Hi Arno,
ich habe einmal ein "Wasserglasexperiment" gemacht, und einen Zedernblock einer alten Schulsopran für eine Stunde ins Quellwasser gesteckt (und beschwert, damit's unten bleibt). Das Ergebnis war ein weitaus zu dicker Block, der nicht mehr in die Flöte passte (und vorher beim Schütteln glatt herausfiel). Meine Vermutung ist daher, dass das Wasser durchaus in den ganzen Block eindringt und nicht nur in die Oberfläche. Für diese These sprechen auch die aus diesem Grunde abgebrochenen Experimente mit Blöcken aus zwei Materialien (Moeck in den 80ern) und die Tatsache, dass das einzige halbwegs funktionable synthetische entsprechend ähnlich poröse Material ("Synpor", Patent Strathmann, Verwertungsrechte bei Mollenhauer, dort auf Wunsch in allen Flöten, insbesondere aber in den modernen harmonischen Blockflöten und der Helder-Tenor) durchgängig porös ist. Ich habe bei meinem Block dann einfach gewartet und wieder getrocknet, nach etwa einem Tag ging er mit der üblichen Hammertechnik gut rein. Das Problem scheint vielmehr zu sein, dass eine einmal so richtig ausgetrocknete Zeder das Wasser nicht mehr so gut halten kann (muahaha): Sofort, als ich das Instrument nicht mehr regelmäßig gespielt habe, war der Block wieder zu lose. Das war der Moment, in dem ich mich gegen alte gebrauchte Blockflöten und für neue entschieden habe. Könnte natürlich auch sein, dass das Wasserbad den Block "überreizt" hat und zur Zerstörung der Zellstrukturen geführt hat. Die These, dass es das umliegende Holz ist, halte ich für eher (aber nicht völlig) abwegig, das spielt sicher auch, aber m.E. eine eher kleine Rolle.
Das bringt mich zu folgender These: Zeder ist IMO nicht "absolut" quellstabil, Tropenhölzer (und einige heimische, zum Blockflötenbau verwendete Harthölzer) sind ordentlich geölt für geringe Zeit (=die Spieldauer) eigentlich quellstabiler. Zeder ist nur "relativ" quellstabil für ein Holz dieser geringen Dichte und Porösität (?) (in das durch seine durchlässige Struktur auch noch viel Wasser reinpasst). Zahlen dazu habe ich aber leider keine gelesen bisher, und gerade auch nicht auf die schnelle ergooglen können.
Nochmal was gegen die Wasserglasmethode:
Die "Tauchlösung" hat m.E. noch einen weiteren Nachteil: Wenn man eine Blockflöte einspielt, bilden sich auf der Blockbahn durch die ständige Befeuchtung mit dem mineralischen bzw. einfach durch Nahrungsreste o.ä. verunreinigten Speichel kleine "Kanäle" aus, über die das Wasser hinten am Block abläuft, vorausgesetzt, man spielt intelligent ein, bläst die Flöte nie oder nur selten aus, verwendet das unsägliche Antikondens (=leichte Spülmittellösung, die die Bildung von Wassertropfen über Verringerung der Oberflächenspannung des Wassers im Windkanal vermeidet) nicht und macht auch sonst nichts, um die Blockbahn in ihrer Entwicklung "zu stören" (Details: blezinger.de/de/einspielen.htm). So ein Wasserbad führt also wohl auch dazu, dass man das Instrument neu einspielen muss.
Also: ohnehin muss man das Instrument einspielen, wenn es "ordentlich" funktionieren soll. Dann kann man auch versuchen, darüber den Block zu reaktivieren.
Viele Grüße,
Alex
ich habe einmal ein "Wasserglasexperiment" gemacht, und einen Zedernblock einer alten Schulsopran für eine Stunde ins Quellwasser gesteckt (und beschwert, damit's unten bleibt). Das Ergebnis war ein weitaus zu dicker Block, der nicht mehr in die Flöte passte (und vorher beim Schütteln glatt herausfiel). Meine Vermutung ist daher, dass das Wasser durchaus in den ganzen Block eindringt und nicht nur in die Oberfläche. Für diese These sprechen auch die aus diesem Grunde abgebrochenen Experimente mit Blöcken aus zwei Materialien (Moeck in den 80ern) und die Tatsache, dass das einzige halbwegs funktionable synthetische entsprechend ähnlich poröse Material ("Synpor", Patent Strathmann, Verwertungsrechte bei Mollenhauer, dort auf Wunsch in allen Flöten, insbesondere aber in den modernen harmonischen Blockflöten und der Helder-Tenor) durchgängig porös ist. Ich habe bei meinem Block dann einfach gewartet und wieder getrocknet, nach etwa einem Tag ging er mit der üblichen Hammertechnik gut rein. Das Problem scheint vielmehr zu sein, dass eine einmal so richtig ausgetrocknete Zeder das Wasser nicht mehr so gut halten kann (muahaha): Sofort, als ich das Instrument nicht mehr regelmäßig gespielt habe, war der Block wieder zu lose. Das war der Moment, in dem ich mich gegen alte gebrauchte Blockflöten und für neue entschieden habe. Könnte natürlich auch sein, dass das Wasserbad den Block "überreizt" hat und zur Zerstörung der Zellstrukturen geführt hat. Die These, dass es das umliegende Holz ist, halte ich für eher (aber nicht völlig) abwegig, das spielt sicher auch, aber m.E. eine eher kleine Rolle.
Das bringt mich zu folgender These: Zeder ist IMO nicht "absolut" quellstabil, Tropenhölzer (und einige heimische, zum Blockflötenbau verwendete Harthölzer) sind ordentlich geölt für geringe Zeit (=die Spieldauer) eigentlich quellstabiler. Zeder ist nur "relativ" quellstabil für ein Holz dieser geringen Dichte und Porösität (?) (in das durch seine durchlässige Struktur auch noch viel Wasser reinpasst). Zahlen dazu habe ich aber leider keine gelesen bisher, und gerade auch nicht auf die schnelle ergooglen können.
Nochmal was gegen die Wasserglasmethode:
Die "Tauchlösung" hat m.E. noch einen weiteren Nachteil: Wenn man eine Blockflöte einspielt, bilden sich auf der Blockbahn durch die ständige Befeuchtung mit dem mineralischen bzw. einfach durch Nahrungsreste o.ä. verunreinigten Speichel kleine "Kanäle" aus, über die das Wasser hinten am Block abläuft, vorausgesetzt, man spielt intelligent ein, bläst die Flöte nie oder nur selten aus, verwendet das unsägliche Antikondens (=leichte Spülmittellösung, die die Bildung von Wassertropfen über Verringerung der Oberflächenspannung des Wassers im Windkanal vermeidet) nicht und macht auch sonst nichts, um die Blockbahn in ihrer Entwicklung "zu stören" (Details: blezinger.de/de/einspielen.htm). So ein Wasserbad führt also wohl auch dazu, dass man das Instrument neu einspielen muss.
Also: ohnehin muss man das Instrument einspielen, wenn es "ordentlich" funktionieren soll. Dann kann man auch versuchen, darüber den Block zu reaktivieren.
Viele Grüße,
Alex
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