"Dreierdissonanz"

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    • "Dreierdissonanz"

      Moinsen,

      mal wieder ein "sackpfeiffenübergreifendes Problem", welches sich bei mir derzeit an einer Scottish Smallpipe manifestiert, aber auch schon zuvor bei einem "A-Schwein" von Steffen Fischer auftrat:

      Die Smallpipe hat 3 Drones, die in Bass-Bariton-Tenor stehen. Beim A-Schwein waren es drei Bordune in Bass-Quint-Oktv.

      Die Dronereeds/Bordunreeds sind 7 waren aus Plastik.

      Wenn ich nun die Bass und die Tenordrone (bzw. früher die Bass und Oktav) zueinander stimme und spiele, geht das mit einem schwebungsfreien Spielen recht gut. Ebenso, manchmal etwas schwieriger, ist es bei der Paarung Bass-Baritone (bzw. Bass-Quint).

      Man könnte dann meinen, somit müsste alles zusammengespielt, ggf mit einigem, leichten Nachjustieren auch schwebungsfrei zu spielen sein. Aber weit gefehlt: Auf dem A-Schwein blieben leichte Schwebungen übrig, die aber durch die Lautstärke oft übertüncht wurden.

      Auf der Smallpipe hört sich dieses nun aber sehr gewöhnungsbedürftig, um nicht zu sagen fürchterlich disharmonisch an. Ich kann da anfangen, alles auf die Tenor oder die Bass oder die Bariotondrone zu stimmen. Das Ergebnis bleibt dasselbe.

      Es gibt dann ggf. den Rat, je nach Stück die beste Paarung der Drones zu finden und die dritte, übriggebliebene Drone abzuschalten/zuzustöpseln. Ist für mich aber irgendwie unlogisch - denn dann hätte man sich gleich - wie bei der GHB, nur eine Bass- und zwei Tenordrons anbauen lassen können.....

      Kennt jemand das Problem ?

      Ursache ggf. instabiles Dronereed ?

      Danke

      Ralph
    • Das Problem liegt dem Anschein nach beim Tenor drone.

      Wurde die Rohrblattzunge vielleicht mal verbogen? Wie weit muss der Slide ausgezogen werden? Ich würde mal ausprobieren was passiert, wenn das Rohrblatt etwas höher gestimmt wird/flacher anliegt und der
      Slide dementsprechend auch etwas kürzer ausgezogen.

      Was die Bordunkombination betrifft, sind für den Bariton Tunes im plagalen Modus ausschlaggebend. Bei einer Scottish Smallpipes in A ist bei einer Bordunkombination A-d-a die Grundtonart A-Mixolydisch
      und die Plagaltonart D-Dur (z.B. Cork Hill, The 42nd's March) passend, bei A-e-a passt es besser zu B-Moll (St. Patricks's An Dro) und E-Moll/E-Dorisch (The Gael). Tunes in E sind allerdings selten.

      bagpipe.news/2022/02/21/theory…tunes-in-the-dorian-mode/

      An der Note, auf die der Tune endet sieht man in welcher Tonart der gesamte Tune steht. Z.B. Scotland the Brave, steht in A-Mixolydisch.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Schelmenkopf ()

    • Oh, das scheint wirklich interessant zu werden und man kann musiktheoretisch noch etwas mitnehmen.

      Seit vorgestern bin ich schon mal einen Schritt weiter, der sich mit Deinen Ausführungen deckt:

      Irgendwie intuitiv hatte ich einen zweiten Satz Reeds mitbestellt gehabt und somit mir mal das Baritonreed angesehen:

      Die Zuge bei dem Reservereed steht etwas mehr ab. Und ja, ich habe bei dem Ursprungsbaritonreed die Zunge auch mal abgefriemelt, weil ich es mit einem Rohrblatt aus Cane versuchen wollte (Hat leider nicht funktioniert.). Ob ich dabei was verbogen habe, weiß ich nicht. Jedenfalls liegt die Zuge flacher auf und ist auch irgendwie nicht mehr "hochzubekommen" (mit gewalt rumgebogen habe ich noch nicht). Zudem schnarrt das Reed beim Spielen hörbar, was sich auch bei der Veränderung der Bridle oder des Tuningslides nicht ändert. Beiden anderen beiden Drones nebst Reeds ist das nicht zu verzeichnen.

      Also habe ich erstmal das Reservebaritonereed einegsetzt und so eine Verbesserung dahingehend erreicht, dass nix mehr schnarrt und alle drei Drones bei gleichbleibendem Druck zumindest bei der 5 von neun Tönen halbwegs schwebungsfrei sind. Zufriedenstellend ist das zugegebenermaßen nicht, da ich beim Spielen den Druck ja nicht auch noch variieren will.

      Um es nochmal klarzustellen:
      Es geht weniger darum, dass die Baritone in diversen Stimmungen gf. zu diesem oder jenen Stück "tonlich nicht passt/zu hoch oder zu tief bzw. zu schräg" klingen würde. Es geht darum, dass es an einem schwebungsfreien Gesamtklang mangelt, also auf dem Ton X die drei Drones/Bordune zu einander nicht harmonisch klingen, sondern die baritone schlägt/wabbert.

      Zudem passt mir die Stellung der Baritondrone ehrlich gesagt nicht wirklich, auch wenn man darauf nicht so viel Wert legen mag, wie bei der GHB:

      Bass und Tenor sind bei bestehendem Gleichklang gleichweit ausgezogen (Wicklung der Tuningslides ist fast sichtbar). Die Baritondrone ist jedoch fast eingefahren - und dass, obgleich die entsprechende Stellschraube am Reed fast vollständig eingedreht ist. Beim Ausdrehen ändert sich nicht wirklich was.

      Damit könnte ich aber leben - wenn der Rest irgendwie in Ordnung käme.

      Sicher ist Basteln und Probieren schön, aber irgendwann will man ja auch mal Spielen.....

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Ralph ()

    • Hallo Ralph, wenn Bass und Tenordrone zusammen harmonisch klingen und einwandfrei mit den Chanter harmonieren liegt es wahrscheinlich doch am Baritondrone.
      Versuche erstmals Chanter und Bariton im Einklang zu bekommen, Beispielsweise mit der Chanterton D.
      Wenn du das hinbekommen hast, spielst du mit diesen D-Drone eine Tonleiter auf deinem Chanter.
      Klappt das?
      Okay, setze jetzt deine Tenordrone dazu, wenn du möchtest erstmal ohne Chanter, wenn's lauft gerne den Chanter dazu und Note um Note eine Tonleiter spielen.
      Baritondrone kurz abschalten.
      Den Bassdrone auf den Tenordrone stimmen, erst ohne danach mit Chanter.
      Baritondrone wieder dazuschalten.
      Normalerweise sollte das so gehen.
      Drones stimmen verlangt viel Übung, minuscule Verschiebungen und einen gleichmässigen Druck...
      Don't give up,
      Henk