Gefahr von Pilzinfektionen

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    • Gefahr von Pilzinfektionen

      Hallo liebe Dudelsäcke/innen,
      ich bin neu hier im Forum und auf die Seite gestoßen, weil ich Dudelsack und Gesundheit, sowie Pilzerkrankung in dem Zusammenhang gegoogelt habe. Mit diesen Themen beschäftige ich mich seit über 30 Jahren. Immer wieder war ich verwundert, dass so gut wie nie an Pilzinfektionen gedacht wird. Ich leite schon ewig eine kleine Dudelsackband (seit 1982), die Happy German Bagpipers. Die Band besteht hauptsächlich aus Kindern und Jugendlichen. Für mich war es sehr wichtig, sie nicht gesundheitlich zu schädigen. Hier gab es drei Schwerpunkte: Spieldruck, Haltung und Gesundheit.
      Jetzt ging die Arbeit los, um die Ziele zu erreichen.
      Spieldruck:
      Als Klarinettist beherrschte ich auch das Bearbeiten der Chanterreeds mit Schachtelhalm. Darum war ich in der Lage, die Chanterreeds so genau zu bearbeiten, dass mit dem Instrument nicht gekämpft, sondern gespielt wurde. Das natürlich mit einem sauberen Klang. Ohne Watertrap war die Standfestigkeit leider dürftig!
      Haltung: Wichtig war eine gerade und entspannte Haltung. Die leichten Reeds waren hierbei sehr wichtig. Für mich waren die geraden Mundstücke falsch, weil sie zu schräg in den Mund ragten. Darum bog ich die Mundstücke mit Heißluft um ca. 15 Grad. Schon war die Haltung perfekt mit einer aufrechten Haltung. Heute gibt es ja die Gelenkmundstücke, die eigentlich ein MUSS sind. Übrigens lernte ich den Hersteller in Schottland kennen. Wir kamen ins Gespräch, weil er meine gebogenen Mundstücke sah. Er fing gerade mit der Produktion an und gab mir zum Testen 10 Stück. Der fast gerade Einlauf des Mundstückes, erlaubt ein entspanntes Spielen.
      Pilzinfektion, Gesundheit:
      Das war für mich ein sehr wichtiges Thema. Für mich allerdings der schwierigste Teil. Keine Watertrap auf dem Markt war auch nur ansatzweise geeignet. Es ist doch klar, dass durch Speisereste und Bakterien aus dem Mund die Beutel kontaminiert werden. Das Schlimmste, was es gab, waren die Wellschläuche, Silika Gel, Katzenstreu, Filztücher usw. Alles absolute Schimmelbilder.
      So blieb mir nichts anderes übrig, ein eigenes System zu entwickeln. Um es gleich zu sagen, versteht es nicht als Werbung von mir!! Um es kurz zu sagen, es ist mir gelungen mit einer Entwicklungszeit von über fünf Jahren. ALLE Hersteller verwenden Plastikteile. Ich Aluminium Rohre. Auch wollte ich keine Chemie! Mehr durch Zufall traf ich auf die Lösung. Haucht mal gegen eine Glasscheibe. Sie beschlägt sofort. Die Atemfeuchtigkeit kondensiert. Alles schön und gut! Wie das nun für eine Watertrap nutzen? Auch hier fand ich eine Lösung (übrigens war ich Entwicklungs-Ing.) und beherrschte viele Techniken. Alle auf dem Markt befindlichen Kondensatabscheider waren nicht geeignet. Sie brauchten einen zu hohen Druck. Es ist doch so: Das Aufblasen des Beutels geschieht mit der Lunge, also praktisch ohne Druck, weil die Lunge nun mal keinen Druck erzeugt. Jeder Bläser weiß, dass der Spieldruck aus dem Zwerchfell kommt. Also erst drucklos, dann Druck.

      Ich wollte ja Hauchen, auch bei hohem Druck, damit die Atemluft kondensiert. Das erreichte ich durch eine Verschachtelung verschiedener Alu Rohre. Das innere Rohr ist praktisch ein Sieb, um die Strömungsgeschwindigkeit drastisch zu reduzieren. Jetzt kennt Ihr die Technik und könnt es selber bauen. Geht auf die Homepage meiner Band. Dort könnt Ihr ihn als falk-watertrap finden. Dort wird er auch ausführlich beschrieben.

      Jetzt das Ergebnis, um das Thema Spieldruck und Gesundheit abzuschließen:
      Das kondensierte Wasser sammelt sich und wird ausgegossen, indem man das Mundstück aus dem Chanterstock nimmt. Dadurch werden auch kleine Verunreinigungen automatisch entfernt. Es ist sinnvoll, ihn ab und zu mit etwas Geschirrspülmittel zu reinigen. Dazu muss er nicht ausgebaut werden.
      Dadurch, dass das Chanterreed nur eine sehr geringe Feuchte hat, entsteht kein Schimmel. Das erlaubt auch das Spielen sehr dünner Reeds. Also kein Kampf mit dem Instrument, sondern einfach spielen.
      Ein weiterer Nebeneffekt war, die Reeds mussten nicht mehr entfernt werden. Sie wurden nicht mehr beim Ein- und Ausbau beschädigt und hatten eine extrem lange Standzeit. Auch mit den dünnen Reeds spielen wir locker über 1,5 Jahre.

      Der Kreis hat sich also geschlossen: Gesundheit, Spieldruck. Ich glaube, mit meiner ausführlichen Darstellung, konnte ich viele Fragen beantworten, die vorher gestellt wurden.

      Viele Grüße,
      Falk