Ab wann nicht mehr draussen spielen?

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    • Ab wann nicht mehr draussen spielen?

      Hallo an alle!

      Vielerorts sind Schnee und dementsprechend niedrige Temperaturen zurzeit ja schon an der Tagesordnung. Geschneit hat es bei uns noch nicht, jedoch ist es auch hier schweinekalt. Das man bei solchen Bedingungen mit seinem Marktsack nicht vor die Tür gehen sollte, kann ich mir irgendwie schon denken (ich meine sogar in einem Forumsbeitrag von Mick gelesen zu haben, dass er abrät bei Temperaturen von unter 10 Grad C nicht mehr draussen zu spielen, ich kann mich aber auch täuschen...).

      Ich bin aber beim Surfen im Du Rohr auf ein Video der Gruppe Skaltrian gestoßen, in dem sie im Winter auf einem Mittelaltermarkt spielen.

      Kann es folglich sein, dass man unter bestimmten Bedingungen, bzw. bei einer bestimmten Behandlung des Holzes auch bei niedrigen Temperatuern spielen darf?

      Und gibt irgendwelche Temperaturgrenzen?

      Jetzt schonmal vielen Dank für eure Antworten ! :thumbup:

      Leon
    • Faustregel: wenn es so kalt ist, dass du dich nicht mehr wohlfühlst, wird sich dein Instrument vermutlich auch nicht mehr wohlfühlen - du tust weder dir noch deinem Instrument etwas Gutes, wenn du bei Eis und Schnee draußen spielst.
      Eine feste Grenze gibt es nicht, es hängt davon ab, wie risikofreudig du bist, was bleibende Schäden am Instrument angeht.
      Ich selbst habe auch schon bei sehr niedrigen Temperaturen draußen gespielt, ich weiß aber auch sehr genau, weshalb ich seit einigen Jahren Open-Air-Auftritte im Winter ablehne - dass es bisher immer gut gegangen ist, war Glückssache (fürs Instrument - ich selbst war üblicherweise danach zwei Wochen krank).
      In jedem Fall sollten die Holzteile gut geölt und die Wicklungen gut gewachst sein. Nach dem Spielen das Instrument (im Warmen) auseinanderbauen, Bohrungen trockenwischen, Rohrblätter und Sack so gut wie möglich trocknen lassen. Dummerweise hat man häufig bei derartigen Auftritten kein beheiztes Backstage zur Verfügung...
      Es empfiehlt sich, in die Gagenkalkulation den Preis für einen Satz neuer Blätter mit einzubeziehen - egal ob Schilf oder Kunststoff, mit recht großer Wahrscheinlichkeit werden sie nach einem mehrtägigen Freiluftauftritt bei winterlichen Temperaturen hinüber sein. Und für die Musiker eine Familienpackung Vitamin C.
      Fazit: ich kann nicht empfehlen, bei Kälte ausgedehnt draußen zu spielen. Dass es Leute gibt, die das tun, heißt nicht, dass es gut wäre.
    • Nur der Vollständigkeit halber: Das mit den 10°C war ich. Ist bei mir auch in etwa die Temperatur, ab der es für mich ungemütlich wird, draußen zu spielen.

      Ansonsten hat Mick alles gesagt.

      Ach doch, noch von wegen der Frage, welche Instrumente das besser oder schlechter Können:

      Vom Material her, solange wir von Holz reden, sind die beträchtlichen Mengen an anfallender Feuchtigkeit immer schlecht! Vom Instrumententypus her halten erfahrungsgemäß solche mit größeren Bohrungen länger durch, als enger gebohrte, was auch logisch ist. Mit Marktsack oder GHB hat man also die besten Chancen. Als ich früher noch hin und wieder auch bei Kälte draußen gespielt habe, hatte ich nur "Franzosen" zur verfügung. Und egal aus was für Holz oder mit welchen Reeds (Holz/Plastik), ging das quasi gar nicht. Stimmung nach 5 min im Eimer, Bordune Dicht, Klanglich wie Arsch auf Eimer, Holzreed anschließend im selbigen.