Die Drechselbank

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    • Die Drechselbank

      Folgende Punkte wären in meinen Augen zu diskutieren:

      Motorleistung
      Spitzenweite
      Spitzenhöhe
      Gewicht
      Platzbedarf und Transportfähigkeit
      Stromanschluss
      Material
      Kosten-/Nutzenfaktor
      Verfügbarkeit von Zubehör und Ersatzteilen

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      Mittlerweile kommen fast alle Maschinen für den Hobby- und semiprofessionellen Bereich aus Fernost.

      Die hierzulande geläufigen "Marken" wie JET, Holzmann, Scheppach, Güde, Record Power, Magma, Holzstar, Holzprofi und Drechselmeister, etc.
      sind letztlich alles Chinafabrikate.
      Hier stellt sich trotzdem die Frage, unter welchem Stempel sich eine taugliche Maschine verbirgt.

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      Eine Frage die mich derzeit persönlich beschäftigt ist die Frage nach der Spitzenweite. Meine Jet JWL-1220 hat eine zusätzliche Bettverlängerung und damit können die Bohrer im Reitstock eingespannt werden.

      Ist eine Spitzenweite von 1.000-1.200mm wünschenwert um die Bohrerführung zu erleichtern,
      oder ist das sogar überflüssig und die Führung per Hand des Bohrers letztlich besser und eine Spitzenweite von 600-700mm ausreichend?

      Dabei gehe ich jetzt mal von einer Schäferpfeife in G als Referenz für die Spitzenweite aus.
    • Ein guter Freund von mir hat mit der kleinen Holzmann-Maschine mit 460 mm Spitzenweite eine Zampogna gigante (!) gebaut... auch das geht.
      Ich selber führe den Bohrer immer mit der Hand, muss allerdings dazu sagen, dass das aus der Not entstand, weil bei meinen früheren Drechselbänken die Reitstockführung auf dem Bankbett immer fern jeglicher Präzision war - auf deutsch: hat gewackelt bis zum geht-nicht-mehr.
      Spitzenhöhe ist für den Dudelsackbau nahezu unerheblich, es sei denn, man ist Marktsack-Riesentrichter-Fetischist ;) - für jede Trichtergröße diesseits der Lächerlichkeit genügt die Spitzenhöhe jeder "normalen" Maschine.
      In Bezug auf Gewicht gilt generell: je schwerer, desto besser - ebenso wie Spitzenweite geht das natürlich auf Kosten von Platzbedarf und Transportfähigkeit.
      Irgendjemand hat mal gesagt "anständiges Werkzeug läuft mit Starkstrom oder hat einen Vergaser" - vielleicht etwas überspitzt, aber grundsätzlich nicht verkehrt.
      Der Kosten/Nutzenfaktor ist in erster Linie für den Hobbybauer interessant - um mir einen oder zwei Dudelsäcke zu bauen, ist es Blödsinn, mir eine Drechselmaschine für 10.000 € anzuschaffen. Ebenso blödsinnig ist es, das Projekt mit einer 99 €-Maschine von Ebay angehen zu wollen.
      Verfügbarkeit von Zubehör und Ersatzteilen scheint nach meiner Erfahrung allgemein schwierig zu sein, zuverlässig eigentlich nur bei Maschinen der Spitzenklasse (mit entsprechendem Preis).
    • Die kleine Holzmann, hat mich damals nie im Stich gelassen!
      Mit der Zampogna 6 palmi, war es aber schon recht kniffelig.
      Auch ich habe damals die Bohrung frei Hand ausgeführt. Mit etwas Übung und dem richtigen Werkzeug aber kein Hexenwerk.
      Wo die Qualität von Holzmannmaschinen heute liegt, kann ich nicht beschreiben. Ist ja schon einige Jahre her.

      Lieben Gruß Thomas
    • Bei meiner Jet-JWL-1220 ist das größte Problem der Reitstock. Gut ich habe der Maschine einiges abverlangt, habe auch Stahl, Messing und Aluminium damit bearbeitet.
      Jedoch war die Bohrpinole nach 1,5 Jahren hinüber, das Gewinde des Spannhebels für Reitstock-zu-Maschinenbett war noch schneller kaputt,
      dazu noch das große Spiel im Maschinenbett. Außerdem habe ich mittlerweile den zweiten Keilriemen auf der Maschine, der wohl auch nicht mehr allzulange halten wird.

      Die Spindelsperre war praktisch nach vier Wochen im Eimer, alleine schon deshalb weil das Gewinde nur 1 1/2 - 2 Gewindegänge Halt hatte.

      Ich habe jetzt noch Ersatzkugellager gekauft, da eines sich bereits gelockert hatte und hoffe das die Maschine dadurch wieder leiser und präziser läuft.
    • Meine erste Drechselbank war eine Holzmann VD1100 (mit Kopiereinrichtung).
      Auch hier war die Passgenauigkeit besonders des Reitstockes sehr ungenau gearbeitet, das liegt vor allem am Gussbett dessen innere Führung aussah als "freihändig ausgeschnitten".
      Die Maschine hatte eine Variomatik, also eine über einen Hebel verstellbare Drehzahländerungsmöglichkeit.
      Die Zahnnuten am Ende der Variomatikstange waren nach wenigen Monaten komplett verbogen, die Variomatik selbst sehr schwergängig bzw. sehr oft nachzufetten damit sie ordentlich funktioniert. Der Keilriemen riss ca. alle 8 Monate. Auf Grund der zunehmenden Lautstärke habe ich auch die Lager gewechselt, leider dürfte der Lärm aber von der Lagerung der Variomatik kommen und diese muss sich mit gewissem Spiel auf der Spindelachse bewegen können.... also keine Lösung in Sicht.
      Auch bei dieser Maschine waren die Schrauben für die Spindelarretierung und die Feststellung der Handauflage nach kurzer Zeit hinüber, das kann man aber relativ leicht und günstig durch bessere Qualität ersetzen.
      Die sogenannte Kopiereinrichtung habe ich nie für diesen Zweck verwendet sondern später zu einer Bohreinrichtung umgebaut.

      Fazit: Für die ersten 3 Jahre hat mir die Bank gute Dienste zu einem günstigen Preis geleistet. Ich musste eben ein bisschen nachbessern und improvisieren, dann ging das schon. Heute ist die Maschine noch als Kursdrechselbank bei meinen Baukursen im Einsatz.

      Später habe ich mir eine Hager HDE59 mit Spannweite von 1300mm zugelegt. Made in Germany.
      Diese Maschine ist in allen Details sehr präzise gefertigt und es macht nach 10 Jahren immer noch Freude mit ihr zu arbeiten.
      Ersetzen oder umbauen musste ich daran noch nichts. Außerdem gibt es von der Fa. Hager viel Zubehör das ich mir teilweise im Laufe der Jahre zugelegt habe.
      Die 1300mm Bettlänge sind IMHO auch gut, wenn man z.B. tief D Franzosenpfeifen darauf machen möchte und die Reibahle über den Reitstock eintreiben will.

      Fazit:
      Qualitativ hochwertiges Werkzeug macht einfach viele Jahre gute Laune beim Arbeiten.
      Lg
      Thomas
    • Hej Zusammen,
      Drechselbänke und die Anmforderungen an dieselben ist aus meiner Sicht gar nicht so leicht zu beantworten.
      Die drei Fragen die im Vorfeld zu klären sind, sind aus meiner Sicht:
      Wofür und wie oft will ich sie benutzen?
      Wie viel Geld hab ich zur Verfügung?
      Wie viel Platz hab ich zur Verfügung?
      Wenn man "nur" zwei drei Pfeifen im Jahr drechselt, sonst nicht viel, kann man mit einer kleinen Drechselbank (sagen wir mal Spitzenweite 600 rum)
      und ein bisschen Tricksen, viel Reitstock rauf und runter nehmen usw. gut zurechtkommen.
      Wird mehr dran gearbeitet, brauchts vielleicht was besseres.
      Ich hab eine alte Hapfo, 1200mm Spitzenweite. Reciht aber für mein Bohrsetup für D-Pfeifen nicht. Backenfutter + Spielpfeifenrohling + Tieflochbohrer ist
      länger als das Bankbett. Muss daher zum bohren immer den Reitstock abnehmen. Geht aber, nervt halt nur.
      Mein feuchter Traum:
      Eine auf Riemenantreib umgebaute Metalldrehbank, Spitzenweite 2000mm. Wäre ultra präzise, und man hat genug Platz den Reitstock zu "parken".
      Hab aber weder das Geld, noch die Zeit für den Umbau, noch den Platz für die Maschine.
      Wie man sieht, geht also manchmal nicht so wie man gern hätte.
      Ansonsten bleibt zu sagen:
      Zubehör ist wenn man nur Dudelsäcke baut fast egal, das meiste kann (und muss) man sich eh selber stricken.
      Aus meiner Sicht sind alte Maschinen besser als neue, weil man an denen genug Fleisch zum dran rumbasteln hat.
      Ist aber gleichzeitig der Nachteil, weil an alten Maschinen halt auch oft was zu basteln ist, schlicht weil sie alt sind.

      Naja, wie man sieht, klarer Fall von "kann man so nicht sagen"

      Hoffe zur Verwirrung beigetragen zu haben :)
      Liebe Grüße,
      Mattis
    • Vielleicht sind Maschinenteile die z.b. Hobbyisten nützen (für z.b. 3D-druckern) für Drehbankzubehöre vervendbar. Aluprofile kann stabil genug sein wenn man nur Holz bearbeiten möchte. Mein Drehbank ist ein Proxxon PD400 und die Aluprofile wird auch bei Zubehöre für Metalldrehen verwendet. Oberschlitten vertikal montiert für fräsen z.b. Ein Reitstock aus ein grosses Kugellager mit ein Loch mit Diameter 45 mm (innen) für drehen von unregelmässigen Holzstücken, ein Axt und ein wenig Gewalt und man kann Löcher in fast alles bohren.

      Nutprofil System: motedis.com/shop/index.php

      God Jul!
    • Hurven schrieb:

      Vielleicht sind Maschinenteile die z.b. Hobbyisten nützen (für z.b. 3D-druckern) für Drehbankzubehöre vervendbar. Aluprofile kann stabil genug sein wenn man nur Holz bearbeiten möchte. Mein Drehbank ist ein Proxxon PD400 und die Aluprofile wird auch bei Zubehöre für Metalldrehen verwendet. Oberschlitten vertikal montiert für fräsen z.b. Ein Reitstock aus ein grosses Kugellager mit ein Loch mit Diameter 45 mm (innen) für drehen von unregelmässigen Holzstücken, ein Axt und ein wenig Gewalt und man kann Löcher in fast alles bohren.

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      God Jul!

      Aluminium zwar stabil genug, Probleme sehe ich eher in der Schwingungsübertragung - tatsächlich glaube ich, das in dem Fall MDF-Platten Aluminium vorzuziehen wären.

      Die PD400 dürfte für den Bau von Northumbrian Smallpipes mit Sicherheit ideal sein, hat aber vermutlich für größere Sackpfeifen einfach eine zu geringe Spitzenweite.


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      Hier habe ich mal drei Maschinen herausgesucht, von denen ich meine, das es sich um gute Einsteigermaschinen handeln könnte.
      Für aufgelisteten Drechselbänke sind Bettverlängerungen erhältlich, was sowohl die Fertigungsmöglichkeiten hinstichtlich verschiedener
      Instrumente erweitert, als auch das Bohren vereinfacht - da mithilfe des Reitstockes möglich.




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      Hier noch die aus dem sackpfeifenbau-Forum, bekannte Lünette, die sich mit etwas Nachbearbeitung für die meisten China-Kleindrechselbänke verwenden Lässt:


      [Blockierte Grafik: https://i.ebayimg.com/images/g/jFkAAOSw3cZbYCxR/s-l1600.jpg]



      Nicht zu vergessen, ein geeignetes Vierbackenfutter:



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      Noch eine Anmerkung: Die Teknatool-Bank wir mit einem Nova Futter geliefert, wer glaubt, damit entfällt die Anschaffung eines Vierbackenfutters, den muss ich enttäuschen.

      Die vermeintliche Vielseitigkeit durch auswechselbare Spannbacken, geht zulasten der Präzision - die für unsere Zwecke notwendig ist - und ist deswegen UNGEEIGNET.