Marktsack in G ( - Dur) ?

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Marktsack in G ( - Dur) ?

      Hallo miteinander,


      Vermutlich gibt es einen solchen Thread schon, aber leider konnte ich ihn mit der Suchfunktion nicht finden, da "G-Dur" keine Treffer ergibt und "in G" oder "G Dur" einfach sämtlich Worte listet, die ein G enthalten...



      Also, zum Thema: Angestoßen durch den 2. Teil der Sackpfeifenfibel habe ich mir ein paar Gedanken zum Marktsack in G bzw. G - Dur gemacht und würde gerne von euch eure Meinungen dazu hören. Die meisten Marktsäcke werden ja als G/A - Sack beworben, wobei meistens aber relativ schnell klar wird, dass A - Moll und A dorisch die angebenden Tonarten sind und G oft hinten angestellt ist.


      Woran liegt das im allgemeinen?
      Zum einen sollte ja zumindest der Bassbordun einen passenden Ton erzeugen können. Da kenne ich zum einen das Modell "umstöpseln", wie ich es auch auf meinem Hümmelchen habe, und dann scheint es noch die Möglichkeit zu geben, ein Verlängerungsstück einzusetzen. Das ist zwar aufwendiger, allerdings entweichen dafür beide Töne am Trichter des Borduns statt am offenen Loch. Dann muss allerdings auch das Rohrblatt in der Lage sein, das mitzumachen.


      Zum anderen sind ja die Spielpfeifen der Säcke auch eher auf A gestimmt und die reine Stimmung macht da noch ihre ganze eigenen Macken, oder nicht? Kann die Standart - A - Schwein - Pfeife denn in G brauchbar klingen?


      Gibts denn dann noch brauchbare Lieder für den Marktsack in der Tonlage?


      Brauch man für ordentliches G - Dur vielleicht haufenweise Gabelgriffe?


      :?: :?: :?:







      Was meint ihr also zum Thema Sinnhaftigkeit und Umsetzbarkeit von G und G - Dur, insbesondere auf einem standartmäßigen A - Sack?






      PS: Leider habe ich keine Klangbeispiele für einen G - Sack gefunden - falls es so etwas überhaupt gibt, würde ich mich freuen, wenn ihr ein solches hier verlinken könntet.


      PPS: Frohes neues Jahr!
      Es ist erst zu Ende wenn die dicke Frau singt.
    • Woran das liegt:

      Ein Dudelsack ist in der Regel rein gestimmt, damit keine Schwebungen zum Bordun entstehen

      Was kann man dagegen tun:

      Eine temperiert gestimmte Spielpfeife benutzen. Dann klingt es aber allen Tonarten nicht gut zum Bordun (Schwebungen). Dafür kann man ihn dann besser mit anderen nicht-Bordun-Instrumenten zusammen spielen oder eben die Tonart wechseln ohne das es richtig schlecht klingt.

      Willkommen in der Bordun Welt :D
    • Ja, danke Subi, der verlinkte Thread hat dann nochmal klar gemacht, was ich sowieso schon im Hinterkopf hatte.


      Trotzdem finde ich es merkwürdig, dass es einige Instrumente gibt, bei denen die Umstimmbarkeit der Bordunen extra mit eingeplant ist. Braucht man das wirklich, wenn man auf eine Tonart festgelegt ist? Oder ist das dafür da, wenn man eine andere Spielpfeife in das Instrument packt?


      Und wie sieht es da eigentlich mit beispielsweise dem Hümmelchen aus - die Bordune meines Hümmelchens lassen sich von d auf c umstöpseln, habe ich aber dann da nicht genau die selben Probleme wie mit dem Marktsack?
      Es ist erst zu Ende wenn die dicke Frau singt.
    • Es ist ein Thema, das mit einem großen Eigentlich gekoppelt ist:

      Eigentlich sind Borduninstrumente generell rein gestimmt, also Tonart- und Borduntongebunden.

      Eigentlich machen um einen Ton umstimmbare Bordune tatsächlich nur mit wechselspielpfeifen Sinn. Wenn es keine Quart/Qintbordune sind.

      Die immer wiederkehrende Verwirrung diesbezüglich kommt daher, dass es in der Praxis halt oft anders aussieht, als in der Theorie. Davon sollte man sich nicht verwirren lassen, vielmehr muß man sich immer wieder mal fragen, was man selber wirklich braucht oder haben möchte...

      Siehe auch: Polypenco Marktsackspielpfeife
    • Jain ^^

      Eigentlich hat die von einem bestimmten Instrument erzeugte Obertonreihe wenig mit der viel grundlegenderen bzw. vordergründigeren Problematik mit der Reinen Stimmung zu tun. Die trocken-mathematische Theorie dazu berücksichtigt die Obertöne erstmal gar nicht...

      In der Praxis ist es so, dass durch den obertonärmeren Klang zylindrischer Instrumente evtl. vorhandenen Reibungen nicht ganz so stark auffallen. Dennoch wird hier oft ein stimmtechnischer Kompromiss gesucht zwischen Bordunverträglichkeit und Umstimmbarkeit... Heraus kommt wieder eine eigene Stimmung...
    • Hallo Eisengeier!

      Es gibt unzählige Songs die du in G - Dur/ C - Plagal auf dem Marktsack spielen kannst.
      Das komplette gängige Hümmelchenrepetoire ist spielbar, und auch sehr viel was eigentlich für die Schäferpfeife "gedacht" ist.

      Wenn du einen Mittelaltersack in G - Dur spielst hast du sogar einen Ton über deiner Oktave ohne überblasen zu müssen (oder können).
      In der " Polka du Piére Plumet" sind ein cis und ein dis enthalten, die brauchst du aber nicht unbedingt.

      Ansonsten guckst du hier: tradivarium.at/files/Gutenbrunner_Nachlese.pdf

      Du wirst ne ganz neue "durische" Welt für die entdecken, trau(t) dich (euch)!!



      Polka du Piére Plumet.pdf

      Polka du Piére Plumet.mid


      Gruß


      Robert
    • Äh, ja, das ist in der Tat verwirrend.


      Wie ist das denn mit Wechselspielpfeifen in anderen Tonarten... baut man die dann mit genau der selben Griffweise wie A-dorisch nur stimmt sie anders oder werden die so gebaut, dass der Grundton (beispielsweise G) auf dem sechsten vorderen Loch liegt?




      Achja, und Piperbert - du siehst ja, das man das mit der anderen Tonart sehr zwiespältig sieht... hast du vielleicht ein Klangbeispiel?
      Es ist erst zu Ende wenn die dicke Frau singt.
    • also ich hab nen marktsack komplett in g, bordune auf g und spielpfeife auf g (tiefster ton demzufolge f). und da is die griffweise genau wie bei ner a pfeife, nur das du eben immer einen ton tiefer bist. und das mag ich. da spiel ich halt alles einen ton tiefer und damit klingt es für meinen geschmack fülliger und weniger quietschig ; )
      ich habe dann auch noch eine standard a spielpfeife zusätzlich, die spiel ich in meiner band aber auf grund von mikrofon-mangal ohne bordun.
    • Asm0 schrieb:

      also ich hab nen marktsack komplett in g, bordune auf g und spielpfeife auf g (tiefster ton demzufolge f). und da is die griffweise genau wie bei ner a pfeife, nur das du eben immer einen ton tiefer bist. und das mag ich. da spiel ich halt alles einen ton tiefer und damit klingt es für meinen geschmack fülliger und weniger quietschig ; )
      ich habe dann auch noch eine standard a spielpfeife zusätzlich, die spiel ich in meiner band aber auf grund von mikrofon-mangal ohne bordun.

      Oha, das klingt doch interessant. Spielst du die typischen Marktlieder also einfach um einen Ton nach unten transponiert, oder hast du da ein anderes Repertoire? Spielst du dann G - Moll oder G - dorisch oder wie, wie stehts denn dann mit dem fis?


      Vielleicht ein Klangbespiel zur Hand? :D
      Es ist erst zu Ende wenn die dicke Frau singt.
    • @ Eisengeier

      Das Tonbeispiel mach ich dir mal am Wochenende. Was Arno mit Wechselspielpfeifen meint:

      Du hast 2 verschiedene Spielpfeifen in a - dorisch / G - Dur, die eine ist rein gestimmt auf A, die andere rein gestimmt auf G.

      @ Asmo

      Dein Sack ist aber in g - moll/dorisch, du könntest damit in F - Dur spielen,
      dein 6 - Finger Grundton ist ein g, die Untersekunde (und Grundton von F - Dur) ein F
      eine "normale" Spielpfeife hat als 6 - Finger Grundton ein a und als Untersekunde ( und Grundton von G - Dur) ein G

      @ Hanterdro

      Mit der Intonation hast du natürlich recht, allerdings gebe ich auch hier wieder die Umstände zu bedenken:

      Ich spiele in meiner MA - Band mit Rauschpfeife und Davul zusammen, in meiner Rockband mit Gitarre, Bass und Schlagzeug, in beiden Kombos ist der Bezug zum Bordun wesentlich geringer als wenn ich solo spiele.
      Ich will 1 Spielpfeife dafür haben, möglichst chromatisch, stabil, gut eingespielt, mein Instrument eben.
      Ich habe angesichts dieser ganzen Umstände, für mich bewusst entschieden auf temperierte Stimmung umzusteigen.

      Ich würde dich bitten ein bisschen mehr Toleranz an den Tag zu legen,
      vor allem Anfängern macht man es mit solch totalitären Aussagen sehr schwer sich ein EIGENES, reflektiertes Bild der Lage zu machen und nicht einfach nur Meinungen von anderen Forumsmitgliedern (oder deren Lehrern)
      anzunehmen und ihrerseits als absolute Wahrheit darzustellen.

      Es gibt eben verschiedene Wege seinen Dudelsack zu stimmen, du gehst den ein einen, ich (in diesem speziellen Fall) eben den anderen.
      Wie, wann und wo dieser individuelle Weg richtig ist, ist keine Frage des Anspruchs (und um Gottes Willen nicht Sinns) sondern der Erfordernisse.

      Viele Grüße

      Robert
    • Pipebert schrieb:

      @ Eisengeier

      Das Tonbeispiel mach ich dir mal am Wochenende. Was Arno mit Wechselspielpfeifen meint:

      Du hast 2 verschiedene Spielpfeifen in a - dorisch / G - Dur, die eine ist rein gestimmt auf A, die andere rein gestimmt auf G.

      Das ist schon klar^^ Was ich eigentlich wissen wollte hast du allerdings erklärt, als du dich an Asmo gewendet hast. Ist es denn kompliziert, auf einem G-Sack G-Dur zu spielen? Ist das vergleichbar mit A-Dur auf einem A-Sack?
      Es ist erst zu Ende wenn die dicke Frau singt.
    • @Robert

      das hast du in den falschen Hals bekommen.

      Das eine temperiert gespielte Spielpfeife eine Lösung ist habe ich bereits in diesem Thread erwähnt.

      Mit eigenem Anspruch war das Gemeint was du als Erfordernis bezeichnet hast.

      Ein Dudelsack heißt immer Kompromisse eingehen, entweder klingt es zum Bordun in einer max zwei Stimmungen gut und dafür zu "normalen" Instrumenten leicht verstimmt, oder man nimmt wie du eine temperierte Spielpfeife damit man mit anderen Instrumenten besser zusammen spielen kann und einen größeren Tonumfang hat, dafür aber Schwebungen zum Bordun im Kauf nehmen muss.
      Spielt man in einer Rockband, ist das natürlich nebensächlich, dann würde ich auch zu einer temperiert gestimmten Spielpfeife greifen und den Bordun einfach ignorieren.

      Die meisten haben aber eine rein gestimmte Spielpfeife und gerade für Anfänger finde ich es eine nicht so optimale Idee mit ihrer reinen A Spielpfeife auf G zu spielen. Nachher gewöhnen die sich noch die falsche Intonation an. Die haben meist in der Regel schon genug Schwierigkeiten sauber auf A zu spielen.
      Ich finde gerade als Anfänger sollte man von solchen eher problematischen Spielereien die Finger lassen, das wäre in meinen Augen eher fortgeschrittenen Kram.

      Ob man die Intonationsdefiziete bei einer rein gestimmten Spielpfeife hin nimmt, wenn man auf G spielt ist Geschmackssache und damit auch wieder eine Frage des eigenen Anspruchs ;)

      Ich hoffe das jetzt das Missverständnis aus dem Weg geräumt worden ist. ;)

      LG

      Marc
    • Dein Grundton ist dann das g, also auf dem rechten, kleinen Finger.

      Bei vielen MA - Säcken ist dieser Ton relativ flatterig und instabil, das ist eigentlich die einzige Schwierigkeit dabei.
      Und bei einer rein gestimmten Spielpfeife wäre dein g auch ein ganzes Stück tiefer.

      Ansonsten hast du in G - Dur ein fis statt einem F, also eigentlich denkbar einfach zu spielen.

      Es ist natürlich erstmal gewöhnungsbedürftig, von dem Standard 6 Finger - Grundton wegzukommen, hier hilft nur Üben um richtig sicher zu werden.

      Viele Grüße

      Robert
    • Pipebert schrieb:

      Dein Grundton ist dann das g, also auf dem rechten, kleinen Finger.

      Redest du jetzt noch von der A - Pfeife? Oder von einer G - Dur Pfeife? Wenn ich das richtig lese wäre der Unterschied ja nur, dass man die Pfeife in sich anders stimmt, es aber immer noch der gleiche "Ton pro Loch" ist. Prinzipiell könnte ich schon ein paar einfache Sachen in G - Dur spielen - nur habe ich eben nur eine A - Spielpfeife, was zu den beschrieben Problemen führt.


      Achja, allgemeinen Dank schonmal für die vielen Auskünfte :)
      Es ist erst zu Ende wenn die dicke Frau singt.