Vorstellung und Anfängerfragen zur deutschen Griffweise

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    • Vorstellung und Anfängerfragen zur deutschen Griffweise

      Hallo miteinander.

      Seit ein paar Jahren spiele ich die Great Highland Bagpipe (schottisch) und nun seit ein paar Tagen habe ich mich meinem neuem Projekt gewidmet den Marktsack zu erlernen (Stimmt es das sich die Griffweise zwischen Great Highland Bagpipe und Marksack unterscheidet?)

      Jedenfalls habe ich mir die Sackpfeifen Fibel von Thomas Zöller bestellt und warte ungeduldig bis sie ankommt und ich durchblättern darf. Mein Marktsack der muss noch zuerst bestellt werden. Daher ist meine Frage könnt ihr mir einen guten Dudelsackhersteller empfehlen? Bis jetzt habe ich mich über die Güntzel Dudelsäcke und die Dudelsäck von El Silbador (Bandmitglied bei Samo) informiert.

      An Güntzel finde ich vorallem gut das sie bei manchen so beliebt sind und manche darauf schwören, was mich jedoch abschreckt ist das F und ich habe keine Website gefunden wo man sich einen bestellen kann.
      Werden die nicht mehr produziert oder was ist da los?

      Bei den El Silbador Dudelsäcken fand ich bis jetzt keine wirklich schlechte Kritik.
      Aber womit habt ihr schlechte wie gute Erfahrungen gemacht?

      Ja das wäre es dann mal, und schon jetzt mal vielen Dank für eure Antworten :dankeschild:
    • Willkommen.

      Ja, die Griffweise beim Marktsack entspricht der deutschen Blockflötengriffweise.

      Marktsäcke werden in der Regel als Auftragsarbeiten gefertigt, der einzige Onlineshop der Marktsäcke anbietet, ist Folkfriends - die Instrumente dürften wie die Hümmelchen in Pakistan oder Indien
      gefertigt werden.
      Was die Sackpfeifenfibel betrifft, wirst du als "Schotte" höchstwahrscheinlich enttäuscht sein, der erste Band wird dich wahrscheinlich unterfordern - eigentlich kommen für dich noch Rolls
      und Vibrato hinzu, ein Großteil der Gracings lässt sich auf den Marktsack übertragen.

      Eine Empfehlung bezüglich Hersteller kann ich nicht geben, aber schau dir vielleicht mal noch Instrumente von Christian Dreier, Fabian Hoffmann und Petr Skalický an.

      Mir beispielsweise gefällt der Tief-E Sack von Christian Dreier.


      Die Webiste von Güntzel war die Tage offline ist aber wieder verfügbar.

      dw-ha.de/mittelalter



      Was ich dir persönlich noch empfehlen würde:

      Mach dir unbedingt Gedanken darüber, welche Musik du auf dem Marktsack spielen möchtest - ganz einfach, weil das typische Marktsack-Repertoire
      doch recht begrenzt ist. Daraus ergibt sich dann auch inwieweit die Austattung des Instrumentes aussehen soll, die im Vergleich zu Great Highland Bagpipe doch etwas variabler ist.
      Eine Hoch B/H-Klappe z.B. hätte den Vorteil das sich dass man den Tonumfang einer Gaita Gallega erreicht und damit auf deren Liedgut zugreifen kann, zudem kommt eine Vielzahl an irischer Tunes
      hinzu - und Loch Lomond klingt auch gleich besser. Mit einem sauber funktionierenden C# kannst du in D-Moll-melodisch spielen und hast somit den Zugriff auf Stücke aus Schweden bzw. für die
      Säckpipa. Bb und D#/Eb eröffnen die Möglichkeit in D-Moll, G-Moll zu spielen außerdem machen die beiden Halbtöne Sinn wenn man auch Stücke aus dem Balkan oder Orient spielen möchte.
    • Hi Lamaria,

      willkommen im Forum!

      Ich habe bis jetzt nur Erfahrung mit dem kleinen Mittelalter-Dudelsack von Christian Dreier. Ich habe mir letztes Jahr die 1-bordunige Variante gekauft, als ich angefangen habe, Marktsack spielen zu lernen. Er lässt sich recht einfach spielen und von der Lautstärke her ist er auch gerade noch in geschlossenen Räumen spielbar. Zudem ist der Service bei Fragen oder Wartung top!

      Die Sackpfeifen-Fibel von Thomas Zöller habe ich übrigens auch, da ich keinen Lehrer bei mir in der Nähe gefunden hatte. Ich komme ziemlich gut damit zurecht. Als Umstieg auf die Griff- und Spielweise vom Marktsack wird es dir sicher helfen.

      Grüße,
      Meticus
      Blutiger Anfänger, aber metizinisch gut versorgt. Skål.
      https://www.youtube.com/c/Meticus
    • Hallo und willkommen!

      Zu meinem Hintergrund: Ich bin Hobbyspieler, besitze eine Marktsack-Spielpfeife von Jens Güntzel (Baujahr 2007, modifiziert in 2011 für seine damals neuen PE-Rohrblätter) welche in einem Marktsack von Jürgen Ross gepielt wird. Ich fing meine Sackpfeifer-"Karriere" ebenfalls mit GHB-Unterricht an und beschäftige mich nun seit Jahren mit der Musik und der Spieltechnik der Marktsackpfeife.

      Lamaria schrieb:

      Stimmt es das sich die Griffweise zwischen Great Highland Bagpipe und Marksack unterscheidet?
      Wie ein Vorredner schon sagte, entspricht diese der deutschen Blockflötengriffweise, man muss aber auch wissen dass Marktsackpfeifen viel flexibler in der Griffweise sind als man ihnen allgemein zutraut. Durch Gabelgriffe lassen sich bei meiner Güntzel die es'', f'', gis'' absolut problemlos erzeugen, für das cis'' habe ich eine gute Lösung gefunden in der Form eines Halbdeckung-Griffes. Ein klassischer F-Gablegriff für die barock gegriffene Blockflöte erzeugt ein etwas zu hohes B. Ich gehe das berüchtigte "F-Problem" bei Güntzels Spielpfeife um indem ich das f''', fis'' und gis'' einfach halbgeschlossen greife, denn die Grifftabellen für Marktsäcke sind nicht wie bei den Schotten-Pipern, eine Art Pflicht, sondern eher lockere Empfehlungen ;) Natürlich wird es darauf ankommen welches Rohrblatt und welche Spielpfeife, deswegen lohnt sich ein persönliches Ausprobieren beim Hersteller allemal.


      Lamaria schrieb:

      ber womit habt ihr schlechte wie gute Erfahrungen gemacht?
      Eine wichtige Erfahrung für mich war, besonders wenn man aus der GHB-Ecke kommt; Es lohnt sich nicht schottische Spieltechnik auf den Marktsack zu übertragen bzw. übernehmen!

      Die Marktsackpfeife kann, theoretisch und praktisch, viele wenn nicht fast alle Gracings und Spieltechniken der GHB, die Stimmung und das potentielle Repertoire des Marktsackes öffnen einfach viel zu wenig Möglichkeiten dass diese Techniken musikalisch in die Stücke passen ohne das musikalische Wesen des Stückes zu verändern. Die MA-Szene hatte in den letzten 30 Jahren vieles versucht, es wurden unter anderem Spieltechniken aus Schottland, Galicien und Bulgarien ausprobiert, es hat sich aber leider nicht bewährt, vor allem aus musikalischen und weniger technischen Gründen. Dazu gibt es einen eigenen Thread.

      Wenn du als Marktsack-Anfänger durchstarten willst, besonders mit deinem GHB-Hintergrund im Gepäck, wäre eine generelle Lageübersicht vom Vorteil.

      Grüße

      George
      Slow equals smooth and smooth equals fast