Meine Projekte - Schelmenkopf

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    • Gestern habe ich mein erstes Jouhikko zuende gebaut. Auf eine Rosette wurde verzichtet, um den Stimmstock noch nötigenfalls versetzen zu können.
      Der Korpus besteht aus amerikanischem Nussbaum (massiv), Steg und Stimmwirbel aus Hainbuche, Resonanzdecke aus Rotzeder. Da mir eine der Saiten gerissen ist,
      habe ich diese durch eine Tief-E Gitarrensaite ersetzt. Stimmung ist aktuell (von Links nach rechts) D-A-A.
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      Den Plan habe ich hier hochgeladen, es gibt aber einige Dinge die sich als praxisuntauglich herausgestellt haben:

      - Der Steg ist mit den Aussparungen zu instabil und bricht, deshalb sollte man sich auf die 5,0mm Bohrungen und den U-Bogen beschränken

      - Die Resonanzsaiten sind a) von der Position nicht optimal und b) können die Zitherwirbel die Spannung von Gitarrensaiten nicht halten,
      für Resonanzsaiten verwendet man wohl besser Zither/Kantele-Saiten oder die einer Mandoline.

      - Violensaiten sind sehr laut, Violinensaiten würde ich im Nachhinein bevorzugen. Gitarrensaiten klingen aufgrund der großen Drahtdicke
      rauher und weniger angenehm.


      Wenn ich ein zweites Instrument bauen wollen würde, dann würde ich entweder zusätzliche Feinstimmer verbauen oder gleich auf Stimmmechaniken für Gitarren zurückgreifen, da es dass Stimmen ungemein
      erleicthert.

      Außerdem würde ich die Höhe des Steges auf 20mm verringern - der parabelförmige Ausschnitt in der Mitte sollte angepasst werden, die Fläche/Volumen bleibt allerdings gleich.
      Dementsprechend sollten die Wirbel auch tiefer sitzen, damit die Saiten parallel zur Korpusdecke bleiben.


      Eine bessere Lösung für die Resonanzsaiten könnte so aussehen:






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      Neben einigen handwerklichen Fehlern möchte ich noch auf die hässliche Klebestelle unterhalb der Rosette eingehen. Da der Korpusrohling im Inneren teilweise Risse hatte die von außen nicht sichtbar waren,
      habe ich präventiv, hals über Kopf, quer durch den Korpus Kleber aufgetragen um ein Brechen zu vermeiden. Allgemein habe ich ein viel zu geringes Aufmaß gelassen, insbesondere die Saitenwände sind eigentlich viel zu dünn.

      Alles im Allem ist aber mein Eindruck, dass das Instrument ein gutes klangliches Potential aufweist, auch wenn das aktuell schwierig ist, da ich keine Ahnung von einem sauberen Bogenansatz auf einem Streichinstrument, etc. habe.

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      Nachtrag: Die Violensaiten dürften doch die richtige Wahl sein - auch wegen der Dicke - Hauptproblem war wohl, das die Saiten nicht zum jeweiligen Ton passten. Die Saiten waren in der Regel zu dick
      und standen dementsprechend viel zu stark unter Spannung, was das Greifen von Tönen bzw. deren Klang ud Ansprache massiv erschwerte und zu der übermäßigen Lautstärke führte.

      Mit einer versuchshalber geringeren Spannung, verbesserte sich das.


      Nachtrag, 10.04.22:

      Mittlerweile bekomme ich einen Ansatz hin, der klingt. Ich würde bei einer Neubesaitung die Melodiesaite (G) aus einer "d"-Saite einer Viola machen, um mehr Dominanz zu erzielen und
      für die Bordunsaiten - für das (D) eine Violinensaite in "a" und für die Bassaite (A) die tiefste Saite der Violine, das "G". So dürfte sich die Melodie etwas dominanter zum Bordun klingen,
      was klanglich besser sein dürfte.

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    • marktsack.de/community/index.p…ck-de/&pageNo=3#post25417

      Die Mensur für die Säckpipa in Tief A/D ist nun so gut wie fertig, in den nächsten Tagen soll es mit der Mensur in B/E weitergehen.

      Eigentlich war geplant, nach der Säckpipa - die vermutlich bis Mitte September fertig sein dürfte - mit der Kaba Gaida weiterzumachen.
      Da sich aber wie erwähnt herausgestellt hat, dass die vorbereiteten Spielpfeifen zu kurz sind, möchte ich mit andere Projekte fortsetzen,
      damit in der Zwischenzeit das Holz ruhen kann.



      Unter anderem habe ich ein Hümmelchen kopiert und muss dazu noch die Mensuren in C und in Bb anfertigen.

      Da subi das Thema Cylisax vor einiger Zeit angesprochen hat, würde ich außerdem gerne den ein oder anderen Versuch in diese Richtung wagen.
      Theoretisch wäre es damit möglich, eine Hümmelchen-Spielpfeife zu bauen die in die Oktave überbläst und somit als nachbarschaftsfreundliche Alternative
      zur Schäferpfeife bzw. als Ausgangspunkt zur Entwicklung für Practice Chanter dienen könnte.

      marktsack.de/community/index.php?thread/2641-cylisax/



      Da es Sinn macht in diesem Fall eine halbgeschlossene Griffweise zu verwenden, wollte ich fragen - in welcher Tonart würdet ihr euch eine solche Spielpfeife wünschen?
      (Ausgehend vom 6-Fingerton)


    • Heute habe ich die Säckpipateile eingebunden. Der Sack ist noch nicht ganz fertig - wobei das relativ ist, dazu komme ich aber noch - so fehlt z.B. noch die Klappe. Die auf dem Foto zu sehende Spielpfeife
      ist in Tief A/D, die zweite Spielpfeife in B/E habe ich nicht gebaut weil die Innenbohrung nichts geworden ist.

      Das Rohrblatt für den Bassbordun hat eine auf 6,0mm vergößerte Innenbohrung und der Winkel der Bahn entspricht 1°, Längenmmaße stimmen soweit mit dem Plan überein.
      Die Rohrblattzunge besteht aus 0,5mm CFK und die Aufbindung beträgt 18,0mm.
      Das Umstimmloch auf B befindet sich bei 162mm mit 7,0mm Durchmesser.

      Das Rohrblatt für den Tenorbordun entspricht in der Länge den dem Spielpfeifenrohrblatt aus dem D/G-E/A Plan, die Innenbohrung wurde auf 5,5mm erweitert und der Schlitze auf 2,5mm.
      Die Rohrblattzunge besteht aus 0,5mm PET mit einer Aufbindung von 16,0mm. Zungenbreite 6,0mm.
      Das Umstimmloch für B befindet sich bei 43mm mit 5,5mm Durchmesser.

      Für die Balance zwischen Spielpfeife und Bordunen wäre es wohl besser die Aufbindung zu verlängen und auf eine Dicke für beide Rohrblattzungen auf 0,4mm zu reduzieren.


      Weitere Änderungen am ursprünglichen Plan + Mensuren gibts hier.


      Wahrscheinlich werde ich noch irgendwann einen zweiten Versuch unternehmen, da ich mit dem jetzigen Instrument nicht zufrieden bin. Es sind einige Dinge schiefgelaufen und Hauptproblem
      ist eigentlich, das aufgrund der großen Bohrungsdurchmesser in den Oberteilen, die Bordune mehr Druck brauchen. Tatsächlich war die Lautstärke mit dickeren Zungen (Bassbordun 0,8mm CFK)
      sogar leiser und besser im Gleichgewicht mit der Spielpfeife und auch der Klang Wahnsinn - aber der Spieldruck gut dreimal zu hoch. Mit der C/F Spielpfeife wäre die Lautstärke der Bordune vielleicht noch in Ordnung aber im Vergleich zur A/D Spielpfeife sind sie definitv zu laut.

      Ich würde deshalb bei meinem nächsten Versuch den Bassbordun 7-8-10 und den Tenorbordun 6-7 bohren.

      Umstimmlöcher sind keine zu sehen, da eines der Messingrohre verkantete und nicht mehr herauszubekommen war. Da das Umstimmloch beim Bassbordun zu weit unten sitzen würde,
      habe ich schließlich darauf verzichtet.

      Das Anblasrohr/-Stock sollten gute 30mm kürzer sein, damit man keine bei der Haltung der Spielpfeife bekommt. Der Lederbalg ist in etwa 70cm lang, sollte aber besser 80-82cm lang sein.

      So weit, so schlecht.


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      Noch einige Anmerkungen zu den verwendeten Materialien.

      Das Bootsöl von Owatrol hat ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis geliefert (allerdings ist davon auszugehen, dass das Holz praktisch keine Flüssigkeit aufnehmen kann).
      Die Farbe des Holzes wirkt naturbelassen, ohne Verdunkelung und nur leicht angefeuert. Das eine Tiefenimprägnierung stattgefunden hat konnte man nur an Stellen bemerken
      die besonders weich/porös waren und durch die höhere Ölkonzentration doch etwas dunkler wurden, sowie beim Anbringen von Brandreifen da das Öl durch Hitze und Druck
      an der Holzoberfläche hervortrat. Für die Stabilität des Holzes ist es auch förderlich.

      Der große Vorteil besteht bei diesem Öl darin, dass es geringere Anforderungen beim Aushärtungsprozess stellt, so dass man es auch im Herbst oder Frühling im Freien trocknen lassen kann
      und keinen beheizten Raum benötigt.


      Für die Rohrblatträger habe ich Folgendes Material verwendet:

      elforyn.de/de/produkte/billard…it-gerolltem-gewebe?c=504

      Diese Glasfaserstäbe dürften mit Pertinax(?), welches Mattis für seine Säckpipor-Spielpfeifen verwendet vergleichbar sein und es lässt sich sehr sauber verarbeiten. Im Gegensatz zu Metall oder
      homogenen Kunststoffen bleibt das Material auch bei dünnen Wandstärken stabil.

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      Außerdem möchte ich noch meine Fräs-und Bohrvorrichtung vorstellen, welche über einen Zeitraum von ca. 1,5-2 Jahren stetig verbsessert und ausgebaut wurde.

      Die Grundplatte läuft im Bankbett und wird über zwei gefederte Schrauben gespannt. Darauf montiert ist ein schwenbarer Maschinenschraubstock, bei dem darauf geachtet
      beim weiteren Aufbau keine Umbauten oder Materialabtrag vorzunehmen um im Falle der Demontage den Schraubstock wiederverwenden zu können.
      In den Auflagering wurde eine Bohrung mit 6h7 angebracht, um einen Zentrierstift bei der Winkeleinstellung 0° einzusetzen - weitere Zentrierlöcher für 1° oder 2° könnten noch
      folgen damit die Wiederrholgenauigkeit z.B. Rohrblättern gegeben ist. Der relativ flache Kreuzsupport von Hager (war zum damaligen Anschaffungszeitpunkt deutlich günstiger als Heute)
      ist auf einem massiven Träger aus Aluminium montiert, der mitgelieferte Drehstahlhalter wurde durch einen Drehbank-Höhensupport ausgetauscht. Der Support ermöglicht nicht nur
      von der Mittelachse abweichende Fräs- und Bohrungen (nach oben und unten), sondern verbessert die saubere Einstellung auf Mittellinie. Zusätzlich kann man auch über den Drehling fahren,
      so dass mit einem Sägeblatt Trennschnitte, Nuten oder mit Fräs-und Schleifkörpern Griffmulden hergestellt werden können. Für den Fräsmotor ist zusätzlich ein Bohrfutter vorhanden,
      welcher einen Schnellwechsel beim Tonlöcherbohren ermöglicht und zusätzlich Fräser mit kleineren Schaftdurchmessern zum Fräsen von Rohrblattschlitzen aufnehmen kann.
      Da der maximale Schaftdurchmesser 6,5mm oder 8mm für das Bohrftutter beträgt und wegen der günstigeren Länge (es lassen sich aber auch normale Bohrer und teilweise auch Forstnerbohrer bis zu einer gewissen Länge verwenden), verwende ich Holzbohrer-Bits von FAMAG. Das Bohrfutter ist von Röhm, mit einem B10 Morsekonus und 8mm Schaft. In Richtung Reitstock ist der Support bis ca. 30° schwenkbar,
      in Spindelstockrichtung schätzungsweise bis 45°.

      Eine Einstellung um 90°, also parallel zur Mittelachse um z.B. mit Fräsungen die Bohrungen bei einem Rankettbordun zu verbinden ist ohne Umsetzen des Kreuzsupports - also größeren Aufwandes -
      nicht möglich.

      Insbesondere bei Platzmangel hat diese Vorrichtung einen großen Wert, da alle Arbeitsschritte auf einer Maschine erledigt werden können. Auch werden keine zusätzlichen Aufbauten und Spannmittel
      für Bohr- oder gar Fräsmaschine benötigt und insbesondere Einfachrohrblätter lassen sich so sauber reproduzieren. Bei mir kommt ein Mafell Fräsmotor mit 1000 Watt zum Einsatz, tendenziell
      würde ich aber noch eine Nummer größer empfehlen. Der hier verlinkte Motor von AMB bietet mit 12mm Spannzangen eine deutliche Erweiterung der Möglichkeiten und z.B. Planfräser
      für Boha Spielpfeifen oder Gitarrenhälse o.Ä. können eingesetzt werden. Dementsprechend sollte auch der nächstgrößere Höhensupport gewählt werden.

      Natürlich sehen die Kosten im ersten Augenblick ziemlich happig aus, jedoch relativiert sich das schnell, wenn man die Anschaffungskosten für extra Maschinen (die eine vergleichbare Qualität liefern)
      und entsprechendes Zubehör wie Spannwerkzeuge, Werkzeugaufnahmen, Platz, etc. vergleicht. Günstiger wäre es von vorneherein in eine Metalldrehbank zu investieren.

      Neben dem kompletten Spektrum im Holzinstrumentenbau bietet die Vorrichtung natürlich auch für das Drechseln ansich Vielfache Anwendungsmöglichkeiten:

      - Drehen von Kugeln
      - Zierrfräsungen, Ornamente (Möglichkeiten können durch weiteres Maschinenzubehör, wie beispielweise Exzenterfutter noch potenziert werden), Herstellung von Rosetten bei 90° Drehung
      oder "Camembert"-Bordune (spiralförmiger Rankettbordun, wird teilweise bei der Boha verwendet)
      - Schlitze und Verbindungsnuten, sowie Auflageflächen im Möbelbau
      - Planfräsen bzw. kann in eingeschränktem Maße einen Hobel ersetzen (ist wahrscheinlich sicherer als ein Rundholz in den Dickenhobel einzulegen)




      paulimot.de/Weitere-Werkzeuge/…Backenbreite-3600-drehbar

      paulimot.de/hoehensupport-fuer-drehmaschinen

      feinewerkzeuge.de/famag-bitbohrer.html


      baier-werkzeuge.de/Bohrer-Bohr…r-mit-Zentrierspitze.html


      sautershop.de/fraesmotor-amb-1…er20-amb-06082809?c=15733

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    • Hier eine Idee zur theoretischen Weiterentwicklung der Kannmacher Mechanik:

      Die Ventilkappen sind nun beweglich und das Ventil verfügt über zwei weitere Schaltstellungen, dreht man nun jeweils nach links oder rechts, so öffnet sich jeweils eines der Ventile -
      man kann also drei verschiedene Bordun/-gruppen ansteuern. Die Federn sorgen dafür, dass die Ventile sauber abdichten, die Mittelscheibe ist 1-2mm über die Mitte hinaus stufig abgesetzt,
      die Kanten dienen als Mitnehmer für die Ventildeckel.

      Die Mechanik in diesem Modell sitzt auf einer 50mm Grundplatte, es dürfte sich aber sich noch etwas filigraner getalten lassen. Die seitlichen Bordunkammern sind so platziert,
      das man problemlos ein 14mm Rohr darüber montieren kann - also 13mm für einen Bordunzapfen, was für alles zwischen Northumbrian Smallpipes und Uilleann Pipes, Borderpipes ausreicht.


      Mit dieser Schaltung wäre es beispielsweise auch möglich, neben verschiedenen Bordungruppen, zwei Terzbordune für den fliegenden Wechsel zwischen Dur und Moll in der Haupttonart zu verwenden.


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      18.09.23:

      Anstatt der beiden Zugfedern sollte eine Torsions- oder Schenkelfeder auf der Führungsstange den gleichen Zweck erfüllen, bei gleichzeitig kompaterer Bauweise. Die Enden der Schenkel liegen
      dann jeweils auf den Ventildeckeln auf.

      salomon-online.at/shop/index.php?id=624&cid=151

      Auch Zahnspangen- bzw. Dentalgummis können als Ersatz für die Zugefedern verwendet werden.


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      13.10.23



      Für Nyckelharpa (vorrangig zweireihige Modelle, wie Mora-, Silverbas- oder Kontrabasharpa) habe ich eine Umstimmechanik konstruiert, die sowohl für einbordunig wie zweibordunige Instrumente
      verwendet werden kann. Die ersten zwei Tasten sind für Quarte und Quinte vorgesehen, die Dritte für die Paralleltonart (in diesem Fall von D auf H/B). Das Einrasten der Schaltstellung wird mithilfe von Permanentmagneten erreicht, ebenso das Fixieren der Umstimmkeile (damit wenn sich die Position des Instruments während dem Spiel verändert, keiner der Umstimmer auf die Saite fällt oder herumklappert).
      Die Veränderung der Höhe wird durch eine Rampe auf der Taste erreicht, auf der der Umstimmkeil mithilfe von Kugellagern auf und ab gleiten kann. Der Umstimmer für B ist zusätzlich mit einem Umstimmhebel
      (zwei Drehpunkte zur Drehmomentumkehr) versehen, damit der Grundton der Melodiesaiten wieder zum Bordun passt (also E, für F# müsste man den Rotationsbogen etwa 5-8 richtung Steg versetzen und den Haupthebel an der Stelle wo der Mitnehmer unterhalb der E-Taste sitzt, anschließen).

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    • Aus 1 1/2 Wochen Urlaub ist das hier entstanden - eine Schäferpfeife in G aus Olivenholz mit Zierringen aus Juma White und Juma Golden Dragon. Die Spielpfeife basiert auf dem Bauplan von Stephen Pajer,
      die Bordungruppe stammt von mir. Vom ursprünglichen Plan abweichend, aufgrund der Erfahrungen beim Bau der Säckpipa, wurden die Umstimmrohre dünnwandiger dimensioniert und die Bordunteile
      mit einem weiteren Messingrohr ausgekleidet und mit einem Anschlag versehen.

      Es sollen noch Bordunschaltmechanik und ein Stopkey angebracht werden, zusätzlich sollen noch Hümmelchen Wechselspielpfeifen in F und G hinzukommen, die beiden Endstücke sind im Bild zu sehen.
      Diese entsprechen in der Größe allerdings denen der Tenorspielpfeifen, um durch Erweiterungsklappen den Tonumgang bis Tief D bzw. Tief E zu ermöglichen.



      Was ie Bordune betrifft, kann ich derzeit noch nichts Verlässliches sagen. Beim Anspielen mit einem Satz alter Ezee Drones schienen zumindest die Abstände der Umstimmlöcher zu stimmen

      (für den Plan habe ich damals einiges herumgerechnet: Verhältnis von Volumendifferenz zwischen den Bohrungen von Mittel- und Oberteil, Luftvolumen der Resonanzkammer, Größenunterschied zwischen Umstimmloch und Austrittsloch, irgendwelche Korrekturen bezüglich Durchmesserverhältnis zwischen Austrittsbohrung und Innenbohrung des Oberteiles).

      Wenn ich den Klang beschreiben müsste (die Innenbohrungen sollten allerdings noch nachgeräumt werden), würde ich diesen am ehseten mit einer Shruti Box vergleichen.

      Was die Lautstärkenbalance betrifft (was aber auch an falsch bzw. gar nicht eingestellten Reeds liegen könnte) harmonierten Bass und Bariton sehr gut, der Tenorbordun war vielleicht etwas zu laut.
      Entfernte man hingegen das Mittelstück des Baritonborduns harmonierten die dadurch entstandenden Tenorbordune sehr gut (der Ton klang auch glatter, mehr nach Orgel), der Bass ging allerdings etwas unter.

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      Bezüglich der 3D-Dateien ist nach den ersten Versuchen im Hinblick auf Rohrblätter (Kunststoff) für die Musette de Cour, Folgendes festzuhalten:

      1. Spitze oder gerade Aufbindeteile sind nicht geeignet und neigen ggf. zum Überblasen. Man sollte sich daher an den Shuttle Pipes Reeds von John Walsh orientieren und
      eine breite Trapezform für die Rohrblattzungen verwenden.



      2. Die Länge des Aufbindeteiles sollte man auf 13-15mm wie beim Hümmelchen oder bei Scottish Smallpipes kürzen, da der Klang ansonsten zu dumpf wird. Besser wären vielleicht sogar nur 9-11mm
      um den charakteristischen, summenden Klang zu erzielen.

      3. Die Hülsenlänge kann man beibehalten. Bei den tiefen Bordunen sollte darauf geachtet werden, dass der Spalt zwischen den Lippen ausreichend Luft hindurchlässt.
      Deshalb sollte auch auf jeden Fall eine Drahtzwinge angebracht werden, um die Rohrblätter sauber einstellen bzw. aufeinander abstimmen zu können.

      4. Da ich bisher nur mit dem Rohrblatt für den Bass herumexperimentiert habe (F0 laut Plan bzw. entspricht G0 bei A=392Hz) kann ich zum Rest nichts Konkretes sagen,
      für Dieses reicht jedoch eine Breite von 12mm aus. Für weitere Experimente würde ich für diese Rohrblatt folgende Maße empfehlen:

      - Lippenöffnung, Breite: 12,0mm
      - Basis Aufbindeteil, Breite: 8,0mm
      - Aufbindeteil, Länge: 13,0mm
      - Überstehender Teil, Länge: 20,0mm
      - Gesamtlänge: 33,0mm

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      Nachtrag 25.03.23:

      Weitere Versuche zum (Groß-)Bass Rohrblatt haben gezeigt, dass man dieses Rohrblatt auch für die noch tieferen Borduntöne verwenden kann.

      Mit einem 1 Meter langen Messingrohr 6x0,3mm war mit dem zweiten, anfangs deutlich zu tiefen Rohrblatt auch der Ton A1 bzw. A00 in akzeptabler Lautstärke spielbar.
      Dieser Ton entspricht dem Subkontrabassbordun beim Hümmelchen. F00 wäre wohl mit einer durchgehenden 6,5mm-7,0 Bohrung bei physikalischer Wellenlänge erzielbar.
      Wenn man das Bohrungslayout und Bordunsetup abändert, dann lässt sich auch dieser Bordunton mit dem Rankettbordun in C/F realisieren.

      Verwendet habe ich übrignes die Hülse von C0/D0 Bass - 57,0mm Länge und Durchmesser 6x0,3mm. Bei engeren Hülsen kann sich dementsprechend auch etwas an den Maßen ändern.

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      Zwar spricht Vieles dafür das für die Rohrblattmaße der Musette auf Instrumente aus der Fagott bzw. Oboenfamilie zurückgegriffen wurde (z.B. von der Familie Hotteterre), aber wenn man sich die Bilder
      auf der Website von Remy Dubios (Screenshot unten) anschaut sind z.B. die 20mm Breite wie bei den Rohrblättern eines Kontrafagott wohl doch etwas zu groß angesetzt. Zumindest aus Kunststoff war ein
      solches Rohrblatt nicht ohne zusätzliche Zwinge und Gummibänder halbwegs spielbar und eine einwandfreie Funktion im freischwingenden Zustand, wie bei unseren Instrumenten, halte ich für fraglich.
      Für Schilfrohrblätter würde ich daher auch nicht mehr als maximal 16,0mm Breite ansetzen.





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      10.04.23:

      Ausgehend vom Rankettbordun in C/F (A=440Hz) habbe ich einige Versuche bezüglich der beiden Tenor-Reeds unternommen. Auffallend war, dass das F/G/A Reed keinen höheren Ton als C4 (was der Bohrungslänge des Borduns entpricht) erzielen kann. Als Breitenverhältnis dürfte 7,0mm/4,0mm am Besten funktionieren. Es könnte möglich sein, das man mit eine Hülse mit Innendurchesser von 2,0mm
      eventuell höher kommt - aber das Ganze ist so filigran das ich davon abraten würde. Dass Rohrblatt ist aus PS so winzig, dass die Funktion von Zehntel-Millimetern abhängt.

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    • Update zur Schäferpfeife:







      Die beiden Schalter sind schon seit einiger Zeit fertig gerworden, wobei das Ventil des Stopkeys neu konstruiert werden musste.

      Der ursprüngliche Mechanismus hat nicht funktioniert, bei der neuen Version musste nachdem das Ventil zwar außerhalb des Instrumentes - aber nicht innerhalb - funktionierte,
      das Gewicht der Verschlusskappe erhöht werden damit das verwendete Querflötenpolster sauber abdichtete.

      Die Klappe für den Stopkey habe ich versucht mit dem Messingröhrchen durch Hartlöten verbinden, was aber nicht funktioniert hat. Probleme waren, das das Messingrohr (0,5mm Wandstärke)
      zu dünnwandig war und teils geschmolzen ist und weil ich es nicht geschafft habe beide gleichmäßig warm zu bekommen.

      Hartlöten ist eigentlich nicht schwerer als normales Löten, aber aufgrund der hohen Wärmeleitfähigkeit von Messing müssen beide Werkstücke vollständig (nicht nur die Lötstelle) auf Arbeitstemperatur erhitzt werden (also rotglühend), da dass Lot sich sonst nicht mit dem Werkstoff verbindet.

      Das Instrument wurde in der Zwischenzeit auch nochmal poliert, allerdings habe ich noch keine Bilder davon gemacht.

      Die Lagerpföstchen habe ich eingeklebt und beim Polieren nicht entfernt - die Polierscheibe nimmt die Metallpartikel auf und färbt auf das Holz ab, den Spielpfeifenstock habe ich dadurch
      nicht wirklich sauber bekommen (auch wenn es jetzt immer noch deutlich besser aussieht, wie in dem Bild oben).


      Eigentlich sollten in nächster Zeit die Mensuren für die Hümmelchen-Spielpfeifen überarbeitet werden, aber ich muss erst die Drechselbank wieder reparieren.

      Rohrblätter aus CFK habe ich mittlerweile auch hergestellt, diese können bisher klanglich mit den EzeeDrones nicht mithalten - was aber auch darn liegen dürfte,
      das die Zungendicke die ich angesetzt habe noch zu dick ist und logischerweise auch mit dünneren Zungen mit kürzeren Rohrblatträgern nicht unbedingt stimmt.

      Deshalb musste das CFK Reed, das eigentlich für den Bariton in C gedacht war, für den Bassbordun herhalten. Dementsprechend sind die Unterschiede zwischen den
      Innenbohrungen größer, als sie normalerweise sein sollten wodurch die Bordune dumpfer klingen.

      Für die .pdf die ich für Hümmelchen Rohrblätter erstellt habe

      kann man die 1,0mm bei den Subkontrabassbordunen beibehalten

      für C2 würde ich 0,6mm verwenden
      F2 und G2 maximal 0,5mm
      C3 bleibt bei 0,4mm
      F3-C4 - 0,3mm
      F4 und G4 - 0,25mm
      C5 - 0,15-0,2mm

      Was die Längenmaße betrifft, sollte man die Maße vom Rohrblatt eine Quinte oberhalb verwenden.


      Dementsprechend lässt sich zur Position der Umstimmlöcher nichts Verlässliches sagen, da auch hier die Mensur ausschlaggebend ist.
      Fazit: Auch Umstimmlöcher können nicht fix berechnet werden, es ist immer abhängig von der Mensur.

      Mit den Ezee's war lediglich das Umstimmen um einen Halbton möglich (der dafür aber ohne Nachjustieren stimmte).

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      In der Zwischenzeit habe ich bezüglich der Sordellina noch ein paar Dinge ausprobiert - ich setze den Bericht im nächsten Beitrag fort.




      Als Erstes habe ich versucht einen Rohrbogen aus Vollmaterial herzustellen. Dazu wurden zwei Scheiben gedreht und einer Halbrundnut versehen, sowie mehreren Einstichen um den Kleber mehr Halt
      zu bieten. In die Mittelbohrung wurde ein Stück Messingrohr eingesetzt, zwecks Zentrierung und dann mit Kleber bestrichen und im Schraubstock verspannt. Die erste Klebung mit UHU "Hart" löste sich
      und die zweite mit Sekundenkleber hielt. Danach wurden die Innenseiten mit meiner Fräsvorrichtung (die ich nochmal nachgebessert habe, so dass nun auch stirnseitig gearbeitet werden kann) und einem
      Radiusfräser mit Anlaufring bearbeitet, die Außenseiten wurden gefräst nachdem der Ring auf den MK2 Konus eines Stiftmandrels gesteckt wurde.
      Nun wurde noch die obere Hälfte abgefräst und zumindest das Rohteil war fertig.

      Das Ergebnis ist zwar noch ausbaufähig, ebenso wie die Spanntechniken - aber es funktioniert, auch die Kebestelle düfte man nach dem Polieren nicht mehr sehen.


      Den Verbindungszapfen würde ich mit Stiften fixieren, dazu sollte man aber einen Bohrlochmarkierer bauen der sich in der Mittelbohrung zentriert, damit es keinen Versatz gibt.

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    • Mittlerweile habe ich ausgehend von den Versuchen zur Sordellina damit begonnen, einen Prototyp zu bauen. Bis auf den Spielpfeifenstock (POM, trotz Politur an der matteren und helleren Oberfläche erkennbar)
      besteht das Instrument komplett aus JUMA.

      Die Verbindungsstellen am Rohrbogen sind nach der Endbearbeitung praktisch unsichtbar, vorausgesetzt man arbeitet sauber. Beim ersten Anlauf hatte sich z.B.
      ein Verbindungszapfen gelöst und wurde dann erneut angeklebt - die Klebestelle war dann so dick, dass es aber deutlich sichtbar war. Zudem sollte ein 1-2mm Aufmaß gelassen werden, um die Form sauber schleifen zu können. Der Bogen hier im Bild hat einen Innendurchmesser von 15mm, vorgebohrt wurde mit 14mm.

      Die Mensurtablle für die Sopranspielpfeife wurde nachkorrigiert da es wohl einen Übertragungsfehler für das E gegeben hat - an der aktuellen Spielpfeife wird aufgrund des Fehlers ein Eb +20cent erzeugt.
      Der Abstand der e' und f' Klappen an der hohen Spielpfeife zum obersten Griffloch könnte möglicherweise ein weiteres Problem werden.


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      15.08.23:

      Die Mensur wurde nochmals angepasst. Das H-Loch wurde auf 2,7mm erweitert und 30° nach oben gebohrt um ein C' zu erzeugen - das eigentliche Griffloch für das C' entfällt so - dadurch
      wird das F4 der Sopranino-Spielpfeife zum tiefsten Griffloch, so dass man quasi eine Kontraspielpfeife hat was ich ohnehin wollte.
      Das C4 musste nochmal nach unten versetzt werden, was möglicherweise daran lag, dass der Versuchrohling mit einem Gummistopfen verschlossen war anstatt mit einem Deckel versehen.

      Auch die Einzelteile für die Klappen sind mittlerweile alle fertig - so um die 120-130 Stück. Das Löten der Klappen für die hohen Spielpfeifen gestaltet sich problemtatisch, aufgrund der hohen Wärmeleitfähigkeit von Messing. Wenn man eine Lötstelle zu lange oder großflächig erhitzt, fällt am anderen Ende wieder etwas ab. Der Gasbrenner von Proxxon ist hier zu empfehlen, da er gut geeignet ist um punktuell zu erwärmen. Es könnte durchaus Sinn machen, den Polstersitz anzulöten und den Klappenhebel auf dem Achsblock mit Sekundenkleber zu fixieren.


      05.09.23:

      Die Mensurtabelle für die Sordellina wurde gelöscht, da ich derzeit den Plan überarbeite und zu gegebener Zeit auch die Dateien für den 3D-Druck ersetzen werde.

      11.10.23

      Anmerkung zur Herstellung eines Rankettborduns:

      Es wurde bereits schon einmal von mir angemerkt, dass das Exzenterfutter von Robert Sorby für die Herstellung eines Rankettborduns geeignet sein dürfte - und es funktioniert, wie ein Versuch gezeigt hat.
      Wichtig dabei ist, dass man eine Teilscheibe hat und die Nullstellung beim Ausrichten des Futters einhält, sowie die Einstellung am Exzenterfutter immer im Uhrzeigersinn vornimmt. Damit lässt sich eine
      Anordnung im 30° Abstand problemlos durchführen, durch das Gegengewicht des Futters läuft die Drechselbank trotzdem recht ruhig. Für eine feinere Teilung muss man z.B. noch versetzte Aufspannbohrungen
      vewenden. Die Planscheibe des Exzenterfutters hat einen Durchmesser von 60mm, will man einen Rankettbordun mit 30-40mm herstellen sollte man eine Zwischenplatte oder Aufnahmehülse herstellen.

      Nachtrag 24.01.24:

      Für das Robert Sorby Exzenterfutter habe ich noch eine 24-Schritt Teileinrichtung konstruiert, was der Fertigung des Rankettborduns entgegenkommt und für das Ornamentdrechseln auch sehr sinnvoll ist.

      Steinert bietet ein Exzenterfutter an, was diese Funktion bereits hat drechslershop.de/exzenter-futter-exmk-solo

      In Verbindung mit dem Kreuzsupport und der Teilscheibe hat man dann für den Dudelsackbau alle nötigen Vorrichtungen um wirklich ALLES bauen zu können. Wer sich für Ornamentdrechseln interessiert,
      der sollte noch nach einer schwenkbaren Eurohalsaufnahme (oder einen schwenkbaren Schraubstock) suchen. Für die verschiedenen Geometrien sind ein Ausdrehkopf mit Zylinderschaft ( Profilmesser muss man selbst herstellen), ein Aufspanndorn für Sägeblätter (damit lassen sich auch Scheiben- oder Modulfräser verwenden), Schaftfräser mit gewünschtem Profil, Finierfräser und Perlenschneider für Kugelornamente
      nützlich. Für Konturabhängige Ornamente dagegen braucht man ein Kopierwerk oder ein Kanneliergerät.

      drechslershop.de/maschinen/dre…support/1459/kreuzsupport

      drechslershop.de/teilscheibe-mit-teilung-40-48-72


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      18.12.23:

      Rein interesshalber habe ich mit justintonation mal etwas herumexperimentiert zwecks einer bordunkompatiblen Blues-Tonleiter.

      Blue Notes einer Skala in C-Dur bei reintöniger Stimmung wären wie folgt:

      Kleine Septime, (Naturseptime) Bb -31cent
      Kleine Terz, (Mollterz) Eb +16cent
      Tritonus, (verminderte Quinte) G -31 cent (entspricht der Naturseptime, der Paralleltonart A-Moll)

      23.02.24:

      Die Maße der Teilscheibe für das Exzenterfutter wurden nachträglich an die Planscheibe angepasst bzw. korrigiert.
      Dateien

      Dieser Beitrag wurde bereits 8 mal editiert, zuletzt von Schelmenkopf ()

    • Schelmenkopf schrieb:

      Zwar spricht Vieles dafür das für die Rohrblattmaße der Musette auf Instrumente aus der Fagott bzw. Oboenfamilie zurückgegriffen wurde (z.B. von der Familie Hotteterre), aber wenn man sich die Bilder
      auf der Website von Remy Dubios (Screenshot unten) anschaut sind z.B. die 20mm Breite wie bei den Rohrblättern eines Kontrafagott wohl doch etwas zu groß angesetzt. Zumindest aus Kunststoff war ein
      solches Rohrblatt nicht ohne zusätzliche Zwinge und Gummibänder halbwegs spielbar und eine einwandfreie Funktion im freischwingenden Zustand, wie bei unseren Instrumenten, halte ich für fraglich.
      Für Schilfrohrblätter würde ich daher auch nicht mehr als maximal 16,0mm Breite ansetzen.





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      10.04.23:

      Ausgehend vom Rankettbordun in C/F (A=440Hz) habbe ich einige Versuche bezüglich der beiden Tenor-Reeds unternommen. Auffallend war, dass das F/G/A Reed keinen höheren Ton als C4 (was der Bohrungslänge des Borduns entpricht) erzielen kann. Als Breitenverhältnis dürfte 7,0mm/4,0mm am Besten funktionieren. Es könnte möglich sein, das man mit eine Hülse mit Innendurchesser von 2,0mm
      eventuell höher kommt - aber das Ganze ist so filigran das ich davon abraten würde. Dass Rohrblatt ist aus PS so winzig, dass die Funktion von Zehntel-Millimetern abhängt.
      Hi. The chanter magazine led me here. As a (one of only two worldwide) musette builder, I was curious about the musette drawings and decided to take a look. I noticed you used one of my pictures (the two sets of musette reeds in a box), it's not Remy's, he doesn't do 'internet'.
      After going through all of the drawings, I think you make a lot of assumptions about the instrument.T he reeds are nothing like bassoon reeds, for instance, nor should you make them in plastic or similar to NSP reeds. The tube should always be of the same diameter as the bore, or max 0.5mm wider. Not smaller. The standard musette is a g/c instrument, in whatever pitch you want (392, 400, 4190, 415, 440), not g/d. The larger musette is an E/A or musette d'amore, a third lower. Again in different pitches. With that in mind, the bass drone of a g/c musette is a c and a g, not a d and a c. The bass reed should be at least 18mm wide, and about 56mm long. The bore of the grand and petit Chalumeau is not 4 and 2.5mm, but 3.3 and 2.8mm. Keys cannot be further than 8mm away from the chanter, it's simply impossible to play. And tons of other 'little' things.
      In short, while I very much appreciate your attempts and drawings (they do look very nice by the way), you need to take a closer look at original 18th century musettes, measure those, make copies, try reeds that resemble historic reeds, decide on a compromise between old and feasible for a modern maker, then make plans of your findings and share those if you still want to after years of work. Sorry for my rant, I've seen too many of these attempts. They never sound/look/play like a genuine musette, so it shouldn't (yet) be called that.
    • bart van troyen schrieb:

      Schelmenkopf schrieb:

      Zwar spricht Vieles dafür das für die Rohrblattmaße der Musette auf Instrumente aus der Fagott bzw. Oboenfamilie zurückgegriffen wurde (z.B. von der Familie Hotteterre), aber wenn man sich die Bilder
      auf der Website von Remy Dubios (Screenshot unten) anschaut sind z.B. die 20mm Breite wie bei den Rohrblättern eines Kontrafagott wohl doch etwas zu groß angesetzt. Zumindest aus Kunststoff war ein
      solches Rohrblatt nicht ohne zusätzliche Zwinge und Gummibänder halbwegs spielbar und eine einwandfreie Funktion im freischwingenden Zustand, wie bei unseren Instrumenten, halte ich für fraglich.
      Für Schilfrohrblätter würde ich daher auch nicht mehr als maximal 16,0mm Breite ansetzen.





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      10.04.23:

      Ausgehend vom Rankettbordun in C/F (A=440Hz) habbe ich einige Versuche bezüglich der beiden Tenor-Reeds unternommen. Auffallend war, dass das F/G/A Reed keinen höheren Ton als C4 (was der Bohrungslänge des Borduns entpricht) erzielen kann. Als Breitenverhältnis dürfte 7,0mm/4,0mm am Besten funktionieren. Es könnte möglich sein, das man mit eine Hülse mit Innendurchesser von 2,0mm
      eventuell höher kommt - aber das Ganze ist so filigran das ich davon abraten würde. Dass Rohrblatt ist aus PS so winzig, dass die Funktion von Zehntel-Millimetern abhängt.
      Hi. The chanter magazine led me here. As a (one of only two worldwide) musette builder, I was curious about the musette drawings and decided to take a look. I noticed you used one of my pictures (the two sets of musette reeds in a box), it's not Remy's, he doesn't do 'internet'.After going through all of the drawings, I think you make a lot of assumptions about the instrument.T he reeds are nothing like bassoon reeds, for instance, nor should you make them in plastic or similar to NSP reeds. The tube should always be of the same diameter as the bore, or max 0.5mm wider. Not smaller. The standard musette is a g/c instrument, in whatever pitch you want (392, 400, 4190, 415, 440), not g/d. The larger musette is an E/A or musette d'amore, a third lower. Again in different pitches. With that in mind, the bass drone of a g/c musette is a c and a g, not a d and a c. The bass reed should be at least 18mm wide, and about 56mm long. The bore of the grand and petit Chalumeau is not 4 and 2.5mm, but 3.3 and 2.8mm. Keys cannot be further than 8mm away from the chanter, it's simply impossible to play. And tons of other 'little' things.
      In short, while I very much appreciate your attempts and drawings (they do look very nice by the way), you need to take a closer look at original 18th century musettes, measure those, make copies, try reeds that resemble historic reeds, decide on a compromise between old and feasible for a modern maker, then make plans of your findings and share those if you still want to after years of work. Sorry for my rant, I've seen too many of these attempts. They never sound/look/play like a genuine musette, so it shouldn't (yet) be called that.
      First of all welcome Mr. van Troyen, it's nice to welcome another professional pipemaker in the forum - and I thank you for the technical informations about the musette.

      Excuse that I named the reed box picture to Remy, I'm some kind of muddle-headed and have not all in mind where the informations of researching came from.


      I have drawn the first plan ( that should be the one for a musette d'amore which I called a D/G) more than 2 years ago with practical no informations - yes, nearly all at htis time was assumaption and guesswork. The intention at this time was just to make only a plan - not making any real or historical accurate instrument - for a musette and improve my skills with Fusion360°. I have tried to make something similar even earlier, but I failed because from the leak of knowledgement on the functions of Autodesk Inventor. Since this I learned more, know more, etc. so maybe I would rework the plans if I would have a bigger interest in it. I published these plan for the enthusiasts that have the same leak of information and to find a point to start their journey. Same for the speculations on the reeds. I haven't the idea to plastic reeds in a real instrument, I just tried to make some suitable for the musette (for prototyping) when I made some plastic reeds for prototyping with the the Sordelline.

      It's in fact no real musette de cour after all, but why should it named different? Somebody who is looking for informations don't googles something like 'Aristocratic Shuttle Pipes', 'French smallpipes look-a-like', 'Neo Musette', or ' King Louis squeaky squeeze bag' - just to be a little humorous.

      sohl.com/category/historical-musical-instruments/

      After I have wrote a plan from the measurements of this instrument I drawn the plan for the Musette Chanter in F/Bb which on A=440 is an Eb/Ab, too -
      just because 'Oh look, this in an unusual key for Western Europe bagpipes'.


      ------------------------------------------------------------------------------------------------


      I understand that you are kind of upset on this by the way, work and time you become a pipemaker on masterlevel but I never would have the intention to get the informations and skills to invent or create a top edge instrument. But maybe, somewhere sits somebody with a great passion for this instrument and in the decades that I would need to build a professional instrument and making blueprints another, far more talented person could become a fulltime pipemaker.


      You're not the only pipemaker that is displeased, but I think that in an amateur makers section of a forum it should be possible to talk about concepts, ideas and also making failures and mistakes for the growth

      of knowledgement. Around 2000-2010 there was an active community of enthusiasts on sackpfeifenbau.com and some become professional makers. My intention is to keep this spirit alive.





    • Momentan überarbeite ich den Plan für die Sordellina, bereits von Anfang stellte sich die Frage wie die Klappen eigentlich gelagert sind. Bei den veröffentlichen Bildern von Marco Tomassi
      war auch eines dabei, welche die unmontierten Klappen zeigt. Die tiefsten Klappen der Bassspielpfeife sind der Position nach alle im gleichen Holzblock gelagert.

      Wenn man sich das Bild anschaut, sind die Abstände zu gering und man sieht auch keine Drahtenden hervorstehen was bei einer einfachen Querbohrung der Fall wäre.
      Außerdem sitzen die Achslöcher relativ weit oben, was bei dem geringen Materialüberstand bei Holz recht schnell ausbrechen dürfte.

      Wenn man sich nun aber das erste Bild anschaut, dann befindet sich inder Mitte des Blocklagers eine Kerbe.


      Meine Frage ist nun, kann es sein dass die Klappen mit einem in der Kerbe verlaufenden Draht oder Faden (Letzterer einfach festgebunden) montiert wurden?

      Der Biegeradius des Drahtes stellt ja ein weiteres Problem dar, umgeht man das mit einer größeren Bohrung oder bekommt die Klappe dadurch zuviel Spiel?


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      Bei den dfx. Dateien sind nun die wichtigsten Vorrichtungen vorhanden um einen Dudelsack zu bauen, das beinhaltet:

      - Eine Lünette mit zusätzlicher Bohrbille
      - Eine Stifthalterung zur Mittenmarkierung
      - Eine längenverstellbare Spielpfeifenhalterung (maximal für Spielpfeifen in Tief D, ca. 630m) für die Bohrmaschine um Tonlöcher zu Bohren, mit 90° Teilung sowie 2x 30° um das Loch für den kleinen Finger
      versetzt anbringen zu können

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      Update 11.02.24

      Von Marco Thomassi habe ich leider keine Antwort erhalten, jedenfalls habe ich mir aber noch einige weitere Bilder angeschaut und habe dieses Konzept für den neuen Plan übernommen.
      Mit dem Bau der Klappen wurde bereits letztes Jahr im September/Oktober begonnen, aber da wie bereits angemerkt das gesamte Instrument zu groß war bestand der Nutzen in erster Linie
      in der Erprobung der Machbarkeit. Im Grunde ist mit den vorgenommenen Änderungen der Prototyp für ein spielbares Instrument (die Zapfen an den hohen Spielpfeifen lassen sich noch anpassen,
      was deren Weiterverwendung grundsätzlich nicht aussschließt) nicht mehr nutzbar, was einen Neubau erforderlich macht. Ich werde das Projekt wohl vorerst ruhen lassen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Schelmenkopf ()

    • Ich bin davon überzeug das die einfach "festbeunden" sind. Auf dem Foto sieht es so aus als ob der Draht in der Kerbe erhant werden könnte. Ich bin aber auch davon überzeugt das Marco Tomassi die Frage sicher beantwortet wenn man ihm eine Nachricht schreibt.

      Ich könte mir vorstellen das man die Drahtdicke sicher einfach ausprobieren kann. Mit günstigem Aludraht schauen was passt und dann was vernüftiges nehmen oder was denkst du? Zu mal die Feder das ja auch dann gegen den Draht drückt und da das bisschen was an spiel drinnen ist "fixiert".