Hä? Was für ne Griffweise?

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Hä? Was für ne Griffweise?

      HAllo
      Ich bin absoluter Anfänger und frage mich seit längerer Zeit was der Unterschied zwischen Offener Griffweise, Geschlossener Griffweise und Halbgeschlossener Griffweise ist.
      Da ich im mit der Suchfunktion noch nichts gefunden habe Erstell ich mal dieses Thema. Ich hoffe mir kann jemand helfen.

      Gruß Lutz
    • Als absoluter Anfänger hast du (dank Arnos Arbeit) mittlerweile sogar im Bereich Marktsäcke die Qual der Wahl, ob du jetzt lieber offene oder halbgeschlossene Griffweise lernen möchtest. Bleibt dir überlassen.

      Offene Griffweise ist am Anfang leichter und später schwerer, halbgeschlossene Griffweise ist anfangs schwerer und später leichter. Wobei "später" heißt: ein Stadium, in dem es um komplexere Melodien und Spieltechniken geht. Für die gängige Marktmusik reicht offene Griffweise total aus; wenn's mehr sein soll als das, tut man sich halbgeschlossen eher nen Gefallen, auch wenn es doch einige Hersteller gibt, die auch mit offener Griffweise ziemlich viel möglich machen.

      Marktsäcke in geschlossener Griffweise müssen wohl erst noch erfunden werden. Arno? :D
      Is fearr Gaeilge bhriste ná Béarla cliste.
    • Also ich und Hanni (Bandkollege, Dirigent und Saxophonist) haben am letzten Probenwochenende mal ein wenig mit unseren offenen Arno-Spielpfeifen herum experimentiert. Was soll ich sagen: nahezu Chromatik lässt sich auch mit der offenen Griffweise und einem Schottenblatt erreichen :P

      Meine beiden offenen Tief-D Spielpfeifen (eine deutsch offen, eine Schweinefranzösisch, also offen mit 2. Daumenloch aber Dur vorn) lassen sich übrigens beide problemlos und sauber 2 töne überblasen :D
    • Ja, die miese Chromatik der offenen Griffweise scheint sich, so wie ich das sehe, immer mehr zu verflüchtigen... mein Einsteigersack von Dom kann auch Cis und Gis problemlos, das Dis klingt seltsam, aber ist machbar und vielleicht mit nem anderen Rohrblatt auch noch besser zu bekommen.

      MIr gefällt halbgeschlossen in letzter Zeit dennoch immer besser... ich hab zwar nur einen Schäferpfeifen-PC, den ich mit behelfsmäßigen Wicklungen und ausgeschaltetem Bordun in den Sack reingesteckt spiele, aber die Techniken klingen viel klarer und manche Griffe sind auch einfacher. Manche sind aber auch schwerer. Keine Ahnung, ich kann mich absolut nicht entscheiden, welche Griffweise mein nächster Dudelsack haben soll, aber ich hab ja auch noch ein Jahr Zeit...
      Is fearr Gaeilge bhriste ná Béarla cliste.
    • Als ich vor einiger Zeit meine Güntzel-Rausche zurück bekommen habe, ausgerüstet mit dem neuesten Blatt und nachintoniert, konnte ich der Dudel auf einmal mit x|xxxxoxo ein erstaunlich sauberes und genaues b' entlocken. Auch funktioniert mit x|xxxoxoo das cis'' , auch wenn 30-40 cent zu tief - wenn man darauf "Tri Martolod" dudelt, erkennt man die Melodie auf jeden Fall.

      Mal sehen was sich mit Wachs und Tape machen lässt. Die Sache mit der "offenen Chromatik" gefällt mir so langsam... :thumbup:

      PS: Die Rauschpfeife ist Baujahr 2007, für die neuen PE-Blätter eingerichtet (Tonlöcher größer gebohrt).
      Slow equals smooth and smooth equals fast
    • Mal ganz allgemein:

      "Funzt so halbwegs, funzt fast, funzt einigermaßen, ein "nicht ganz so gutes Cis"..."

      Aus musikalischer und instrumentenbautechnischer Sicht ist das gleichbedeutend mit: Es geht NICHT!

      Kein mir bekannter Marktsackbauer gibt derzeit offen mit Chromatik an. Der Grund ist einfach: Es ist von den Reeds, der Tageslaune derselben und wahrscheinlich auch der Mondbasisverbreiterung abhängig, was gerade wirklich geht und was nicht.

      Rovas Beobachtung bei den halbgeschlssenen (unabhängig welcher Nationalität) ist richtig: Da geht vieles zumindest genauer (über plusminus 5 ct brauchen wir uns als Sackpfeifer nun nicht wirklich zanken) und klingt runder. Da ist aber die Physik für verantwortlich, nicht der Bauer.



      Erschwerend hinzu kommt dann noch die Art und Weise des Einsatzes. Draußen bei jedem Wetter oder drinnen bei halbwegs ausgegichenen oder kalkulierbaren Bedingungen. Auch da geht es wieder weit auseinander. Franzosen taugen draußen nicht viel, A-dorisch-offen ist einigermaßen verlässlich... Naja, es bleibt bis auf Weiteres nicht so einfach. Aber derzeit tun Einige Ihr Möglichstes, was zu verbessern, das ist doch was :dafuerschild:

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Arno ()

    • Die Griffe finde ich mal richtig komisch. Wie soll man das nennen, dreivierteloffene Griffweise? Mutierte Barockgriffweise?

      Wenn offen keine gute Chromatik hergibt, warum nicht halbgeschlossen. So kompliziert ist das auch nicht, nicht mal hinsichtlich des zweiten Daumenlochs. Man muß halt umdenken, immer drauf achten, die Unterhand zuzumachen und auf diese gottverfluchten Übergangsgeräusche hören und sie wegtrainieren (ich zucke jedesmal zusammen, wenn ich wieder eins verursache, und spiele den Takt von vorn). Darum meinte ich: am Anfang schwieriger.

      Ich hab mich einfach aus Interesse ins Halbgeschlossene geschmissen und finde es wie schon erwähnt immer praktischer anzuwenden. Man kann nahezu all den Schottenkram unverändert drauf spielen, Franzosenmusik eh, Marktstücke sind auch kein Problem und eine perfekte Übung für das zweite Daumenloch... und wenn man, wie ich, komplexe Spieltechnik mag und sich in die Richtung weiterentwickeln will, macht es einem die Sache auch leichter.

      Daß die Geräte überblasbar und nahezu komplett zuverlässig chromatisch daherkommen, ist natürlich ein toller Bonus. Wie oft hab ich mir schon ein hohes H gewünscht beim Marktsack...
      Is fearr Gaeilge bhriste ná Béarla cliste.
    • Also offene Griffweise ist schon sehr Benutzerfreundlich, wenn man nur Marktstandards spielen möchte. Wenns dann aber um Chromatik und überblasen geht sehen die meisten Dudelbauer schwarz.

      Bei der Halboffenen dürfte ja schon mehr in Punkto chromatik und überblasen gehen. Außerdem finde ich, dass man halboffen die Marktstandards noch sehr gut spielen kann. Man kann einfach sicherer mit der oberhand spielen. Ich denke hier wird die Zukunft liegen. Zumindest meine.(Wenn ich mal wieder geld hab ;) )
    • Rovadorion schrieb:

      Die Griffe finde ich mal richtig komisch. Wie soll man das nennen, dreivierteloffene Griffweise? Mutierte Barockgriffweise?


      Die meisten Halbtöne auf meiner Arno-Pfeife funktionieren genau so, wie sie auf dem von Gregorius geposteten Link in der Grifftabelle stehen. Das ist die ganz normale, offene Griffweise mit Halbtongabeln.

      Dudelpaule schrieb:

      Bei der Halboffenen dürfte ja schon mehr in Punkto chromatik und überblasen gehen.


      Ist es nicht so, dass man eigentlich die UP-Griffweise Halboffen nennt? Miiiiiiihiiiick???

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von AbHotten ()

    • Uh, nein da haben wir aneinander vorbei geredet... Ich meinte die Grifftabelle in der "Schäferpfeifen"-PDF, dort ganz am Ende.

      Edit: UP-Griffweise nenne ich, mit der minimalen Erfahrung, die ich damit habe, "offenkundig durchgeknallt".


      Eigentlich ist sie total Logisch, jedenfalls wenn man mal durchgestiegen ist, und sie Unterscheidet sich in den Grundzügen nicht großartig von der einer TinWhistle :D
    • Das Problem ist eher, daß ich lieber erstmal ein Instrument vernünftig spielen lernen sollte, bevor ich mich dem nächsten widme, denn sonst wird das auf allen Instrumenten gleichermaßen mittelmäßig... Ich bin sowieso schon zerrissen zwischen Tief-D-Marktsack, Arno-Marktfranzose und Schäferpfeife (keine Ahnung, was ich als nächstes will), und wenn ich dann auch noch mit UP anfange, puh.
      Is fearr Gaeilge bhriste ná Béarla cliste.
    • Also aus meiner Erfahrung kann ich sagen: Für die UP brauchst du Zeit.... VIIIEEEL Zeit, Geduld und einen wirklich ausdauernden rechten Daumen :D (der arme muss ganz schön was durchmachen).
      Wenn du wirklich UP spielen lernen willst, leg erst mal alle anderen Instrumente (bis evtl. auf die Tin Whistke) auf die Seite...

      Marktfranzose ist schön und gut, nur du musst natürlich für so etwas auch einen Anwendungsbereich haben. D.h. ich persönlich finde ihn dann Sinnvoll, wenn du bereits in einer mehrsackigen (sic :)) Marktband spielst und für eine Zweitstimme oder für Soli überlasen willst, und dabei immer noch Laut und Hörbar sein möchtest.

      Und so eine Schäferpfeife (Berry, Bechonet oder was auch immer Halbgeschlossenes) ist schon wirklich was schönes um vielfältig und nicht zu übertrieben laut zu musizieren, und dabei vielleicht gleich noch im gleichen Atemzug das Spielen mit dem Balg zu erlernen, was später beim lernen der UP ein riesiger Vorteil sein kann :D