1. Tag mit meiner Sackpfeife

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    • So, jetzt mal mein Bericht:

      Der Sack ist recht gut verarbeitet und dicht, allerdings hat er ein Cover welches sich nicht einfach abnehmen lässt (vernäht). Habe ich so noch nie gesehen, ist vermutlich auch eher von Nachteil als von Vorteil, besonders was Einbindung erneuern etc. angeht. Die Holzteile der Bordune sind sauber verarbeitet (keine Späne, Bohrungen passen aufeinander), die Stimmzüge sind okay, einzig die Wicklungen könnten im Stock ein wenig straffer sein, beim Stimmen über der Schulter rutschen Momentan noch die Bordune aus dem Stock, das ist aber ein Problem, welches mit sauberen Wicklungen lösbar ist. Die Single Reeds sind selbst gebaut. Diese sind abgeflachte Träger mit Plastezunge, allerdings nicht aufgebunden sondern mit einem Gummischlauch gehalten. Die Bordune sind relativ leise, der Borhungsdurchmesser ist klein, und sie haben allgemein Probleme mit Druckschwankungen. Der Tenor möchte "angeschubst" werden, damit er nicht nur ein quietschen von sich gibt... Ich vermute, das Tenorreed hat zu viel Schwingungslänge für den Stockinnendurchmesser, denn beim Direktanblasen tritt das Phänomen nicht auf.
      Die Spielpfeife ist eher für die Tonne... Die Griffweise ist (wie aus dem Video des Herstellers entnommen) komplett offen in G-Dur, ist zwar extrem Leichtgängig, allerdings sind die Bohrungen hier unsauber und sie klingt nicht wirklich schön, von Stimmen reden wir jetzt hier mal nicht.
      Bence hat mich drauf hingewiesen, dass der Hersteller sagte, sie wäre von einem anderen Bauer zugekauft. Das kann ich bestätigen, die Machart passt nicht zum Rest des Sackes. Bence bekommt aber zu Weihnachten eine Stecker Mod. 1 Modifiziert, die recht gut spielt, allerdings mal gestimmt werden muss. Sie passt auch vom Zapfen her in den Stock und kommt, mit ein bisschen Arbeit an den Bordunblättern (Aufbinden der Zunge, ein wenig verkürzte Schwinglänge um sauber auf A/E zu kommen), mit dem Gesamtdruck des Sackes zurecht. Ich hab gestern, in 'ner halben Stunde rumfummeln, beide Bordune und Spielpfeife vernünftig auf Quinte stimmen können, allerdings stimmt wie bereits erwähnt die Spielpfeife in sich momentan nicht 100%ig, deswegen klang es noch nicht wirklich sauber beim Spielen von Tonleiter und Probestücken.
      Alles in allem habe ich aber, wenn man den Preis von 250€ bedenkt, schon deutlich schlechter verarbeitete, hingepfuschte Instrumente gesehen. Man kann die Kiste, mit ein klein bisschen aufwand, zu einem vernünftigen Einsteigerinstrument machen, so wie sie momentan ist erschwert es allerdings nur dein Einstieg, deswegen habe ich auch empfohlen erst mal primär auf seinem MA-PC zu üben bis das Instrument insgesamt in einem gut spielbaren Zustand ist.
      Wenn ich was vergessen habe, kann mich Bence gern ergänzen.
    • klingt doch sehr gut. wie würde er denn die bordune lauter bekommen? ich nehme deinen bericht uch gleichzeitig mal als tipps und tricks wenn ich beginne meinen ma zu bauen. meine baumaße dafür hab ich nun zusammen, das holz ist bestellt (ahorn, kirsche und für kontrast en bissi nussbaum) und an den schablonen und zeichnungen sitze ich seit gestern.
      was mich interessieren würde ist welches leder ich für den sack benutzen soll und welches garn. dichtmittel, wachsgarn und so liegt ja hier bei mir dank ghb genügend herum. zudem muß ich wen finden der mir die reeds fertigt. aber das denke ich wird (hoffendlich) das kleinere problem werden
      Des Spielmanns Leid, ist des Spielmanns Freud!!!!
    • Aufbohren ginge natürlich - vorausgesetzt man ist in der Lage abschätzen zu können, wie sich das Gesamtsystem dadurch verändert, weitere Bohrungen "wollen" einen höheren Ton spielen (was in diesem Fall ja sogar erwünscht wäre). Der Aufwand ist allerdings nicht so viel geringer als gleich zwei Bordune neu zu bauen.
      Der geringe Bohrungsdurchmesser, die Leichtgängigkeit und Schwankungsempfindlichkeit der Bordune würden dafür sprechen, dass es sich tatsächlich um Dudas-Bordune handeln könnte, in diesem Fall wäre der kleiner Bordun für den Ton C konzipiert, was wiederum erklären könnte, weshalb er auf D bzw. E Probleme bereitet.
    • Hey Leute!
      Also, ich habe es nun geschafft den Bassbordun auf ein relativ sauberes A und den Tenor auf E zu stimmen, jedoch zicken die Bordune hier sehr stark (gehen zum Teil nicht an, stoppen beim Spielen, benötigen zu viel Druck). Jetzt meine Frage: Der Sack ist ja an sich in Ordnung (abgesehen von dem Cover welches nicht ohne Handwerk abgeht), Die Spielpfeife von Stecker ist auch gut (muss halt noch gestimmt werden)
      aber die Bordune sind wirklich momentan der Horror. Denkt ihr (falls ein Bauer so etwas macht) es würde sich lohnen einzelne neue Bordune anzufertigen die dann auf A und E sind?
      Preislich her würde ich dann im Gesamten auf nen Einsteigersack kommen, das weiß ich. Aber ich finde es wäre nicht so praktisch sich jetzt nen neuen Dudelsack anfertigen zu lassen und zu warten wenn ich bereits einen habe der nur neue Bordune bräuchte. Natürlich müsste ich den Sack dann einschicken beim Bauer damit er sie auch einrichten könnte.

      Wie bereits oben erwähnt, denkt ihr es lohnt sich den "aufzupimpen"?
      Und wenn ja, kennt ihr Instrumentenbauer die sowas machen würden?

      Liebe Grüße
      Bence
    • Also - Du hast die Spielpfeife getauscht (nebenbei gesagt, gegen eine, die nicht zur beabsichtigten Bordunstimmung passt), möchtest jetzt die Bordune tauschen, damit sie zur Spielpfeife passen, und glaubst, Du hättest insgesamt ein günstiges Schnäppchen gemacht? :nut:

      Erinnert mich an die Axt, die seit 500 Jahren im Familienbesitz ist und bei der nur fünfmal die Schneide und achtmal der Stiel ausgewechselt wurde...
      Was ist, wenn sich als nächstes herausstellt, dass die Stockbohrungen nicht zu den neuen Bordunen passen, und die Blasrohrbohrung nicht zum nun benötigten Blasdruck? Und dann, dass der nicht zugängliche Innensack aus ungeeignetem Material ist?
      Das einzige, was meines Erachtens wirklich Sinn machen würde, wäre, eine zu den Bordunen passende Spielpfeife aus Lettland zu besorgen, dann hast Du einen lettischen Dudelsack.
      Wenn Du einen Marktsack haben willst, solltest Du Dir einen Marktsack, der auch als solcher konzipiert ist, besorgen.
      Rein prinzipiell dürfte Dir so ziemlich jeder Dudelsackbauer auf Bestellung einzelne Bordune anfertigen.
    • Also lohnt es sich nicht deiner Meinung nach nicht. Ok. Hätte nicht gedacht dass es da so starke Unterschiede gibt bei den Modellen, hab was gelernt und hoffe ich machs in Zukunft besser. Danke!
      Da ich eigentlich auf Marktsack Musik fixiert war muss ich mal schauen was ich mit dem jetztigen mache. An die Wand hängen wäre traurig.
      Extra ne Spielpfeife aus Lettland zu besorgen wäre zu aufwendig. (denke ich)
    • Na kla, das habe ich auch so nicht gemeint. Mir ging es mehr darum extra jetzt nach einem Hersteller für solche Spielpfeifen zu suchen.
      Abgesehen davon wollt ich auch eigentlich nen Marktsack spielen. Das heißt ich habe zwa nen guten Sack zuhause, aber diesen kann ich nicht gebrauchen in Hinblick auf die Marktsack-Musik.
      Mal sehen ob ich ihn heute auf Ebay stelle.

      Grüße
    • Besorg dir ne passende Spielpfeife und lerne auf deinem Sack vernünftig zu spielen, du hast da einen schönen exoten und du wirst dich später ärgern den wieder verkauft zu haben. Die basics kannst du auf dem genauso lernen wie auf einem marktsack. Und wärend du die erlernst hast du mehr als genug zeit auf einen anfänger Marktsack zu sparen.
      Ich würd die chance ergreifen..