Drehleier-Lohnt sich das?

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    • Drehleier-Lohnt sich das?

      Hey Leute,

      ich weiß nicht ob dieses Thema hier reinpasst aber ich sag einfachmal was mich bedrückt. Ich habe vor mir in 2-3 Jahren eine Drehleier zu kaufen. Ich weiß das ist noch lange hin, aber kann man sich dieses Instrument auch selber beibringen? Bzw. Lohnt es sich ein solches Instrument für 1800 Euro zu kaufen? Zudem gibt es da auch Selbstbausets im Internet. Sind die gut oder ist es besser sich eine bei einem richtigen hersteller bauen zu lassen? Kann man auf dem Instrument die gleichen Lieder spielen wie auf dem Dudelsack?



      Hoffe das ihr mir antworten könnt, Gru LupusLuna
    • Hallo Lupus,

      wenn du ein Musik Genie bist kannst du dir vermutlich die Drehleier selber beibringen. Ansonsten gilt für die Drehleier das selbe wie für jedes andere Musikinstrument: Ein guter Lehrer spart viel Zeit und du kommst schneller zu guten Ergebnissen. Die Drehleier spielt sich deutlich schwerer als es ausschaut und du kannst ne Menge falsch machen bzw dir falsch an lernen. Daher lege ich dir einen Lehrer oder regelmäßige Kursbesuche nahe.

      Bei ~1.800€ beginnen preislich anständige Drehleiern, wobei eine Anfänger Leier auch gerne deutlich über 2.000 € kosten darf.

      Finger weg von Selbstbausets, gerade als Anfänger. Eine Drehleier zu bauen ist sehr schwierig, das ist nicht nur einfach n Kästchen mit Tästchen. Es geht um Bruchteile von Millimetern.
      Ein schlechtes Instrument wird dir gerade als Anfänger sehr schnell die Lust auf dieses Instrument nehmen.
      Gib lieber das Geld für ein gutes Instrument von einem Profi aus, dann hast du Quasi die Garantie das du ein gutes Intrument hast und du hast auch jemanden der beim Warten hilft. Gerade das Warten einer Drehleier ist nicht ganz so trivial - nicht unmöglich - aber man muss es lernen.

      Der Drehleier Geräusche zu entlocken ist ähnlich leicht wie bei einem Dudelsack, ob es gut klingen wird steht auf einem anderem Blatt ;)
      Die Schwierigkeiten einer Drehleier liegen jedenfalls an anderen Stellen als beim Dudelsack.

      Ansonsten möchte ich dich noch auf das Drehleierforum Hinweisen:
      drehleierforum.truar.com

      LG

      Marc
    • Es ist wie beim Dudelsack: Wenn man sich in die Musik, die man spielen will, eingehört hat kann man es autodidaktisch lernen, besonders mit Lehrbuch und vielleicht gelegentlichen Wochenendkursen. Ohne Lehrer läuft man aber Gefahr, dass sich Fehler einschleichen, die man nicht bemerkt oder dass man seinen Stand falsch einschätzt und unsinnig übt. Ist halt ein Risiko, dessen man sich bewusst sein sollte, sonst spricht nichts dagegen.

      Ob es sich für dich lohnt, eine Drehleier zu kaufen kannst du nur selbst entscheiden. Magst du das Instrument mehr als andere Instrumente?

      Selbstbausets sind auch so ein Risiko, wenn man nicht handwerklich vorbelastet ist. Ich hatte mal eine solche Leier gehört, die offenbar ganz gut war. Allerdings, falls du das meinst, von der "Renaissance Workshop company" ist eher abzuraten.

      Man kann auf der Drehleier grundsätzlich die gleichen Lieder spielen wie auf fast allen mitteleuropäischen Dudelsäcken, und noch viel mehr. Wobei man zum Zusammenspiel mit Marktsäcken die Bordunseiten auf A stimmen muss, wohingegen sie bei einer französischen Standardleier in G/C gespielt werden.
      "Wenn die Herren etwas Frucht- äh...-Cocktail äh... zu sich nehmen wollen, dann greifen sie bitte dort in die Schatulle, dort liegen 6 gelbe Äpfel"
    • Fipastero schrieb:


      Man kann auf der Drehleier grundsätzlich die gleichen Lieder spielen wie auf fast allen mitteleuropäischen Dudelsäcken, und noch viel mehr. Wobei man zum Zusammenspiel mit Marktsäcken die Bordunseiten auf A stimmen muss, wohingegen sie bei einer französischen Standardleier in G/C gespielt werden.


      Zum Zusammenspiel mit Marktsäcken gilt: Ist nicht unmöglich, aber eher suboptimal.

      - Zum einem ist die Klavieratur auf G/C optimiert ( loslassen der Tasten -> Grundton)
      - Zum einem haben wir hier das Problem der reinen Stimmung (Wenn die Leier standardmässig auf G/C gestimmt ist, wird sich A/D nicht so schön zum Bordun anhören. Mann kann natürlich die Fähnchen auf A/D einstellen, dann klingt G/C nicht mehr gut.. oder mann stimmt das Instrument einfach temperiert dann klingt alles gleich schlecht *g*).


      Meine Empfehlung ist, die wir im Leierforum auch immer dogmatisch Wiederholen: Mach ein Wochenendkurs mit einem Leihinstrument ^^
    • Hanterdro schrieb:


      Zum einem ist die Klavieratur auf G/C optimiert ( loslassen der Tasten -> Grundton)
      - Zum einem haben wir hier das Problem der reinen Stimmung (Wenn die Leier standardmässig auf G/C gestimmt ist, wird sich A/D nicht so schön zum Bordun anhören. Mann kann natürlich die Fähnchen auf A/D einstellen, dann klingt G/C nicht mehr gut.. oder mann stimmt das Instrument einfach temperiert dann klingt alles gleich schlecht *g*).


      Das umstellen der Fähnchen ist aber nun wirklich kein Problem.
      Es schränkt natürlich die Spieltechniken ein, wenn die Leersaite nicht den Grundton ergibt. Alternativ könnte man die Spielsaiten auf a stimmen, aber dann hat man halt kein g ind der Tiefe, wobei das gleiche ja für den Vergleich Schäferpfeife/Drehleier gilt.
      "Wenn die Herren etwas Frucht- äh...-Cocktail äh... zu sich nehmen wollen, dann greifen sie bitte dort in die Schatulle, dort liegen 6 gelbe Äpfel"
    • Das Umstellen der Fähnchen dürfte einen total Anfänger etwas überfordern und ist recht Zeitintensiv.
      Langfristig muss das aber natürlich gelernt werden, da es fest zur Wartung gehört Fähnchen zu justieren.

      Ja, man kann auch theoretisch A Spielseiten aufziehen. Davon rate ich aber ab, da man sich so auf Spielkursen isoliert und auch ein Zusammenspiel mit einem privat Lehrer erschwert, da dieser mit hoher Wahrscheinlich eine g/c bzw d/g Leier haben wird.

      Nochmal, eine Drehleier auf A zu spielen ist nicht unmöglich, aber als Anfänger sollte man vielleicht davon erstmal Abstand nehmen und sich dem Standard beugen. Gegen den Strom zu schwimmen macht nicht immer Sinn :D
      Sobald man den Anfänger Status hinter sich hat würde ich dann das Projekt "Leier in A" in Angriff nehmen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Hanterdro ()

    • Das muss ich natürlich zugeben, ich hätte mal besser diese A-Stimmung nicht erwähnt.

      Also: Auf einer üblichen Drehleier kann man zwar alle Marktsack-Stücke spielen, bloß nicht in A sondern in C oder G.
      "Wenn die Herren etwas Frucht- äh...-Cocktail äh... zu sich nehmen wollen, dann greifen sie bitte dort in die Schatulle, dort liegen 6 gelbe Äpfel"

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Fipastero ()

    • Also ich hab mal angefangen eine Drehleier selber zu bauen. Investitionskosten bis jetzt: 100 Euro xD
      Das ganze hat nur eine Bordunsaite, eine Melodiesaite und vlt. irgendwann eine Schnarrsaite.
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      Es fehlt allerdings noch die zweite Tastenreihe. Naja das Teil ist hässlich, klingt scheiße und spielt sich scheiße :D
      Naja also selbstbauen kann ich halt nicht empfehlen, das ist schon sehr viel schwieriger als ein Hümmelchen 8|
      Ich hab mir echt mühe gegeben, und sooooo handwerklich unbegabt bin ich nun auch nicht ^^
      Das ist alles so fliligran :/
    • sondern ein abschreckender fall dafür, das man das selbstbauen einer Drehleier
      nicht unterschätzen sollte ^^ :P





      In diesem Fall: 100 Punkte für klar erkannt und gesunden Menschenverstand ;)

      Abgesehen davon:

      Die Dinger sind ungemein aufwändig (rein handwerklich) und sehr "tricky" (physikalisch) zu machen. Die Preise sind imho im derzeit im Keller. Wenn man z.B. bei Ex-Gotschy was für 2000.- EUR Einstiegspreis kriegt, ist das echt gut. Ich möchte sowas für das Geld nicht machen müssen. Dasses mehr, als ein Dudelsack kostet, ist absolut o.k. Ansonsten gilt halt dasselbe, wie immer: Bei einigermßen nahmhaften Bauer kaufen, möglichst nah am Wohnort, Unterricht nehmen, wenn irgend möglich und viel ühm ;)

      Mal so für die Allgemeinheit...
    • Hmm, in ca 70 km Entfernung baut Stefan Weiß seine Drehleiern....

      ..neee, ich bin eh schon mit Klavier und Dudelsack voll ausgelastet. :rofl:

      Ich hab ihn mal gebeten mir die Funktionsweise einer Drehleiher zu erklären. Das war ein langer aber sehr interessanter Vortrag.
      PDH - Preiset das Hümmelchen
      You know, Internet is a dangerous thing with all that sheet music out there...
    • LupusLuna schrieb:

      kann man sich dieses Instrument auch selber beibringen
      Selbstvertändlich kann man das. Zumindest bis zu einem gewissen Level. Danach braucht man entweder viel Mühe, eine gute Beobachtungsgabe, oder einen Lehrer.


      LupusLuna schrieb:

      Lohnt es sich ein solches Instrument für 1800 Euro zu kaufen?
      Wann lohnt sich etwas?
      Gehen wir davon aus, dass du Drehleier geil findest. Du magst den Sound. Du magst die Musik.
      Ja dann Lohnt sich der Kauf. Und eine Leier für 2500€ Lohnt sich meist mehr als eine für 1500€



      LupusLuna schrieb:

      Zudem gibt es da auch Selbstbausets im Internet.
      Nicht Tun! - Es gibt auch selbstbausets für Autos... trotzdem haben 99,999999% aller KFZ-Besitzer bei einem richtigen Hersteller bauen lassen.


      Sind die gut oder ist es besser sich eine bei einem richtigen hersteller bauen zu lassen?
      Kommt auf Deine Begabung an, Misstände und Fehlkonstruktionen zu erkennen und selbstständig Verbesserungen vor zu nehmen.


      Kann man auf dem Instrument die gleichen Lieder spielen wie auf dem Dudelsack?
      Kommt ganz auf den Dudelsack an mit dem du es vergleichst.
      Schäferpfeife in G - absolut Ja, auch im Zusammenspiel
      Marktsack - Sofern du die Bordune aushängst kannst du auch das spielen - Kritisch wirds im Zusammenspiel
    • LupusLuna schrieb:

      Zu den Antworten: Ja, ich finde Drehleier+Musik geil. Aber da ich ja, wie gesagt, erst in 2 Jahren eine kaufen will, hab ich noch Zeit. Also, danke. :thumbsup: :thumbsup:


      Bestellen oder kaufen?

      Je nach Bauer must zwischen 0.5 bis 2 Jahren Wartezeit ab Bestellung rechnen.

      Sofort eine Leier zu bekommen zeugt vom großen Glück (weil zB gerade ein Vorführungsmodell da ist), oder man findet eine gute Leier auf dem gebraucht Markt was als Anfänger auch nicht 100% optimal ist. Einmal weil man nicht die Garantie hat ob alles ok ist (als Anfänger kannst du das nicht beurteilen) und zum anderen fehlt unter Umständen der Service des Bauers wenn mal was ist (zB es gibt ihm nicht mehr, oder er velangt (nicht wenig) Geld weil die Garantie Zeit für die Leier abgelaufen ist).
    • Also, um mal was Butter bei die Fische zu bringen, (ich habe eine Leier und spielte damit schon des Øfteren live, mit Sæcken.. .)

      a.) eine Drehleier kann erstmal ALLES spielen da sie grundsætzlich chromatisch ist.. (zum BordunProblem kommen wir gleich)
      b.) Drehleier und A-Schwein geht ganz simpel und einfach: einfach die Bordunsaite und Schnarre in a und los gehts. , ABER bitte beachten so ne Leier ist wesentlich leiser als ein Sack
      c.) du MUSST mindestens einen Kurs machen um die Grundlagen des Leierspiels und der Wartung und Pflege zu beherrschen .. eine Leier ist eine Zicke sondersgleichen und man muss wissen wie man sie anfasst und wann man sie lieber im Kasten læsst, heisst ja nicht umsonst DIE Leier. wattiren, aufziehen neuer Saiten und Einrichten der Fæhnchen will beuebt sein..
      d.) das "umrichten der Fæhnchen fuer eine andere Stimung" ist natuerlich volkommener Blødsinn..
      e.) man kann eine kleineKastenleier fuer 900,- neu bekommen.. hat aber dann eine oder 2 Melodiesaiten udn nur einen Bordun und nur eine Schnarre.. geht, ist aber wenig.. Anstændige leier sind ca 2500€ was "Gutes" kommt dann ab 4500€
      f.) Leier ist wesentlich schwerer als Sack.. du brauchst einen Fingersatz wie beim Klavier (sind ja mehr Løcher resp. Tasten als Finger , kannst alle møglichen und unmøglichen Tøne pro Stueck spielen und musst mit der Kurbel auch noch den Takt schlagen.

      d.h. man kann aber man muss wollen..

      =)