Die Reed frage. Kunstoff vs. Schilf. Vor und Nachteile

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Der Michel schrieb:


      Ach weil ich es gerade vom abkleben habe. Heute hatte ich mailkontakt
      Mit güntzels Werkstatt. Dort sagte man mir, das ich bei der Verwendung von Kunstoff Reeds bei einer
      Spielpfeife, die für Schilf ausgelegt ist auch Veränderungen der Löcher durchführen muss. Hmm

      Ist dies immer so?


      Bei Branschke und Rogge Schäferpfeifen kann man einfach den Wechsel von Schilf zu Plastik durch den Wechsel des Rohrblattes durchführen.

      Evt muss man dann das eine oder andere Tonloch mit Wachs nachintonieren, da man ein Plastikblatt leider so nehmen muss wie es kommnt :(

      Aber das wars dann auch.

      Bei Fischer Marktsäcken war es (zumindest früher) so das die Spielpfeifen entweder für Plastik oder Schilf gebaut worden sind.

      Wie ist das denn bei Arno Marktsäcken?
      Ich denke Arno Marktsäcke mit halboffener Griffweise sollten da auf jedenfall unproblematisch sein? Oder?
    • Man kann es nicht oft genug sagen: Wer sicher funktionierende Blätter möchte, muß zumindest die Spielpfeife zum Hersteller schicken.

      Franzosen in G sind relativ gutmütig, was den Wechsel Kunststoff/Schilf angeht, leider ist das nicht auf alle Instrumente der Gattung Dudelsack übertragbar.

      Für meine offenen Pfeifen habe ich lange Zeit versucht, auch nicht ganz ohne Erfolg, Kunststoffblätter zu machen. Allerdings sind diese derart schlecht reproduzierbar, dass sich der Aufwand in keiner Weise Lohnt und ich sie daher ausschließlich mit Schilfblättern anbiete. Für die halbgeschlossenen in A habe ich Kunststoff ehrlich gesagt, nach der Erfahrung mit den offenen, noch gar nicht probiert. Es hat in dem Zusammenhang auch noch nie jemand nach Kunststoffblättern gefragt...
    • Der Michel schrieb:

      Ach weil ich es gerade vom abkleben habe. Heute hatte ich mailkontakt
      Mit güntzels Werkstatt. Dort sagte man mir, das ich bei der Verwendung von Kunstoff Reeds bei einer
      Spielpfeife, die für Schilf ausgelegt ist auch Veränderungen der Löcher durchführen muss.

      Hanterdro schrieb:

      Bei Branschke und Rogge Schäferpfeifen kann man einfach den Wechsel von Schilf zu Plastik durch den Wechsel des Rohrblattes durchführen. Evt muss man dann das eine oder andere Tonloch mit Wachs nachintonieren, da man ein Plastikblatt leider so nehmen muss wie es kommnt :( Aber das wars dann auch.
      Ich erkenne nicht den Unterschied zwischen diesen beiden Aussagen - in beiden Fällen wars das dann auch, egal ob man klebt oder wachst.
    • mick schrieb:

      in meiner GHB habe ich nie ein Schilfblatt länger als 4 bis höchstens 6 Wochen spielen können, und das sind wirklich dicke und robuste Blätter

      Abraxas schrieb:

      Ich kann nur noch zur Haltbarkeit sagen, dass ich in meinem Stecker-Marktsack mit Modell 2-Spielpfeife (Bj 2006) seit etwa 4-5 Jahren dasselbe GHB-Rohrblatt (Shepherd Medium, eingeschliffen, mit Zwinge) spiele und so gut wie keine Probleme bisher hatte. Befreundete Musiker/innen spielen teilweise ihre Schilfblätter seit 10 Jahren ohne Probleme.

      Ich spiele eingeschliffene Shepherd reeds in meiner Ross,das letzte Blatt hat in etwa ein Jahr gehalten, wurde dann nach und nach immer höher in seiner Grundstimmung und wurde irgendwann mal unbrauchbar. Mein gegenwärtiges Blatt, hergestellt im November 2014, welches ich ziemlich stark bespiele (seit 3 Monaten fast jeden Tag im Schnitt 45 Minuten), hat sich inzwischen auch um 4 Hertz nach oben gemausert, so dass ein Tiefer setzen des Blattes unausweichlich ist. Das reed ist relativ weich, wird während des Spiels allerdings nie feucht, da der Sack und die Schaumstoffeinlage die komplette Feuchtgkeit dem Blatt hervorragend vom Leib halten.

      Woran mag es wohl liegen dass verschiedene Schilf-Rohrblätter scheinbar ewig halten und andere innerhalb eines Monats, wie bei Mick, schon unbrauchbar sind?
      Slow equals smooth and smooth equals fast
    • Übrigens, in den Piper-Foren schreibt man ähnliches: forums.bobdunsire.com/forums/showthread.php?t=142868


      Klar, die spielen halt auch nur Dudelsack ;)

      Edit/Nachtrag: Und argumentieren in dem verlinkten Thread auch sehr vernünftig. Ein <3 an dieser Stelle für die beteiligten Schottenpiper!

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Arno ()

    • Neu

      Einfach mal ein sehr spontanes Update zu diesem Thema...

      Hab vor mehreren Wochen meinen Jürgen Ross - Marktsack (einbordunig, Bj. um 2010) generalüberholt zurück bekommen und das GHB-Schilfrohrblatt nun ordentlich eingespielt. Die Intonation, Klangqualität, alles perfekt! Meine einbordunige Güntzel (Bj. 2022, Spielpfeifenrohrblatt aus PE-Plastik) ist ebenfalls ideal eingestellt, zumindest so wie ich es für "ideal" halte :) Damit hatte ich während des letzten Monats den klassischen GHB-Schilf - Marktsack aus den Nullerjahren und die allerletzte Evolutionsstufe der Güntzel-Marktsäcke mit PE gleichzeitig im Ohr.

      Mein Fazit.

      Weder Ross-Schilf noch Güntzel-PE klingen bei mir im direkten Vergleich "besser", sie klingen anders. PE klingt deutlich heller, etwas obertonreicher, die Spieltechnik tritt lautstärkemäßig viel deutlicher hervor als bei Schilf. Das GHB-reed ist zwar rein lautstärketechnisch etwas lauter, der Klang ist aber deutlich "weicher" und die Spieltechnik tritt zwar ein bisschen weniger laut hervor, dafür aber klanglich definierter, bzw. wie man es immer in der Szene sagt, "knackiger". Anders ausgedrückt, beide Marktsäcke setzen ihre eigenen klanglichen Akzente und ich möchte zwischen keinem der beiden Instrumente wählen.

      An der Stelle muss ich aber auch sagen, dass ich die letzten 16 Jahre, eben aufgrund schlechter Erfahrungen, gegenüber GHB-Reeds negativ voreingenommen war. Dies hat sich nun soweit erledigt. ^^ Aus heutiger Perspektive, denk ich, war es die Mode unter Spielleut' der Nullerjahre überall und eigenhändig Schottenreeds rein zu fummeln, ungeachtet der intonationstechnischen Konsequenzen. Hauptsache LAUT. Die Mode hat sich, glücklicherweise, nun erledigt.


      Grüße, George
      Slow equals smooth and smooth equals fast