Anfänger - Selbstreflexion und -kritik

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    • Im Moment nicht mehr so viel Zeit. Anfangs allerdings fast jede freie Minute neben der Arbeit.
      Vermutlich weil ich Anfangs einfach sehr lange gebraucht habe, bis ich ein Stück das ich bekommen hatte spielen konnte.
      Das heißt, nach einer Woche jeden Tag üben war es immer noch holprig beim nächsten Mal Unterricht.

      Mittlerweile spiele ich alles vom Blatt ohne großartige Probleme und das im Originaltempo ohne es vorher hören zu müssen.
      Hab letztens Mal auf der Terasse meiner Eltern die ersten paar Seiten aus Dem Noten Heft Bal-Folk - Traditional Dance Music from Central France (in UK herausgegeben) gespielt.
      Waren so über 60 Stück in einer ~4 Stunden Sitzung. Aber genau das ist auch, was ich gemacht hatte um Noten lesen zu lernen.

      Hatte mir die Pelgen Tunes (grün) hergenommen und die Stücke darin erarbeitet ohne diese je gehört zu haben. Nach ner Weile hat sich ein Gefühl für die jeweilige Tanzart entwickelt. Ab dann wars kein Problem mehr mit dem Notenlesen.
      Extrem-Synkopen--Offbeat-Stücke sind aber nach wie vor ne Herausforderung, außer ich kanns mir davor doch mal anhören. Da muss ich mich schon mehr Anstrengen. An dieser Stelle liebe Grüße an Kristina Künzel die sehr viele solcher Stücke in Ihrem Notenheft hat. :D

      Geld investieren.
      Die Ausbildung/Schule ist relativ günstig. So ~ 220 pro Semester, also ~ € 450 Pro Jahr. Da sind aber die Ergänzungsfächer inbegriffen. Parken leider nicht. :D
      Gegen einer Privaten Musikschule ist das "saugünstig", es wird aber auch Leistung gefordert. Es ist ja eine staatliche Schule.

      Geld hab ich auch für Kurse ausgegeben. Wenn mans zusammenrechnen würde, viel mehr als für den Unterricht am Kons. Weil ja auch Hotelzimmer/Essen und auch Spritkosten eingerechnet werden. Auch in Zukunft werde ich bei Interessanten Kursen dabei sein. Natürlich engt sich die Auswahl etwas ein da man als gut fortgeschrittener auch nicht mehr überall reinpasst.

      Und da sind dann noch die Instrumente.. :D Die verursachen am meisten an Kosten. Allerdings mit Wiederverkaufswert, sofern man darauf aufpasst. Hier habe ich halt den Luxus, mir diese leisten zu können. Da ich A, nicht so schlecht verdiene und ansonsten eigentlich kaum Ausgaben habe.


      Und was arbeite ich nun? Kurz gesagt: IT Supporter für Windows und RHEL bei zwei globalen Konzernen.
      Aktuell stecke ich sehr viel Zeit und wohl auch Geld in mein zweitliebstes Hobby: dem 3D Druck. Heute wurde mein bestellter Prusa mk3s Bausatz abgeschickt. :D
      PDH - Preiset das Hümmelchen
      You know, Internet is a dangerous thing with all that sheet music out there...
    • Wenns nach Subis Abstufung geht, würde ich mich als Anfänger bezeichnen. Komplettanfänger wären dann wohl Leute, die noch nie irgendwas mit Musik zu tun hatten und noch nie ein Instrument in den Händen hatten. Über diesen Status bin ich jetzt wohl schon hinaus. Fortgeschritten bin ich aber noch nicht, weil ich einfach noch zu wenig kann und weiß. Ich kann zwar schon die eine oder andere Melodie spielen und weiß - grob - mit meinem Instrument umzugehen, aber das wars dann auch :D Grundsätzlich muss man sich aber auch die Frage stellen, was eigentlich der eigene Anspruch an sich selbst ist, also wo man wann stehen und was man genau erreichen will. Für mich ist das Dudelsackspielen ein wunderbares Hobby. Ich mache es leidenschaftlich gern und habe beim Dudeln unglaublich viel Spaß, ABER: Ich würde nicht so weit gehen und behaupten, dass es "mein Leben" oder sonstwas ist. Eben, ich habe einen Job, der mich fordert und fördert, aber ich habe auch noch andere Hobbies. Ich lese gern, ich mache viel Sport und zuletzt bin ich mit der wunderbarsten Frau auf der Welt verheiratet, mit der ich natürlich auch sehr gerne Zeit verbringe. Und so kommt es dann halt auch, dass ich täglich nicht mehr als eine halbe Stunde fürs Üben aufbringen kann (und auch möchte), was dann zwangsläufig dazu führt, dass ich langsamer lerne als andere, die vielleicht mehr Zeit dafür haben. Aber für mich ist das vollkommen okay. Außerdem ist Subis Weg (eine solide musikalische Ausbildung zu machen) für mich nicht das richtige. Ich möchte den Spaß am Dudeln nicht verlieren und möchte auch nicht, dass "Pflichtveranstaltungen" Teil des Lernens sind, für die man sich motivieren, für die man regelmäßig Zeit aufbringen muss. Nicht falsch verstehen: Ich halte es nicht grundsätzlich für den falschen Weg, weiß aber, dass es für mich nicht der richtige Weg ist. Sobald irgendeine Art Zwang dahinter steht (und sei es nur, dass man regelmäßig zu Zeitpunkt X an Ort Y sein muss) und meine Fortschritten institutionell überwacht werden, geht für mich schon der Spaß komplett flöten (höhö). Sowas hatte ich durch Schule, Studium und Promotion nun wahrlich genug. Rick und ich setzen unsere Unterrichtsstunden nach Bedarf an. Da sieht man sich dann manchmal alle zwei Wochen und dann auch wieder zwei Monate gar nicht. Und genau das ist es, was mir gefällt :D

      Dass ich mit diesem Vorgehen nicht weit komme und nie ein großer Star werde,ist mir absolut bewusst, aber es ist eben auch absolut okay für mich, weil das überhaupt nicht mein Anspruch ist. Ich finde für mich Erfüllung darin, einfach in meinem stillen Kämmerlein vor mich hin zu dudeln, hin und wieder ein Video meines Tuns hochzuladen und gaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz vereinzelt auf Familienfesten zu spielen.

      Faustus schrieb:

      Teuer sind sie ja aber irgendwo auch angemessen für derartiges Handwerk.

      Komplex naja, was genau verstehst du unter komplex ? Im vergleich zur Blockflöte oder im allgemeinen ?
      Ich habe ja nie bestritten, dass der Preis für einen Dudelsack angemessen ist. Mit "teuer" meine ich nicht "zu teuer", sondern teuer im Verhältnis zu anderen Instrumenten wie eben einer einfachen Blockflöte (aber immernoch günstig im Verhältnis zu wiederum anderen Instrumenten wie Geige, Tuba etc.). Mit "komplex" meine ich, dass beim Dudelsackspielen viele Dinge wichtig sind, die du bei anderen Instrumenten nicht hast. Rick und ich hatten es neulich erst davon (wir hatten eine Sitzung zum Bordunstimmen), dass der Dudelsack eben eines der wenigen (wenn nicht sogar das einzige) Instrumente ist, bei dem man mehrere Rohrblätter (und teilweise auch Rohrblatttypen) managen muss. Ich weiß aus eigener (leidiger) Erfahrung, dass es einfach scheiße klingt, wenn der Druck nicht stimmt. Es gelingt einem vielleicht, alle Bordune einzeln perfekt zu stimmen, aber wenn man sich nicht selbst permanent überwacht (mit welchem Druck stimme ich), klingt es am Ende trotzdem nicht gut, weil man vielleicht jeden Bordun mit einem anderen Spieldruck gestimmt hat. Und das ist nur einer der Punkte, die die Komplexität des Dudelsacks ausmachen. Es geht ja auch um Atmung, Verzierungen und etliche Punkte mehr.
    • Bordune stimmen ist wichtig. Neben gelernter Druck halte Technik schult sich auch das Gehör dahin gehend um die Bordune stimmen zu können.

      Ich hab Kollegen, die spielen länger als ich und stimmen ihre Bordune ausschließlich mit Stimmgerät.
      Finde ich nicht so praktisch. Fürs Stimmen einer Spielpfeife hingegen schon (wenn das Stimmgerät reintönig kann).


      @Faustus man Stimmt die Bordune indem man die Teile an den Stimmzügen verschiebt. Kürzen und der Bordun wird höher, verlängern und der Bordun wird tiefer.
      Den Bordun musst du immer nach deiner Spielpfeife stimmen. Wenn schon alles zusammengeschoben ist und der Bordun immer noch zu Tief ist, dann stimmt entweder etwas mit der Spielpfeife nicht oder aber mit dem Rohrblatt des Borduns. Zweiteres ist wahrcheinlicher.
      Spielt man mit anderen Leuten zusammen muss man sich sowieso auf die Tonhöhe einigen. Dementsprechend sollte die Spielpfeife dann gleich auf mit den anderen sein. Ein erfahrender Spieler kann da viel mit Druck regulieren. Ein nicht so erfahrender Spieler muss das erst lernen.

      Wenn du bei einem Instrument die Bordune alle komplett zusammenschiebst und sie Stimmen zur Spielpfeife, dann ist das eher Zufall. Problematisch wirds dann aber, wenn man die Bordune höher stimmen muss weil auch die Spielpeife höher ist. Dann muss man ans Rohrblatt..

      Spielpfeife Stimmen oder an Rohrblättern rumkneten ist nichts für Anfänger. Hier immer Lehrer oder Instrumentenbauer zu rate ziehen.
      PDH - Preiset das Hümmelchen
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    • Faustus schrieb:

      Ja also ich meinte das es Bautechnisch so gestaltet ist das der Bordun komplett zusammengesteckt zur Spielpfeife gestimmt ist. Das hab ich auch nur mal aus nem langschwert Video aufgeschnappt also..... :P ;)
      Natürlich ist das möglich. Allerdings nicht besonders sinnvoll. Dann könnte man die Bordune ja auch aus einem Stück Holz drechseln.
      Wie oben geschrieben wird es problematisch, wenn man den Bordun dann höher stimmen möchte/muss.

      Weiters beeinfluss der "Hohlraum" ebenso den Klang des Borduns. Wie genau kann ich nicht sagen, denke die Schotten stehen da drauf.

      Der Instrumentenbauer hatte die Bordun Rohrblätter meines Hümmelchens bei einer Wartung mal so eingestellt, dass wirklich nur ca. 1mm Abstand sein musste. Ich hab es gehasst... Wetterumschwung und schon war dieses "Feature" fürn A*. :D
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    • Mein Wissensstand ist folgender: Wenn die Bohrungen der Bordunteile weiter werden, dann wird auch der Ton Kräftiger. Den Ton kann man mit einem gedackelten Trichter dann noch etwas voluminöser machen. Das sind dann aber keine Fetten Teller sondern einfach nur etwas fast geschlossener "Hohlraum".
      Siehe zB. Foto vom Branschke Sessionprotz auf seiner Seite. Das sind gedackelte Trichter.

      Aber ob nun so ein Marktsacktrichter neben der Optik und dem Gewicht viel Einflussauf den Ton/Klang hat, sollte dann doch lieber ein Dudelsackbauer beantworten. ;)
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    • Mit den Begrifflichkeiten wie "gut" oder "schlecht" kann ich mich grundsätzlich nicht anfreunden, da sie im Grunde nichtssagend sind.

      Ich, zum Beispiel, bin sehr gut, ja regelrecht hervorragend darin "Alle Meine Entchen" komplett ohne Spieltechnik auf der Sackpfeife zu spielen, dieses "Können" stellt jedoch das allerunterste Spiel-Niveau dar. Aber ich bin sehr GUT darin, gä? :D Da liegt für mich das Problem. Ich habe MA-Bands zugehört, die ein recht einfaches Stück vorgetragen haben, dieses aber dafür sehr sauber bis hin zum Ende durchgezogen haben - dafür auch bekanntere Bands, mit viel Klimbim aber verstimmten Säcken und ständigen Ausfällen je eines ihrer drei Sackpfeifer. Noch dazu schlechte Mikrofonierung. Trotz ihrer theoretisch vorhandener musikalischer Überlegenheit (Arrangement, Spieltechnik, usw.) waren die objektiv schlechter als die Band die einfache Stücke, dafür aber sauber und abgestimmt, zum Besten gab.

      Ich würds so formulieren. Man könnte denjenigen als "gut" bezeichnen, der auf seinem gegenwärtigen Niveau das was er kann sauber und fehlerfrei darzubieten vermag! Die schon genannte Spiel-Niveaus (Komplettanfänger, Dilettant, Anfänger, Amateur, leicht Fortgeschrittener, Fortgeschrittener, gut Fortgeschrittener, Halb-Profi, Profi, Meister, usw.) an und für sich sind keine absoluten Gütesiegel, denn es gab und gibt wahrlich genug Musiker welche die Spitze des Könnens erklommen haben und sich danach mitunter komplett gehen ließen. Der "Meister" stünde danach vieleicht auf dem Papier, aber nicht mehr auf der Bühne...
      Slow equals smooth and smooth equals fast