"Marktsack Pipe- Band" für Umzug?

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    • "Marktsack Pipe- Band" für Umzug?

      Neu dabei und gleich mal eine Frage ans Forum.

      Die Idee selbst hatte ich schon letztes Jahr, konnte diese aber dank Zeitmangels ( Nachwuchs) nicht richtig voran treiben.

      Wir haben ja hier in Speyer jedes Jahr unseren Brezelfestumzug mit einer schönen Mittelaltersektion.
      Was haltet ihr von einer Marktsack- Pipe Band? Dachte da so an 20- 30 +x Säcke plus entsprechende Anzahl Drummer.
      Natürlich sehe ich die Problematik, was für Stücke werden wie gespielt, wieviele Wochen vorher wird eingestimmt, etc.
      Aber denkt ihr, man könnte genügend "Verrückte" zusammen bekommen, die sich auf dieses Projekt einlassen würden??
      Wir hätten ab jetzt ein Jahr Vorlaufzeit :D


      Gruß Nebulo!
    • 20 - 30+ ist vielleicht ein bisschen hoch gegriffen, es sei denn Du meinst das Durchschnittsalter der Spieler...
      Ansonsten ist die Problematik gar nicht so groß, man spielt eben die abgelatschten Standards, die niemand mehr spielen mag, aber dennoch jeder spielen kann.
      Wenn sich jeder im Vorfeld darum kümmert, dass sein Instrument auf A=440 Hz steht (mit in sich stimmiger Skala), dann ist das endgültige Feinstimmen vor dem Umzug auch nicht mehr so zeitaufwändig - jede Schottenband bekommt das auch hin.
      Bleibt die Frage, wie hoch die Verrückten-Durchsetzungsrate in der weiteren Umgebung von Speyer ist bzw. wie weit die Leute bereit sind zu fahren (es soll ja Spezialisten geben, denen sind 50 km für einen Wochenend-Workshop schon zu weit...).
      Für machbar halte ich es allemal. :thumbup:
    • Danke für den Zuspruch!
      Das klingt doch eher optimistisch....
      Es wäre mal ein interessantes Kontrastprogramm zu den sonst üblichen Fanfarenzügen und Blaskapellen.
      Besonders der Sound in der Häuserschlucht der Hauptstr. ( Gänsehaut ).
      Vielleicht finden sich mit der Zeit ja einige, die prinzipiell Lust auf ein solches Projekt hätten.

      Gruß !
    • klingt interessant...

      erinnert mich an unsere "Gugge" Zeit mit 50 Leuten "Krach" auf Umzügen machen und Spielmannszügen und co. zum verzweifeln bringen :whistling:

      Speyer ist ja soweit nicht weg, wenn ich jetzt schon besser spielen könnte :rolleyes: würde ich spontan ja sagen,

      wäre auch cool sowas Komplett ohne Noten/Absprache durchzuziehen, also Quasi ein Gugge-Marktsack-Lindwurm durch Speyer, die Bordune von 30 Säcken würden wahrscheinlich die Glocken vom Dom zum Schwingen bringen :thumbsup: und die Melodie den Zuschauern das Gehör verbiegen :wiegeilschild:

      LG
      Ernie
      Mit mir lacht man immer...zur Not auch mal nur ÜBER mich :rolleyes:
    • Nur das da keine Missverständnisse aufkommen.
      Ich möchte keinen andere Musikgruppe " niederspielen",
      Das haben wir letztes Jahr schon mit einem Sack, ner Schalmei und einer Davul geschafft.
      Mir geht es wirklich um den Klang, den eine größer Truppe erreichen könnte.
      Im Sinne der schottischen Bands...

      Grüße!
    • Ich stimm Mick zu, wenn es um die generelle Machbarkeit eines solchen Vorhabens geht. Dennoch seh ich massive Probleme, gerade im Bereich der Intonation aller Instrumente zusammen. Zum einen mag das durch die vielen verschiedenen Hersteller bedingt sein, zum anderen aber durch das musikalische/spielerische Unvermögen der Marktsackanwender.

      Meine Empfehlung: Mindestens 2-3 WIRKLICH gute Sackpfeifer (oder alternativ/besser noch: Arno! :D) als "Pipe Majors" engagieren, die eine Ahnung von dem haben, was sie machen, und den Stimmprozess koordinieren, da das sonst in einer Kakophonie, einem Klangbrei endet, der nicht mehr als Musik zu erkennen ist. Du musst dir doch nur mal MA-Bands mit 3+ Sackpfeifer anhören. Bei vielen ist das schon fast unerträglich... und jetzt extrapolier' das mal auf 20-30 Säcke... :D
      • "Kaum macht man's richtig, schon funktioniert's."
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Abraxas ()

    • Andererseits nivellieren sich die Fehler in größeren Gruppen. Ein Chor aus 40 Leuten kann durchaus ein paar "Leute ohne Ohren" vertragen, ohne dass das Ergebnis so schlimm ist. Wenn einer davon in ein Quartett gerät, wirds aber nix.

      Ich mutmaße mal, dass es aber jedenfalls ein Problem sein wird, mit einer großen und "länglich ausgedehnten" Gruppe, die ja zwangsläufig auch Anfänger beinhalten müsste, den Rhythmus zu halten.
      "Wenn die Herren etwas Frucht- äh...-Cocktail äh... zu sich nehmen wollen, dann greifen sie bitte dort in die Schatulle, dort liegen 6 gelbe Äpfel"
    • Andererseits nivellieren sich die Fehler in größeren Gruppen. Ein Chor aus 40 Leuten kann durchaus ein paar "Leute ohne Ohren" vertragen, ohne dass das Ergebnis so schlimm ist.
      Nein, nivellieren tun sie sich überhaupt nicht. Sie sinken nur für einige Menschen unter die Wahrnehmungsschwelle... liebe Leute, Musik mit sehr vielen Beteiligten (vom normalen sinfonischen Orchester bis zu riesigen Chören von mehreren hundert Beteiligten) folgt unter anderem auch anderen Gesetzmäßigkeiten, was den Höreindruck angeht, und das muss man als neue Form des Zusammenspiels erlernen - als Konsument zu hören, vor allem aber zu musizieren. Und das alte "wird schon kein Zuhörer merken" - Argument ist halt out. Sprich: Da steckt sehr viel Arbeit drin, wenn es gut sein soll, und dafür braucht man noch nichteinmal komplexe Stücke spielen! Die Regeln müssen präziser eingehalten werden, je größer die musikalische Gruppe ist.

      Für den Fall, dass ich jetzt zu scharf war, tut's mir jetzt schon leid Fipastero, das war nicht gegen dich, nur mal so allgemein in die Welt hinausgeschrien...


      Chorische Grüße,

      Alex
    • @ Firunew: Ich wollte nicht sagen, dass ich begrüße oder befürworte, was du als das "wird schon kein Zuhörer merken"-Argument kritisierst. Insofern kann deine Antwort schon deshalb nicht zu scharf sein, weil ich dir völlig zustimme.

      Ich wollte lediglich den Umstand beschreiben, dass bei vielen Musikern falsche Töne einzelner weniger auffallen als in kleiner Besetzungen, womit zweifellos bei manchen Musikvorträgen gerechnet wird (z.B. weil man niemandem sagen will:"Du bist der Schwächste, du fliegst"), ob man es nun gut findet oder nicht. Ich meine damit letztlich auch nichts anderes als dass die meisten Leute die Fehler einzelner in großen Gruppen schlechter hören. Eigentlich eine Binsenweisheit.

      Und das gilt meiner Empfindung nach ganz besonders für Verstimmungen, wie sie Abraxas beschrieben hat.
      "Wenn die Herren etwas Frucht- äh...-Cocktail äh... zu sich nehmen wollen, dann greifen sie bitte dort in die Schatulle, dort liegen 6 gelbe Äpfel"
    • Also ich finde 20-30 Marktsäcke mit enormer Lautstärke im Zusammenspiel übertrieben. 30 Leute müssten da ihre Spieltechniken aneinander anpassen, was eine vorherige Probe benötigt...und probe mal irgendwo mit 30 Marktsäcken...Ich hab es im Juni gesehen als ich mit Ventus Chaotis n paar Stückchen auf nem Markt gespielt hab, ihr Stil war anders als meiner...das hat man dann schon rausgehört.

      3- 4 Sacker würden da schon reichen.
      Erst beim ertönen der Sackpfeife äußert sich der wahre Charakter und die einzigartige Seele des Spielmanns. Dabei dringt jeder Ton ins Innerste des Spielers vor und lässt ihn alles vergessen...da ist nur noch das Instrument und er, als würde alles um ih herum nicht existieren. So fühlt es sich an, wenn man Sackpfeife spielt...
    • SpielmannDeimos schrieb:

      3- 4 Sacker würden da schon reichen.
      NEIN!
      Es ist schließlich ein Festumzug, also muss es was hermachen, insbesondere auch optisch.
      Sechs Sackpfeifer und vier bis fünf Trommler würde ich als das absolute Minimum betrachten, alles darunter wirkt armselig. Als wirklich schöne und eindrucksvolle Bandstärke würde ich 10 - 12 Sackpfeifer und 8 - 9 Trommler empfinden; wünschenswert wäre auch, die Trommlergruppe "bunt" zu gestalten, also nicht nur Davuls, sondern auch Darbukas, Schellentamburine und meinetwegen sogar eine verhasste Djembe darunterzumischen.
      Natürlich muss man vorher proben, das kann am Abend vorher irgendwo auf dem Acker oder in einer Turnhalle o.ä. geschehen, oder notfalls auch sogar vor Ort, während man auf seiner Position wartet, dass der Umzug losgeht (erfahrungsgemäß wartet man immer mindestens 1 1/2 Stunden, wenn man sich pünktlich einfindet).
      Voraussetzung ist natürlich, dass im Vorfeld an alle Teilnehmer (auch an die Trommler!) Noten verschickt werden, die dort aufgeschriebene Version hat jeder zu beherrschen und sich daran zu halten, für eigenen Stil, Kaputnik-Variationen u.ä. ist bei einem solchen Projekt kein Raum (ist einem Orchester schließlich auch nicht).
      Wer nicht gruppenfähig spielen kann oder wessen Instrument sich beim besten Willen nicht ordentlich stimmen lässt, kommt mit zugekorkten Pfeifen in die Mitte und tut so als ob, das fällt tatsächlich nicht auf (im Gegensatz zu falschen Tönen - ein falscher Ton ist auch in einer 20köpfigen Truppe hörbar!).
      Auch der von Abraxas angesprochenen "Pipe Major" ist bei einem solchen Vorhaben ein Muss.
      Das hört sich nach mehr Aufwand an, als es tatsächlich ist - wir haben in Hannover schon mehrfach zum Schützenumzug eine respektable Pipe & Drum-Band auf die Beine gestellt, deren Mitglieder aus allen Himmelsrichtungen kamen und die sich größtenteils vorher nicht kannten - es ist machbar!