Rolling (Übung für Rolls)

Hier ist ein kleines Video von Nils "Sackwahn" Plogstadt, welcher so etwas wie eine Roll-Übung für Fortgeschrittenen vorführt:
youtube.com/watch?v=0qV67YCydQk&t=0m42s (Achtung Lautstärke!!!)
Klingt beeindruckend...

Hab gerade beim Spiele entdeckt dass sich das klassische Volksstück Muss i denn, muss i denn zum Städtele hinaus, wenn auf Hümmelchen in F und auf dem Marktsack in G gespielt, sich hervorragend mit Rolls füllen lässt und eine gute Fingerübung bietet.

Ich nehme an du meinst ein Alt-Hümmelchen. Auf dem Sopran-Hümmelchen (das übliche Hümmelchen) sehe ich nur die Möglichkeit das Stück in C zu spielen. (oder in D-Dur mit fis' und cis'')

@ subi
"Hümmelchen in F" = "das übliche Hümmelchen", habs unglücklich ausgedrückt, sorry, bin halt immer noch ein Dilettant. Wenn ich die Melodie auf dem Hümmelchen spiele, zu Ünugszwecken, schalte ich den Bordun aus. Mein Hümmelchen lässt aber prinzipiell auch auf C umstimmen.

Achso, ich habs so gelesen dass man es auf dem Hümmelchen in F-Dur spielt und am Marktsack in G-Dur.
Am "üblichen Hümmelchen (sopran, c' bis d'')" kann man F-dur/moll ja nur plagal(hypo) spielen Dafür fehlen dann nach Oben hin aber die Töne. Daher wird das Stück in C-Dur gespielt wie du es ja eh machst wenn ich das richtig verstanden habe.

Auf einem Alt-Hümmelchen in F ( f bis g') kann man F-Dur (normal) spielen. Darauf kann man das Stück also wirklich in F-Dur spielen.

Da ich beide Instrumente besitze und verwende, habs ichs halt genau so verstanden wie ichs gelesen habe.

Das ist natürlich alles (wie meist von mir) OT aber ich möchte die Theorie dann schon richtig weitergeben.

Als Vergleich wenn man Sopran und Alt Spielpfeife identisch greift kommen folgende Tonarten raus (nicht vollständig)


Für den Marktsack in a gilt dann wohl:

Zu beachten:es geht nur ums "Greifen", nicht ums "Klingen".

Für dein Sopran Hümmelchen empfehle ich dir den Bordun nicht zuzustöpseln, sondern nach C umzustimmen.
Diesen kannst du auch für Stücke in F-Plagal benutzen.

Edit: Ich hab das ganze Hypodorisch, Dorisch usw entfernt da es so doch etwas verständlicher ist.

Hi Subi

Alles ganz prima und danke, ABER:

Es wäre echt NOCH besser, wenn Du Dir Abkürzungen nicht ganz so arg sparen würdest. Es gibt nämlich imho gute Artikel z.B. zu den "Kirchentonarten" auf Wikipedia etc, die der beflissene Sackpfeifenadept nicht findet, wenn er nicht weiß, wonach er suchen soll. "Plagal(hypo)" ist dafür z.B. einfach nicht ausreichend.

Soweit also ein konstruktiv-kritisches Dankeschön meinerseits

Arno, es ist auch gar nicht so einfach. Denn dann heissts plötzlich wieder "zu viel" und der Wikipedia Eintrag ist auch nicht gerade einfach zu verstehen.

Ich habe es von Anfang an (Unterricht) so mitbekommen und weiß weniger wie es ist wie wenn man keinen Unterricht fürs Hümmelchen hat. Da ich ja schon oft diverse Dinge gefragt wurde habe ich das hier geschrieben und bin der Hoffnung dass älteren Forumsmitglieder die ein Hümmelchen spielen darin ein Bisschen über die Bezeichnung "Plagal" gelesen haben.
Mir ist bewusst dass es in diesem kleinen Leitfaden auch nicht zu 100% dargestellt wird. Aber so wie ich die Dinge einfach erklären kann dass es für den Interessierten verständlich ist.

Aber ich gebe dir vollkommen recht, wenn man nicht weiß wofür "Plagal" steht wirds schwieriger mein geschriebenes zu verstehen. Ich selbst habe lange gebraucht bis ich begriffen habe dass Plagal und "hypo" das Selbe ist.

Ich sach mal so:

besser das (kleine) Bischen zu viel, als zu wenig.

Lesen und verstehen sind natürlich zwei Paar Stiefel!

Aber das zu Lesende nicht finden zu können ist imho deutlich schlechter, als auf vorhandene Information zumindest Zugriff zu haben. Das gibt einem auch die Möglichkeit, Fragen zu stellen und ggf. sogar festzustellen zu können, das man für diese Fragen einen Spezialisten (bei uns meist schlicht "Lehrer" genannt ) braucht.

Ich habe noch in keinem Forum jemanden erlebt, der sich ernsthaft (!) über ein "Zuviel" an Information beschwert hätte. Zumal es (mir) ja hier nur um ein Paar weggelassene oder abgekürzte Begriffe geht.

Will sagen: Die durchschnittlich drei Anschläge mehr Pro Satz traue ich Dir durchaus zu und fände sie halt auch wichtig

subi schrieb:

Achso, ich habs so gelesen dass man es auf dem Hümmelchen in F-Dur spielt und am Marktsack in G-Dur.

Erstmals vielen Dank für die Info! Much appreciated.

Die erste Stimmung war faktisch falsch, die zweite aber stimmt. Ich spiele meine Marktsack zur Zeit in G (Löcher der Spielpfeife abgeklebt damit sie rein zum Bordun klingt) und "Muss I Denn" klingt darauf doch relativ annehmbar. Da ich zur Zeit keine Lehrer habe und mir die Roll-Technik nur aus den Lehrvideos hier abgeschaut hab, übe ich (langsam natürlich) die beiden Komponenten (Cuts und Strikes) auf Basis dessen was ich vor Jahren im GHB-Unterricht gelernt habe. Wenn ich beim Marktsack in G von ganz unten anfange, kann ich alles von a' bis zum e'' rollen. Mit A-Bordun klingt das Lied schräg, klar, aber wenn man den Bordun abstellt wie beim Hümmelchen ist es doch eine nette Übungsschleife.

Ich habe mal wieder einen Blick in das bekannte Lehrbuch von McEge geworfen (habe eine ältere und eine neuere edition als Kopien) und festgestellt dass eine Spieltechnik aus dem GHB-Bereich dem Roll zu entsprechen scheint:

D-Doubling (auch D Strike genannt)
https://www.youtube.com/watch?v=M_bc7torsYc

Hier zum Vergleich:
youtube.com/watch?v=9DwH5vzn_Eg

Was ich echt wissen würde - gibt es vergleichbare Techniken bei Boulanger? Habe das Buch nicht.

Hallo Gregorius

Boulanger beschreibt Doublings, aber auch den "irischen" Roll, wie ich ihn von der Tinwhistle kenne:


Ton / Trennung von Oben / Ton / Trennung von unten / Ton

also z.B: d / Finger vom Loch für's a / d / C / d (Sopran- Hümmelchen) oder
a/e/a/g/a (Marktsack)

Welchen Ton man für die Trennung von Oben nimmt ist meiner Meinung nach eine Frage der Tonart und der Wirkung.

Grüsse Alex

Jeeeeeetzt aber....