Kratzer im Schalltrichter

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    • Kratzer im Schalltrichter

      Hallo alle miteinander!

      Vor war ich mit meinem Dudelsack draussen, und hab ein bisschen vor einer alten Steinmauer gespielt. Ich habe mich nach dem Spielen leicht zur Seite gedreht, und den Abstand zur Wand falsch eingeschätzt, sodass der Schalltrichter vom Oktavbordun leicht an der Mauer geschrammt ist. :cursing:

      Jetzt sind zwei kleine Cuts drin: Der Kleinere ist relativ klein (1,5m-2cm), und wenn man mit dem Finger drüberfährt, dann merkt man kaum, dass dort ein Kratzer ist.
      Der Größere hat leider eine Länge von ca. 3,5 cm, und man spührt beim Drüberfahren mit den Fingern deutlich den Kratzer. Theoretisch ist das ja kein Weltuntergang, aber mich stören diese zwei Kratzer doch gewaltig...

      Gibt es eine Methode, wie man die Kratzer ausbessern kann (ohne den Dudelsack zu Güntzel zur Reparatur zu schicken)? Falls es von Belang ist, es ist das Grundmodell.

      Ein Bild habe ich noch hinzugefügt, dich leider gibt meine Webcam nicht all zu viel her, und man kann die Cuts undeutlich sehen.

      Ich danke euch jetzt schon mal für eure Ratschläge!!
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    • Moin,
      bei meim matric- Marktsack Trichter war mal ne kleine Stelle rausgebrochen.
      Ich habe es dann (voll unauthentisch :D ) mit dieser reperaturknete "repariert" und dann im holzfarbton
      übergemalt. Ich habe das zeug hier penny.de/uploads/tx_nxoffers/k…nd-reparatur-knete_mt.jpg benutzt...
      man sieht es vieleicht bei genauerem hinsehen, aber so doll fällt es gar nicht auf :D
      aber ob das bei kratzern auch geht, weiss ich nicht...viel Glück beim Kratzer beseitigen und
      schöne grüße, jan ! :)

      edit: verdammt fotos sind schief :(
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    • @mick: Jo, das mit dem Farbton war auch das schwerste... ein Kumpel von mir sammelt solche
      klein Plastikfiguren von Herr der Ringe die man anmalen muss, dafür gibt es irgendwie eine ganze Farbpalette.
      Ich hab keine Ahnung was das für Farben sind, doch auf jeden Fall hält sie Klasse auf der Knete und hat eigentlich
      den gleichen Farbton wie das Holz. Leider habe ich die Rundung des Trichters nicht ganz nachbilden können...

      Vieleicht währe dieses Wachs : ebay.de/itm/Orig-Koenig-140-We…tegory=68553&cmd=ViewItem
      geeignet, da hat man gleich mehrere Farbtöne zur Auswahl ;)
    • Ich frage mich, warum möchte man Kratzer "unsichtbar" machen? So ein wenig fängt doch ein Sack durch die Gebrauchsspuren auch an zu leben?

      Ich zerre meinen sehr oft durch die Lande, bzw. zum Auto und zurück und so hat er nun mal schon einige Gebrauchsspuren und durch einen Sturz ist mir auch eine Ecke des Holzes abgeplatzt (am Trichter). Aber eigentlich mag ich es immer mehr, dass er "lebt" und wirkt nicht mehr so steril :)

      Also Mut zum Kratzer, oder sehe ich das alleine so?
      Es ist nicht wichtig ob sich Wünsche erfüllen - es geht nur um die Art, wie man sich der Erfüllung nähert!
    • Nur an diejenigen, die es angeht:
      Wir reden hier von MUSIKINSTRUMENTEN!
      Einerseits beklagen sich die Leute, dass Dudelsäcke soooo furchtbar teuer sind, andererseits scheinen viele keinen Gedanken daran zu verschwenden, dass jemand in die Fertigung sehr viel Arbeit, Mühe und Sorgfalt eingebracht hat. Es geht mir hier nicht um vereinzelte Gebrauchsspuren, sondern um bewusst oder vielleicht auch unbewusst völlig sorglosen Umgang mit einem Instrument; und ich rede nicht einmal von den Leuten, die ihr Instrument erstmal mit der Drahtbürste bearbeiten, damit es "alt" aussieht.
      Kein Orchestermusiker würde im Traum daran denken, sein Instrument anders als in einem geeigneten Koffer zu transportieren, und auch in der Spielmannskapelle "Feuchte Leber" wird jede Blechtröte nach Gebrauch sorgfältig verpackt - warum soll das ausgerechnet bei Dudelsäcken unstatthaft sein? Ich habe schon so viele Schäden an Instrumenten repariert, die sich nur durch Gewalteinwirkung in Folge von Sorglosigkeit erklären ließen, dass ich mir oft gedacht habe, Dudelsäcke sind noch längst nicht teuer genug (tatsächlich sind sie im Vergleich zu anderen Instrumenten sehr billig). Auch wenn natürlich jeder das Recht hat, mit dem Instrument, was er gekauft und bezahlt hat, zu tun, was er will, würde manchmal ein bisschen Respekt vor der Arbeit des Herstellers nicht schaden - Respekt in Form von adäquater Pflege und Behandlung.
      Wenn die Lebensspuren überhand nehmen, kann das Leben nur allzu früh zu Ende gehen - bei Dudelsäcken wie bei Dudelsackspielern... *philosophier*
      Nix für ungut, und guten Morgen allerseits!
    • Spielmannskapelle "Feuchte Leber" :rofl:

      Vielen Dank, jetzt gehe ich viel beschwingter zu meiner doofen Probe :)

      Deinem Text möchte ich noch hinzufügen: Es kauft sich auch kein Orchestermusiker alle paar Monate ein neues Instrument. Die Fluktuation die bei Dudelsäcken zu herrschen scheint ist auch so was, was mit Respekt vor der Arbeit es Erbauers zu tun hat. Das ist doch kein Spielzeug, von dem man immer das neuste Update braucht.
      Gruß,
      Kristof

      folk.jankristofschliep.com
      jankristofschliep.com

      ____________________________

      Wird man einem Dudelsack vorgestellt,
      so redet man ihn selbstverständlich so
      lange mit "Siedelsack" an, bis einem
      offiziell das "Du" angeboten wird!


      :rofl:
    • mick schrieb:


      von den Leuten, die ihr Instrument erstmal mit der Drahtbürste bearbeiten, damit es "alt" aussieht!


      :O :dagegenschild:

      Aber du hast schon recht !!!
      Das mit dem Preis: du hast recht, qualitativ hochwertige Säcke sind nicht teurer als
      Andere gute instrus, teilweise sogar billiger. Doch es gibt halt eigentlich keine gute,
      Günstigen Anfänger Instrumente...hümmelchen gehen auch erst ab 400 Euro los,
      Und wenn man anfangen will zu spielen, ist das natürlich viel Geld....
      Bei vielen anderen Instrumenten gibt es immerhin günstige Einsteiger Instrumente
      Für relativ wenig Geld...aber allgemein haste ja recht ;)

      Grüße Jan
    • Lieber Mick,

      danke für deine Gedankengänge und ich ahne wahrscheinlich noch nicht mal im Ansatz, in welchem Zustand du schon repariert hast. Ich selber komme ja aus dem Handwerk und weiß um die Arbeit, ums Herzblut, die in einem Produkt das man verkauft steckt. Ich kann dich sehr gut verstehen.

      Mein Vorstellungen vom "leben" ist da wohl eine anderes und wohl nicht so krass. Mein Sack ist mein "baby" - das hüte ich und gehe sorgsam mit um. Aber auch wenn man noch so sorgsam ist, kann was passieren. Wie nun mal ein Sturz vom Trichter auf den Boden. Natürlich habe ich mich ohne Ende geärgert (und seitdem sind alle Teile mit einem Seil zusammen verbunden), aber soll ich mich nun für den Rest des Lebens ärgern? Ein Kind, welches die erste Narbe hat, hat man ja auch nicht weniger lieb, oder man würde da ja auch nicht sagen, dass man nicht sorgsam genug aufgepasst hat ;)

      P.S. ich würde niemals im Leben daran denken meinen Sack zu verkaufen...., eher sollte er noch ein kleineres (leiseres) Geschwisterchen bekommen ;)
      Es ist nicht wichtig ob sich Wünsche erfüllen - es geht nur um die Art, wie man sich der Erfüllung nähert!
    • Ich würd den kratzer einfach kratzer sein lassen. So schlimm siehts doch gar nich aus. Und wenn du etwas weiter weg stehst so als Zuhöher, sieht man den eh nich mehr. Wäre immer noch die beste Methode als dran rum zu werkeln oder den extra zum Güntzel schicken...is meine Meinung.
      Erst beim ertönen der Sackpfeife äußert sich der wahre Charakter und die einzigartige Seele des Spielmanns. Dabei dringt jeder Ton ins Innerste des Spielers vor und lässt ihn alles vergessen...da ist nur noch das Instrument und er, als würde alles um ih herum nicht existieren. So fühlt es sich an, wenn man Sackpfeife spielt...
    • Wie üblich stimme ich Mick voll zu, aber eine Kurze Anekdote aus meinen beiden Betätigungsfeldern möchte ich gerne nachschieben:

      Ich arbeite beireits seit vielen Jahren mit jemandem zusammen, der in Japan die traditionelle Handpolitur von Schwertklingen "gelernt" hat. Die " deshalb, weil das niemand in nur einem Jahr wirklich lernen kann, aber er ist Perfektionist (muß man dafür auch sein) und kniet sich rein. = wunderbare Ergebnisse.

      Aus dieser Quelle weiß ich: Auch in Japan wird im normalfall nicht gleich jeder noch so feine Kratzer auspoliert, schon allein, weil man dafür eben weit mehr machen muß, als nur in dem Bereich des "Schadens" zu arbeiten. Das gäbe nur sichtbare Wellen in der Politur.

      Also wartet man, bis sich eine Nacharbeit lohnt. Die kostet nämlich leicht so viel wie (Achtung, Beispiel und Brücke!) eine Generalüberholung einer Oboe, nämlich über 1000.- EUR! Ob es nun ein Kratzer ist, oder 10...

      Warum ich das erzähle?

      Ganz einfach: Wegen eines Kratzers würde ich auch weder selbst Hand anlegen (wäre ich denn bloßer "User"), noch es gleich einschicken.

      Meine Empfehlung daher: Wenn das Instrument, aus welchen Gründen auch immer, das nächste Mal zum Hersteller muß, würde ich um Ausbesserung des Kratzers bitten.
      Dann muß man es weder extra hinschicken noch extra drauf warten und obendrein ist die Möglichkeit gegeben, dass ein Hersteller, der sieht, dass tatsächlich sorgsam mit seinen Produkten umgegangen wird, gerade WEIL so ein Kratzer stört, diese kosmetik auch günstig bis kosstenneutral und vor allem sauber und fachgerecht gleich miterledigt.

      Im übertragenen Sinne mit der eingeschliffenen, optisch ebenso störenden Welle wie bei der Politur wegen EINES Kratzers in einer Klinge kann man hier das mit dem Ölen sehen. Je länger die letzte Ölung her ist, um so besser ist "farbecht" nachbeizbar.

      Vorsichtshalber am Schluß nochmal: Auch ich bin klar der Ansicht, dass auch ein Dudelsack ein Instrument ist und freue mich über respektvollen Umgag sowohl mit der Musik, als auch mit meiner Arbeit. Zumal ich noch nie einen guten Musiker oder Schwertfechter getroffen habe, der NICHT sorgsam mit seinen Handwerkzeugen umgeht...

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Arno ()