Konzentration beim Musizieren

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    • Konzentration beim Musizieren

      Hallo,

      wenn man sich gute Musiker beim Musizieren ansieht wirken sie eigentlich immer sehr konzentriert, es sei denn eine "Bühnenshow" lässt dies nicht zu.

      Jetzt ist es so, dass wenn ich ein Stück spiele, ich immer wieder in irgendwelche Gedanken abschweife die mit der aktuellen Musik eigentlich gar nichts zu tun haben. Oder auch dass ich mich zu leicht ablenken lasse. Daraus entstehen dann Fehler oder gar ganze Abbrüche dass ich den "Faden" des aktuellen Stückes verliere.

      Wie macht ihr das, dass ihr euch auf das Stück komplett konzentrieren könnt? Oder tut ihr das gar nicht?
      Was kann man machen, damit das besser wird? Bei neu eingelernten Stücken ok, aber bei schon x mal gespielten sollte sich die Fehlerrate ja irgendwann gegen 0 bewegen denke ich.

      lg
      subi
      PDH - Preiset das Hümmelchen
      You know, Internet is a dangerous thing with all that sheet music out there...
    • Morgen!

      Das einfachste ist, wirklich so lange üben, bis es fehlerfrei läuft. Am besten wäre es, wenn ein Stück 10x hintereinander ohne Fehler wiedergegeben werden kann. Irgendwann ist der Tune dann so im sogenannten "Fingergedächtnis" abgespeichert, dass man sich nebenbei nicht mehr großartig konzentrieren muss, weil die Finger ja wissen, was sie wann wie machen müssen.

      EDITH #1: Wichtig beim Üben ist auf alle Fälle, dass man Tunes, die man nicht kennt, zuerst langsam, ohne Spieltechniken und sehr bewusst übt, damit die Grundmelodie einsickern kann.

      Gruß,
      Franz
      • "Kaum macht man's richtig, schon funktioniert's."
      • "Wenn's ned grooved, isses für'n Arsch." - Mattis Branschke

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Abraxas ()

    • Im Idealfall ist ein Stück so tief im Körpergedächnis gespeichert, dass man drumherum auch eine tolle Show ohne Fehler liefern kann. Das wäre dann ein wirklich professionelles Ergebnis.

      Wir arbeiten für eine Oper etwa zwei Monate nur musikalisch, bis alles - Text, Noten, Dynamik etc. - wirklich "im Schlaf" sitzt. Das bedeutet auch, dass man sich die Partie stimmlich so zu eigen macht, dass man auch bei Grenztönen in der Tiefe und vor allem in der Höhe immer weiß, wie man sie singen muss, damit sie stimmen und sitzen. Bei großen Partien bedeutet das, jeden oder jeden zweiten Tag mindestens eine Stunde Arbeiten mit einem Repetitor (Pianisten), bis sich das Stück ganz von selber ins Gedächtnis "eingefräst" hat.

      Und dann kommen ja noch 6 Wochen szenische Proben für die "Show". In der Zeit verknüpfen sich Handlung/Bewegung und Musik oder Dialogtexte zu einer Einheit. Wenn dann die Vorstellung beginnt, ist man einfach drin und die Gedanken schweifen nur sehr selten ab. Das kann man dem Körper angewöhnen.

      Und wer glaubt, dass Opernsänger nur rumstehen, war seit den 70' Jahren nicht mehr im Theater :)

      Hier mal der Trailer zu unserer Operettenproduktion der letzten Spielezeit:



      Ich bin der Knabe mit blondem Schurrbart (bei 0:21 der Kleinere), der später auch Pikkoloflöte spielt und jongliert.
      Gruß,
      Kristof

      folk.jankristofschliep.com
      jankristofschliep.com

      ____________________________

      Wird man einem Dudelsack vorgestellt,
      so redet man ihn selbstverständlich so
      lange mit "Siedelsack" an, bis einem
      offiziell das "Du" angeboten wird!


      :rofl:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Kristof ()

    • Also, ich zum Beispiel schließe die Augen und versuche mich wirklich in dieses Stück zu versezen. Wenn man aber ein Lied RICHTIG drauf hat, dann machen die Finger das schon von allein. Ansonsten, wirklich versuchen an nichts anderes zu denken. Da skann aber ziemlich schwer zum Beispiel in der Gruppe sein. Man hört sich selber garnicht, aber die anderen viel mehr. Da hilft eifach nur: Das Stück draufzuhaben, Spass an der Musik zu haben, und so gut wie möglich sich selber hören(sofern da bei 2 anderen Marktsäcken überhaupt geht)
    • Wenn man ein Stück spielt, was man noch nicht so lange kann, passiert es schnell, dass man sich verspielt wenn man abschweift. Aber bei Stücken, die man schon lange fehlerfrei drauf hat, kann man sich während des Spielens über alles mögliche Gedanken machen, trotzdem verspielt man sich nicht.
      Erst beim ertönen der Sackpfeife äußert sich der wahre Charakter und die einzigartige Seele des Spielmanns. Dabei dringt jeder Ton ins Innerste des Spielers vor und lässt ihn alles vergessen...da ist nur noch das Instrument und er, als würde alles um ih herum nicht existieren. So fühlt es sich an, wenn man Sackpfeife spielt...
    • Naja, zuallererst: Üben, üben üben. :D

      Und auf den Auftritten erschaffe ich mir eine Art "Tunnelblick". Ich schaue quasie beim spielen ins leere, das hilft bei der konzentration. Zumindest bei mir. :imhoschild:
      Darum hab ich beim spielen meistens eher eine sehr ernste Mine aufgelegt. (Ich arbeite momentan daran, mal ein bisschen fröhluicher auszusehen bei den Auftritten xD) Wenn ich mich aktiv auf das stück konzentriere, mach ich fehler, oder fange an hin und her zu wackeln, was nicht gerade doll aussieht.

      Am besten man geht locker und vergnügt an die Sache, dann klapt es meistens ganz gut. :thumbsup:
    • Ist ja schon eine weile her, inzwischen hab ich dazugelernt. :D

      Generell bin ich mit meinem Instrument viel selbstbewusster als noch vor einem halben Jahr.
      Wenn ich ein Stück im Blut habe kann ich sogar mit Leuten "kommunizieren". Das habe ich bei unseren Schülerkonzert vor kurzem festgestellt.

      Auch lasse ich mich beim Üben nicht mehr so ablenken.
      Stücke fürs Hümmelchen gehen nun sowieso recht schnell ins Blut.

      Schäferpfeife ist noch unsicher...

      NSP bin ich noch am .. Anfang

      Blockflöte lern ich gerade ein paar neue Griffe und fühl mich wie am .. Anfang. :D (dis'', fis'' und gis'' für das Blaue Pferd) Ich habs gestern während dem Arbeiten (privat PC's herrichten daheim) schon antesten müssen. 1. Teil ist bereits im Kopf, 2. Teil.. geht gar nicht :( (üben üben üben)

      Edit: von wegen Tunnelblick. Also ich war Glücklich bei meinem lezten "Auftritt" durchs Publikum schweifen zu können. So richtig das Publikum abzuklappern und deren Gesten beobachten zu können.
      Aber auch mit den Mitmusikern "Augenkontakt" zu halten. :D
      Ist eigentlich schwer zu Beschreiben. Das war für mich das erste Mal ein Stück ohne Notenblatt vor "viel" Publikum zu spielen. Da war genug Zeit selbst ein bisschen zu geniesen. :D
      PDH - Preiset das Hümmelchen
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von subi ()

    • Liebe Leute, ich empfehle:
      B. Green, W.T. Gallwey, The inner game of music.

      Hier geht es unter anderem um das beschrieben Phänomen und noch viel, viel Artverwandtes.

      Viel amerikanische bla mit Fallbeispielen und dazwischen bereits auf den ersten 30 Seiten soviel geniale Denkansätze, daß ich mir das Weiterlesen ab da gespart habe. Bei mir hat einfach das Bewußtsein, was da vorgeht, und das Wissen um ein paar simple Tricks einiges bewirkt.

      Viel Vergnügen, Merit Zloch
    • Ich fand es sehr lustig. Gestern habe ich wegen genau diesem Thema auf Google gesucht und gemerkt wie vergesslich der Mensch, bzw ich, doch ist/bin.

      Habe habe mir das Buch "The inner game of music" gestern als ebook gekauft und zu lesen begonnen.
      PDH - Preiset das Hümmelchen
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