Sonic Musikmagazin schrieb:

Vinzenz Ferarius Kohlert (1817-1900) gründete 1840
in Graslitz im damaligen Österreich/Ungarn eine
Werkstatt zur Herstellung von Klarinetten. 1880 übernah-
men seine Söhne (später: seine Enkel) den Betrieb und fir-
mierten unter „V. Kohlert’s Söhne“. Im Jahre 1900 begann
Kohlert als erster böhmischer Hersteller mit der Herstel-
lung von Saxofonen. Bereits nach kurzer Zeit wurde ein
großer Teil der Saxofone nach USA exportiert, teilweise
auch „stencils“ für amerikanische Firmen hergestellt. Aus
der Werkstatt war eine erfolgreiche Musikinstrumenten-
Fabrik geworden, die 1929 400 (!) Arbeiter beschäftigte
und sämtliche Holzblasinstrumente einschließlich Kon-
trabass-Saxofon und Kontrafagott herstellte.
Nach dem 2. Weltkrieg (1945) wurde der Betrieb enteignet.
Drei Enkel des Firmengründers wagten 1947 in Winnen-
den/Baden-Württemberg einen Neubeginn. Die Firma
hieß von nun an Kohlert & Co. Zunächst ging es aufwärts.
1954 gab es bereits wieder 100 Mitarbeiter, später wurde
von 138 Mitarbeitern (inkl. Heimarbeitern) berichtet. Auch
der Export war wieder angelaufen. Um 1960 traf ein Ge-
schäftsführer eine folgenschwere unternehmerische Fehl-
entscheidung: Er garantierte seinem amerikanischen

Partner für die Dauer von 10 Jahren gleichbleibende Ein-
kaufspreise. Das ging nicht lange gut: Es führte zunächst
zu fantasievollen bis verzweifelten Bemühungen, durch
Rationalisierung der Herstellung die Produktionskosten
stabil zu halten, später (1966) zum Konkurs. Der Ge-
schäftsmann und Amateur-Musiker Fritz Pfannenschwarz
erwarb 1967 die Firma, die sich aber bis zum endgültigen
Ende Anfang 1983 nie wieder richtig erholen konnte.