zu tanzen ist, meiner Auffassung nach, sehr wichtig, genauso wie die angemessene Spielgeschwindigkeit. Kein Marktsprech. Keine Klischees. Aber reichlich romatische Atmosphäre! Die Geschichten die man erzählt können sich z.B. um die Küche des 14 Jh. drehen, wir haben da einige Quellen und jeder aus dem Publikum könnte - zumindest theoretisch - diese ja selbst nachkochen und probieren.
Blooddigger schrieb:
Zeigt der breiten Masse, was dieses Instrument kann. Spielt es auf der Straße, spielt es bei Youtube, spielt es bei Instagram und spielt es sonstwo, nämlich da, wo sich nicht nur Nerds tummeln. Und vor allem: Spielt es gut und virtuos! Ein Großteil der Masse wird euch nicht zur Kenntnis nehmen (und das ist okay), aber ihr habt die Chance, Leute mitzureißen, die vorher nicht mal wussten, was ein Dudelsack ist.
Blooddigger schrieb:
Eine gute Bühne ist vielleicht - so blöde es auch klingen mag - die Straße. Gute Straßenmusiker sind wahre Publikumsmagneten. Die Leute bleiben stehen und registrieren, was mit diesen Instrumenten möglich ist. Damit erreicht man auch Menschen, die niemals auf einen Mittelaltermarkt gehen würden. Und diejenigen, die es nicht interessiert, gehen einfach weiter. Wichtig hier wäre dann wohl, dass man nicht den Standardkram, sondern ausgefallene und "hochwertige" Sachen spielt. Es müssen nicht unbedingt Sommerweihnachtsmärkte bzw. Mittelaltermärkte sein.
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mattis schrieb:
Das A-Schwein erfehlt da das Ziel - was ich gar nicht schlimm finde.
Nur: Welche musikalische Rolle belibt ihm? Mal von ausgehend das Dudelsäcke egal welcher Art nie (oder sehr unwahrscheinlich) Mainstream werden werden
scheint mir das Bedenkenswert. Zu seiner heutigen Form gelangte das A-Schwein durch den Bedarf an einer Outdoortauglichen akustischen Beschallung für (und jetzt kommt's) Märkte!
Wo seht ihr da langfristige Alternativen?
Blooddigger schrieb:
Das hängt damit zusammen, dass die von dir genannten Instrumente allesamt eine mehrere hundert Jahre alte Tradition haben. Vorläufer von Hümmelchen, Schäferpfeife, Gaitas und die GHBs gibt's schon seit mehreren Jahrhunderten. Hinzu kommt: Es waren Volksinstrumente, d.h. viele Menschen haben diese Instrumente gespielt. Diese Spieltechnik, von der du sprichst, ist ja auch nicht über Nacht vom Himmel gefallen, sondern wurde über Jahrhunderte entwickelt und weiterentwickelt und zwar von vielen Spielern, die sich mit dem Instrument und seinem Potenzial auseinandergesetzt haben. Dem Marktsack fehlt erstens diese Tradition und zweitens war und ist es ein Nischeninstrument. Es ist ein Instrument, das noch keine 50 Jahre alt ist und wird eben nicht "vom Volk", sondern Liebhabern des Instrumentes gespielt.