Ein herzliches Hallo in die Runde

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    • Ein herzliches Hallo in die Runde

      Liebe Dudelsack-Gemeinde,

      ich möchte die Gelegenheit nutzen und mich und mein Instrument hier vorzustellen und gleichzeitig ein paar Fragen an euch heranzutragen. Ich bin Blooddigger (in Anlehnung an den großartigen Roman "Mofaheld" von Lars Niedereichholz), bin 32 Jahre alt und komme aus Stuttgart. Ich habe lange mit dem Gedanken gespielt, das Dudelsackspiel zu erlernen und mich letztlich dafür entschieden. Schon immer fasziniert vom Klang und und dem "Dudeln" an sich, habe ich mich letztlich dafür entschieden. Warum erst jetzt und warum dieser lange Abwägungsprozess? Nun, ich habe keinerlei musikalische Vorbildung - also wirklich null. Ich kann keine Noten lesen und habe auch sonst keinerlei Erfahrung. Die Frage war immer, "schaffe ich das?". Der unbedingte Wille ist aber da und ich hoffe, dass das reicht :D

      Ich habe mich hinsichtlich der verschiedenen Dudelsacktypen erkundigt, derer es ja nun wirklich viele gibt und ich habe mich letztlich für ein Hümmelchen entschieden. Ich habe mich allerdings bewusst für das Hümmelchen entschieden, und zwar, weil ich Hümmelchen spielen möchte. Ich denke, man wird dem Hümmelchen nicht gerecht, wenn man es - wie viele es offensichtlich tun - als "Übungsinstrument" betrachtet, um dann später Marktsack o.ä. spielen zu wollen. Ich mag den leisen, aber dennoch vollen Klang und denke auch, dass die musikalischen Möglichkeiten im Vergleich zu anderen Dudelsacktypen ziemlich beachtlich sind (auch wenn sie natürlich an diejenigen einer Schäferpfeife oder der Uillean-Pipes nicht heranreichen).

      Was möchte ich spielen können? Das Repertoire, für das ein Hümmelchen ausgelegt ist! Renaissance-Musik, geistliche Musik, aber auch "Volksmusik" (in klassischen Sinn - also nicht "Die Amigos" oder Heino :rofl: ). Ich denke, In Extremo- oder Corvus Corax-Epigonen gibt es genug. Da braucht es nicht noch jemanden, der das macht (ich hoffe, es fühlt sich niemand auf die Füße getreten).

      Was für ein Instrument habe ich? Ich habe hier ja einen Aufruf gestartet, bin dann aber bei Ebay fündig geworden. Ich habe ein zweiborduniges Schulmodell von Jürgen Ross zu einem absoluten Schnäppchenpreis erworben. Da ich sicher sein wollte, ein gutes Instrument erworben zu haben, habe ich es nach Rücksprache mit Herrn Ross zur Durchsicht in seine Werkstatt geschickt und er bescheinigte mir einen tadellosen Zustand des Instruments (er ist im Übrigen unglaublich nett und hat sich viel Zeit für ein Telefonat genommen!). Der Service ist also wirklich top!

      Wie waren die ersten Schritte mit dem Instrument? Besser als erwartet, aber trotzdem holprig :D Meine ersten Versuche beschränkten sich darauf, mit abgeschalteten Bordunen die Tonleiter rauf und runter zu spielen. Klappte mal besser und mal schlechter. Bei den Tönen der linken Hand quietschte das Instrument manchmal ganz furchtbar. Herr Ross meinte, dass es daran liege, dass es mir nicht gelinge, den Spieldruck zu halten, weil mir die entsprechende Muskulatur fehle. Klingt für mich absolut plausibel und ich werde einfach dran bleiben.

      Was will ich? Das Dudelsackspiel systematisch lernen. Daher bin ich auf der Suche nach einem Lehrer in Stuttgart (oder auch jemanden, mit dem ich gemeinsam üben kann). Ich könnte mir natürlich auch ein Lehrbuch kaufen, aber ich glaube, ich brauche eine Kontrollinstanz, die mir Fehler direkt am Anfang austreibt und mir gleich zeigt, wie es richtig geht. Leider finde ich nirgendwo jemanden und starte deshalb hier einen offiziellen Aufruf ^^ Ich suche einen Lehrer direkt in Stuttgart, da ich durch die Arbeit sehr eingespannt und in Ermangelung eines Führerscheins nur sehr eingeschränkt mobil bin. Auch sonst bin ich auf der Suche nach Tipps und Hinweisen und hoffe, dass mir hier jemand helfen kann :bitteschild:

      Vielen Dank und liebe Grüße in die Runde
    • Hallo und willkommen im Forum.

      So etwas lese ich gerne, du scheinst dich ja schon vorher informiert zu haben.

      Das mit den 32 und keine Ahnung von "Tuten und Blasen" stellt, wie du ja selbst schon festgelegt hast, kein Hinderniss dar.
      Ich selbst hab mit 29, also vor nun 8 Jahren mit der Musik, genauso als Totalanfänger und mit einem Hümmelchen angefangen.
      (Hab aber auch den besten Lerher überhaupt und so.. ;) )

      Bei der Lehrerfrage kann ich dir nicht weiter helfen. Ein Ratschlag aber sind Kurse: Neben der Tatsache, dass man dort viele Leute kennen lernen kann, lernt man da natürlich auch was über und für das Instrument.
      In Deutschland sind die ja gar nicht so rar gesäht und mit Vorausplanung lässt sich das auch ohne "Mobil" bewerkstelligen.
      PDH - Preiset das Hümmelchen
      You know, Internet is a dangerous thing with all that sheet music out there...
    • Hallo und willkommen!

      Ich habe auch mit dem Hümmelchen angefangen in dem Wissen, dass ich NICHT Marktsack spielen will. Da wusste ich allerdings auch noch nicht, was es sonst noch alles Tolles gibt. Inzwischen spiele ich Schäferpfeife – im Moment nur, wenn mir noch Zeit übrigbleibt neben der Arbeit. Da ich klassischer Musiker bin, war das Notenlesen für mich sehr normal und ich musste „nur noch“ Pusten und Drücken zu koordinieren lernen :)

      Einen Lehrer zu haben und Kurse zu besuchen ist in meinen Augen für einen Totalanfänger sehr wichtig und sinnvoll. Jürgen Ross hat auf seiner Seite Kurse aufgelistet, bei denen auch Hümmelchen unterrichtet wird. dudelsackbau.de/regelmaeszige-termine.html. Ausserdem gibt es immer Hümmelchenkurse beim Spielkurs in Radis www.spielkurs.de


      Vielleicht weiß ja auch @RickKrueger eine Lehrerin oder einen Lehrer für Hümmelchen in Stuttgart? Ich habe früher auch Hümmelchenunterricht gegeben – bin allerdings in Nijmegen/NL etwas zu weit weg.

      Über den Begriff Volksmusik stolpert hier übrigens niemand ;) Interessantes Repertoire könntest du auch in spätbarocken Handschriften finden. Vieles ist für Geige und einen viel größeren Tonumfang geschrieben, aber es gibt auch reichlich Musik, die den Tonumfang von 9 Tönen nicht überschreitet. Wenn es dann mal so weit ist, wäre die Seite tanzmusikarchiv.de/ interessant.


      Immer interessant und empfehlenswert unabhängig davon, wie weit du musikalisch schon bist, ist das Klangrauschtreffen in der Lüneburger Heide klangrauschtreffen.de/ Da laufen lauter (volks-/folk-)musikbegeisterte Menschen rum und interessante Kurse abseits der „normalen“ Instrumentalkurse gibt es auch.
      Gruß,
      Kristof

      folk.jankristofschliep.com
      jankristofschliep.com

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      Wird man einem Dudelsack vorgestellt,
      so redet man ihn selbstverständlich so
      lange mit "Siedelsack" an, bis einem
      offiziell das "Du" angeboten wird!


      :rofl:
    • Liebe Beide (und alle anderen),

      habt vielen Dank für euer herzliches Willkommen :)

      Es ist beruhigend für mich, dass es noch mehr Menschen gibt, die erst mit Ende 20 anfangen und trotzdem Erfolg haben. Das macht mir doch schon ein bisschen Hoffnung. Mir ist aber auch bewusst, dass es wohl noch ne Weile dauern wird, bis ich überhaupt irgendwas kann. Das schöne ist aber, dass man, wenn man etwas älter wird, wohl geduldiger mit sich selbst wird. Mit 16 landet ein solcher Sack wohl in der Ecke und wird ignoriert, wenn die ersten drei Versuche schief gegangen sind :D

      @Kristof: Ich bin leider noch sehr weit entfernt davon, tatsächlich Melodien zu spielen. Aber wenn ich mal eine Weile dabei bin, werde ich dankend auf diesen Thread zurückgreifen, um mir Notenmaterial zu besorgen. Vielen Dank übrigens, dass du mich auf ein Forenmitglied aufmerksam gemacht hast, das auch aus Stuttgart kommt. Ich glaube, regelmäßige Treffen würden mir wirklich helfen. Ob es Unterricht im "klassischen" Sinne sein muss, wird die Zeit weisen, aber ich denke, dass es mir helfen würde, wenn mal jemand auf das schaut, was ich mache und mir den einen oder anderen Tipp gibt.

      Was musikalisches Repertoire angeht: Ich glaube, ich bin der Typ Mensch, der Sachen hört uns sie dann nachspielen möchte. Ich denke nicht, dass ich mir ein Notenblatt anschaue und mir denke "Boah geil, das ist sicher toll. Das lerne ich jetzt". Wenn ich nicht weiß, wie es klingen muss, würde mir das Lernen wahrscheinlich sehr schwer fallen. Aber ich kann mir vorstellen, dass es im Internetz viele Melodien gibt, die sich gut auf dem Hümmelchen umsetzen lassen und zu denen es auch Noten gibt - eben gerade auch ältere Stücke. Was ich eben nicht möchte, ist die millionste Version von Totus floreo oder dem Taubentritt spielen. Ich kann mir vorstellen, dass es noch so viel mehr gibt, was man tolles machen kann und wo es irgendwo irgendwelche Aufnahmen in irgendeiner Form gibt :kopfkratz:
    • Moin!

      Da mich der Kristof hier schon markiert hat, ich bin gern bereit, da Tipps, etc. zu geben (an sich auch gern Unterricht, je nachdem, wie das passt), schreib mir doch einfach eine PN :)

      Ich spiele selbst inzwischen zwar primär Schäferpfeife (und andere Dudelsäcke), aber mein Hümmelchen ist auf jeden Fall nicht eingestaubt ;)

      Viele Grüße,
      Rick
      "Wenn's ned qualmt, isses keine Zigarette." - Mattis Branschke, 2016
    • Heute mal zum aktuellen Stand der Dinge. Ich habe das Hümmelchen (getauft auf den Namen Norbert :D ) jetzt seit 5 Wochen und habe wirklich großen Spaß damit. Ich habe mich jetzt auch schon mehrmals mit @RickKrueger getroffen und er ist wirklich ein sehr guter Lehrer. Es passt einerseits menschlich sehr gut, aber ich habe auch das Gefühl, dass er mir schon vieles beigebracht hat - auch, weil er mir Übungsmaterialien zur Verfügung gestellt hat. Also wirklich klasse :thumbsup:

      Die größte Herausforderung war/ist das Verknüpfen von Noten und Griffen, also welcher Ton wie gegriffen wird. Bis das mal im Stammhirn angekommen ist....meine Güte. Aber auch das wird so langsam. Es sind ja Gott sei Dank nicht so viele Griffe/Noten, die ich lernen muss.

      Mittlerweile quiekt mein Hümmelchen auch nicht mehr. Also offenbar klappt es jetzt auch besser mit dem Druckhalten. An der Atemtechnik feile ich noch, weil ich momentan - gerade wenn ich neue Tonabfolgen (von Melodien ist noch keine Rede) lerne/spiele - so konzentriert auf die Griffe bin, dass ich "dauerhaft" in den Sack puste, obwohl das ja überhaupt nicht nötig ist. Aber auch hier hat Rick mir Tipps gegeben, die ich versuche, umzusetzen. Das Bordunstimmen klappt mittlerweile auch ganz gut. Ich weiß mittlerweile, wie es klingen muss und schule entsprechend mein Gehör.

      Das Hümmelchen hat wirklich einen tollen Klang und das Spielen macht mir wirklich Spaß. Es sind nur zwei kleine Wermutstropfen, die es beim zweibordunigen Schulmodell von Ross gibt. 1. Die barocke Griffweise. Ich bin gerade dabei, die C-dur- bzw. D-dorisch-Tonleiter zu lernen und hier ist es kein Problem. Dass das F mit Gabelgriff gegriffen wird, ist jetzt nicht sooooo aufregend. Wo ich mich momentan noch nicht dran traue, ist die F-Dur-plagal-Tonleiter (ich hoffe, der Terminus stimmt?). Das b wird bei der barocken Griffweise doch sehr seltsam gegriffen, weil hier sowohl die Ober- als auch die Unterhand involviert sind. Da traue ich mich noch nicht dran und die Hemmschwelle hier doch einigermaßen hoch, das überhaupt mal zu versuchen ;( Das bedeutet auch - und das ist der zweite Wermutstropfen -, dass ich momentan nur mit einem Bordun spielen kann (D-Bordun). Ich glaube, das Schulhümmelchen von Herrn Ross ist in erster Linie für F-Dur ausgelegt ( mit f- und c-Bordun) und das ist für mich ein bisschen schade, weil ich auch gerne Stücke in D oder in C mit zwei Bordunen spielen möchte.

      Aber sei es drum: Ich bin wirklich glücklich und habe das Gefühl, dass ich von Woche zu Woche ein bisschen besser werde. Ich beschränke mich das nächste Jahr erstmal auf die Basics und werde dann überlegen, auf ein größeres Instrument (Dudey) mit mehr Bordunen umzusteigen. Den Klang finde ich nach wie vor klasse und ich möchte gerne das "Hümmelige" behalten, nur eben mit vollerem Bordunklang. Aber erstmal die Basics und der Rest wird sich ergeben :)
    • Mittlerweile werden meine Fortschritte größer und ich verstehe mich mittlerweile darauf, einfachste Melodien zu spielen. @subi, dein Youtube-Channel hat mich inspiriert :huepf: "Kommt ihr G'spielen" klingt auf dem Hümmelchen echt richtig schön und ick freu mir wie Bolle, dass ich das schon so einigermaßen hinbekomme (zwar noch etwas holprig, aber immerhin). Ich habe letzte Woche meinen nächsten Dudelsack bestellt, einen dreibordunigen Dudey von Christian Dreier. Die Bauzeit beträgt ein Jahr und ich denke, dass das für mich optimal ist. Dann habe ich jetzt noch ein Jahr Zeit, mit Hilfe meines Lehrers (der wirklich einen richtig geilen Job macht - danke, @RickKrueger) und meines Schulhümmelchens die Basics soweit lernen kann, dass ich dann auch mit dem Dudey zurechtkomme.
    • Blooddigger schrieb:

      F-Dur-plagal-Tonleiter (ich hoffe, der Terminus stimmt?).
      Nur kurz zur Terminologie: Die Skala heißt „F-Dur“. Das Wort Plagal kommt aus einem anderen Zusammenhang, nämlich dem Verhältnis von Skalen/Akkorden/Melodiewendungen zu einander.

      Wenn du von F aus eine Skala mit H spieltest, hieße die Skala F-lydisch. Wenn du von F mit Bb spielst, ist es schlicht und ergreifend F-Dur oder – wenn man unbedingt in den kirchentonalen Skalen bleiben will – F-ionisch.

      Schön, dass es so gut voran geht!

      Die Hümmelchen von Jürgen Ross sind auch für D-dorisch geeignet: Den F-Bordun zustöpseln und den C-Bordun so weit zusammenschieben, bis er ein D spielt. Es gibt bei Jürgen Ross auch Zwischenstücke zu bestellen, die noch mehr Borduntöne möglich machen und mit denen diese auch sehr schön stabil laufen. Wenn du deine tonalen Möglichkeiten erweitern möchtest, kann ich die nur empfehlen.

      P.S.: Und nun lese ich, dass du ein Dudey bestellt hast – da sind dann ja eh viel mehr Bordunmöglichkeiten drin!
      Gruß,
      Kristof

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      so redet man ihn selbstverständlich so
      lange mit "Siedelsack" an, bis einem
      offiziell das "Du" angeboten wird!


      :rofl:
    • Kristof schrieb:

      Nur kurz zur Terminologie: Die Skala heißt „F-Dur“. Das Wort Plagal kommt aus einem anderen Zusammenhang, nämlich dem Verhältnis von Skalen/Akkorden/Melodiewendungen zu einander.

      Wenn du von F aus eine Skala mit H spieltest, hieße die Skala F-lydisch. Wenn du von F mit Bb spielst, ist es schlicht und ergreifend F-Dur oder – wenn man unbedingt in den kirchentonalen Skalen bleiben will – F-ionisch.
      Vielen Dank für den Hinweis bzw. für die Korrektur, Kristof. Da sieht man halt, dass ich noch lerne und dass es noch seeeeeeeeehhhhhhhrrrrrrr viel zu lernen gibt :D Ich dachte vorher, F-Dur plagal ist es, wenn ich die F-Dur-Tonleiter spiele, aber nicht bis zum "zweiten F" komme, weil der Tonumfang des Hümmelchens das nicht hergibt. Ich kann ja quasi nur F-G-A-Bb-C-D spielen und das ist nur eine "unvollständige" Tonleiter. Ich dachte, plagal sei ein Synonym für unvollständig :whistling: Aber siehste, schon wieder was gelernt.

      Zur Bordunstimmung des Ross-Schulhümmelchens mit zwei Bordunen. Der "große" Bordun ist ja umstimmbar von f auf d und der kleine Bordun stimmt nur in c. Er ist ja gedacht als Quintbordun für F-dur und als Hauptbordun für c-dur (Ich spiele "Kommt ihr G'spielen" in C-Dur mit eben diesem c-Bordun und er klingt, wenn ich das richtig beurteile, wie das tiefe c der Spielpfeife.

      Wenn ich Sachen aus dem Codex Verus spiele (bspw. Hameln), spiele ich das mit d-Bordun, aber mit h statt Bb. Das müsste ja dann D-Dorisch sein, oder (im Gegensatz zu D-Moll, bei dem ein Bb statt des Hs zum Einsatz kommt). Wie gesagt, ich scheue das Bb momentan noch, weil es ja doch ziemlich schwierig gegriffen wird. Aber ich bin ja auch noch am Anfang. Eins nach dem anderen.

      Was ich jedenfalls festgestellt habe: Wenn man den kleinen c-Bordun lang genug rauszieht, gelingt es, ihm ein a zu entlocken. Das a ist dann auch einigermaßen stabil, aber das Problem ist, dass ich das Oberteil des Borduns so weit rausziehen muss, dass es fast schon abfällt. Dennoch: Wenn man vorsichtig ist, kann man auch D-Tonarten mit Quintbordun spielen, obwohl der Bordun dafür gar nicht ausgelegt ist :huepf:

      Der Dudey, den ich bestellt habe, wird dann drei Bordune haben (C/D, f/g/a, c/d). Ich denke, dass hier die musikalischen Möglichkeiten schon enorm sind. Und ich finde es gut, dass das jetzt verhältnismäßig lange dauert, bis ich ihn bekomme. Momentan könnte ich mit so einem Instrument wahrscheinlich gar nicht umgehen. Aber bis in einem Jahr bin ich vielleicht schon so gefestigt und kann die Basics so gut, dass ich das Potential eines solchen Instruments vielleicht schon ein Stück weit ausreizen kann. Er wird dann auch die offene Griffweise aufweisen, sodass dann hoffentlich auch F-dur für mich leichter möglich sein wird (wegen des leichter greifbaren Bbs). Ich muss dann zwar bei einem Ton umdenken (kein Gabelgriff beim F mehr), aber ich denke, dass das dann einigermaßen schnell gehen wird. Wir werden sehen. Ich habe jedenfalls riesigen Spaß beim Dudelsackspielen :love:
    • Blooddigger schrieb:

      Kristof schrieb:

      Nur kurz zur Terminologie: Die Skala heißt „F-Dur“. Das Wort Plagal kommt aus einem anderen Zusammenhang, nämlich dem Verhältnis von Skalen/Akkorden/Melodiewendungen zu einander.

      Wenn du von F aus eine Skala mit H spieltest, hieße die Skala F-lydisch. Wenn du von F mit Bb spielst, ist es schlicht und ergreifend F-Dur oder – wenn man unbedingt in den kirchentonalen Skalen bleiben will – F-ionisch.
      Vielen Dank für den Hinweis bzw. für die Korrektur, Kristof. Da sieht man halt, dass ich noch lerne und dass es noch seeeeeeeeehhhhhhhrrrrrrr viel zu lernen gibt :D Ich dachte vorher, F-Dur plagal ist es, wenn ich die F-Dur-Tonleiter spiele, aber nicht bis zum "zweiten F" komme, weil der Tonumfang des Hümmelchens das nicht hergibt. Ich kann ja quasi nur F-G-A-Bb-C-D spielen und das ist nur eine "unvollständige" Tonleiter. Ich dachte, plagal sei ein Synonym für unvollständig :whistling: Aber siehste, schon wieder was gelernt.

      Der Skala ist es ziemlich egal, ob du sie von oben nach unten, unten nach oben oder durcheinander spielst. Es bleiben die Töne von F-Dur :)

      Blodigger schrieb:


      Wenn ich Sachen aus dem Codex Verus spiele (bspw. Hameln), spiele ich das mit d-Bordun, aber mit h statt Bb. Das müsste ja dann D-Dorisch sein, oder (im Gegensatz zu D-Moll, bei dem ein Bb statt des Hs zum Einsatz kommt).
      Das ist korrekt: Die Skala von D aus mit H heißt dorisch. Die dorische Skala beginnt immer auf dem 2. Ton der „Ausgangsskala“ – im Fall des Hümmelchens C-ionisch/Dur.

      Wenn man in den Kirchentonarten bleiben wollte, könnte man D-moll auch als D-äolisch bezeichnen – denn es hat das Vorzeichen von F-ionisch und beginnt auf dem 6. Ton von F-ionisch :D
      Gruß,
      Kristof

      folk.jankristofschliep.com
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      :rofl:
    • Hi Blooddigger,

      Schön zu hören dass das Hümmelchen Spaß macht und Du Dir bei Christian Dreier was dreiborduniges bestellt hast. Wenn Du unten Doppellöcher und ein zweites Daumenloch bestellt hast, kannst Du auch vieles in D-Dur spielen. Wenn nicht, würde ich das bei Christian nachschieben. Das macht das Instrument nochmal deutlich vielseitiger.

      Grüße, Alex
      Das Biniou ist ein sehr schönes Instrument - aus 20m Entfernung (Paul Beekhuizen)

      Ein Troll sein? Ich darf das, ich hab's schriftlich!
    • Kristof schrieb:

      Das ist korrekt: Die Skala von D aus mit H heißt dorisch. Die dorische Skala beginnt immer auf dem 2. Ton der „Ausgangsskala“ – im Fall des Hümmelchens C-ionisch/Dur.
      Juhuuuuu, ich habs richtig :huepf:


      Kristof schrieb:

      Wenn man in den Kirchentonarten bleiben wollte, könnte man D-moll auch als D-äolisch bezeichnen – denn es hat das Vorzeichen von F-ionisch und beginnt auf dem 6. Ton von F-ionisch
      Hilfe! What the..... :huh: Vielen Dank für die Info :D

      Lieben Dank euch Beiden :) @Ancalagon: Ich werde Christian gleich mal kontaktieren. Fis-Daumenloch ist mir klar (noch nicht geordert, wird aber noch), aber für welche Töne wären dann die Doppellöcher? Könntest du mir hier bitte nochmal weiterhelfen? Ich denke, es schadet nicht, wenn die Spielpfeife gleich für alle Eventualitäten ausgestattet ist - zumal mich Doppellöcher ja auch nicht behindern, wenn ich erstmal nur Stücke in D-Dorisch oder C-Dur spiele. D-Dur käme dann erst später, aber es wäre halt gut, wenn die Spielpfeife dann schon dafür ausgestattet wäre.

      Im Übrigen finde ich es toll, welche Hilfsbereitschaft mir als Totalanfänger und Nichts-von-Musiktheorie-oder-Skalen-oder-sonstwas-Versteher hier entgegenschlägt.
    • Das kann ich schnell beantworten.

      Du hast normal ja

      c' d' e' f'.....

      Mit den Doppellöchern unten hättest du c' cis'/des' | d' dis'/es' | e' | f' | fis' mit 2. Daumenloch oder Gabelgriff.
      Auch ich empfehle ein zweites Daumenloch für fis' beim Hümmelchen.
      PDH - Preiset das Hümmelchen
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    • Blooddigger schrieb:

      Im Übrigen finde ich es toll, welche Hilfsbereitschaft mir als Totalanfänger und Nichts-von-Musiktheorie-oder-Skalen-oder-sonstwas-Versteher hier entgegenschlägt.
      Wenn du mehr über die Grundbegriffe in der Musiktheorie lernen möchtest:

      spielkurs-pipenbock.de/pb_kursharmonie19.html ;)

      Doppellöcher stören nicht, auch wenn du sie (noch) nicht benutzt. Aber sie eröffnen dir später sehr viele Möglichkeiten!
      Gruß,
      Kristof

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      :rofl:
    • Ich heute festgestellt habe, dass das menschliche Gehirn offensichtlich eine ganz fantastische Erfindung ist. Hintergrund:

      Ich habe vor drei Wochen mit einem neuen Stück angefangen. Der Anspruch des Stückes ist eher gering und trotzdem hatte ich so meine Probleme. Warum, weiß ich auch nicht :/ Jedenfalls habe ich zwei Wochen lang gekämpft und war auch schon ziemlich frustriert, weil ich es nicht hinbekommen habe (schnell, langsam, mit Noten, ohne Noten.... - es wollte einfach nicht gelingen).

      Dann musste ich eine Woche lang eine Zwangspause einlegen (Sommererkältung) und als ich mein Hümmelchen heute wieder in die Hand genommen habe, lief es ohne Noten beim ersten Versuch auf Anhieb. Kein Wackler, kein Holper, einfach nichts. Auch wenns mich natürlich freut, versteh' ichs nicht :D Geht euch das auch manchmal so? Also ist das normal?
    • Der Totentanz aus dem Codex Verus. Also eigentlich nichts Schwieriges. Ich weiß auch nicht, woran es lag. Aber eben, jetzt läufts.

      Eigentlich war das ganze Pseudomittelaltergedöns aus dem CV genau das, was ich nicht wollte (siehe mein Post oben). Aber ich musste einsehen, dass diese Stücke für Anfänger (was ich ja nunmal bin), ideal sind. Und was noch wichtiger ist: von vielen der Stücke existieren Aufnahmen, was es mir viel leichter macht. Ich muss immer wissen, wie es klingen muss, bevor ich mich da herantraue.
    • He Blooddigger,
      wenn du was anderes als den CV willst dann sag doch Mal was du spielen willst. Es gibt auch jede Menge einfacher trad. Walzer, Schottisch, etc. Dafür gibt es jede Menge freie Noten in ABC-Notation. Die kann Dir ein passendes Programm auch vorspielen. Such Mal hier im Forum, da sollte sich was finden.

      Grüße Alex
      Das Biniou ist ein sehr schönes Instrument - aus 20m Entfernung (Paul Beekhuizen)

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