Zierringe - meine Methode

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    • Zierringe - meine Methode

      Hallo Ihr

      Ich habe seit einiger Zeit eine tolle Methode herausgefunden, mit der man sehr einfach, sehr schnell, sehr streßfrei, sehr schöne Zierringe für Hümmelchen, Smallpipes etc. herstellen kann, die auf den ersten Blick Elfenbein ziemlich ähnlich sehen und relativ schwer sind. Sie lassen sich spanend überarbeiten, Lackieren etc.

      Okay, am Anfang steht ein Urmodell. Ich habe mir einen Zierring aus Ahorn gedreht. Das Holz ist ziemlich wurscht. Wenn es zu offenporig ist, kann man es nach dem Drehen lackieren.
      Dieses Urmodell habe ich dann auf eine glatte Unterlage (Untertasse weil gerade nichts anderes greifbar war) geklebt und zwar mit doppelseitigem Teppichklebeband.
      Dann habe ich eine Pappröhre aus einer Klorolle drumherum geklebt. Es muß nicht superfest sein. Es reicht wenn die Pappe überall festen Kontakt mit dem Klebeband hat.

      Jetzt kommt der Trick:

      Die Pappröhre habe ich mit Purusil ausgegossen bis das Urmodell komplett bedeckt war.
      Purusil ist ein additiver Silikonkautschuk der Firma Purux. Es haftet grundsätzlich an nichts außer an sich selbst. Daher läßt sich sowohl das Urmodell als auch alle Gießmaterialien, die man in die fertige Form gießt, ohne Trennmittel und ohne Probleme entformen.

      Außerdem ist Purusil - wenn ausgehärtet - gummiartig elastisch und ziemlich reißfest.

      Man muß nur darauf achten, daß man nicht allzu viele Luftblasen eingießt bzw. die eingegossenen Luftblasen durch Schütteln, Klopfen etc. entweichen läßt bevor das Silikon vernetzt.
      Das geschieht nach ca. 15 Minuten. Nach knapp 30 - 40 Minuten kann man die Form aus der Papphülle und das Urmodell aus der Form nehmen.

      Die Form kann jetzt mit so ziemlich jedem Flüssigkunststoff ausgegossen werden.
      Ich habe ein ungefülltes Polyurethan-Schnellgießharz namens Biresin G26 verwendet, das 1:1 mit dem Härter vermischt wird und nach knapp 5 Minuten ausgehärtet ist.
      Flüssig ist es glasklar doch wenn es ausgehärtet ist, hat es die Farbe von Elfenbein.

      Auf dem Bild sieht man die ersten Versuche. Der Holzstab in dem Zierring ist nur ein Abfallstück. Das rosafarbene Teil ist die Form.

      [Blockierte Grafik: http://www.host-a.de/zierringe.jpg]

      Schöne Grüße
      Erutan
    • @Igoraxx:
      Es haben sich schon ganz andere, höchst intelligente Leute mit dem Thema beschäftigt und sind zu dem Entschluss gekommen, dass es mal ne lustige Aktion wäre eine Spielpfeife zu gießen, es aber zu teuer und zu unpraktikabel ist, wenn man das nicht in 100er- bzw. 1000er Chargen macht. Außerdem gibt's da noch ganz andere Probleme, wie bspw. das notwendige Vorhandensein einer absolut einwandfreien Spielpfeife, die nicht das kleinste Spielpfeifenproblem hat.
      • "Kaum macht man's richtig, schon funktioniert's."
      • "Wenn's ned grooved, isses für'n Arsch." - Mattis Branschke
    • Franz hat das Wesentliche schon gesagt. Im Prinzip sieht man im Video nur genau das, was man in jedem Modellbau-Fachbuch nachlesen kann.

      Sowas sauber zu machen braucht auch viel Übung und kostet - Im Video wird schätzungsweise allein Silikon für ca. 150.- EUR Verballert.

      Und das man einen perfekten Chanter als Modell braucht ist auch nur die Spitze des Eisberges: Je nachdem, aus was man den endgültig gießt, werden gegenüber Holz gewisse Korrekturen nötig sein. Und für jede davon müsste man, um sich ranzutasten, wieder eine neue Form und ggf einen neuen Kern machen. Imho lohnt das null, ist aber durchaus was für Bastler...