Hallo,

ich möchte mich hier sehr positiv über Stefan Widhalm aussprechen.

Im November war ich bei ihm zu Besuch, da ich die Absicht hatte ein Hümmelchen von ihm bauen zu lassen.
Trotz meiner Laienhaftigkeit hat er viele Dinge so erklärt, dass auch ich sie verstanden habe. Habe ich dann doch etwas nicht verstanden hat er es gerne noch einmal erklärt.

Er hat mir auch sämtliche Möglichkeiten gezeigt und vorgespielt was er so baut und wie es klingt. Der Besuch bei ihm hat meine Begeisterung von sagen wir 99% Schlussendlich auf 100% gehoben.

Da ich meine Kaufabsicht offensichtlich Kund tat hat er auch gleich meine Hände/Finger abgemessen, indem er seine Hände an meine hielt und die differenzen Notierte. Zusätzlich hat er hier schon vorgeschlagen, einen etwas längeren Sack verwenden zu können. Ich bin ja doch nicht gerade der schmächtigste.

Er hat sich wirklich Zeit genommen, und das obwohl ich so kurzfristig bei ihm aufgetaucht bin und es auch schon Spät war.
Ich bin dann mit neuen Erkenntnissen, einem Erstaunen und viel "Input" wieder nach Hause gefahren, welches ich dor dann verwerten musste.

Kurze Zeit später habe ich mich dann entschieden was ich haben will und dieses in Auftrag gegeben.
Zwischenzeitlich gab es ein paar Telefonate.



Gestern war es nun soweit. Abermals war ich bei ihm zu Besuch mein nun fertiges Hümmelchen abzuholen.
Fertig? Na nicht ganz! Dinge die an mich, bzw meinen Körper angepasst sein sollten ware noch nicht fertig. Und das ist gut so!
Diese Dinge hat Stefan dann in meinem Beisein zuende gestellt.
Darunter zählt: Der 2. Bordunstock welcher die Bordune über meine Schulter legt. Dieser war noch nicht eingebunden, bzw war dafür auch noch kein Loch vorhanden.

Zuerst hat er mir einige Rohrblätter gezeigt. Ich war fasziniert davon, wie er ohne Mühe die Spielpfeife mit verschiedenen Rohrblättern bestückte und alles auf Anhieb super klang. Auch wenn er da dagegen gesprochen hat. Das es nur grob ist und noch genau gemacht werden muss.
Er hat mir ein ganz weiches Blatt, ein ganz hartes Blatt, ein nicht ganz so hartes Blatt, ein weiches aber nicht ganz so weiches und zum Schluss dann auch ein mittleres. Indem er die harten abschliff. Er hat sie mir natürlich nicht nur gezeigt, sondern mich selbst ausprobieren lassen.

Mit dem ganz harten Blatt kam ich zb. Überhaupt nicht Klar. Dh, da bräuchte ich sicher noch mehr Übung. Schlussendlich habe ich mich dann für das mittlere an hart grenzende Rohrblatt entschieden. Es handelt sich im übrigen um Schilfrohrblätter.

Dannach kamen wir zum 2. Bordunstock, bei der er die Possition dafür bestimmte, indem ich den Sack so hielt wie es mit Anblasrohr etc am angenehmsten war und auch wie der Bordun am Stock dann am angenehmsten war. Bzw. war sowieso kaum zu spüren weil er so leicht ist.
Als er das Loch geschnitten und den Bordunstock dann eingebunden hat, hat er wirklich mit Hand und Fuß gearbeitet. Und enorme Kraft angewendet. o0
Ich wusste nicht ob ich ihn fragen soll, ob ich helfen kann, oder ob es schlecht wäre wenn ich jetzt reinrede... Daher habe ich den Meister lieber arbeiten lassen und stillschweignd gestaunt.

Das Anblasrohr wurde natürlich auch auf meine Größe angepasst.

Und was nicht noch alles.

Also wirklich ein Instrument nach meinen Wünschen und für meine Ergonomie gebaut.
Optisch sieht es wirklich WOW aus. ich wusste ja schon in etwa wie es aussehen könnte. Aber dieses Farbenspiel im Holz ist einfach toll.
Die Verarbeitung ist ohne Makel. Das Gewicht des gesamten Instruments (4 Bordune wovon einer mehr als nen Meter misst (denke ich) und 2 Bordunstöcken, und umstimmvorrichtung) liegt gefühlt weit unter einem Kilo. Wohingegen es aber so groß wirkt.
Mein altes Hümmelchen ist klein aber dafür schwerer...

Überhaupt ist das Gefühl bei diesem Instrument ein ganz ganz anderes als ich bisher gewohnt bin. Weiß gar nicht wie ichs Beschreiben soll.
Vielleicht ists ja nur Euphorie, aber als ich es gestern Abend als ich dann spät nach Hause kam noch auspackte, zusammenbaute und damit gespielt hatte. Es war einfach anders als mit meinem Folksfriends Hümmelchen. Ganz anders.

Ich durfte, bzw. musste ich sogar dabei sein, als mein Hümmelchen fertig gestellt wurde und den letzten Feinschliff bekam. Ist doch toll

Kann es gar nicht abwarten bis ich daheim bin! Arbeit Arbeit ....!

Ich habe gerade nachgemessen. Zusammen mit dem Bordunstock hat der Bordun eine länge von 99 cm. Wenn der Hornstöpsel drinn, also der Bordun verstummt ist hat er dann wirklich 100 cm. *g*

Bei Gelegenheit werde ich ein paar Bilder machen.

Ich habe ein paar Bilder auf meiner Couch gemacht.

Gesamtansicht: Bild
Der Sopran(c1/d1) und Altbordun(f/g/a) zeigen beim Spielen nach vor dem Hals entlang.
Der Tenor(c/d) und Baßbordun(F/G) gehen über meine Schulter.
Ich habe mich für 2 Bordunstöcke entschieden, da ich weder den Sopran die ganze Zeit im Ohr haben wollte, noch den langen Bordun nach vor.

Etwas näher: Bild
Hier sieht es so aus, als würde unterschiedliches Holz verwendet worden sein. Ist es aber nicht, Der Bordun ist aus einem Stück gedreht und wenn man alles richtig gedreht hat, sieht man das auch. Hier ist das Mittelstück genau andersrum gedreht.

Die Spielpfeife: Bild
An die Kerben und doppelten Grifflöcher muss ich mich noch gewöhnen. Es ist anders, aber angenehmer als vorher. Nur die Gewohnheit mit den Fingerspitzen die Löcher zu Suchen muss schwinden.
Der vorderste Teil ist eine abnehmbare Kappe. Diese ist aus Kunsstoff, aber auch von Stefan selbst sehr schon gedreht und verziehrt. Nimmt man diese ab erhält man einen kräftigeren/lauterern Ton. Der Schwarze "Trichter" ist aber aus Horn, genauso wie das Anblaßrohr, die Bordunstöpsel und die Ringe.

Edit: Auf dem Bild nicht zu erkennen. Die Spielpfeife besitzt auch noch 2 Seitliche Tonlöcher. Mit diesen kann man noch ein b und ein a spielen. Allerdings nur im Sitzen - mit den Knien. Linkes Knie - b, beide Knie: a.
Stefan nutzt diese 2 Tonlöcher immer wieder in seinen Liedern. Ich musste aber jedesmal lachen, weil es Lustig aussieht aber einfach funktioniert.


Aufschrift: Bild
Stefan ist mir so Sympatisch, da habe ich absolut nichts dagegen einen Widhalm zu Hause zu haben.

Und so werde ich es transportieren: 1 Kofferetage , 2 Kofferetage
Der Koffer ist gekauft, das Innenleben marke Eigenbau. Leider bin ich kein Handwerker und dementsprechend sieht es auch aus. Aber es funktioniert!
In der ersten Etage hat auch noch mein anderes Hümmelchen ausreichend Platz.
(Der Koffer dient nur zum Transport, nicht zur Lagerung!)

Je nach Monitor Farbeinstellung werdet ihr eventuell andere Farben sehen. Der Ledersack ist Violett. (Nachdem ich nun den rechten Monitor etwas eingestellt habe, war der Sack dann nicht mehr grau. *g*)

Ich hoffe auf den Fotos kommt die wirklich gute Arbeit die Stefan geleistet hat auch nur annähernd rüber.

Lg
Subi

Die Spielpfeife ist mit deutscher Griffweise.

Edit: Das ist vielleicht auch interessant. Folgende Töne kann die Spielpfeife von unten (tiefster) nach oben (höchster)

a(beide Knie), h(linkes knie), c, cis, d, dis, e, f, fis, g, gis, a, b, h, c, cis, d - (zumindest sind mir diese bekannt )


Ich selbst kann leider kein Tonbeispiel liefern. Bin noch Anfänger und naja, das will ich euch dann als Tonbeispiel für dieses hervorragende Instrument ersparen.
(Aber in 2 Wochen gibts dann Unterricht bei Sepp, da wird das dann sicher besser)

Auf Stefans Homepage gibt es aber ein wunderschönes Tonbeispiel.

Tonbeispiel: Großer Gott wir loben dich.

Ich vermute, dass er es mit seinem eigenen "großen" Hümmelchen gespielt hat. Dieses hat Hebel um die Bordune ab und an zu stellen.
Zuerst nur die Spielpfeife, dann Sporanini, Sopran, Alt, Tenor und zum Schluss der lange Baß.

Er hat mir das ja Live auch gezeigt. Und der Klang war wirklich wie wenn eine Orgel vor die Stünde als alle 5 Bordune gespielt haben.

Wie oben bereits geschrieben handelt es sich um eine deutsche Griffweise.

Habe an meine Spielpfeife 2 Klappen anrbingen lassen.

Wurde super schnell gemacht und funktioniert auch wunderbar.
Natürlich klingt es auch super.
Die Töne die direkt über die Klappen erzeugt werden sind natürlich einfach.
Die Töne welche durchs Überblasen erzeugt werden brauchen aber Übung.

Ausserdem hat mir Stefan eines der Rohrblätter ausgetauscht welches schon "Abgespielt" war.
Er hat mir auch erklärt was das bedeutet und warum(Schilf ist nicht gleich Schilf ) das passieren kann.

Ausserdem habe ich noch eine Alt-Spielpfeife in Auftrag gegeben nachdem ich Sepp seine ausprobiert habe.

Lt. Sepp (mein Lehrer) kann man mit den Klappen alleine alles Spielen was man auch auf einer Schäferpfeife spielen kann (ohne überblasen und natürlich transponiert, also vom Tonumfang her).
Da ist natürlich die Frage ob ich das auch richtig verstanden habe.

Bzgl. einer Sopranspielpfeife mit Klappen müsstest du Stefan fragen. Da ich diese mit dem gesamten Instrument gekauft habe und die Klappen eben nachrüsten ließ.

Die Altspielpfeife kostet € 680,- (ohne Klappen welche hier auch möglich wären)


Zu den Klappen möchte ich noch erwähnen. Ich hatte für die kurze Zeit wo Stefan meine Spielpfeife aufrüstete eine Ersatzpfeife von ihm. Es war nur eine Testpfeife die aber auch schon klappen drann hatte. Bei dieser kam ich immer mal wieder unbeabsichtigt an der oberen Klappe an, was natürlich in häßlichen Tönen enden konnte.
Die Klappen für meine Spielpfeife wurden an meine Finger(-breite und Haltung) angepasst. Bisher bin ich kein einziges mal ungewollt dranngekommen.

Edit: Auf Youtube gibt es auch ein Video wo Stefan selbst eines seiner Instrumente vorstellt und eingestellt/beschrieben von Michael Vereno.

The Hümmelchen seen here has three drones (c/d, f/g/a, c'/d') and a chanter reaching from c' to d'' with keys for e'', f'', g'' - and even overblowing up to c'''.