N'Abend und servus!

Es kommt immer drauf an für was. Ich hab mehrere Jahre Schwertkampf und auch Schaukampf auf MA-Märkten betrieben. Und das ging einher mit einer Reenactmentgruppe (6./7. Jahrhundert, Region alamannisch-suebischer Sprachraum). Und da gab's eben nur authentisch und zwar selbstgenäht.

Als MA-Musiker ist es im Grunde egal, was du anziehst. Wenn's dir gefällt, kannst du auch nur ne rose Federboa um die Hüfte schwingen und damit auftreten. Es ist wirklich vollkommen egal.
Ich hab von meiner Auftrittsgewandung selbst gemacht, was ich konnte, gerade die spezielleren Sachen wie Lederrock, Gürtel, Oberteile, ... . Aber andere Sachen wie Schuhe, Zylinder, ..., hab ich gekauft, weil ich sowas nicht machen kann. Und außerdem, gerade bei Schuhen spare ich nicht, vorallem bei Schuhen, die ich auf MA-Märkten anhabe, weil du die halt auch das ganze WE tragen musst und dann sollten die Schuhe schon bequem sein und gut passen.

Ansonsten, ja, selber machen + eigene Ideen & teilweise zukaufen, was man nicht selber machen kann.

Pipes up,
Franz

Wie gesagt, es ist sowohl das eine Extrem (authentische Kleidung), als auch das Andere (Fantasy) af Märkten vertreten. Was jemand anzieht, bleibt ihm resp. dem Bandleader überlassen.

Ich hab halt drauf geschaut, dass meine Kleidung bequem zu tragen ist, auch wenn der Ledermantel doch einiges an Gewicht hat =)

Hm, ich persönlich habe nichtmal irgendetwas mittelalterliches zum anziehen
in meiner Vorherigen Band waren beide Kollegen gegen sowas, ich hab mir dann daraus einen Spaß gemacht und bin immer im alten NVA_Mantel (Nationale Volksarmee der DDR) aufgetreten, schon alleine um die Leute zu verarschen die immernoch meinen die DDR sei besser gewesen.

aber meine jetziger Kollege macht Voll-Kontakt-Schwert und Axtkampf und der näht sich alles selber ( abgesehen von Kettenhemden).
Und bald hat er hoffentlich die schwarze Gugel für mich fertig.

"Mittelalterlich" ist unsere Gewandung auch nicht. Das ist pure Fantasy. Aber die Leute auf Märkten glauben immer noch, dass alles, was sie auf MA-Märkten sehen und hören richtig mittelalterlich ist.

Das Schönste, das unser Drummer und ich mal gefragt wurden, als wir gerade auf'm Weg zur Bühne waren, kam von ner alten Damen:

• ältere Dame: "Sachen Se ma, was stellen Sie eigentlich dar?"
• Wir: "Gnädige Frau, wir sind keltische Hohepriester aus dem 3. Jh. vor Christus mit dem Darstellungsgebiet Ostschweiz. Sie wissen, Vercingetorix und Co..."
• ä.D.: "Ahhh, sehr interessant. Danke."

Solange die Darsteller wissen, dass das, was sie machen, außer im Falle des Reenactment (und selbst dort nicht immer), NICHTS mit MA zu tun hat, ist alles ok. Aber wenn's dann soweit kommt, dass man aus Unwissenheit Stuss erzählt oder sich für super-ober-mytthelalterlich hält und in diesem faux-médiéval Marktsprech plappert, da krieg ich n'Hals... also, mehr Hals als ich schon habe

Keine Angst, wir haben sie schon aufgeklärt, dass wir Musiker sind... also, zumindest ich, da der Kollege Drummer ist =)

In nem SS Mantel rumrennen dürfte ich mich hier in Berlin glaub ich defintiv NICHT trauen!


und abgesehen davon isses mir vollkommen scheiß-wurscht-piep-egal was wer wo wann trägt-
weil eh keiner zu 100 Prozent Mittelaltersachen trägt/ tragen kann.

Hauptsache jemand macht geile Musik, da kann von mir aus auch einer mit Hopperklamotten eine Skudrinka spielen, wäre mir egal

Einspruch! Natürlich geht das! Aber es ist mit nem unglaublichen Aufwand verbunden. Alte Flachs-, Hanf-, Leinensorten anpflanzen, spinnen, weben, Kleidung nach Funden (Gräbern, ...) machen. Und das ganze nur mit historischen Werkzeugen und alles von Hand.

Es geht, ja, aber für "unsere" MA-Märkte rechnet sich das absolut nicht.

@ Abraxas, ja eben und das meinte ich mit unmöglich
im Sinne von macht eh keiner

"Geile Musik" und "Skudrinka" schließen sich bei mir gegenseitig aus.

Da muss ich dir wieder widersprechen. Ich kenn in Österreich 2 Reenactors, die genau das gemacht haben. Außerdem, in der Gruppe, in der ich einen alamannischen Krieger des 6./7. Jh. im alamannischen Sprachraum (Bodensee/Vorarlberg/Schwaben/Ostschweiz) dargestellt habe, haben wird über 2 Sommer hinweg ein sog. "Grubenhaus" ohne jegliche moderne oder elektrifizierte Hilfsmittel gebaut. Das heißt, Baumstäme fällen, zum Bauplatz bringen, entrinden, aus Baumstämmen Vierkantbalken schlagen, Oberfläche glätten, Holznägel machen, Grube (4x6x1,5m) ausheben, Weidenruten sammeln (unzählige Zehnter davon für Hauswände und Zaun um das Gelände), Wände mit Weidenruten flechten und verputzen (je 1/3 Lehm, Stroh, Kuhmist), Reetdach machen, etc etc etc. Und ja, es geht und macht Spass. Warum sollte man daher auch nicht seine Kleidung komplett selbst machen?

Hauptsächlich haben wir 2 Jahre lang im Sommer dran gearbeitet, aber eigentlich wurde auch unter'm Jahr an den WE dran gearbeitet. Am Schluss waren wir gerade noch zu dritt, weil sich's so gezogen hat und auf'm Reetdach eh nur einer rumturnen konnte =)

Ich hatte für Auftritte noch nie wirklich was authentisches an. Das ging bisher immer in die Fantasy-Richtung.
Ein Teil der Klamotten ist gekauft, ein Teil selbst genäht. Mir gefallen die Schnitte der Standardkleidung nicht immer so wirklich, soll halt dann auf der Bühne auch nach was aussehen und figurbetonte Kleidung gab es dann im Mittelalter nicht so wirklich.
Schuhe gab es vor 2 Jahren ganz tolle im Deichmann für 15,- Euro, in diesem Jahr habe ich was ähnliches im H&M gesehen. Leider sind das nur Schönwetterschuhe, geschlossene kosten dann halt mal wieder entsprechend, wenn man da auch was bequemes will, aber meist bin ich sowieso Barfuß unterwegs, wenn es die Temperatur und der Untergrund zulassen.

Für private Marktbesuche hatte ich mal etwas relativ authentisches selbst geschneidert, da achtete ich drauf, keine Reißverschlüsse oder synthethischen Stoffe zu verwenden.

Für unsere jetzige Band werden wir aber unsere Ideen wohl nähen lassen, da saßen wir erst am Freitag zusammen und haben mal ein Brainstorming gemacht, was sich jeder so vorstellt. Es soll schon alles zusammenpassen, auf jeden Fall farblich und von der Stoffwahl her.

(und wie war das jetzt mit Fotos einbinden? Mal schauen ob ich das hinbekomme...)

also ich bin immer so marktmäßig eigentlich nur als besucher unterwegs und dementsprechen normal gekleidet. standart is bei mir son hosenlederbeutel kann ich nur empfehlen man verliert nichts und man hat alles auf einen haufen und die taschen frei...meine lehrer fragen mich immer was da drinn ist...also meine bio lehrerein gefragt hab ich gesagt "Tabak, Koks, Waffen, Autos, Frauen usw."...aber egal

bei bekannten zock ich ab und zu in punk band mit und da is eig so holzfällerhemd standart. bissl geflickt weil ich mal mitn fahrrad hängen geblieben bin so mit tartan stoff und sonst is mir das wumpe.

Naja als Musiker ist es im Endeffekt wirklich egal.. Man muss halt nur versuchen den Veranstalter zufrieden zu stellen

ich persönlich hab das, was ähnlich wie bei Abraxas, bis auf die Schuhe selbst gebastelt wurde... Wozu hat man ne Oma oder ne Mutter aber die Kupferbeschläge musst ich schon selbst raufbringen und die Ketten hab ich auch selbst gefädelt ..