Elektronisches Chanter MA-Musik -Tauglich

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    • Rovadorion schrieb:

      Da ist son Ding lächerlich, vor allem die Standardvariante, wo nicht mal Anblasrohr und Bordune dran sind. Zum Üben usw. leuchtet mir schon ein, daß es ein ganz nettes Ding sein kann.



      Mir stellt sich jetzt die Frage, was ist lächerlicher - ein elektronisches Instrument, welches als solches erkennbar ist, oder die Variante mit funktionslosem Anblasrohr und Bordunen. Ich habe Ende der 80er schon (versuchsweise) einen der allerersten elektronischen Dudelsäcke gespielt, das war die Spielpfeife mit (äußerst unzuverlässig funktionierenden) Kontakten anstelle der Grifflöcher, unter dem Arm hielt man ein rotkariertes, schuhkartonförmiges Etwas, worin die ganze Elektronik untergebracht war, und dann gab es drei funktionslose Stöcke, die nach oben rausragten und aussehen sollten wie Drones, um den "Dudelsack-Eindruck" optisch zu unterstützen - das fand ich schon sehr lächerlich.

      Ich denke, man sollte keine Vergleiche anstellen zwischen Dingen, die man nicht vergleichen kann - ebensowenig wie es Sinn macht, einen Practice Chanter mit einem Dudelsack mit einer Blockflöte zu vergleichen, sollte man eine E-Pipe als Ersatz für einen akustischen Dudelsack sehen und dahingehend vergleichen. Niemand würde auf den Gedanken kommen, eine E-Gitarre als lächerlich zu bezeichnen, weil sie nicht mal ein Schalloch hat und der blödsinnig flache Korpus darüberhinaus mit allem möglichen Kram vollgestopft ist, der fürchterlich ins Gewicht geht - die E-Gitarre hat ihren Platz in der ihr entsprechenden Musik gefunden, ohne das akustische Gegenstück in irgendeiner Form zu verdrängen oder deren Einsatz zu beschneiden.

      Ich kann mir gut vorstellen, dass über kurz oder lang dasselbe mit den E-Pipes passieren wird - Hevia hat es vor fast 15 Jahren schon vorgemacht, und auch gezeigt, dass er durchaus beides kann und beide Instrumente entsprechend ihrer (und seiner...) Fähigkeiten einzusetzen vermag.

      @Abraxas: Danke für die Blumen...
    • @Mick: Gern geschehen. Von allen hier An- und Verwesenden (nur auf die Aktivität im Forum bezogen! *G*) bist du hier nunmal der Guru :D Oder kann sonst jemand hier noch von sich behaupten, er/sie hätte ne Competition in vergleichbarer Klasse wie die "All Ireland Championship"/"Fleadh Cheoil na h'Éireann" gewonnen? :thumbsup:

      Aber du sprachst da noch etwas sehr richtiges an. Genau der Gedanke, dass ein E-Instrument als solches erkennbar ist resp. sein sollte, hat mich dazu bewogen eine RedPipe OHNE Anblasrohr oder Fakebordunen zu kaufen. Und mal ehrlich: die Bordunvarianten, die es bei der RedPipe gibt, sind allesamt wirklich alles andere als schön. Wer diese Holzbauteile verbricht, gehört von der Design- und Formgefühlpolizei eigentlich eingesperrt. :imhoschild:

      @Rovadorion & Rick: Mir ist nicht entgangen, dass Deimos seine Aussage weiter eingeschränkt hat.
      • "Kaum macht man's richtig, schon funktioniert's."
      • "Wenn's ned grooved, isses für'n Arsch." - Mattis Branschke

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Abraxas ()

    • passt vieleicht nicht wirklich zum thema, aber:

      Vor einigen Monaten war ich auf nem Konzert ,
      auf der Bühne stand die ganze Zeit ein echter (ich glaube es war Fischer)
      rum, doch der Dudelsacker spielte ausschließlich seine Redpipe mit Anblasrohr und
      zwei Fakebordunen...er stand trozdem wie angwurzelt und wie ein Brett auf der Bühne...
      Das hat mich schon irgendwie traurig gemacht...^^
      sry fürs OT...
    • @Franz...was ist GroMi??

      Ich hab hier nur spontan meine Erfahrung mit Frauen in einer beziehung und Dudelsackspielen geschildert...auch wenns grad gar nicht hier reingepasst hat. Wie gesagt, war spontan.
      Erst beim ertönen der Sackpfeife äußert sich der wahre Charakter und die einzigartige Seele des Spielmanns. Dabei dringt jeder Ton ins Innerste des Spielers vor und lässt ihn alles vergessen...da ist nur noch das Instrument und er, als würde alles um ih herum nicht existieren. So fühlt es sich an, wenn man Sackpfeife spielt...
    • Nein, denn das sind ja Zeitabschnitte/Epochen bzw. Volksgruppen. Wobei die Wikinger ja nur einen ganz kleinen Teil der Nordmannen ausmachte. Wikinger nannte man nur die kriegerischen Seefahrer der Nordmannen.

      *Kluscheissmodus aus*



      GroMi etc. sind ja heutige Bezeichnungen für Leute die (versuchen) eine mittelalterliche Darstellung zu machen. Und je nach Authentizitätsgrad werden die dann quasi klassifiziert.
    • Rabenschar schrieb:

      Nein, denn das sind ja Zeitabschnitte/Epochen bzw. Volksgruppen. Wobei die Wikinger ja nur einen ganz kleinen Teil der Nordmannen ausmachte. Wikinger nannte man nur die kriegerischen Seefahrer der Nordmannen.

      *Kluscheissmodus aus*

      GroMi etc. sind ja heutige Bezeichnungen für Leute die (versuchen) eine mittelalterliche Darstellung zu machen. Und je nach Authentizitätsgrad werden die dann quasi klassifiziert.

      Klugscheisser mag keiner ;)


      Also ich weis nicht wies bei dir inner Ecke ausschaut aber bei uns werden die Begriffe HoMi und Wiki für genau das genutzt. In MV unterschiedet man in zwei Arten Mittelaltermärkte (also die Marktleute unterscheiden so) in Wiki-Märkte (Märkte, die auf die Darstellung von Slawen und Wikinger spezialisiert sind) und HoMi-Märkte (Historische Dorffest, Stadtfest, Burgfeste etc.). Wobei die Wiki-Märkte und Wiki-Darsteller zahlenmäßig weit, weit mehr sind also Hochmittelalter-Darsteller und deren Märkte.

      In den Wiki-Kreisen wird das Wort "HoMi" schon fast als eine Art Schimpfwort bzw. "verarsche" genutz. Man bezeichnet damit Leute, die wenig auf Authentizität achten und eher den Spass am verkleiden statt die historisch genaue Darstellung suchen. Z.B. habe ich schon öfters gehört wie jemand auf einem Markt jemanden anders als HoMi bezeichnet hat, weil seine Gewandung gekauft war und seine ganze Darstellung nicht dem übligen Authentizitätsgrad entsprach. Auf Authentitztät wird, auf vielen Wiki-Märkten, sehr viel wert gelegt. Ich habe selber schon erlebt wie Leute auf Märkten kaum geduldet wurden weil ihre Tunika per Maschine und nicht per Hand genäht war.
      Mein Motto:
      Lieber barfuss mitn Dudel zum Strand als im Benz zur Arbeit.

      Meine Urlaubsplanung:
      Dudel schnappen, VW-Bus klauen und ab in den Süden!
    • Klugscheisser mag keiner ;)
      Ich tus dann Trotzdem mal.


      Personengruppen unterteilt man in
      HK = Historisch korreckt (oftmals auch als A-Papst betitelt da die Leute sich oft was drauf einbilden das sie Komplett Handverarbeitete nach
      Historischen Funden genähte Kleidung Tragen. Meiner Meihnung nach etwas zu Krass aber wer nunmal Geld damit
      verdienen will das er ein Museum belebt bitte.)

      HA = Historisch Angelehnt (Nicht zwangsweise nach Funden aber doch so gut wie möglich.)

      Gromi = Grob Mittelalterlich (Der normale 0815 gewandete mit Baumwollstoffen und allem Grob Mittelalterlich aussehendem
      Tand den es aber irgendwie doch nie Gab)


      Und nun zu den Begriffen Wiki und Homi, beides Personengruppen die sich einer Zeitlichen Epoche zuordnen. Wobei der Wiki eigendlich mit zum Frümi gehört.

      FrüMi = Frühes Mittelalter (Alles bis ungefähr 1000, also Wikinger, Kelten & Co.)

      HoMi = Hochmittelalter (etwa 1000 bis 1300/1350)

      SpäMi = Spätes Mittelalter (Ab 1300, also die Blechritter im Plattenpanzer bis hin zur frühen Renaissance)

      So großes SRY nochmal fürs Klugscheißen ;( ;( ;( ;(


      Und nun Noch was nicht Off-Topic

      Ich finde die E-Chanter äußerst sinnvoll, da wie schon gesagt, mann stört niemanden kann unterwegs spielen wo es einfach sonst nicht machbar ist.
      Der eine Spielt dann im Büro in der Mittagspause ohne die Kollegen zu stören und wenn man dann einen Kreativen anfall hat kann man ohne drüber nachdenken den E-chanter nehmen und dudeln.
      Ok über den Preis lässt sich streiten ich finder 400€ schon kurz vor grenzwertig. Kla steckt da eine Menge know how und arbeit drin. Aber trotzdem.


      Und Sry nochmal fürs Klugscheißen :( ich will hier niemanden auf den Schlips treten oder Angreifen.
    • so viel bla bla bla ... ich wollt nur kurz sagen:
      ich hab auch ne deger pipe 2 +, empfinde sie eigentlich auch als viel zu teuer für den klang, aber wenn ich mir dann ansehe wie oft ich das ding verwende rechtfertigt das den preis. es ist einfach so viel bequemer mit dem kleinen teil zur bandprobe zu fahren als mitm großen sack
      und ganz heimlich schleicht sich dann auch die verbesserung der fingerfertigkeit mit ein. tolles ding
      hab es auch zum auftritt verwendet (weil mein f/g sack nich zur band passt) mit nem effektgerät von der e-gitarre für leichten hall.
    • @Rabenschar:
      Nachdem du bei ner DegerPipe II+, RedPipe und allen anderen elektronischen Instrumenten zwingend über ne PA oder ne Box gehen musst, kannst du die Lautstärke über Mischpult oder Poti einstellen. Wo sollte da dann das Problem sein? Oder hab ich deine Frage falsch verstanden?

      Klanglich ist es, naja, Geschmackssache :D
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    • Bei verstärkten Konzerten wird immer abgemischt, außer an der FOH steht ein absoluter Vollpfosten, der nix von seinem Handwerk versteht. Und wenn man ne Sackpfeife, egal ob nun in ner Rock-, Metal-, ...-Band einsetzt, sollte die Sackpfeife (auch Marktsäcke!) mit Mikros abgenommen werden, damit man das Lautstärkeverhältnis unter allen Instrumenten durch Abmischen angleichen oder nach den klanglichen Prioritäten anpassen kann...

      Und wo ist die Grenze zwischen Sackpfeifenmusik und Nicht-Sackpfeifenmusik? Gehört Rock-, Metal-, Pop-, ...-Musik, bei der Sackpfeifen, wie bei InEx und anderen Bands dieser Gattungen, nur schlichtes, (unter-)durchschnittlich gespieltes Beiwerk sind, zu Sackpfeifenmusik? Oder muss die Sackpfeife DAS oder zumindest eines der dominaten Instrumente in der Musik sein?

      Solang ich einen Balg oder etwas balgähnliches unter Arm und ne Spielpfeife in Händen habe, ist mir egal, wie der Klang erzeugt wird, solange ich gegenüber echten Instrumenten keine allzu großen spielerischen Einbußen habe...
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    • Meiner Meinung nach nein: Für mich ist ein Dudelsack
      ein akustisches Instrument mit mehreren (echten) tröten dran
      das durchaus auch Probleme macht (Oft verstimmt, mal geht der bordun nunmal nicht (bei -20 grad :D )...etc)
      Und manche Dudelsacktypen sind nunmal laut, damit muss man nunmal leben wenn man dudelsack
      spielt...Zum üben find ich ne Degerpipe ziemlich praktisch, aber kommpletten sack
      mit drei fetten showbordunen und einem Ledersack und nem Anblasrohr find ich nun wirklich albern,
      dann spielt man doch nicht mehr dudelsack sondern man täuscht vor dudelsack zu spielen
      während man eine flöte mit dudelsacksound spielt oder nicht :(
      Und für das Geld was eine Showredpipe mit Bordunen etc. kostet kann man sich ein ECHTEN sack
      nach wunsch bauen lassen ! :O So ist meine Meinung dazu...
      Aber wiegesagt zum stillen üben find ich eine Degerpipe schon ganz praktisch..(ich bleib aber bei blockflöte ;) )
      jan :)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Firmius ()

    • Um es ad absurdum zu treiben: der E-Gitarrist täuscht auf einem Brett vor, Gitarre zu spielen, der Keyboarder täuscht vor, Klavier zu spielen, usw...

      Dudelsackspielen definiert sich nicht nur dadurch, einen Dudelsack unterm Arm zu haben, sondern auch und ganz besonders durch die Spielweise - weswegen schon die "Flöte mit Dudelsacksound" der völlig falsche Gedanke ist, da fehlt ein wenig Grundverständnis.

      Und ebenso wie bei anderen Instrumenten finde ich auch hier eine elektronische Variante absolut statthaft, niemand muss es mögen (mag ja auch nicht jeder E-Gitarren), aber das macht es noch längst nicht zum "Un-Instrument".
    • Die RedPipe-Modelle mit Zierbordunen und/oder Anblasrohr finde ich ebenfalls lächerlich. Nicht nur, weil die vollkommen nutzlos sind und unnötiges Gewicht darstellen, sondern weil - egal bei welchem Modell - die Holzteile, entschuldigt mein Klatschianisch, echt scheiße aussehen. Die Person, die diese Teile dreht, hat anscheinend kein Formgefühl und keine Ahnung von Formgebung.

      Wenn elektronsiche Instrument, dann soll man das auch sehen (ergo, RedPipe ohne jeglichen unnützen Tand und Schnörkel).

      [...] das durchaus auch Probleme macht (Oft verstimmt, mal geht der bordun nunmal nicht [...]
      In dem Fall würde ich das aber nicht auf die Instrumentengattung selbst schieben, sondern auf das betreffende Instrument bzw. die Unfähigkeit des Erbauers ein Instrument zu bauen, das g'scheit funktioniert, und teilweise auch auf die Anwender des Instrumentes, die sich nicht genug mit dem Instrument auseinandersetzen, um sich gut genug auszukennen, und/oder dran rumknärzen ohne zu wissen, was sie eigentlich tun. Sackpfeifenmacher ist nicht umsonst ein Lehrberuf mit 3 1/2 Jahren Ausbildung.

      Als Gegenbeispiel kann ich dir meinen HG-A von Arno bieten. Den hab ich seit einiger Zeit und der läuft ohne jegliches Problem seit dem Tag, an dem ich ihn bekommen hab. Dass man den/die Bordun/e stimmen MUSS, gehört zum Instrument, wie das Anfeuchten von Rohrblättern bei einer Klarinette oder dem Stimmen der Saiten bei einer Gitarre/Violine/... . Aber grundsätzlich sollte das Instrumente ohne solcher von dir genannter Probleme funktionieren.

      Und kein Musiker, der sein Instrument gern hat, geht bei -20°C damit in's Freie und riskiert, dass durch warme Atemluft, eiskalte Umgebungstemperatur und dadurch entstehendes Kondenswasser das Instrument zu Schaden kommt.

      EDITH:
      @Mick: Danke! Das mit der Spielweise hatte ich vollkommen vergessen! Pro deine Aussage! :thumbup:
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    • Ich sagte ja zum üben von der reinen Spielweise find ich eine Degerpipe wirklich gut.
      Aber wenn ich ein Ledersack der nichts bringt unterm Arm habe und Bordune die nicht klingen
      über den Rücke habe und ich ein Anblasrohr blase und die Luft gar nichts bewirkt, ist es für mich
      kein Dudelsackspielen mehr. Die E-Gitarre hat ein ganz eigenen sound, ich nehme an der Erfinder
      der E-gitarre hat damals nicht probiert den sound einer akustischen zu kopieren !
      Das mit der Flöte mit Dudelsacksound war vieleicht etwas überzogen...

      Nachtrag: Ich bezog mich mit Oft verstimmt, mal geht der bordun nunmal nicht... auf
      eine Erfahrung mit meinem alten Hümmelchen, bei dem lezten winter draussen der
      Bordun kein Ton mehr von sich gegeben hat :thumbdown: Was vieleicht daran lag
      das das ein ebay Hümmelchen vom Ziz***** war :whistling: :wacko:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Firmius ()